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ogApril 2014
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Editorial
Im Fokus
Aktuell
Hausärzte-Plattform
In Kürze
Persönlich
3
2
Onkologie-Standort Männedorf weiter gestärktDie Privatklinikgruppe Hirslanden hat auf dem Gelände des Spitals Männedorf
ein Radiotherapiezentrum gebaut. Dank dieser Kooperation der beiden Spitä-
ler können nun Bestrahlungen bei Krebserkrankungen neu auch in Männedorf
stattfinden.
Fortsetzung Seite 3
Adina Frei-Kuster und Maja Fischer, Co-Leiterinnen Pflege Onkologie, beim Bereitstellen einer Chemotherapie im Onkologie Zentrum.
Gebündeltes Knowhow vor Ort
Patientinnen und Patienten behandeln, wo sie zu Hause sind
2 3
Dr. med. Adrian Dubs, Dr. med. Andreas
Hochstrasser und Dr. med. Cornelia
Dröge vom Onkologie Zentrum Spital
Männedorf erklären im Interview, warum
die Patientinnen und Patienten sowie die
zuweisenden Ärztinnen und Ärzte vom
neuen Radiotherapiezentrum gleicher-
massen profitieren.
Anfang April nimmt das neue Radio-
therapiezentrum Hirslanden Männedorf
unmittelbar neben dem Spital seinen
Betrieb auf. Was bedeutet das für Ihre
Patientinnen und Patienten und für die
zuweisenden Ärztinnen und Ärzte?
Dubs: Die Patientinnen und Patienten
finden nun neu das komplette Angebot,
das zu einer umfassenden Tumorthe-
rapie gehört, in Männedorf vor. Das
heisst, in unseren Kliniken für Chirurgie
beziehungsweise Gynäkologie können
Tumore operativ entfernt werden, das
Onkologie Zentrum ist auf die medika-
mentöse Behandlung spezialisiert und
das neue Radiotherapiezentrum bietet
die Bestrahlung an. Für die zuweisenden
Ärztinnen und Ärzte ist die zusätzliche
fachliche Expertise des vor Ort anwe-
senden Radioonkologen entscheidend.
Ihre Ansprechperson für eine Radio-
therapie ist damit klar definiert. Zudem
wird das wöchentliche interdisziplinäre
Tumorboard durch die ständige Anwe-
senheit eines Radioonkologen fachlich
vervollständigt.
Hochstrasser: Die meisten Patientinnen
und Patienten profitieren nun von einem
kürzeren Weg. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, dass anspruchsvolle
Situa tionen und onkologische Notfälle
rasch interdisziplinär besprochen und
betreut werden können.
Fortsetzung von Seite 1
«Das Spital Männedorf wird in Zukunft vermehrt auf Kooperationen setzen.»
EDITORIAL IM FOKUS
Liebe Leserin, lieber Leser
Vor 20 Jahren habe ich das Spital Männedorf als junger Assistenzarzt verlassen,
nun bin ich Anfang März in einer neuen Funktion, als CEO, zurückgekehrt. Während
dieser Zeit hat sich im Schweizer Gesundheitswesen einiges verändert und mit der
Einführung der DRG hat geradezu ein Paradigmenwechsel stattgefunden.
Die Zeit hier in Männedorf war ein Highlight in meiner Ausbildung als Arzt. In dieser
Zeit durfte ich beispielsweise auch Dr. Christoph Gschwind kennenlernen, den wir in
dieser Ausgabe verabschieden.
Bereits während meiner Tätigkeit als Assistenzarzt begann ich mich für unterneh-
merische Aspekte und die Gestaltung von Organisationen zu interessieren. Nach
dem Abschluss mit dem FMH-Titel in Innerer Medizin ergab sich dann die Möglich-
keit, diesem Interesse nachzugehen: Neben einem berufsbegleitenden MBA im
Executive-Programm konnte ich praktische Management- und Führungserfahrung
sammeln und Firmen mitgestalten. Ein längerer Ausflug in die Industrie hat mich
dabei stark beeinflusst.
Die letzten fünf Jahre war ich als Direktor der Kliniken Valens tätig. In dieser Posi-
tion habe ich mich, gerade angesichts der DRG-Einführung, sehr dafür eingesetzt,
die Zusammenarbeit in der Versorgungskette im Sinne eines integrierten Ansatzes
zu fördern. Die Intensivierung der Zusammenarbeit durch Kooperationsverträge
spielte dabei eine wichtige Rolle. Und bei einem unlängst bewilligten KTI-Projekt im
E-Health-Bereich lag der Fokus auf der Verbesserung des Übertrittsmanagements
und auf dem zeitgerechten Austausch relevanter Daten.
Das durch die Radiotherapie Hirslanden Männedorf erweiterte Onkologie-Angebot,
welches wir in dieser Ausgabe vorstellen, ist darauf ausgelegt, den Patientinnen
und Patienten Dienstleistungen in höchster Qualität anzubieten. Und zwar dort, wo
sie zu Hause sind. Dass sich ein solch kosten- und Knowhow-intensives Projekt für
einen regionalen Grundversorger in der heutigen Spitallandschaft nicht im Allein-
gang verwirklichen lässt, liegt auf der Hand. Dies wäre qualitativ und ökonomisch
nicht vertretbar. Das Spital Männedorf wird deshalb auch in Zukunft vermehrt auf
Kooperationen setzen.
Meine Erfahrung als Spitalarzt und Vertreter in der Praxis von Allgemeinpraktikern
und Internisten motiviert mich, die Versorgungskette für unsere Patientinnen und
Patienten gemeinsam mit Ihnen weiter zu verbessern. Dazu ist eine gute Zusam-
menarbeit mit unseren zuweisenden Ärztinnen und Ärzten und den nachsorgenden
Institutionen unabdingbar.
In diesem Sinne freue ich mich, Sie bald näher kennenzulernen.
Dr. med. Stefan Metzker
CEO Spital Männedorf
«Wichtig ist in jedem Fall, dass der Patient im Mittel-punkt steht.» Dr. med. Adrian Dubs, Onkologie Zentrum Spital Männedorf
54
IM FOKUS
Dröge: Die optimale Vernetzung aller
Bestandteile einer Krebstherapie erhöht
die Lebensqualität der Patientinnen und
Patienten. Neu können Radiotherapie-
konsilien direkt im Spital stattfinden. Bis-
her musste ein hospitalisierter Patient in
die Radiotherapie verlegt oder zumindest
dorthin zum Konsilium gebracht werden.
Bei manchen Tumorerkrankungen, zum
Beispiel bei Lungenkrebs, kann es erfor-
derlich sein, die Radio- und die Chemo-
therapie simultan durchzuführen, das
heisst am gleichen Tag. Auch für diese
Patientinnen und Patienten ist es eine
Erleichterung, dass die gesamte Behand-
lung an einem Standort erfolgen kann.
Die Radiotherapie vor Ort bringt dem-
nach allen Beteiligten grosse Vorteile.
Aber nicht alle Krebspatienten werden
mittels Radiotherapie behandelt. In wel-
chen Fällen gelangt sie zum Einsatz?
Hochstrasser: Es gibt sehr viele Situati-
onen, die eine Radiotherapie nötig oder
sinnvoll machen. Man unterscheidet
zwischen einer adjuvanten und einer
palliativen Radiotherapie. Bei der adju-
vanten Therapie besteht die Hoffnung,
dass nach der Bestrahlung und der
meist dazugehörenden medikamentösen
Therapie die Tumorerkrankung vollstän-
dig geheilt ist. Die palliative Radiothe-
rapie hingegen will in einer nicht heil-
baren Situation Beschwerden lindern,
die Lebensqualität verbessern und die
durchschnittliche Lebenszeit verlängern.
Der Entscheid, ob eine Radiotherapie
angezeigt ist oder nicht, wird in der
Regel am interdisziplinären Tumorboard
diskutiert, das dann eine Empfehlung für
die weitere Behandlung abgibt.
Dubs: Wichtig ist aber in jedem Fall,
dass der Patient im Zentrum steht: In
Männedorf können wir dank kurzer Wege
rasch Tumorabklärungen vornehmen,
zeitnah interventionelle und operative
Eingriffe durchführen und medikamen-
töse Behandlungen in Form von Immun-
und Chemotherapien anbieten. Ganz in
diesem Sinne bietet die Radioonkologie
Hirslanden einen Bestrahlungsbeginn
innert 5 Arbeitstagen an, um den Patien-
ten eine optimale Behandlungssequenz
zu garantieren.
Mit dem neuen Radiotherapie-Angebot
wird der Standort Männedorf als Zen-
trum für die Behandlung von Krebs-
erkrankungen wesentlich gestärkt.
Gibt es weitere Neuerungen in diesem
Bereich?
Dröge: Wir führen in Kooperation mit
der SAKK, das ist die Schweizerische
Arbeitsgemeinschaft für Klinische
Krebsforschung, klinische Studien durch.
2013 haben nun erstmals ambulante
Patientinnen und Patienten des Spitals
Männedorf bei diesen Studien
Hightech in angenehmer Atmosphäre
Bei der Strahlentherapie werden Rönt-
genstrahlen mit hoher Energie genutzt,
um krankhafte Zellen zu zerstören. Da
ein Tumor oft von gesundem Gewebe
umgeben ist, muss dieses bestmög-
lich geschont werden, während im
Tumorbereich eine hohe Dosis erreicht
werden soll.
Im neuen Radiotherapiezentrum
Hirslanden Männedorf wird dazu ein
TrueBeam-Linearbeschleuniger der
neuesten Generation eingesetzt. Die-
ses Hightech-Gerät erlaubt neben kon-
ventionellen Radiotherapien auch eine
Hochpräzisionsbestrahlung. Zusätzlich
ist der Linearbeschleuniger mit weite-
ren Funktionen ausgerüstet: Die atem-
abhängige Steuerung berücksichtigt
die Tumorbewegungen während der
Atmung, und die intensitätsmodulierte
Strahlentherapietechnik erlaubt es,
die einzelnen Bestrahlungsfelder dem
Tumorvolumen optimal anzupassen.
Um die Nebenwirkungen einer Radio-
therapie möglichst gering zu halten,
erfolgt die Bestrahlung in kleineren
Einzeldosen, oft verteilt über mehrere
Wochen. Die Nähe und die gute Erreich-
barkeit des Radiotherapiezentrums sind
deshalb ein wichtiger Aspekt, ebenso
wie die zeitnahe Terminplanung ohne
längere Wartezeiten. Die Anmeldung
erfolgt normalerweise über den behan-
delnden Arzt. Bei der Radiotherapie
handelt es sich in der Regel um eine
ambulante Behandlung, die Patientinnen
und Patienten aller Versicherungsklas-
sen offensteht.
Das baulich mit dem neuen Parkhaus
des Spitals kombinierte Radiothera-
piezentrum befindet sich zwischen
der Seestrasse und dem Haus 8 des
Spitals. Die grosszügigen und hellen
Räumlichkeiten unterstützen eine
möglichst stressfreie und angenehme
Atmosphäre. Die Behandlung erfolgt
durch ein erfahrenes und kompetentes
Team aus Fachärzten, Physikern, Medi-
zinisch-technischen Assistenten sowie
Pflegefachpersonen, das Hand in Hand
mit dem Onkologie Zentrum und weite-
ren Fachpersonen des Spitals Männe-
dorf zusammenarbeitet.
Radiotherapie Hirslanden MännedorfPD Dr. med. Günther Gruber
Dr. med. Hansjörg Vees
Fachärzte FMH für Radioonkologie
Bergstrasse 4
8708 Männedorf
Tel. 041 922 44 22
www.bestrahlung.ch
«Die optimale Vernetzung aller Bestandteile einer Krebstherapie erhöht die Lebensqualität.» Dr. med. Cornelia Dröge, Onkologie Zentrum Spital Männedorf
«Die Patientinnen und Patienten profitieren nun von einem kürzeren Weg.» Dr. med. Andreas Hochstrasser, Onkologie Zentrum Spital Männedorf
Fortsetzung Seite 6
Der neu installierte TrueBeam-Linearbeschleuniger.
Der Wartebereich der Radiotherapie Hirslanden Männedorf wirkt hell und freundlich (Computergrafik).
Die steilen Rebhänge des Lattenbergs sind für das Ausdauertraining wie gemacht.
76
IM FOKUS
500 Mal liebevoller Drill und Selbstvertrauen
Die modernen Therapieverfahren haben
dazu geführt, dass sich die Akutbehand-
lung nach einem Infarkt im Spital immer
weiter verkürzt und die Patientinnen und
Patienten bei unkompliziertem Verlauf
das Spital innerhalb einer Woche verlas-
sen können. Doch ein Herzinfarkt oder
ein Eingriff am Herzen sind extreme
Erfahrungen und mit länger andauernden
Ängsten und Unsicherheiten verbunden.
Die ambulante Nachbehandlung und eine
umfassende Rehabilitation sind deshalb
für die Genesung und den erfolgreichen
Wiedereinstieg in den Alltag zentral. In
dieser Phase können wichtige Informatio-
nen über die Entstehung der Krankheit,
Medikamente oder eine herzfreundliche
Ernährung vermittelt werden. In rando-
misierten Studien konnte zudem gezeigt
werden, dass die Teilnahme an einem
Rehabilitationsprogramm die Sterblich-
keit (um ca. 15%) sowie das Auftreten von
Rezidivinfarkten (um ca. 35%) senkt.
Interdisziplinäre Betreuung
Die zunehmende Bedeutung der
Rehabilitation veranlasste das Spital
Männedorf vor zehn Jahren, in Zusam-
menarbeit mit den niedergelassenen
Kardiologen Dr. Marcel Kuster und Dr.
René Maire ein ambulantes Rehabili-
tationsprogramm ins Leben zu rufen.
Zielgruppe sind Männer und Frauen
nach elektiven Koronarinterventionen,
nach Herzinfarkt sowie Bypass- oder
Herzklappenoperationen. In zwei Leis-
tungsgruppen werden diese während
zwölf Wochen dreimal pro Woche durch
ein interdisziplinäres Team aus der
Ärzteschaft und den Bereichen Herzthe-
rapie und Ernährungsberatung begleitet,
trainiert und geschult. Ausdauer-, Kraft-
und Entspannungsübungen sorgen für
ein abwechslungsreiches Training, mit
der stärkeren Gruppe B geht es ausser-
dem bei (fast) jedem Wetter mit ärztli-
cher Begleitung in die Reben oberhalb
von Männedorf. Der Austausch in den
Gruppen und mit den Therapeutinnen
und Therapeuten hilft beim Abbau der
Unsicherheiten, und mit dem Wissen
über die Krankheit wachsen in den drei
Kontakt Onkologie ZentrumOnkologie Zentrum Spital Männedorf
Asylstrasse 10
Postfach
8708 Männedorf
Erreichbarkeit Montag – Freitag
8.00 – 12.00 und 13.00 – 17.00 Uhr
Tel. 044 922 30 00
Fax 044 922 30 05
Onkologischer Hintergrunddienst Rund um die Uhr steht Ihnen ein Onkolo-
gischer Hintergrunddienst für dringliche
onkologische Fragen zur Verfügung:
Tel. 044 922 30 15 (ausschliesslich für
Ärztinnen und Ärzte).
Interdisziplinäres TumorboardDas Interdisziplinäre Tumorboard am
Spital Männedorf findet jeweils am
Mittwoch um 16.15 Uhr im Befundraum
der Radiologie SMA statt. Sie haben
die Möglichkeit, Ihre Patientinnen und
Patienten durch einen Facharzt des
Onkologie Zentrums vorstellen zu
lassen oder persönlich am Tumorboard
teilzunehmen.
Informationen zur Anmeldung erhalten
Sie durch das Sekretariat Onkologie
Zentrum (Tel. 044 922 30 00).
AKTUELL
Monaten dank «liebevollem Drill» auch
Muskeln und Ausdauer.
Durchschnittlich 50 Patientinnen und
Patienten durchlaufen das Programm
jedes Jahr. Berufstätige können bereits
nach einigen Wochen wieder ein Teil-
zeitpensum am Arbeitsplatz aufnehmen.
Trainiert wird an drei Halbtagen, sodass
je nach beruflicher Tätigkeit prinzipiell
eine 70-prozentige Arbeitsfähigkeit
besteht. Während des Programms bleibt
die Hausärztin beziehungsweise der
Hausarzt für alle medizinischen Belange
zuständig. Auch für die Therapeuten ist
das ambulante Programm eine beson-
dere Erfahrung. Stimmung und Motiva-
tion in den Gruppen sind meistens gut,
die Dynamik je nach Zusammensetzung
immer wieder anders. Manche entde-
cken nach vielen Jahren die Freude an
der Bewegung, viele Gruppenmitglieder
bleiben auch nach Abschluss des Pro-
gramms in Kontakt. Das dramatische
Ereignis zu Beginn kann so zu einer
Chance werden.
Neuer Kurs: Lernen, mit Krebs zu leben
«Lernen, mit Krebs zu leben» ist ein
Informations- und Unterstützungsan-
gebot für Betroffene und Angehörige.
Der Kurs (insgesamt 9 Abende) bie-
tet die Möglichkeit, Wichtiges über
Krebserkrankungen zu erfahren, und
vermittelt Impulse zur Bewältigung der
veränderten Lebenssituation.
Nächster Kursbeginn in Männedorf
25. September 2014
Auskunft und Anmeldung
Tel. 044 922 30 00
(Sekretariat Onkologie Zentrum)
Detaillierte Informationen finden Sie
unter: www.avac.ch
mitgemacht. Neben der aktuell offenen
Studie zum Prostatakarzinom sind für
2014 weitere Studien geplant, ebenfalls
zum Prostatakarzinom sowie zur The-
rapie von Knochenmetastasen ver-
schiedener Tumorentitäten. Durch die
Teilnahme an diesen Studien wird den
Patienten unseres Spitals der Zugang
zu neuen Krebsmedikamenten ermög-
licht und sie können von optimierten
Behandlungsstrategien profitieren. Die
Studien werden nach internationalen
Vorschriften durchgeführt und sind
von der Ethikkommission des Kantons
Zürich genehmigt.
Dubs: Als erste Institution im Kanton
Zürich bietet unser Onkologie Zentrum
neu den international standardisierten
Kurs «Lernen, mit Krebs zu leben» an.
Der Kurs umfasst viele Informationen
über Tumorerkrankungen, vermittelt
werden aber auch Bewältigungsstra-
tegien und wertvolle Tipps zur körper-
lichen sowie geistigen Entspannung.
Die neun Kursabende werden von zwei
diplomierten Pflegefachpersonen des
Onkologie Zentrums moderiert und
beinhalten jeweils ein Referat von exter-
nen Spezialistinnen und Spezialisten in
diesen Gebieten. Zudem baut unsere
Onkologiepflege ihr Beratungsangebot
laufend aus. So werden beispielsweise
ab diesem Sommer spezielle Fragen
durch unsere Breast Care Nurse beant-
wortet. Aber auch die Beratungsange-
bote im Bereich Psychoonkologie und
in der Ernährungsberatung werden
geschätzt und vermehrt in Anspruch
genommen.
Fortsetzung von Seite 4
Seit 10 Jahren bietet das Spital Männedorf eine wohnortnahe ambulante
Rehabilitation nach einem Herzinfarkt oder einer Operation am Herzen. Das
Rehabilitationsprogramm fördert die körperliche Leistungsfähigkeit und
vermittelt nützliche Informationen rund um die Krankheit.
Information und Kontakt Dr. med. Thilo Heimes
Leitender Arzt Kardiologie
Spital Männedorf
Tel. 044 922 23 07
98
HAUSÄRZTE-PLATTFORM IN KÜRZE
Patientenverfügung – wo ein Wille, da ein Wegweiser
HQuality: Hoher Qualitätsstandard bestätigt
Bei der ersten Mobilisation nach einer
geplanten Hüftoperation erleidet eine
knapp 80-jährige Frau einen Herzin-
farkt. Sie wird sofort reanimiert und
auf die Intensivstation verlegt. 48
Stunden später erwacht die Patientin
mit massiven kognitiven Einschrän-
kungen aus dem Koma. Die Nichte, die
erst Tage nach dem Vorfall im Ausland
aufgespürt werden konnte, ist bestürzt.
Ihre Tante habe sich vor kurzem noch
gegen lebensverlängernde Massnah-
men ausgesprochen, es aber versäumt,
ihren Willen in einer Verfügung nieder-
zuschreiben.
Dieses jüngste Ereignis steht stell-
vertretend für die Problematik, weiss
Dr. Katharina Marquardt, Leiterin der
Intensivstation und des Ethikforums
am Spital Männedorf: «Auch ein gutes
Das Spital Männedorf hat vor kurzem
die Überprüfung des Qualitätsstandards
HQuality mit einem hervorragenden
Erfüllungsgrad von gegen 97 Prozent
bestanden. Das vom Verband Zürcher
Krankenhäuser (VZK) vergebene Qua-
litätssiegel zeichnet Spitäler aus, die
ihren zusatzversicherten Patientinnen
und Patienten einen ausserordentlichen
Betreuungsstandard und gehobene
Hotellerie-Dienstleistungen bieten. Die
Überprüfung wurde im Auftrag des
VZK von der Firma Qualis evaluation,
einem unabhängigen Unternehmen für
angewandte Sozialforschung, durchge-
führt. Anhand eines Katalogs mit über
60 Kriterien prüften die Expertinnen
und Experten die Qualität in den Berei-
chen Infrastruktur, Hotellerie, Pflege
und Behandlung sowie Ärzte. Dabei
nahmen die externen Fachleute sowohl
das Angebot als auch die Prozesse
und Strukturen unter die Lupe. In das
Ergebnis mit eingeflossen sind auch
Jahr nach der nationalen Verankerung
der Patientenverfügung im Gesetz
tritt ein Grossteil der Patientinnen und
Patienten ohne entsprechende schrift-
liche Willensäusserung ins Spital ein.»
Die Gründe vermutet die Ärztin in der
Sprachlosigkeit der Betroffenen: «Die
Fragen rund ums Lebensende sind auf-
wühlend und stellen auch im engsten
Familienkreis oftmals ein Tabu dar.»
Häufig ist die Hausärztin oder der
Hausarzt die einzige Vertrauensperson,
mit der das sensible Thema besprochen
wird. Die langjährige Beziehung schafft
Vertrauen. Patientinnen und Patienten
sind froh, wenn sie Ängste und Unsi-
cherheiten mit einer Fachperson und
ohne den Druck einer Akutsituation
erörtern können. Denn die Patienten-
verfügung entlastet nicht nur die Ange-
Aussagen von Patientinnen und Patien-
ten, die in Gesprächen erhoben wurden.
Die Verantwortlichen und die Mitarbei-
tenden des Spitals freuen sich über die
erneute Bestätigung der erstmals 2006
hörigen und das Behandlungsteam
sondern auch den Patienten selbst.
Im Internet existieren diverse Vorla-
gen für eine Patientenverfügung.
Das Spital Männedorf empfiehlt zum
Beispiel das Dokument des FMH,
welches unter www.fmh.ch
heruntergeladen werden kann.
verliehenen Auszeichnung. Zugleich ist
dieser Erfolg ein Ansporn, sich weiterhin
Tag für Tag auf dem anerkannt hohen
Niveau für die Patientinnen und Patien-
ten einzusetzen.
Der Weg ist das ZielVom Spital in die eigene PraxisVor genau drei Monaten konnte ich meine erste Patientin in der eigenen Praxis
begrüssen. Was hat mich zu diesem Schritt in die Selbstständigkeit bewogen, den
ich mir lange und reiflich überlegt hatte?
Seit genau zehn Jahren bin ich nun klinisch tätig, bis vor kurzem praktisch aus-
schliesslich in grösseren und kleineren Spitälern. Ich liebe die Tätigkeit im Team, ich
liebe die Atmosphäre im Spital, und sowohl der interdisziplinäre wie auch der kolle-
giale Austausch ist mir sehr wichtig. Das Unvorhersehbare und die gewisse Hektik
und Spannung, zum Beispiel auf der Notfallstation, haben die Tage und Nächte stets
interessant gemacht. Wohl deshalb konnte ich mich lange nicht für den Schritt in die
Selbstständigkeit entscheiden. Und: Das Bild einer einsam in ihrem Sprechzimmer
sitzenden Ärztin behagte mir überhaupt nicht.
Nun ist es aber Wirklichkeit. Und ich bin über meinen Entscheid sehr glücklich! Ich
habe, dank der grossen Unterstützung und der ausführlichen Einführung durch
Hartmut Seifert, sehr rasch einen guten Einblick in die Praxistätigkeit und deren
Abläufe erhalten. Mit anfänglichem Schrecken musste ich zudem feststellen, dass
ich nun nicht nur selbstständig erwerbend bin, sondern auch ein KMU führe und
mich folglich mit den wenig geliebten Zahlen und Prozenten herumschlagen muss.
Zum Glück gibt es aber auch hier hilfreiche Tools, die einem diese fachfremde Arbeit
erleichtern.
Natürlich sind meine Arbeitstage nicht kürzer geworden. Der administrative Auf-
wand im Zusammenhang mit Patientendokumentationen und dem Berichtswesen
ist ebenso gross wie im Spital – gar nicht zu reden von den vielen betriebsinternen
Angelegenheiten wie Rechnungen, Verträge, Versicherungen und Reparaturen.
Aber den grossen Unterschied macht das positive Feedback der Patientinnen und
Patienten aus, das ich ganz persönlich entgegennehmen darf. Denn in der eigenen
Praxis bin ich es (natürlich neben der MPA), die eine Behandlung vornimmt, im
Spital ist es eine ganze Institution. Dies war mir vorher nicht so deutlich bewusst
gewesen.
Fazit: Die hausärztliche Tätigkeit ist definitiv viel spannender und attraktiver, als ich
es mir vorgestellt hatte! Die Selbstständigkeit lässt mir gewisse Freiheiten bei der
Arbeitseinteilung, verlangt aber auch ein vermehrtes unternehmerisches Engage-
ment. Die gute Vernetzung mit dem Spital und den niedergelassenen Kolleginnen
und Kollegen ist für mich sehr wertvoll. An dieser Stelle herzlichen Dank an all jene,
die mir fast jederzeit all meine Fragen beantworten.
Dr. med. Melanie Bührer
Dorfstrasse 24
8706 Meilen
Tel. 044 923 25 71
Patientenzimmer im Haus 3.
Spital Reglementierung, Administrie-
rung und Verökonomisierung derart um
sich gegriffen, dass ich meinen einsti-
gen Wunschberuf oft nur noch schwer
erkenne. Dennoch freut es mich sehr,
dass demnächst eines der ersten von
mir in Männedorf entbundenen Babys
eine Assistenzarztstelle an unserem
Spital antreten wird. Damit hat sich in
meinen Augen ein Kreis geschlossen.
Für das Vertrauen der Kolleginnen und
Kollegen und die gute, kameradschaft-
liche Zusammenarbeit, die ich während
dieses Vierteljahrhunderts geniessen
durfte, bedanke ich mich ganz herzlich.
Und da ich in Männedorf wohnen bleibe,
hoffe ich, dem einen oder der anderen
unter Ihnen wieder einmal zu begegnen.
Ich würde mich sehr darüber freuen.
Dr. med. Christoph Gschwind
1110
PERSÖNLICH
Medizinische Klinik
Eintritte
1.11.2013 med. pract. Kristoffer Beham, AA
1.11.2013 med. pract. Vera Hürlimann, AA
1.12.2013 med. pract. Daniel Hofmänner, AA
1.2.2014 med. pract. Danae Parianos, AA
1.3.2014 med. pract. Nastassja Scheidegger, AA
1.3.2014 med. pract. Tina Trachsel, AA
Austritte
30.11.2013 med. pract. Philipp Fischbacher, AA
31.12.2013 Prof. Dr. med. Ursula Kapp, LA Onkologie Zentrum
31.1.2014 med. pract. Sandro Marcaccini, AA
28.2.2014 Dr. med. Daniel Lüscher, AA
Institut für Radiologie
Eintritte
1.1.2014 Dr. med. Patricia Flach, OA
1.1.2014 Dr. med. Erika Ulbrich, OA
1.2.2014 Dr. med. Shila Pazahr, AA
Austritte
31.12.2013 Dr. med. Stephan Baumüller, AA
31.1.2014 med. pract. Grigorios Gotzamanis, AA
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Eintritte
1.1.2014 Dr. med. Sarah Schwabe, AA
1.3.2014 med. pract. Clementina Lang, AA
Austritte
30.11.2013 Dr. med. Neziha Cengic, Ärztin
31.3.2014 Dr. med. Isabella Bernasconi, OA
31.3.2014 Dr. med. Tatiana Georgi, OA
31.3.2014 Dr. med. Alexandra Kochanowski, AA
Chirurgische Klinik
Eintritte
1.11.2013 med. pract. Simon Weinmann, AA
1.1.2014 Dr. med. Michel Müller, AA
1.3.2014 med. pract. Thomas Ditzen, AA
Austritte
31.1.2014 Dr. med. Ursina Aepli, AA
28.2.2014 med. pract. Andreas Katsios, AA
Dr. med. Andreas Hochstrasser
Facharzt Allgemeine Innere
Medizin
Facharzt Medizinische Onkologie
Oberarzt Onkologie Zentrum
Eintritt Januar 2014
Dr. med. Roger Wanner
Facharzt Allgemeine Innere
Medizin
Facharzt Gastroenterologie
Oberarzt Medizinische Klinik
Eintritt Januar 2014
Dr. med.
Margarethe Rossmanith
Oberärztin Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe
Beförderung OA per Januar 2014
med. pract. Benjamin Wagner
Oberarzt Chirurgische Klinik
Eintritt Februar 2014
Personelle Änderungen ärztliche Mitarbeitende1. Nov. 2013 bis 31. März 2014, ausgenommen Unterassistierende
ImpressumHerausgeber und Redaktion: Spital Männedorf AG, Marketing und Kommunikation, 8708 Männedorf, [email protected] Layout: designport.ch
«Am wichtigsten war mir, Vertrauen und Zuversicht herzustellen»
Mit dem Entscheid, meine ärztliche
Tätigkeit einige Monate vor Erreichen
der Altersgrenze einzustellen, habe ich
mich schwergetan: Einerseits habe ich
die Motivation für meinen geliebten
Beruf stets aus dem Kontakt mit den
betreuten Frauen geschöpft und aus
deren Vertrauen. Es war mir vergönnt,
einzelne Schwangere bei bis zu vier
Entbindungen zu begleiten. Ich habe
Hunderte Karzinompatientinnen ope-
riert, unzählige Vorsorgeuntersuchun-
gen durchgeführt und sehr viele Frauen
bei kleinen, aber lästigen Gesundheits-
problemen betreut. Der Abschied von
all dem ist gewiss schmerzlich. Ander-
seits habe ich in diesen langen Jahren
immerhin drei tiefere gesundheitliche
Kratzer abbekommen. Und so habe
ich meinen Entscheid aus der Einsicht
getroffen, meine gesundheitlichen
Ressourcen verantwortungsbewusst
zu verwalten. Ich freue mich nun sehr
darauf, der grossen Verantwortung
enthoben zu sein und frei zu werden für
viel Versäumtes und Neues.
Wenn ich heute eine Bilanz ziehe, stelle
ich fest: Am wichtigsten war mir, bei den
anvertrauten Patientinnen Vertrauen
und Zuversicht herzustellen. Einige
Kolleginnen und Kollegen haben mir
deshalb gerne sogenannt schwierige
Patientinnen zugewiesen. Doch ich hatte
stets den Ehrgeiz, gerade dann mög-
lichst viele gangbare Wege zu finden. So
hat mich kürzlich eine gut vierzigjährige
Frau nach längerem Unterbruch wieder
in der Sprechstunde aufgesucht. Vor
acht Jahren hatte sie nach einer Hyste-
rektomie die Gebärmutter in ihrem Gar-
ten vergraben (was für eine hartnäckige
Diskussion damals!) und darüber einen
Birnbaum gepflanzt. «Dä Chäib het aber
gsärblet, isch nie rächt gwachse und
bald drufabe ganz iigange!», verriet sie
mir – und meinte damit den Birnbaum.
Technische Highlights waren die enor-
men Fortschritte in der Bildgebung,
sei es die Ultraschalldiagnostik in der
Hand der Gynäkologen oder seien es die
Entwicklungen bei der Mammografie,
der Computertomografie und dem MRI.
Leider stelle ich bei jüngeren Kolleg-
innen und Kollegen eine einseitige
Bildgläubigkeit fest, während Anamne-
seerhebung und klinische Untersuchung
in den Hintergrund gedrängt werden.
Seit meinem Eintritt 1988 haben im
Dr. med. Christoph Gschwind war 24 Jahre Chefarzt der Klinik für Gynä-
kologie und Geburtshilfe des Spitals Männedorf. Anschliessend führte er
während eineinhalb Jahren eine operative Praxis am Spital. Ende April
tritt er nun zurück und beendet seine ärztliche Tätigkeit. Mit diesem Bei-
trag unternimmt Christoph Gschwind eine rückblickende Tour d’Horizon
und verabschiedet sich von den Leserinnen und Lesern.
Wir pflegen auch den Teamgedanken.
Wir engagieren uns. Jetzt umso mehr.
Wir suchen Pflegefachfrauen
und Pflegefachmänner.
spitalmaennedorf.ch