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„Der Stellenwert des immateriellen Anlagevermögens am Beispiel von drei bedeutenden deutschen Konzernen“ „The value of intangible assets at the example of three significant German concerns“ BACHELORARBEIT zur Erlangung des akademischen Grades „Bachelor of Arts“ an der HOCHSCHULE MITTWEIDA UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES Fakultät Wirtschaftswissenschaften vorgelegt von Katharina Arndt Erstprüfer: Prof. Dr. Hollidt Zweitprüfer: Prof. Dr. Stelling Mittweida, Oktober 2010

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„Der Stellenwert des immateriellen Anlagevermögens am Beispiel von

drei bedeutenden deutschen Konzernen“

„The value of intangible assets at the example of three significant

German concerns“

BACHELORARBEIT

zur Erlangung des akademischen Grades

„Bachelor of Arts“

an der

HOCHSCHULE MITTWEIDA

UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Fakultät Wirtschaftswissenschaften

vorgelegt von Katharina Arndt

Erstprüfer: Prof. Dr. Hollidt

Zweitprüfer: Prof. Dr. Stelling

Mittweida, Oktober 2010

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Bibliographische Beschreibung

Arndt, Katharina

Seminargruppe: BW07w3-B

Matrikelnummer: 20244

Der Stellenwert des immateriellen Anlagevermögens am Beispiel von drei

bedeutenden Unternehmen - 2010.

Seitenanzahl: 59

Mittweida, Hochschule Mittweida, Fakultät Wirtschaftswissenschaften

Referat

Ziel der Bachelorarbeit ist es, die Bedeutsamkeit der immateriellen

Vermögensgegenstände sowie deren Auswirkungen an drei ausgewählten

Unternehmen aufzuzeigen.

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Bereichen Forschungs- und

Entwicklungskosten sowie Geschäfts- und Firmenwert.

Dazu werden im ersten Teil der Arbeit theoretische Grundlagen zur Bilanzierung von

immateriellen Vermögensgegenständen erläutert, welche im zweiten Teil der Analyse

zur Anwendung kommen.

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Gliederung III

Gliederung Abkürzungsverzeichnis VI

Abbildungsverzeichnis IX

1. Einleitung 1

2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen 2

Vermögens

2.1. Abgrenzung immaterieller Vermögensgegenstände 2

von Materiellen

2.2. Entstehung immaterieller Vermögensgegenstände 2

2.3. Zwei unterschiedliche Rechnungslegungsphilosophien 3

2.3.1. Grundlage zum HGB 3

2.3.2. Grundlage zu den IAS/IFRS 4

2.4. Grundlagen der Bilanzierung immateriellen Vermögens 4

nach HGB a.F. und nach IFRS

2.4.1. Definition des immateriellen Vermögensgegenstandes 4

2.4.1.1. Nach HGB a.F. 4

2.4.1.2. Nach IAS/IFRS 5

2.4.2. Ansatzkriterien für immaterielle Vermögensgegenstände 6

2.4.2.1. Nach HGB a.F. 6

2.4.2.2. Nach IAS/IFRS 7

2.4.3. Zugangsbewertung für immaterielle Vermögensgegen- 9

stände

2.4.3.1. Nach HGB a.F. 9

2.4.3.2. Nach IAS/IFRS 10

2.4.4. Folgebewertung immaterieller Vermögensgegenstände 11

2.4.4.1. Nach HGB a.F. 11

2.4.4.2. Nach IAS/IFRS 12

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Gliederung IV

3. Bilanzierung von Forschungs- und Entwicklungskosten 15

3.1. Konkretisierung Forschung 15

3.2. Konkretisierung Entwicklung 15

3.3. Bilanzierung nach HGB a.F. 16

3.4. Bilanzierung nach IAS/IFRS 16

3.4.1. Entstehung von Ermessenspielräumen bei der 17

Aktivierung von Entwicklungskosten

3.4.2. Praxisbeispiel für den Ermessensspielraum 18

bei der Aktivierung von Entwicklungskosten

3.5. Abschreibung von Entwicklungskosten 19

4. Bilanzierung des derivativenGeschäfts- oder Firmenwerts 20

4.1. Bilanzierung nach HGB a.F. 20

4.2. Bilanzierung nach IAS/IFRS 21

4.3. Originärer Firmenwert 22

4.4. Weitere Ansatzverbote 22

5. BilMoG: Annäherung des HGB an die IAS/IFRS 23

5.1. Grundlage zum BilMoG 23

5.2. Bedeutung des BilMoG hinsichtlich der Aktivierung von 25

Entwicklungskosten

6. Analyse der drei deutschen Konzerne 26

6.1. Begründung der Unternehmensauswahl und Vorgehensweise 26

der Analyse

6.2. Vorstellung der zu untersuchenden Unternehmen 27

6.2.1. Die Telekom AG 27

6.2.2. Die STADA Arzneimittel AG 27

6.2.3. Der Volkswagen Konzern 27

6.3. Darstellung der Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens 28

im Vergleich zum Sachanlagevermögen

6.3.1. Telekom AG 29

6.3.2. STADA AG 30

6.3.3. VW Konzern 31

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Gliederung V

6.4. Analyse der Zusammensetzung des Postens des immateriellen 32

Anlagevermögens

6.4.1.Telekom AG 33

6.4.2. STADA AG 34

6.4.3. VW Konzern 35

6.5. Bilanzierung der immateriellen Vermögensgegenstände in den 37

Unternehmen

6.5.1. Telekom AG 37

6.5.2. STADA AG 37

6.5.3. VW Konzern 38

6.6. Unterschiede der Bilanzierung nach HGB a.F. und nach IAS/IFRS 39

6.6.1. Telekom AG 39

6.6.2. STADA AG 40

6.6.3. VW Konzern 41

6.7. Stellenwert der F&E in den Unternehmen 42

6.7.1. Telekom AG 43

6.7.2. STADA AG 44

6.7.3. VW Konzern 45

6.7.4. Zusammenfassende Darstellung der Aktivierung der 47

Entwicklungskosten in den Unternehmen

6.8. Bedeutung des Goodwill für die jeweiligen Unternehmen 50

6.8.1. Telekom AG 51

6.8.2. STADA AG 53

6.8.3. VW Konzern 54

6.8.4. Zusammenfassende Darstellung der Bedeutung des 55

Goodwill an Hand der Kennzahl Goodwill im Verhältnis zu

Eigenkapital

6.9. Zusammenfassung der Analyse 59

Literaturverzeichnis 60

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Abkürzungsverzeichnis VI

Abkürzungsverzeichnis

Abb. Abbildung

Abs. Absatz

a.F. alte Fassung

AG Aktiengesellschaft

BGH Bundesgerichtshof

BilMoG Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz

BMW Bayerische Motoren Werke

bspw. beispielsweise

BW Baden-Württembergische

bzw. beziehungsweise

ca. circa

CD Compact-Disc

DB Der Betrieb

d.h. das heißt

DRS Deutsche Rechnungslegungs Standards

EK Eigenkapital

ent. entnommen

etc. et cetera

FCC Federal Communications Commission

ff. fortfolgende

F&E Forschung und Entwicklung

gem. gemäß

GfK Gesellschaft für Konsumforschung

ggf. gegebenenfalls

GoF Geschäfts- oder Firmenwert

GuV Gewinn- und Verlustrechnung

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Abkürzungsverzeichnis VII

HGB Handelsgesetzbuch

IAS International Accounting Standards

IASB International Accounting Standards Board

i.d.R. in der Regel

IFRS International Financial Reporting Standards

Inc. Incorporated

IVG Immaterieller Vermögensgegenstand

KGV Kurs-Gewinn-Verhältnis

KoR Zeitschrift für internationale und

kapitalmarktorientierte Rechnungslegung

KPMG Klynfeld, Peat, Marwick, Goerdeler

(Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)

lt. laut

Mio. Millionen

Mrd. Milliarden

S. Seite

u.a. unter anderem

u.ä. und ähnliche

UMTS Universal Mobile Telecommunications System

USA United States of America

US-GAAP United States-Generally Accepted Accounting

Principles

VG Vermögensgegenstand

Vgl. Vergleich

VW Volkswagen

z.B. zum Beispiel

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Abkürzungsverzeichnis VIII

z.T. zum Teil

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Abbildungsverzeichnis IX

Abbildungsverzeichnis

Abb.1: Ermittlung der Anschaffungskosten lt. HGB a.F.

Abb.2: Ermittlung der Anschaffungskosten lt. IAS/IFRS

Abb.3: Ermittlung der Herstellungskosten lt. IAS 38.66

Abb.4: Ermittlung der fortgeführten Anschaffungskosten

Abb.5: Ermittlung der fortgeführten Anschaffungskosten

Abb.6: Ermittlung des Buchwerts

Abb.7: Bilanzstruktur nach HGB a.F.

Abb.8: Bilanzstruktur nach BilMoG

Abb.9: Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens im Vergleich zu dem

Sachanlagevermögen

Abb.10 Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens im Vergleich zu dem

Sachanlagevermögen

Abb.11: Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens im Vergleich zu dem

Sachanlagevermögen

Abb.12: Zusammensetzung des immateriellen Vermögens bei der Telekom im

Jahr 2000

Abb.13: Zusammensetzung des immateriellen Vermögens bei der Telekom im

Jahr 2009

Abb.14: Zusammensetzung des immateriellen Vermögens bei STADA im

Jahr 2009

Abb.15: Zusammensetzung des immateriellen Vermögens bei VW im

Jahr 2009

Abb.16: HGB-IFRS-Vergleich bezüglich immaterieller Vermögensgegenstände

in Mio. €

Abb.17: HGB-IFRS-Vergleich bezüglich immaterieller Vermögensgegenstände

Abb.18: Verhältnis Forschungs- und Entwicklungsaufwand zu Investitionen in zu

aktivierende Vermögenswerte der Telekom 2000-2009

Abb.19: Verhältnis von aktivierten Entwicklungskosten zu Forschungs- und

Entwicklungsaufwand von STADA 2005-2009

Abb.20: Verhältnis von aktivierten Entwicklungskosten zu Forschungs- und

Entwicklungsaufwand von VW 2001-2009

Abb.21: Einbeziehung aller F&E-Aufwendungen in die GuV

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Abbildungsverzeichnis X

Abb.22: Anteil des Goodwill am gesamten immateriellen Vermögen 2000-2009

Abb.23: Anteil des Goodwill am gesamten immateriellen Vermögen 2002-2009

Abb.24: Anteil des Goodwill am gesamten immateriellen Vermögen 2001-2009

Abb.25: Verhältnis Goodwill zu Eigenkapital 2009

Abb.26: Bilanz der Telekom 2009 mit Goodwill in Mio. €

Abb.27: Bilanz der Telekom 2009 ohne Goodwill in Mio. €

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1. Einleitung 1

1. Einleitung

„Nicht alles, was zählbar ist, zählt auch wirklich; nicht alles was zählt, kann man

auch zählen.“ (Albert Einstein)

Diese Worte beschreiben die Problematik des immateriellen Anlagevermögens

sehr treffend, denn es handelt sich hierbei um schwer schätzbare und dennoch

für die Unternehmen wichtige Werte, ohne die sich die

Unternehmensentwicklung nicht mehr nachvollziehen lässt.

Die Relevanz der immateriellen Vermögensgegenstände nimmt stetig zu und

für viele Unternehmen sind sie zu einem entscheidenden Werttreiber geworden,

der letztendlich das Erfolgspotential des Unternehmens bestimmt.

Die klassischen Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit verlieren an Bedeutung,

da die Entwicklung zu einer Dienstleistungs- und Hochtechnologiegesellschaft

stärker Werte wie Lizenzen, Patente, Schutzrechte, Marken, Firmenwerte oder

Humankapital in den Vordergrund stellt.

Immaterielle Vermögensgegenstände tragen zur Dynamisierung des

Unternehmens bei und sind zudem bilanzpolitische Instrumente, welche zu

relevanten Wettbewerbsvorteilen werden können.

Der erste Teil dieser Arbeit befasst sich mit den theoretischen Grundlagen zur

Bilanzierung immaterieller Vermögensgegenstände nach HGB a.F. und

IAS/IFRS. Im Besonderen wird die Bilanzierung des derivativen Geschäfts- oder

Firmenwertes und der Forschungs- und Entwicklungskosten erläutert.

Der zweite Teil der Arbeit setzt die theoretischen Grundlagen mit einer Analyse

des immateriellen Anlagevermögens von drei deutschen Konzernen in die

Praxis um.

Hierbei wird besonderer Wert auf die Darstellung der Unterschiede in den

Unternehmen sowie auf die Auswirkung der Bilanzierung von immateriellen

Vermögenswerten gelegt.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 2

2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immater iellen Vermögens

2.1. Abgrenzung immaterieller Vermögensgegenstände von Materiellen

In der Literatur wird bezüglich der Trennung von materiell und immateriell eine

Abgrenzung in „körperlich fassbar“ und „körperlich nicht fassbar“ vollzogen.

Immaterielle Güter können ebenso in physischer Form, z.B. als CD,

Schriftstücke oder Filme vorliegen.1

Jedoch sind diese greifbaren Gegenstände in diesem Fall nur Trägermedien,

denn der eigentliche Vermögensgegenstand ist deren Inhalt.

An diesem Punkt vollzieht sich eine Trennung in Sachanlagevermögen oder

immaterielles Vermögen. Überwiegt die Bedeutung des immateriellen Anteils,

so wird es dem immateriellen Anlagevermögen zugeordnet.

2.2. Entstehung immaterieller Vermögensgegenstände

Grundsätzlich gibt es im HGB sowie auch bei den IAS/ IFRS drei Möglichkeiten

der Entstehung immaterieller Vermögensgegenstände.

Man unterscheidet zwischen selbst geschaffenen und entgeltlich erworbenen

immateriellen Vermögensgegenständen sowie Vermögensgegenständen durch

Unternehmenszusammenschlüsse.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände unterliegen einer

Bilanzierungspflicht. Ein wichtiges Beispiel hierfür ist der sogenannte Goodwill,

der später ausführlicher erläutert wird.

Hintergrund dieser Bilanzierungspflicht ist das Bestreben des Gesetzgebers

nach Wertobjektivierung. Deshalb liegt ein entgeltlicher Erwerb nur unter der

Voraussetzung vor, dass er von einem Dritten erworben wurde.2

Bei Unternehmenszusammenschlüssen spielen immaterielle

Vermögensgegenstände eine sehr wichtige Rolle, da hier durch den Kauf eines

Unternehmens alle selbst erstellten Vermögensgegenstände als entgeltlich

erworben gelten und somit in der Bilanz angesetzt werden können.

1 Internetpräsenz von Glück, O. 2 Coenenberg; Haller; Schultze (2009), S. 180.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 3

2.3. Zwei unterschiedliche Rechnungslegungsphilosop hien

Die Rechnungslegung soll nach HGB a.F. und nach IAS/IFRS behandelt

werden, da die Unterschiede bezüglich des immateriellen Anlagevermögens so

am deutlichsten zum Tragen kommen.

Hinsichtlich Definitionen, Ansatzkriterien und Aktivierungsgeboten- und

verboten immaterieller Vermögensgegenstände gibt es große Unterschiede, die

hier näher beleuchtet werden sollen.

2.3.1. Grundlage zum HGB

Die deutschen Rechnungslegungsgrundsätze sind vor allem dem

Gläubigerschutz und dem Vorsichtsprinzip verpflichtet.

Die Hauptfunktion des HGB-Abschlusses liegt in der Ermittlung des

ausschüttungsfähigen Gewinns und nur sekundär in der Vermittlung von

entscheidungsrelevanten Informationen.3

Daher ist auch eine von den tatsächlichen Werteverhältnissen abweichende

Darstellung der wirtschaftlichen Lage, z.B. bei Wertsteigerungen von

Vermögenswerten, möglich.4

Zwei Grundprinzipien des deutschen Handelsrechts sind zum einen das

Realisationsprinzip und zum anderen das Imparitätsprinzip, welche eine

Konkretisierung des Vorsichtsprinzips darstellen und einen zu hohen

Gewinnausweis verhindern sollen.

3 Böttger; Pricewaterhousecoopers (2003), S. 78. 4 Ranker; Wohlgemut; Zwirner (2001), S. 270.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 4

2.3.2. Grundlage zu den IAS/ IFRS

Die International Accounting Standards (IAS) und die International Financial

Reporting Standards (IFRS) haben sich innerhalb weniger Jahre als globale

Rechnungslegungsstandards etabliert.

Neben Europa und Australien wo die internationalen Rechnungslegungsnormen

bereits seit einigen Jahren zur Anwendung kommen, gewinnen sie auch in den

von US-GAAP dominierten USA immer mehr an Bedeutung.5

Seit dem Jahr 2005 ist die Anwendung für alle europäischen Unternehmen mit

Kapitalmarktorientierung Pflicht.

Das Ziel, welches das IASB mit der Ausarbeitung der IFRS verfolgt, ist die

Harmonisierung der internationalen Rechnungslegung und die Bereitstellung

von relevanten und vergleichbaren Information für Investoren.6

2.4. Grundlagen der Bilanzierung immateriellen Verm ögens nach

HGB a.F. und nach IAS/ IFRS

2.4.1. Definition des immateriellen Vermögensgegens tandes

2.4.1.1.Nach HGB a.F.

Eine einheitliche gesetzliche Definition des Begriffs „immaterieller

Vermögensgegenstand“ gibt es nicht. In der Literatur werden verschiedene

Bezeichnungen synonym verwendet: z.B. „immaterielles Gut“, „immaterielle

Werte“, oder „intangible assets“.7 Im Allgemeinen bezeichnen immaterielle

Vermögensgegenstände alle Vermögensgegenstände, die körperlich nicht

fassbar sind. Sie enthalten keine physische Substanz und sind auch nicht

finanzieller Natur.8

5 Graf Waldersee; Hayn (2008), S. V. 6 Wöltje (2008), S. 6. 7 Küting; Pfitzer; Weber (2008), S. 247. 8 Coenenberg; Haller; Schultze (2009), S. 176.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 5

Laut Bilanzgliederungsschema § 266 HGB a.F. gehören zu den immateriellen

Vermögensgegenständen des Anlagevermögens:

• Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte

und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

• Geschäfts- oder Firmenwert

• Geleistete Anzahlungen9

Tritt der Fall ein, dass immaterielle und körperliche Gegenstände eine Einheit

bilden, so ist deren separater Ausweis unzulässig.10 Das Werteverhältnis

zwischen materiellen und immateriellen Bestandteilen ist in diesem Fall

ausschlaggebend für die Zuordnung. In diesem Zusammenhang wird oft das

Beispiel der Software auf einer Compact-Disc genannt. Der immaterielle

Charakter der Software überwiegt dem materiellem der CD, die in diesem Fall

nur Trägerfunktion ausübt.

2.4.1.2. Nach IAS/IFRS

Bei der Definition der sogenannten intangible assets sind die Regelungen nach

IFRS wesentlich genauer als das deutsche Handelsrecht.

Nach IAS/IFRS gibt es im Gegensatz zum HGB, welches wie oben erwähnt

keine Legaldefinition enthält, einen ganzen Standard der sich ausschließlich mit

immateriellen Vermögensgegenständen befasst.

Nach IAS 38 versteht man unter einem immateriellen Vermögensgegenstand

einen identifizierbaren, nicht monetären Vermögensgegenstand ohne physische

Substanz.11 Vermögensgegenstände, die finanzieller Natur sind, werden von

der Definition ausgeschlossen.

Als Beispiele für immaterielle Vermögensgegenstände nennt IAS 38 z.B.

Software, Patente, Urheberrechte, Filme oder Vermarktungsrechte.12

9 § 266 Abs. 2 HGB a.F. 10 Baetge; Kirsch; Thiele (2009), S. 302. 11 Kirsch (2003), S. 59. 12 Internetpräsenz von Deloitte: Nachrichten aus der internationalen Rechnungslegung.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 6

2.4.2. Ansatzkriterien für immaterielle Vermögensge genstände

2.4.2.1. Nach HGB a.F.

Der Ansatz immaterieller Vermögensgegenstände in der Bilanz hängt

maßgeblich von der Art des Erwerbes ab. Es gilt:

• Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände

unterliegen einem Ansatzverbot.13

• Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände

sind ansatzpflichtig.

Lt. deutschem Handelsrecht wird mit einem Zwei-Stufen-Modell geprüft, ob ein

Vermögensgegenstand in die Bilanz aufgenommen werden kann.

Die erste Stufe bilden hierbei die abstrakten Voraussetzungen. Im zweiten

Schritt wird anhand der konkreten Aktivierungsfähigkeit geprüft, ob zusätzliche

gesetzliche Regelungen existieren, die den allgemeinen entgegenstehen.

In der Literatur werden zur abstrakten Aktivierungsfähigkeit verschiedene

Vorschläge unterbreitet. Die Begrifflichkeiten der Aktivierungsvoraussetzungen

reichen von selbständiger Bewertbarkeit, Greifbarkeit, Verkehrsfähigkeit,

Übertragbarkeit, Einzelverwertbarkeit hin zum wirtschaftlichen Vorteil.14

Betrachtet werden die selbständige Verkehrsfähigkeit, der wirtschaftliche Vorteil

sowie die selbständige Bewertbarkeit.

Die selbständige Verkehrsfähig gilt als ein zentrales Merkmal der abstrakten

Bilanzierfähigkeit und ist erfüllt wenn ein einzelner Vermögensgegenstand

gegen Entgelt übertragen werden kann.15

Das Kriterium der selbständigen Bewertbarkeit ist oft verbunden mit der

bilanziellen Greifbarkeit und bedeutet, dass ein Vermögensgegenstand auch

„einzeln ins Gewicht fallen muss“ und einzeln bewertet werden kann.16

Im wirtschaftlichen Vorteil spiegeln sich zukünftige Nutzenpotentiale wieder.

13 HGB § 248, Abs. 2. 14 Küting; Pfitzer; Weber (2008), S. 249. 15 Grefe (2009), S. 41. 16 Küting; Pfitzer; Weber (2008), S. 250.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 7

Nach Prüfung der abstrakten muss auch die konkrete Bilanzierfähigkeit erfüllt

sein. Dazu gehören eine persönliche und sachliche Zuordnung des

Vermögensgegenstandes sowie eine Prüfung gesetzlicher Vorschriften, die

einen Ansatz verbieten könnten.

Beispielsweise könnte ein Bilanzierungsverbot lt. § 248 vorliegen.17

2.4.2.2. Nach IAS/ IFRS

Nach den Regelungen der International Accounting Standards ist ein

entgeltlicher Erwerb des immateriellen Vermögensgegenstandes für die

Aktivierung in der Bilanz nicht erforderlich. Es gilt:

• Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände

unterliegen einer Ansatzpflicht.

• Selbst erstellt immaterielle Vermögensgegenstände

unterliegen unter bestimmten Voraussetzungen einer

Aktivierungspflicht.18

Ein Vermögensgegenstand muss drei entscheidende Eigenschaften für die

Aktivierung in der Bilanz besitzen:

• Identifizierbarkeit (identifiability)

• Verfügungsmacht, Kontrolle (control)

• Künftiger wirtschaftlicher Nutzen19 (future economic benefit)

Die Identifizierbarkeit soll die Existenz der immateriellen

Vermögensgegenstände sowie vor allem eine objektive Abgrenzung zum

allgemeinen Goodwill sicherstellen.

Vorteile die ein Unternehmen durch Werbeaufwendungen erlangt hat, sind

bspw. nicht objektiv vom Goodwill abzugrenzen, weshalb sie nicht als

Vermögenswert ausgewiesen werden dürfen.20

17 Grefe (2009), S. 46. 18 Amman; Müller (2006), S. 117-118. 19 Internetpräsenz von Deloitte: Nachrichten aus der internationalen Rechnungslegung. 20 Internetpräsenz des VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 8

Der IVG ist lt. IAS 38.12 identifizierbar, wenn er auf einer vertraglichen oder

rechtlichen Grundlage beruht und separierbar ist d.h., er kann einzeln oder als

Teil einer Gruppe verkauft, übertragen oder getauscht werden.21

Verfügungsmacht heißt, dass ein Unternehmen die Macht besitzt alle mit dem

IVG verbundenen Rechte geltend zu machen, den zukünftigen Nutzen aus der

zugrunde liegenden Ressource zu ziehen und Dritte von diesem Nutzen

auszuschließen.22 Der Nachweis über die Verfügungsmacht kann

beispielsweise über den Verkauf des immateriellen Gutes erbracht werden.

Denkbar wären hier Kundenbeziehungen, die auf vertraglichen Vereinbarungen

beruhen. Verfügungsmacht besteht zum Beispiel nicht bei dem besonderen

Know-How von Mitarbeitern, weil diese jederzeit in der Lage sind, das

Unternehmen zu verlassen.23

Unter künftigem wirtschaftlichem Nutzen sind mögliche Erlössteigerungen durch

die Verwertung des Vermögenswertes oder künftige Kosteneinsparungen zu

verstehen.24

Ein weiteres in der Literatur vorhandenes Ansatzkriterium besagt, dass ein

Vermögensgegenstand nur in der Bilanz anzusetzen wäre, wenn es sich um ein

„Ergebnis von Ereignissen in der Vergangenheit“ handelt. Damit sollen bereits

eingetretene Geschäftsvorfälle von Ereignissen in der Zukunft abgegrenzt

werden.

Nach den Regelungen der IFRS gibt es ebenso einen zweistufigen

Prüfungsprozess für die Aktivierung in der Bilanz. Nur wenn abstrakte und

konkrete Bilanzierfähigkeit nachgewiesen werden können, ist der intangible

asset aktivierungsfähig.

In der ersten Stufe wird geprüft, ob der immaterielle Vermögensgegenstand der

Definition für immaterielle Vermögensgegenstände entspricht.

In der zweiten Stufe werden alle notwendigen Ansatzkriterien überprüft.

21 Internetpräsenz von Deloitte: Nachrichten aus der internationalen Rechnungslegung. 22 Coenenberg; Haller; Schultze (2009), S. 184. 23 Beyhs; Hassler; Kerschbaumer (2009), S. 13. 24 Buchholz (2005), S. 76.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 9

Ein immaterieller Vermögensgegenstand ist lt. IAS 38.18 regelmäßig nur in der

Bilanz anzusetzen, wenn eine zuverlässige Bewertung möglich ist und dem

Unternehmen mit großer Wahrscheinlichkeit ein wirtschaftlicher Nutzen daraus

zufließen wird.25

Dieser ökonomische Nutzen bemisst sich entweder durch den voraussichtlich

zu erzielenden Nettoveräußerungspreis oder den Nutzungswert.26

Bei der Einschätzung des zu erwartenden Nutzens sollte sich das Unternehmen

auf vernünftige und belegbare Annahmen stützen.27

Es gibt jedoch Gegenstände bei denen die Überprüfung dieser Kriterien als

besonders schwierig gilt, weshalb sie von einer Aktivierung ausgeschlossen

sind.

Dazu zählen beispielsweise selbst geschaffene Markennamen und Schriftzüge.

2.4.3. Zugangsbewertung für immaterielle Vermögensg egenstände

2.4.3.1. Nach HGB a.F.

Da im HGB a.F. ein Ansatzverbot für selbst erstellte immaterielle

Vermögensgegenstände besteht, kommt nur ein Ansatz zu Anschaffungskosten

in Betracht.28 Dieser Sachverhalt ist in § 255 Abs. 1 HGB a.F. geregelt:

Demnach sind „Anschaffungskosten […] die Aufwendungen, die geleistet

werden, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und ihn in einen

betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit sie dem Vermögensgegenstand

einzeln zugeordnet werden können.“

Dieser Wertansatz bildet gleichzeitig auch die handelsrechtliche

Wertobergrenze.29

25 IAS 38.18. 26 Kirsch (2003), S. 61. 27 Coenenberg; Haller; Schultze (2009), S. 185. 28 Grefe (2009), S. 48. 29 Mader (2009), S. 14.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 10

Anschaffungspreis

+ Anschaffungsnebenkosten

(für den Erwerb, die Zustellung zum Unternehmen und die

Inbetriebnahme)

+ Nachträgliche Anschaffungskosten

- Preisminderungen

(z.B. Rabatte oder Skonti)

= Anschaffungskosten

Abb.1:Ermittlung der Anschaffungskosten lt. HGB a.F.30

2.4.3.2. Nach IAS/ IFRS

Immaterielle Vermögensgegenstände werden i. d. R. zu Anschaffungs- bzw. bei

Selbsterstellung mit den Herstellungskosten bewertet (IAS 38.24).

Die Herstellungskosten umfassen dabei Einzel- und Gemeinkosten. Letztere

müssen auf einer nachvollziehbaren Basis zugeordnet werden können.31

Die Anschaffungskosten setzen sich ähnlich zusammen wie die im HGB.

Anschaffungspreis

+ direkt zurechenbare Anschaffungsnebenkosten

(Rechtskosten, Beratungskosten, Provisionen)

+ Kosten zur Vorbereitung des Gegenstandes zur Nutzung

(Testläufe)

+ nicht erstattungsfähige Umsatzsteuern

- Preisminderungen

(z.B. Rabatte oder Skonti)

= Anschaffungskosten

Abb.2:Ermittlung der Anschaffungskosten lt. IAS/IFRS32

30 Modifiziert ent. aus Grefe (2009), S. 48. 31 Buchholz (2005), S. 146-147. 32 Kirsch (2003), S. 65.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 11

Herstellungskosten sind die Aufwendungen, die durch den Verbrauch von

Gütern und die Inanspruchnahme verschiedener Dienste für die Herstellung

eines Vermögensgegenstandes, dessen Erweiterung oder eine über seinen

ursprünglichen Zustand hinausgehende Verbesserung entstehen.33

Die Herstellungskosten setzen sich wie folgt zusammen:

Ausgaben für Dienstleistungen und Material

+ Personalaufwand

+ direkt der Erzeugung eines IVG zurechenbaren Ausgaben

(z.B. Beratungskosten)

+ zuordenbare Gemeinkosten

+ Fremdkapitalkosten

= Herstellungskosten

Abb.3: Ermittlung der Herstellungskosten lt. IAS 38.66 34

2.4.4. Folgebewertung immaterieller Vermögensgegens tände

2.4.2.1. Nach HGB a.F.

Die historischen Anschaffungskosten müssen planmäßig abgeschrieben

werden, was an jedem Abschlussstichtag nach Zugang des

Vermögensgegenstands zu erfolgen hat.

Dabei ist zwischen zeitlich bestimmbarer und zeitlich unbestimmbarer Nutzung

zu unterscheiden.

Immaterielle Vermögensgegenstände mit zeitlich unbegrenzter Nutzungsdauer

werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf Wertminderung

überprüft (DRS 12) und dann gegebenenfalls abgeschrieben.35

Mader spricht in diesem Falle von dem Vorsichtsprinzip, welches hier zum

Tragen kommt, da eine unbestimmbare Nutzungsdauer bzw. eine

Nutzungsdauer von mehr als fünf Jahren eher die Ausnahme bildet.36

33 Böttger (2003), S. 322. 34 Kirsch (2003), S. 62. 35 Graf Waldersee; Hayn (2008), S. 120. 36 Mader (2009), S. 17.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 12

Sobald nicht mehr von zeitlich unbegrenzter Nutzung auszugehen ist, wird der

immaterielle Vermögensgegenstand entsprechend seiner Nutzungsdauer

planmäßig abgeschrieben.

Anschaffungskosten

+ Zuschreibungen

- Abschreibungen

= Fortgeführte Anschaffungskosten

Abb.4: Ermittlung der fortgeführten Anschaffungskosten37

2.4.2.2. Nach IAS/IFRS

Vor jeglicher Bewertung ist die Nutzungsdauer eines IVG zu bestimmen.

Entweder er hat eine bestimmte oder eine unbestimmte Nutzungsdauer. Eine

unbestimmte Nutzungsdauer liegt u.a. vor, wenn unter Berücksichtigung aller

relevanten Faktoren keine Begrenzung der Nutzungsdauer vorhergesehen

werden kann.38

Lt. IAS 38.72 gibt zwei Methoden der Folgebewertung für immaterielle

Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit bestimmbarer

Nutzungsdauer: die Bewertung nach dem Anschaffungskostenmodell und das

Neubewertungsmodell.

Das Anschaffungskostenmodell oder Cost Model sieht planmäßige

Abschreibungen vom erstmaligen Ansatz der Anschaffungs- oder

Herstellungskosten vor.

Anschließend wird dieser Wert mit dem für den Vermögensgegenstand

erzielbaren Betrag (recoverable amount) verglichen. Dies kann zu einer

außerplanmäßigen Abschreibung führen.

Der erzielbare Betrag besteht aus dem Nettoveräußerungspreis und dem

Nutzungswert. Der Nettoveräußerungspreis wird durch den Markt bestimmt, der

Nutzungswert intern im Unternehmen.

37 Grefe (2009), S. 63. 38 Beyhs; Hassler; Kerschbaumer (2009), S. 14.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 13

Sollte diese Wertminderung wieder hinfällig werden, besteht die Möglichkeit

einer Zuschreibung bis maximal zu den fortgeführten Anschaffungs- oder

Herstellungskosten39, welche die Obergrenze der Bewertung bilden.

Anschaffungskosten

- planmäßige kumulierte Abschreibungen

- außerplanmäßige kumulierte Abschreibungen

+ kumulierte Zuschreibungen

= Buchwert

Abb.5: Ermittlung der fortgeführten Anschaffungskosten40

Bei dem Neubewertungsmodell oder Revaluation Model hingegen wird gemäß

IAS 38.75 ff. in jeder Periode bzw. alle drei bis fünf Jahre ein sogenannter

Impairment test durchgeführt, wobei geprüft wird, ob eine Wertminderung

vorliegt.41

Bei immateriellen Vermögenswerten ohne bestimmbare Nutzungsdauer, bei

denen eine planmäßige Abschreibung verboten ist, kommt diese Methode zum

Einsatz. Dies ist z.B. bei Rundfunklizenzen oder Güterverkehrskonzessionen

der Fall.42

Obwohl diese z.T. nur auf begrenzte Zeit gewährt werden, kann i.d.R. aus

Vergangenheitswerten damit gerechnet werden, dass diese verlängert werden.

Die Neubewertung erfolgt durch den Vergleich mit dem beizulegenden Zeitwert

des Vermögensgegenstandes (fair value).

Ist der fair value höher als der Buchwert des Vermögensgegenstandes, kann

dieser angesetzt werden, auch wenn er über den erstmals angesetzten

Anschaffungs- oder Herstellungskosten liegt. Die Differenz zwischen

beizulegendem Zeitwert und Buchwert wird in die Neubewertungsrücklage

eingestellt.43

39 Wöltje (2008), S. 27. 40 Mader (2009), S. 45. 41 Zingel (2009), S. 89. 42 Kirsch (2003), S. 65. 43 Wöltje (2008), S. 27-28.

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2. Theoretische Grundlagen zur Bilanzierung immateriellen Vermögens 14

Neubewertungsbetrag

- planmäßige Abschreibungen

- außerplanmäßige Abschreibungen

+ kumulierte Zuschreibungen

= Buchwert

Abb.6: Ermittlung des Buchwerts44

Aufgrund von Unsicherheiten in der Bewertung mit dem fair value, ist diese

Bewertungsmethode auf Immaterielle Vermögensgegenstände beschränkt, für

die ein aktiver Markt besteht.45

44 Mader (2009), S. 45-46. 45 Beyhs; Hassler; Kerschbaumer (2009), S. 14.

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3. Bilanzierung von Forschungs- und Entwicklungskosten 15

3. Bilanzierung von Forschungs- und Entwicklungskos ten 3.1. Konkretisierung Forschung

Forschung (research) wird definiert als eigenständige und planmäßige Suche

mit dem Ziel und der Aussicht neue Erkenntnisse zu gewinnen.46

Forschung kann weiterhin in Grundlagenforschung und Zweckforschung

eingeteilt werden. Grundlagenforschung umfasst die allgemeine Suche nach

neuen Erkenntnissen, unabhängig davon, ob die Erkenntnisse genutzt werden

können.

Die Zweckforschung hingegen beschäftigt sich mit der Suche nach neuen

Erkenntnissen mit der Absicht diese für ein spezielles Vorhaben zu

verwenden.47

Praxisbeispiele für Forschungsaufwendungen sind die Erforschung

grundsätzlicher Gesetzmäßigkeiten oder die Suche nach geeigneten

Materialien und Verfahren.48

3.2. Konkretisierung Entwicklung

Entwicklung (development) ist die Anwendung der Forschungsergebnisse oder

anderen Wissens auf einen Plan oder Entwurf für die Produktion von neuen

oder erheblich verbesserten Materialien, Vorrichtungen, Produkten, Verfahren,

Dienstleistungen oder Systemen vor Aufnahme einer kommerziellen Nutzung

oder Produktion.49

Ebenso lässt sich der Begriff der Entwicklung weiter konkretisieren. Es kann

eine Aufteilung in Neuentwicklung und Weiterentwicklung vorgenommen

werden.

Die Neuentwicklung befasst sich mit der Entwicklung neuer Produkte oder

anderer Leistungen auf Basis der vorangegangenen Grundlagen- und

Zweckforschung.

46 KPMG AG (2007), S. 88 und IAS 38.8. 47 Zingel (2009), S. 90. 48 Internetpräsenz von Glück, O. 49 Graf Waldersee ; Hayn, (2008), S. 119 und IAS 38.8.

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3. Bilanzierung von Forschungs- und Entwicklungskosten 16

Die Weiterentwicklung hat die Fortentwicklung bereits vorhandener Produkte

oder Leistungen zum Ziel, wobei ebenfalls neue Erkenntnisse einfließen

können.50

3.3. Bilanzierung nach HGB a.F.

Nach der alten Fassung des Handelsgesetzbuches besteht ein explizites

Ansatzverbot für alle selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte, dazu

zählen beispielsweise selbst erstellte Software oder Patente. Ebenso gehören

Kosten der Forschungs- als auch der Entwicklungsphase dazu.

Sie werden in der Periode ihrer Entstehung erfolgswirksam als Aufwand erfasst.

Eine Ausnahme bilden nur auftragsbezogene Entwicklungskosten, die als

Vorrat aktiviert werden müssen.51

3.4. Bilanzierung nach IAS/IFRS

Die Bilanzierung von Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten ist tendenziell

sehr kompliziert.

Es ist eine strikte Trennung der Entwicklungs- von der Forschungsphase

vorzunehmen.

Gemäß IAS 38.54 sind die Forschungskosten kein Bestandteil der

Herstellungskosten und werden erfolgswirksam als Aufwand gebucht.

Das Aktivierungsverbot mit der Unsicherheit der zukünftigen Erfolge

begründet.52

Entwicklungskosten müssen aktiviert werden, aber nur wenn sie bestimmten

Voraussetzungen lt. IAS 38.57 gerecht werden:

• Nachweisbarkeit der technischen Realisierbarkeit des Projekts

• Absicht des Unternehmens das Projekt zu vermarkten oder

selbst zu nutzen

• Fähigkeit des Unternehmens den Vermögenswert zu

vermarkten oder zu nutzen

50 Zingel (2009), S. 91. 51 KPMG AG (2007), S. 88. 52 Coenenberg¸Haller¸Schultze (2009), S. 177.

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3. Bilanzierung von Forschungs- und Entwicklungskosten 17

• Nachweis über die Erzielung eines zukünftigen wirtschaftlichen

Nutzens

• Verfügbarkeit über angemessene technische und finanzielle

Ressourcen um die Entwicklung abschließen zu können

• Fähigkeit der zuverlässigen Kostenbestimmung der während

der Entwicklung anfallenden Kosten53

Beispiele für Entwicklungskosten sind etwa Design, Konstruktion und Tests von

Prototypen, Pilotanlagen oder Alternativen für verbesserte Produkte, Anlagen

und Prozesse.54

3.4.1. Entstehung von Ermessensspielräumen bei der Aktivierung von

Entwicklungskosten

Bei der Prüfung der oben genannten Bedingungen zur Aktivierung der

Entwicklungskosten sind Ermessensentscheidungen zu treffen, welche nicht frei

von Subjektivität sind, weshalb in einiger Literatur auch von einem faktischen

Wahlrecht gesprochen wird.55 In unterschiedlichen Branchen kommt es deshalb

zu unterschiedlichen Ergebnissen, da gerade der Nachweis über die technische

Realisierbarkeit und die Einschätzung des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens

sehr kompliziert sind.

Diese schwer einschätzbaren Faktoren werden in der Praxis genutzt, um eine

bestimmte Bilanzpolitik zu verfolgen.

Beispielsweise werden Entwicklungskosten in der Pharmabranche oft nicht

aktiviert, da die technische Realisierbarkeit von zusätzlichen Studien und

Zulassungen abhängig ist. Hingegen werden diese in der Automobilbranche

„leichtfertiger“ aktiviert, da man bei der Entwicklung neuer Modelle diese

Kriterien als erfüllt ansieht, weil das Modell sonst nicht entwickelt würde.56

53 Wöltje (2008), S. 34; Kirsch (2009), S. 59. 54 Internetpräsenz von Glück, O. 55 Wöltje (2008), S. 34. 56 Internetpräsenz von Glück, O.

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3. Bilanzierung von Forschungs- und Entwicklungskosten 18

3.4.2. Praxisbeispiel für den Ermessensspielraum be i der Aktivierung von

Entwicklungskosten

Das Beispielunternehmen „Servo Getriebe AG “ ist ein Zulieferer für die

Automobilbranche.

Um den ständig wachsenden Standards gerecht zu werden, ist der F&E-

Bereich von großer Bedeutung.

Das Unternehmen entwickelte ein neues Lenksystem, wofür in den Jahren

2006, 2007 und 2008 jährlich 300.000 € F&E-Aufwendungen anfielen.

Im Jahr 2006 handelte es sich dabei ausschließlich um Forschungskosten.

In den darauf folgenden zwei Jahren ging das Projekt in die Entwicklungsphase

über. Da das Unternehmen eine Aktiengesellschaft ist, gelten die

Bilanzierungsregelungen der IFRS.

Die Kosten des Jahres 2006 unterliegen einem Aktivierungsverbot und werden

als Aufwand erfasst.

Für die Jahre 2007 und 2008 gibt es zwei Möglichkeiten:

Entweder die „Servo Getriebe AG“ erfasst die 600.000 € komplett als Aufwand,

mit der Begründung, dass die für eine Aktivierung notwendigen Kriterien nicht

erfüllt sind.

Oder sie kann die Forschungs- und Entwicklungskosten klar voneinander

trennen und diese jeweils für 2007 und 2008 mit jeweils 300.000 € aktivieren

und anschließend über deren Nutzungsdauer abschreiben.

Entscheidend dafür ist der Zeitpunkt, ab dem die Differenzierung erfolgt.

An diesem kurzen Beispiel ist schon zu erkennen wie dieser Sachverhalt

genutzt werden kann.

Ist das Unternehmen eher bestrebt sich vor potenziellen Investoren mit einer

möglichst guten Bilanz darzustellen, so wird es die Entwicklungskosten

aktivieren. Will es sich dagegen „ärmer“ darstellen, wird es die

Entwicklungskosten auch als Aufwand erfassen.

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3. Bilanzierung von Forschungs- und Entwicklungskosten 19

3.5. Abschreibung von Entwicklungskosten

Aktivierte Entwicklungskosten werden planmäßig so abgeschrieben, dass die

Abschreibung dem tatsächlichen Nutzungsverlauf entspricht.57

Dabei ist in jeder Periode zu prüfen, ob eine Wertminderung vorliegt.

Eine außerplanmäßige Wertminderung ist nur dann vorzunehmen, wenn

zukünftig zu erwartende Erträge aus aktivierten Entwicklungsaufwendungen

unter deren Buchwert sinken.58

57 Wöltje (2008), S. 35. 58 Wöltje (2008), S. 35.

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4. Bilanzierung des derivativen Geschäfts- oder Firmenwerts 20

4. Bilanzierung des derivativen Geschäfts- oder Fir menwerts

Der amerikanische Investitionsunternehmer Warren Buffet drückte den

Sachverhalt des Geschäftswerts sehr passend aus: „ Der Preis ist, was wir

bezahlen. Der Wert ist was wir bekommen.“

Der derivative Geschäfts- oder Firmenwert ist ein Wert, der über dem

ausgewiesenen Vermögenswert liegt und dadurch nur schwer schätzbar ist.

Der englische Ausdruck „Goodwill“, der übersetzt Wohlwollen bedeutet, bringt

die subjektive Einschätzung der Kunden bzw. Investoren gegenüber dem

Unternehmen zum Ausdruck.

Besonders für Start-up-Unternehmen, die zu Anfang oft hoch verschuldet sind,

spielt der Goodwill eine entscheidende Rolle, da er das Vertrauen der

Investoren in die Wertsteigerung und Leistungsfähigkeit des Unternehmens

widerspiegelt.59

4.1. Bilanzierung nach HGB a.F.

Der Geschäfts- oder Firmenwert ist der Betrag, den ein Käufer unter

Berücksichtigung aller zukünftiger Ertragserwartungen über den Wert aller

Vermögensgegenstände abzüglich der Schulden bereit ist zu zahlen.

GoF = Kaufpreis-Substanzwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert gibt demnach vor allem Faktoren des

Unternehmenserfolges wieder, die nicht ohne Weiteres fassbar sind.

Das Gesetz spricht im § 255 Abs. 4 HGB auch von einem „Unterschiedsbetrag

zwischen dem für die Übernahme eines Unternehmens geleisteten Zahlung und

dem Wert aller Vermögensgegenstände abzüglich aller Schulden“.60

Man unterscheidet zwischen dem Goodwill im Rahmen eines Erwerbs und dem

Goodwill aus Kapitalkonsolidierung.

Für den aus einem Erwerb resultierenden GoF besteht nach § 255 Abs. 4 HGB

a.F. ein Aktivierungswahlrecht.

59 Handelsblatt (2001). 60 Bähr; Winkelmann, (2006), S. 222.

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4. Bilanzierung des derivativen Geschäfts- oder Firmenwerts 21

Der Goodwill aus einer Kapitalkonsolidierung kann lt. § 309 HGB mit den

Rücklagen verrechnet61 oder ebenfalls aktiviert werden.

Der Goodwill darf ab dem folgenden Geschäftsjahr zu mindestens einem Viertel

oder planmäßig über eine nicht maximal begrenzte Nutzugsdauer, in der er

voraussichtlich genutzt wird, abgeschrieben werden.62

4.2. Bilanzierung nach IAS/IFRS

Die Regelungen der IAS/IFRS über die Bilanzierung des Goodwill sehen eine

Unterteilung nach Entstehung des Geschäfts- oder Firmenwertes vor.

Der Goodwill im Rahmen eines Erwerbs (asset deal) ist zu aktivieren.

Durch den Kauf wird der Firmenwert objektiviert und somit aktivierungsfähig.63

Für einen Goodwill der aus Unternehmenszusammenschlüssen entstanden ist,

besteht eine Aktivierungspflicht.

Geschäftswert = Kaufpreis - (Zeitwert des Vermögens-

Zeitwert aller Schulden)64

Lt. IFRS 3 ist keine planmäßige Abschreibung des Goodwill durchzuführen,

stattdessen wird regelmäßig überprüft ob eine Wertminderung vorliegt.65

Eine spätere Wertaufholung ist unzulässig.

Durch die verminderten Abschreibungen entfällt in der Kostenrechnung ein

großer Bereich, was z.B. bei der „Darmstädter Software AG“ lt. Rückrechnung

der Zahlen von 2003 zu einem Wegfall von ca. 22 Mio.€ Goodwill-

Abschreibungen geführt hätte.66

61 KPMG AG (2007), S. 84. 62 Graf Waldersee; Hayn (2008), S. 126. 63 Buchholz (2005), S. 86. 64 Wöltje (2008), S. 36. 65 Wöltje (2008), S. 36. 66 Handelsblatt (2004).

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4. Bilanzierung des derivativen Geschäfts- oder Firmenwerts 22

4.3. Originärer Firmenwert

Ein selbst geschaffener Firmenwert entsteht im Laufe der Zeit durch die eigene

Geschäftstätigkeit. Das Know-How der Mitarbeiter oder der gute Name, den

sich ein Unternehmen über Jahre erarbeitet hat, sind nur einige Beispiele dafür.

Da diese Werte subjektiven Charakter haben und weder einzeln, noch

zusammen objektiv bewertbar sind, besteht für den selbst geschaffenen oder

originären Firmenwert nach HGB sowie nach IFRS ein explizites Ansatzverbot.

4.4. Weitere Ansatzverbote

Explizite Ansatzverbote bestehen bspw. auch für selbst geschaffene

Markennamen, Verlagsrechte oder Kundenlisten. Begründet wird dies damit,

dass keine zuverlässige Trennung zwischen Entwicklungskosten und anderen

Aufwendungen des Unternehmens vorgenommen werden kann.

Des Weiteren besteht gemäß IAS 38.69 ein Ansatzverbot für Gründungs- und

Anlaufkosten, Kosten für Aus- und Weiterbildung, Maßnahmen zur

Verkaufsförderung, Werbekampagnen und Umstrukturierungsmaßnahmen des

Unternehmens oder Unternehmensteilen, da sie das Kriterium der

Separierbarkeit nicht erfüllen.67

67 Mader (2009), S. 40.

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5. Das BilMoG - Annäherung des HGB an die IAS/IFRS 23

5. Das BilMoG - Annäherung des HGB an die IAS/IFRS

5.1. Grundlage zum BilMoG

Das Bilanzmodernisierungsgesetz (BilMoG) wurde am 26.03.2009 im

Bundestag verabschiedet und trat am 29.05.2009 in Kraft. Es ist die größte und

umfangreichste Veränderung des Bilanzrechts seit dem Bilanzrichtliniengesetz

(BiRiliG) 1985. Oft wird gar von einem Paradigmenwechsel oder einem

gewaltigen Reformansatz gesprochen.

Ziel dieser Bilanzmodernisierung ist es, eine Annäherung des deutschen

Handelsgesetzbuches an die IAS/ IFRS zu erreichen und gleichzeitig eine

kostengünstigere und einfachere Alternative für deutsche Unternehmen zu

gestalten,68 damit diese international vergleichbar werden. Außerdem sollen

dadurch Kosten und Bürokratie gespart und die Transparenz der Unternehmen

erhöht werden.

Das Bilanzmodernisierungsgesetz wird in dieser Arbeit angedeutet, weil sich

durch dieses Gesetz die Situation der Unternehmen, die nach HGB bilanzieren

hinsichtlich der immateriellen Vermögensgegenstände entscheidend verändert.

Mit der Bilanzmodernisierung wurden Grundsätze verändert, die sich über

Jahrhunderte bewährt haben.

Streitpunkte, die lange in der Literatur existierten wie z.B. die Frage, ob es sich

bei einem derivativen Geschäfts- oder Firmenwert um einen

Vermögensgegenstand handelt, wurden eindeutig geklärt.69

Entgeltlich erworbene Geschäfts- und Firmenwerte sind nun stets als

Vermögensgegenstand zu aktivieren. Dies wird durch den § 246 Abs. 1 HGB

geregelt.70

Inhalt des BilMoG sind hauptsächlich Streichungen und Modifizierungen der

Ansatz- Bewertungs- und Ausweiswahlrechte.

Im folgenden Punkt wird insbesondere auf die Änderungen bezüglich der

Aktivierung der Entwicklungskosten eingegangen.

68 Melcher; Schaier (2009), S. 4. 69 Wüstemann (2009), S. 48. 70 Erchinger; Wendholt (2008), S. 5.

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5. Das BilMoG - Annäherung des HGB an die IAS/IFRS 24

Unterschied in der Bilanz bezüglich immaterieller Vermögensgegenstände:

Bilanzstruktur nach § 266 HGB a.F.

Aktiva Passiva A. Anlagevermögen A. Eigenkapital I.Immaterielle Vermögensgegenstände 1.Konzessionen,gewerbliche Schutzrechte u.ä. Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 2. Geschäfts- oder Firmenwert 3. geleistete Anzahlungen

Abb.7: Bilanzstruktur nach HGB a.F. 71

Bilanzstruktur nach HGB-BilMoG

Aktiva Passiva A. Anlagevermögen A. Eigenkapital I.Immaterielle Vermögensgegenstände 1.Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte u.ä. Rechte und Werte 2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte u.ä. Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3. Geschäfts- oder Firmenwert 4. geleistete Anzahlungen

Abb.8: Bilanzstruktur nach BilMoG 72

71 Ent. aus § 266 HGB (2007), S. 63. 72 Ent. aus § 266 HGB (2010), S. 64.

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5. Das BilMoG - Annäherung des HGB an die IAS/IFRS 25

5.2. Bedeutung der BilMoG hinsichtlich der Aktivier ung der

Entwicklungskosten

Die Hauptzielsetzung des BilMoG besteht darin, die Informationsfunktion des

handelsrechtlichen Jahres- und Konzernabschlusses zu verbessern, ohne die

Eckpunkte des HGB-Bilanzrechts zu verletzen.73

Auf dieser Basis wurde das Bilanzierungsverbot für selbst erstellte immaterielle

Vermögensgegenstände aufgehoben und durch ein Aktivierungswahlrecht

ersetzt, da diese in vielen Unternehmen einen immer größeren Stellenwert

einnehmen und sonst das Bild des Unternehmens verzerrt würde.

Durch die bilanzielle Einbeziehung von Entwicklungskosten, die als selbst

erstellte immaterielle Vermögenswerte betrachtet werden, kann die

Außendarstellung insbesondere von innovativen Unternehmen verbessert

werden.

Nach neuem Bilanzrecht dürfen nun maximal die in der Entwicklungsphase

anfallenden Herstellungskosten aktiviert werden.

Für alle Forschungsaufwendungen besteht weiterhin ein striktes

Aktivierungsverbot.

Ein Aktivierungsverbot gilt ebenfalls, wenn die Forschungs- und

Entwicklungskosten nicht explizit voneinander getrennt werden können.

Trotz der Abschaffung des Aktivierungsverbots wird dem

Gläubigerschutzprinzip und dem Vorsichtsprinzip des HGB weiter Rechnung

getragen, indem eine Ausschüttungssperre in Höhe der aktivierten selbst

erstellten immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens

eingestellt wird.74

Ebenso wie die Bilanzierung nach den internationalen Bilanzierungsstandards

eröffnet das BilMoG mit dieser Neuerung neue Ermessensspielräume, welche

einen zeitlichen als auch zwischenbetrieblichen Vergleich wiederum

erschweren können.75

73 Ellmann; Küting (2008), S. 245. 74 Internetpräsenz der KPMG AG. 75 Ruhnke; Sanyang; Schmiele (2009), S. 2725.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 26

6. Analyse der drei deutschen Konzerne

6.1. Begründung der Unternehmensauswahl und Vorgeh ensweise der

Analyse

Im folgenden Abschnitt der Arbeit soll die Bedeutung immateriellen

Anlagevermögens für Unternehmen unterschiedlicher Branchen dargelegt

werden.

Dafür wurden drei Unternehmen ausgewählt.

Die Telekom AG aus der Dienstleistungs- und Kommunikationsbranche, die

STADA Arzneimittel AG aus der Pharmabranche sowie der Volkswagen

Konzern aus der Automobilbranche.

Diese Unternehmen habe ich zum einen deshalb ausgewählt, weil ich bei

diesen Konzernen ein hohes Potenzial für meine Untersuchung der

immateriellen Vermögensgegenstände sah und zum anderen weil es bekannte

und „alteingesessene“ deutsche Unternehmen sind, bei denen ich auch einen

Bezug zu meinem alltäglichen Leben herstellen kann.

Bei diesen drei Unternehmen soll die Stellung der immateriellen Güter sowie im

Einzelnen die Bedeutung der Forschung- und Entwicklung, insbesondere der

Entwicklungskosten als selbst erstellten immateriellen Vermögenswert und des

derivativen Geschäfts- oder Firmenwertes heraus gestellt werden.

Hinsichtlich der Entwicklungskosten soll geprüft werden, wie die

Bilanzierungspflicht nach IAS/IFRS in der Praxis umgesetzt wird.

Im darauf folgenden Abschnitt wird die Bedeutung des derivativen Geschäfts-

oder Firmenwerts in den Unternehmen untersucht.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 27

6.2. Vorstellung der zu untersuchenden Unternehmen

6.2.1. Die Telekom AG

Die Deutsche Telekom mit Sitz in Bonn ist Europas größtes

Telekommunikationsunternehmen und auch weltweit gesehen eines der

führenden Dienstleistungsunternehmen der Telekommunikations- und

Informationstechnologiebranche.

Die Telekom ist auf der ganzen Welt in etwa 50 Ländern vertreten und bietet

den Kunden u.a. Netzzugänge, Kommunikations- und Mehrwertdienste an.

6.2.2. Die STADA Arzneimittel AG

Die STADA Arzneimittel AG ist ein deutscher Arzneimittelkonzern mit Sitz in

Bad Vilbel der sich vor allem auf Generika und rezeptfreie apothekenpflichtige

Medikamente spezialisiert hat.

Seit 1997 ist STADA eine börsennotierte Aktiengesellschaft.76

Bekannte und umsatzstarke Produkte sind beispielsweise Grippostad-

Erkältungsmittel, Paracetamol-Schmerztabletten oder Mobilat-Schmerz- und

Wundbehandlungssalbe.

6.2.3. Der Volkswagen Konzern

Der Volkswagen Konzern mit Sitz in Wolfsburg ist der größte

Automobilhersteller Europas. Zu dem 1937 gegründeten Konzern gehören die

bekannten Marken Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Audi, Bentley,

Bugatti, Lamborghini, Seat, Škoda und Scania.

76 Internetpräsenz der STADA AG.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 28

6.3. Darstellung der Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens

im Vergleich zum Sachanlagevermögen

In den folgenden Grafiken ist die Entwicklung des immateriellen Anlageguts im

Vergleich zum Sachanlagevermögen dargestellt.

Dieser Vergleich wurde gewählt um zu zeigen, wie sich das Verhältnis zwischen

körperlich fassbaren Gütern und Gütern ohne physische Substanz in den

einzelnen Branchen verhält und im Laufe der Zeit entwickelt hat.

Der Trend geht dahin, dass in einigen Branchen die typischen Werttreiber, wie

etwa Produktionsanlagen und Maschinen an Bedeutung verlieren und dagegen

Kundenbeziehungen, Verträge oder Patente stetig wichtiger für die

Unternehmen werden.

Untermauert wird dies etwa durch eine 2003 durchgeführte Studie, in der über

200 börsennotierte Unternehmen untersucht wurden. Das Ergebnis der Studie

ergab, dass die immateriellen Vermögensgegenstände in einem Großteil der

Unternehmen etwa 30% des Anlagevermögens und ca. 50% des Eigenkapitals

ausmachten.77

77 Dürr; Küting (2003), S. 4.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 29

6.3.1. Telekom AG

Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens im V ergleich zu dem Sachanlagevermögen

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

80.000

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Mio

. €

Immaterielles Anlagevermögen Sachanlagevermögen

Abb.9: Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens im Vergleich zu dem

Sachanlagevermögen78

Bei der Telekom entwickelten sich die beiden Posten des Anlagevermögens

sehr unterschiedlich.

Wie in dieser Abbildung sichtbar ist, befindet sich der Verlauf der immateriellen

Vermögenswerte in den meisten Jahren über dem der Sachanlagen, was ein

Indiz dafür ist, dass bei Unternehmen dieser Branche, wo besonders Lizenzen

und Rechte von Bedeutung sind, das immaterielle Vermögen dem

Sachanlagevermögen überwiegt.

Der Ausreißer im Jahr 2001 ist mit dem Wert für erworbene Schutzrechte,

Lizenzen und Konzessionen sowie mit dem Goodwill zu erklären. Diese

Positionen stiegen im Jahr 2001 auf einen Spitzenwert, der in den Folgejahren

nicht mehr erreicht wurde.

Der starke Abfall ist größtenteils mit Abschreibungen u.a. auf den Goodwill zu

erklären.

Der Bericht für das erste Quartal 2010 zeigt, dass das Sachanlagevermögen

weiter konstant verläuft und das immaterielle Anlagevermögen nicht mehr so

stark ansteigt, wie es 2004 der Fall war. 78 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus den Konzernabschlüssen der Telekom AG von 2000 bis 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 30

6.3.2. STADA AG

Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens im Ve rgleich zu dem Sachanlagevermögen

0

200

400

600

800

1.000

1.200

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Mio

.€

Immaterielles Anlagevermögen Sachanlagevermögen

Abb.10: Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens im Vergleich zu dem

Sachanlagevermögen 79

In dieser Grafik ist eindeutig zu erkennen, dass die immateriellen

Vermögensgegenstände in allen Jahren deutlich über dem

Sachanlagevermögen angesiedelt sind.

Schon im Jahr 2001 ist das immaterielle Vermögen fast viermal so hoch wie

das Sachanlagevermögen. In den darauf folgenden Jahren öffnet sich die

Schere noch weiter. 2004 ist das immaterielle Anlagevermögen fast achtmal so

hoch wie die Sachanlagen.

Hauptsächlich resultiert der hohe Wert aus langjähriger Expansionspolitik des

Konzerns mit Investitionen in den Kauf von Unternehmen und Produkten,

inklusive Marken und Lizenzen sowie in den Bereich Produktentwicklung für

bestimmte Zulassungen.

Beide Posten des Anlagevermögens stiegen jedoch ab 2005 kontinuierlich an.

79 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus den Konzernabschlüssen der STADA AG von 2002 bis 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 31

6.3.3. VW Konzern

Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens im Ve rgleich zu dem Sachanlagevermögen

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

30.000

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Mio

. €

Immaterielles Anlagevermögen Sachanlagevermögen

Abb.11 : Entwicklung des immateriellen Anlagevermögens im Vergleich zu dem

Sachanlagevermögen 80

Die Grafik des VW-Konzerns hebt sich deutlich von den anderen beiden

Unternehmen ab.

Während bei der Telekom und der STADA AG gesagt werden konnte, dass

immaterielle Werte einen höheren Wert als die Sachanlagen einnehmen, so ist

es hier genau entgegengesetzt.

Das Sachanlagevermögen, welches zum größten Teil aus Maschinen, Anlagen

sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung besteht, überwiegt den immateriellen

Vermögenswerten in allen betrachteten Jahren.

2001 ist das Sachanlagevermögen ca. dreimal so hoch und 2009 noch etwa

doppelt so hoch wie die immateriellen Vermögensgegenstände.

80 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus den Konzernabschlüssen des VW Konzerns von 2001 bis 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 32

Insgesamt zeigte dieser Vergleich, dass in produzierenden Unternehmen wie

VW die physisch fassbaren Vermögensgegenstände immer noch weitaus

wichtiger sind als immaterielle Werte.

Dagegen in einem Unternehmen wie der Telekom, die eben kein

produzierendes sondern ein Dienstleistungsunternehmen ist, der größte Teil

des Vermögens von Marken, Bekanntheitsgraden, Kundenstämmen

zukünftigen Erfolgschancen sowie Rechten und Lizenzen etc. ausgemacht wird.

Während bei STADA und VW eine klare Tendenz vorliegt welcher Teil des

Anlagevermögens relevanter ist, so gibt es bei der Telekom mehr

Überschneidungen der Verläufe, was zu einem großen Teil an den

Schwankungen des Goodwill liegt.

6.4. Analyse der Zusammensetzung des Postens des im materiellen

Anlagevermögens

Genauso wie der Stellenwert an sich, hängt auch die Konstellation des Postens

der immateriellen Vermögensgegenstände unter anderem von der Branche des

jeweiligen Unternehmens ab.

Bei einigen Unternehmen sind besonders die erworbenen Konzessionen oder

Schutzrechte von Bedeutung, bei anderen der Goodwill oder die aktivierten

Entwicklungskosten.

Eine Studie der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zeigte, dass oft eine

Vielzahl von verschiedenen immateriellen Vermögenswerten vorhanden ist,

diese sich aber nur zu einem relativ geringen Teil in der Bilanz wiederfinden.

In dieser Umfrage wurden Marken, Kundenbeziehungen und Lizenzverträge als

die drei wichtigsten immateriellen Werte identifiziert.81

Die Zusammensetzung hängt besonders hinsichtlich der selbst erstellten

immateriellen Vermögensgegenstände von der Anwendung des HGB oder der

IFRS ab.

Die betrachteten Unternehmen bilanzieren zum heutigen Zeitpunkt alle nach

den internationalen Standards, bilanzierten vorher nach dem HGB.

81 KPMG AG (2008), S. 12 und 20.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 33

6.4.1. Telekom AG

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Zusammensetzung desimmateriellen Vermögens

2000

Zusammensetzung des immateriellen Vermögens 2000

geleistete Anzahlungen

Goodwill

erworbene Konzessionen,Lizenzen, gewerblicheSchutzrechte u.ä. Rechteund Werte

Abb.12: Zusammensetzung des immateriellen Vermögens der Telekom im Jahr 200082

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Zusammensetzung desimmateriellen Vermögens

2009

Zusammensetzung des immateriellen Vermögens 2009

geleistete Anzahlungen

Goodwill

übrige erworbene IVG

erworbene Konzessionen,Lizenzen, gewerblicheSchutzrechte u.ä. Rechte undWerte

selbst erstellte immaterielleVermögensgegenstände

Abb.13 :Zusammensetzung des immateriellen Vermögens der Telekom im Jahr 200983

82 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus den Konzernabschlüssen der Telekom AG von 2000 bis 2009. 83 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus den Konzernabschlüssen der Telekom AG von 2000 bis 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 34

Bei der Betrachtung der Zusammensetzung des immateriellen

Anlagevermögens wurden die Jahre 2000 und 2009 gewählt, um besonders die

Entwicklung der selbst erstellten immateriellen Vermögensgegenstände zu

verdeutlichen.

Wie in der ersten Darstellung ersichtlich ist, waren selbst erstellte immaterielle

Vermögensgegenstände 2000 noch nicht vorhanden, da die Telekom zu dieser

Zeit noch nach dem HGB a.F. bilanzierte.

Der größte Teil kommt hier dem Goodwill zu. An zweiter Stelle stehen die

erworbenen Konzessionen, Lizenzen und Schutzrechte.

Im Jahr 2009 ist eine starke Veränderung in der Zusammensetzung zu

erkennen.

Der Anteil der selbst erstellten immateriellen Vermögensgegenstände ist stetig

bis 2009 gewachsen, während der Anteil des Goodwill keine gleichmäßige

Entwicklung durchlief und seit 2007 auch bedingt durch Abschreibungen

kontinuierlich fällt.

6.4.2. STADA AG

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Zusammensetzung desimmateriellen Vermögens 2009

Zusammensetzung des immateriellen Vermögens 2009

Geleistete Anzahlungenund aktivierteEntwicklungskosten fürlaufende Projekte

Geschäfts- undFirmenwerte (Goodwill)

ArzneimittelrechtlicheZulassungen,Markenzeichen, Software,Lizenzen u.ä. Rechte

Abb.14 : Zusammensetzung des immateriellen Vermögens bei STADA im Jahr 200984

84 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus dem Geschäftsbericht der STADA AG 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 35

Bei der STADA AG sind es ebenso Lizenzen und Zulassungen, die den

höchsten Anteil an den immateriellen Vermögenswerten haben.

Hier besteht der Posten insgesamt nur aus drei Teilen, was sich auch im

Verlauf von 2001 bis 2009 nicht ändert.

Im Gegensatz zur Telekom entwickeln sich die Bestandteile des immateriellen

Anlagevermögens so gleichmäßig, dass sich das Verhältnis insgesamt gesehen

nicht verändert.

Der kleinste Abschnitt fällt den geleisteten Anzahlungen und aktivierten

Entwicklungskosten für laufende Projekte zu.

Bei einem Unternehmen der Pharmazeutischen Branche verwundert der

geringe Anteil aktivierter Entwicklungskosten, da gerade bei diesen

Unternehmen der Aufwand in Forschung und Entwicklung einer der größten

Kostenblöcke ist.

6.4.3. VW Konzern

0%

20%

40%

60%

80%

100%

Zusammensetzung desimmateriellen Vermögens 2009

Zusammensetzung des immateriellen Vermögens 2009

Sonstige IVG

Aktivierte Entwicklungskostenfür derzeit genutzte Produkte

Aktivierte Entwicklungskostenfür in Entwicklung befindlicheProdukte

Goodwill

Markenname

Abb.15: Zusammensetzung des immateriellen Vermögens bei VW im Jahr 200985

85 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus Konzernabschlüssen des VW Konzerns 2001- 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 36

Bei VW haben sich die Verhältnismäßigkeiten innerhalb des Postens der

immateriellen Vermögensgegenstände nur wenig verändert.

Ganz im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden Unternehmen nehmen die

Konzessionen, gewerblichen Schutzrechte und Lizenzen einen verschwindend

geringen Anteil an der Gesamtsumme ein.

Dagegen ist der Anteil der aktivierten Entwicklungskosten für in Entwicklung

befindliche Produkte in beiden Jahren über 50% des gesamten immateriellen

Vermögens. Im Jahr 2001 waren es ca. 55,2% und 2009 ca. 55,8% der

gesamten immateriellen Vermögensgegenstände.

Die größte Veränderung gab es bei der Position Konzessionen und gewerbliche

Schutzrechte, da dieser schon 2008 durch die Position „Markenname“ ersetzt

wurde.

Die Konzessionen und Schutzrechte sind ab dem Jahr 2008 unter den

sonstigen immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Der

Markenname entstand durch einen Unternehmenszusammenschluss und

entfällt auf die Marke Scania.

Die Zusammensetzung der immateriellen Vermögensgegenstände ist bei jedem

Unternehmen unterschiedlich und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.

Einerseits sind dies branchenspezifische Gegebenheiten, andererseits spielt

auch die jeweilige Bilanzpolitik des Unternehmens mit hinein.

Auch hier ist wieder die Tatsache festzustellen, dass STADA und VW eine hohe

Konstanz im Zeitverlauf aufweisen, während es bei der Telekom starke

Verschiebungen gab, was zu einem Teil auch an der Umstellung des

Rechnungslegungssystems lag.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 37

6.5. Bilanzierung der immateriellen Vermögensgegens tände in

den Unternehmen

6.5.1. Telekom AG

Immaterielle Vermögensgegenstände mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden

zu Anschaffungskosten bewertet und planmäßig über ihre Nutzungsdauer linear

abgeschrieben. Dazu zählen vor allem UMTS-Lizenzen.

Generell beginnt die Abschreibung von Mobilfunklizenzen erst, wenn das

dazugehörige Netz betriebsbereit ist.

Diese Vermögenswerte sind im Wert gemindert, wenn der höhere beizulegende

Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert niedriger ist als der

Buchwert.

Dagegen werden z.B. die amerikanischen FCC-Lizenzen, also die

Mobilfunklizenzen der Federal Communications Commission nicht planmäßig

abgeschrieben, sondern jährlich und zusätzlich dann, wenn Zeichen für eine

Wertminderung vorliegen.

Ausgaben für Entwicklung werden aktiviert, sofern alle entsprechenden

Voraussetzungen erfüllt sind und dann planmäßig abgeschrieben.

Forschungsausgaben werden im Entstehungszeitpunkt verursachungsgemäß

als Aufwand erfasst.

Der Goodwill wird hingegen nicht planmäßig abgeschrieben, sondern auf Basis

des zu erzielenden Betrags auf eine Wertminderung untersucht.86

6.5.2. STADA AG

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden auch hier mit den

Anschaffungskosten vermindert um ihre planmäßige lineare Abschreibung

bewertet. Hierzu zählen vor allem arzneimittelrechtliche Zulassungen,

Markenzeichen, Lizenzen, Dossiers mit Daten zur Vorbereitung der

arzneimittelrechtlichen Zulassungen, Software, Konzessionen und

Schutzrechte. Nur wenn notwendig, werden im Rahmen von Impairment-Tests

Wertminderungen vorgenommen.

86 Telekom Geschäftsbericht 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 38

Interne Entwicklungskosten werden nach den Kriterien von IAS 38 aktiviert.

Die aktivierten Entwicklungskosten umfassen dabei die den Projekten

zurechenbaren Kosten für Personal, Material, Fremdleistungen und direkt

zuordenbare Gemeinkosten.

Nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten werden sofort in der Periode, in

der sie entstanden sind als Aufwand erfasst.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird seit dem Geschäftsjahr 2004 nicht mehr

planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich auf Wertminderung

untersucht.87

6.5.3. VW Konzern

Ähnlich wie bei den anderen Unternehmen werden die entgeltlich erworbenen

immateriellen Vermögensgegenstände zu den Anschaffungskosten bewertet.

Hier ist besonders Software zu nennen.

Die Entwicklungskosten für künftige Serienprodukte und andere selbst erstellte

immaterielle Vermögenswerte werden mit Anschaffungs- oder

Herstellungskosten bewertet, sofern die Herstellung dieser Produkte dem

Volkswagen Konzern einen zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen bringen wird.

Dazu gehören alle dem Entwicklungsprozess direkt zuordenbaren Einzel- und

Gemeinkosten. Die Abschreibung erfolgt linear ab Produktionsbeginn und läuft

über die vorgesehene Laufzeit der entwickelten Modelle, welche meist

zwischen fünf und zehn Jahren beträgt.

Forschungskosten und nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten werden in

der Periode ihrer Entstehung ergebniswirksam verrechnet.88

87 STADA Geschäftsbericht 2009. 88 VW Geschäftsbericht 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 39

6.6. Unterschiede der Bilanzierung nach HGB a.F. un d nach IAS/IFRS

Die Umstellung der Rechnungslegung von HGB a.F. auf die IAS/IFRS bringt für

jedes Unternehmen erhebliche Änderungen sowie Chancen und Risiken mit

sich.

In der Regel ist mit der Umstellung eine Erhöhung des Eigenkapitals

verbunden, welche aber nicht auf eine bessere Ertragslage zurückzuführen ist,

sondern nur auf die geänderte Rechnungslegung, die weniger vorsichtig ist als

das deutsche Handelsrecht.

Es entsteht ein Zielkonflikt zwischen einer möglichst hohen

Eigenkapitalmehrung und einer zukünftig möglichst kleinen Belastung durch die

daraus folgenden Abschreibungen.

6.6.1. Telekom AG

Ausschnitt aus der HGB-IFRS Vergleichsbilanz der Deutschen Telekom:

31.12.2003 31.12.2004 Aktiva HGB Delta IFRS HGB Delta IFRS

Kurzfristige Vermögenswerte 19,9 2,1 22 17 2,0 19

Langfristige Vermögenswerte 98,1 19,9 118 93 17,0 110 Immaterielle Vermögenswerte 45,2 9,8 55 43 8,0 51 Sachanlagen 47,5 1,5 49 44 7,0 51 Abb.16: HGB-IFRS-Vergleich bezüglich immaterieller Vermögensgegenstände in Mio. €89

Durch die Aktivierung von selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten,

insbesondere selbst erstellter Software, erhöhte sich bei Einführung der IFRS

das Eigenkapital.

Die immateriellen Vermögenswerte stiegen 2003 allein durch die Anwendung

anderer Standards um 10 Mio. € an.

Auf die Abschreibungen hatte der Übergang ebenso Auswirkungen.

Nach IFRS ist eine planmäßige Abschreibung auf den Goodwill unzulässig.

89 Selbst erstellte Grafik, Zahlen vorläufig und ungeprüft ent. aus Telekomzwischenbericht.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 40

Nur durch den Impairment-Test kann eine Wertminderung ermittelt werden,

somit entfiel mit den planmäßigen Goodwill-Abschreibungen unter Anwendung

der IFRS ein großer Kostenblock.

Ähnlich wurde mit den amerikanischen Mobilfunklizenzen verfahren.

Auf Grund ihrer unbestimmten Nutzungsdauer ist hier eine planmäßige

Abschreibung auch nicht zulässig.

UMTS-Lizenzen wurden nach HGB sofort nach dem Kaufzeitpunkt

abgeschrieben, nach IFRS jedoch erst ab der wirtschaftlichen Inbetriebnahme

des UMTS-Netzes.

Das bedeutet, dass alle vor Inbetriebnahme der UMTS-Netze unter HGB

gebuchten Abschreibungen unter IFRS entfallen.

Andere Regelungen der internationalen Standards hingegen führen zu einer

Erhöhung der Abschreibung. Die Aktivierung selbst erstellter immaterieller

Vermögensgegenstände, hier besonders der selbst erstellten Software führt zu

zusätzlichem Abschreibungsaufwand.

Weiterhin wird durch die Aktivierung der Kosten für selbst erstellte Software als

immaterieller Vermögenswert eine Verminderung der Aufwendungen erreicht.

Im Jahr 2005, als Umstellung auf die internationalen

Rechnungslegungsstandards für die Telekom die abgeschlossen war, schrieb

das Handelsblatt vom 24.01.2005: „Der internationale

Rechnungslegungsstandard IFRS beschert zahlreichen deutschen

Unternehmen einen kräftigen Gewinnsprung. Größter Nutznießer ist die

Deutsche Telekom. Sie wird in diesem Jahr fast 36% mehr Gewinn ausweisen

als nach bisherigen Vorschriften […].“90

6.6.2. STADA AG

Ebenso wie bei anderen Unternehmen blieb die Umstellung der

Rechnungslegung von HGB auf IAS nicht ohne Folgen.

Die immateriellen Vermögensgegenstände im Jahr 2001 weisen allein durch

verschiedene Rechnungslegungsvorschriften einen Differenzbetrag von

47,3 Mio.€ zu Gunsten des Unternehmens aus.

90 Handelsblatt (2005).

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 41

in Mio. € 2001 IAS 2001 HGB

Aktiva A. Anlagevermögen 1.Immaterielle Vermögensgegenstände 202,9 155,6

Abb.17: HGB-IFRS-Vergleich bezüglich immaterieller Vermögensgegenstände91

Diese Veränderung hatte auch Auswirkungen auf das Eigenkapital.

Nach HGB beträgt dieses im Jahr 2001 ca. 209 Mio. €. Durch die Überleitung

auf IAS/IFRS betrug es fast 255 Mio. €.92 Das entspricht einer Steigerung um

22%.

Aus dem Bereich des immateriellen Anlagevermögens trug beispielsweise die

Aktivierung interner Entwicklungskosten sowie Verlängerung von

Abschreibungsfristen etwa 13,7 Mio.€ zu diesem Zuwachs bei.

Auch die Anpassung des Geschäfts- und Firmenwerts an die IAS brachte dem

Unternehmen 33,6 Mio.€ ein.

6.6.3. VW Konzern

Die VW AG erstellte erstmals 2001 einen Konzernabschluss nach IFRS.

Wie auch bei den beiden vorhergehenden Unternehmen kam es dadurch zu

einer Steigerung des Eigenkapitals:

Eigenkapital gem. HGB zum 01.01.2000: 9.811 Mio. €

Eigenkapital gem. IFRS zum 01.01.2000: 20.918 Mio. €

Die Aktivierung von Entwicklungskosten trug zu diesem Zuwachs 3.982 Mio. €

bei und die geänderten Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden im

Anlagevermögen und bei immateriellen Vermögenswerten nochmals

3.483 Mio. €.

Ingesamt entspricht diese Veränderung des Eigenkapitals einer Steigerung von

113%.93

91 Selbst erstellte Tabelle mit Zahlen ent. aus Geschäftsbericht der STADA AG 2002. 92 Geschäftsbericht STADA AG 2002. 93 Wöltje (2008), S. 114.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 42

Nach IFRS wurden Entwicklungskosten für Produkte mit voraussichtlichem

Nutzen und ab Entscheidung über Serienproduktion aktiviert.94

Zusammenfassend sei zu diesem Punkt gesagt, dass bei allen betrachteten

Unternehmen eine Mehrung des immateriellen Anlageguts sowie des

Eigenkapitals stattgefunden hat.

Allein durch Anwendung anderer Gesetzmäßigkeiten erhöhten sich die Bilanzen

um Millionen. Die Unternehmen standen nach der Umstellung auf IAS/IFRS

besser da, obwohl sich die Ertragslage nicht in dem Maße verbessert hat.

Auch den Entwicklungskosten kommt als bilanzpolitisches Mittel eine wichtigere

Rolle zu als vorher wo sie nur als Aufwand erfasst werden konnten.

6.7. Stellenwert der F&E in den Unternehmen

„Für produzierende Unternehmen in Zentraleuropa wird es immer wichtiger,

sich mit innovativen Produkten vom Wettbewerb zu differenzieren. Eine

effektive und effiziente Forschung und Entwicklung wird damit zum kritischen

Erfolgsfaktor im Wettbewerb“. Dies sagte Dr. Thomas Neff, Lehrbeauftragter an

der Universität Frankfurt am Main im Jahr 2004.

Forschung und Entwicklung hat in den untersuchten Unternehmen eine

unterschiedlich starke Bedeutung ebenso wie die damit verbundenen aktivierten

Vermögenswerte.

94 Wöltje (2008), S. 118.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 43

6.7.1. Telekom AG

0

100

200

300

400

500

600

700

800

900

Mio. €

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Verhältnis zwischen aktivierten Vermögenswerten und F&E-Aufwendungen

Investitionen in zu aktivierende selbst erstellte Vermögenswerte F&E-Aufwendungen

Abb.18: Verhältnis Forschungs- und Entwicklungsaufwand zu Investitionen in zu aktivierende

Vermögenswerte der Telekom 2000 bis 200995

Die Telekom hat für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten eine eigene

Einheit, die Deutsche Telekom Laboratories. Diese befassen sich primär mit

neuen Technologien, deren Marktreife in eineinhalb bis fünf Jahren zu erwarten

ist.

Neben der kurzfristigen Produktentwicklung wird im Strategic Research

Laboratory langfristige anwendungsorientierte Forschung betrieben.

Auffallend ist, dass die Aufwendungen 2000 bis 2004 relativ konstant verliefen,

danach stark abfielen und bis in das Jahr 2009 auf diesem Level blieben.

Aus dem Geschäftsbericht geht nicht ganz eindeutig hervor, warum diese ab

2005 so rapide abfielen.

Weiterhin sind ab dem Jahr 2004 Investitionen in zu aktivierende selbst erstellte

Vermögensgegenstände aufgeführt, die in den Folgejahren genauso hoch oder

gar höher sind wie der Forschungs- und Entwicklungsaufwand an sich. Diese

betreffen vor allem die Entwicklung und Anpassung von Softwareplattformen.

An diesem Punkt sind die Geschäftsberichte etwas schleierhaft und man kann

nur vermuten, dass ein Teil der Entwicklungskosten ab 2004 aktiviert wurde.

95 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus Konzernabschlüssen 2000 bis 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 44

6.7.2. STADA AG

05

101520253035404550

Mio. €

2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Verhältnis von aktivierten Entwicklungskosten zu F& E-Aufwendungen

Aktivierte Entwicklungskosten F&E-Aufwendungen

Abb.19: Verhältnis von aktivierten Entwicklungskosten zu Forschungs- und

Entwicklungsaufwand von STADA von 2005 bis 200996

Der Bereich Forschung- und Entwicklung ist von großer Bedeutung für das

Unternehmen. Im Geschäftsbericht wird dieser sogar als „zentraler operativer

Erfolgsfaktor für den Wachstumskurs des Konzerns“ bezeichnet.97

Neben der Erweiterung des Produktportfolios steht die Internationalisierung

national erfolgreicher Produkte im Mittelpunkt.

Sehr interessant ist die Aussage, dass die Forschung nach neuen Wirkstoffen

gemäß Konzernstrategie nicht zu den Aufgaben der STADA Entwicklung

gehört. Im Anhang ist auch vermerkt, dass lt. Definition der Forschung keine

Aufwendungen für diese angefallen sind. Das hieße, alle angefallenen Kosten

sind der Entwicklungsphase zuzurechnen. Dennoch ist ein Großteil der Kosten

erfolgswirksam als Aufwand in der GuV erfasst worden.

Für mich lässt dies den Schluss zu, dass STADA die Subjektivität der

Bewertung der notwendigen Kriterien ausnutzt, um möglicherweise einen

niedrigeren Gewinn auszuweisen.

96 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen aus Geschäftsberichten der STADA AG 2005-2009. 97 Geschäftsbericht STADA AG 2002.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 45

Hätte STADA im Jahr 2009 die gesamten Entwicklungskosten aktiviert,

wäre das operative Ergebnis um 24% höher gewesen.

Eine steigende Tendenz zur Aktivierung ist jedoch erkennen. 2009 liegt der

aktivierte Anteil bei etwa bei einem Drittel der F&E-Kosten.

Ein Grund für die im Vergleich zu Unternehmen anderer Branche relativ

niedrige Aktivierungsrate könnten die Abschreibungen auf Entwicklungskosten

in den darauffolgenden Jahren sein, welche das Unternehmen stark belasten

würden.

6.7.3. VW Konzern

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

6.000

Mio. €

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Verhältnis von aktivierten Entwicklungskosten zu F& E-Aufwendungen

aktivierte Entwicklungskosten F&E-Aufwendungen

Abb.20 Verhältnis von aktivierten Entwicklungskosten zu Forschungs- und

Entwicklungsaufwand von VW von 2001 bis 200998

Der Aufwand für Forschung und Entwicklung hat sich von 2001 bis 2009 mehr

als verdoppelt. Neben der Erweiterung der Produktpalette steht vor allem die

Reduktion der Verbrauchs- und Emissionswerte im Mittelpunkt der Forschungs-

und Entwicklungsaktivitäten.

Anders als die anderen beiden Unternehmen weist VW die aktivierten

Entwicklungskosten gesondert aus. 98 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus Konzernabschlüssen der STADA AG 2002- 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 46

In den Erläuterungen zur Bilanz werden die Entwicklungskosten noch einmal

aufgegliedert in aktivierte Entwicklungskosten für in Entwicklung befindliche

Produkte und aktivierte Entwicklungskosten für derzeit genutzte Produkte.

Zusammen genommen machen diese über 70% der immateriellen

Vermögensgegenstände aus.

Am Verlauf der Kurven ist zu sehen, dass die Aktivierungsrate an die Höhe der

F&E-Aufwendungen gebunden ist, d.h., wenn die Aktivierungen steigen ist

davon auszugehen, dass auch mehr Forschung und Entwicklung betrieben

wurde. Dieser Zusammenhang ist bei den anderen beiden Unternehmen,

insbesondere bei der Telekom nicht zu erkennen.

Die bilanzpolitischen Spielräume die die Aktivierung der Entwicklungskosten mit

sich bringt, werden bei VW ausgeschöpft.

Das Saarbrücker Institut für Wirtschaftsprüfung kam in einer Studie zu dem

Ergebnis, dass VW allein durch die Tatsache, dass 2003 über die Hälfte der

Entwicklungskosten aktiviert wurden, einen doppelt so hohen Gewinn wie im

Vorjahr ausweisen konnte.99

Dieses Ergebnis zeigt, dass durch Nutzung von Ermessensspielräumen,

Bilanzen und somit auch das gesamte Bild eines Unternehmens verändert

werden kann. Durch Verschieben angefallener Kosten von der GuV in die

Bilanz kann ein Unternehmen Gewinne ausweisen, die es eigentlich nicht

erwirtschaftet hat.

Hier besteht ggf. eine Gefahr für potenzielle Investoren, da sie ihre

Kaufentscheidung von einem verzerrten Unternehmensbild abhängig machen.

Eine weitere Gefahr besteht in den Abschreibungen auf die

Entwicklungskosten.

Auch VW bekam diesen Effekt zu spüren. Im Jahr 2003 mussten etwa

1,5 Mrd. € auf aktivierte Entwicklungskosten abgeschrieben werden. Darunter

befanden sich auch Sonderabschreibungen die z.B. die Modelle Phaeton oder

Bentley betrafen, da die Absatzzahlen für diese Luxuswagen weit unter den

Planwerten lagen.

Trotz der drohenden Abschreibungen aktiviert VW einen großen Anteil seiner

Entwicklungskosten. Laut Lagebericht sind im Bereich Automobile rund

5,5 Mrd. € an Entwicklungskosten in der GuV gebucht.

99 Focus Money (2004).

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 47

In den Erläuterungen zur Bilanz findet man aktivierte Entwicklungskosten des

gesamten Unternehmens von insgesamt ca. 8 Mrd. €. Man könnte nun eine

Überlegung anstellen, was theoretisch passieren würde wenn VW die

Ermessensspielräume in die andere Richtung ausnutzt bzw. plötzlich wieder

nach HGB a.F. bilanzieren müsste, also die kompletten Entwicklungskosten als

Aufwand buchen würde:

Mio. € 2009 Umsatzerlöse 105.187 Kosten der Umsatzerlöse 91.608 Bruttoergebnis 13.579 Vertriebskosten 10.537 Verwaltungskosten 2.739 Forschungs- und Entwicklungskosten 8.104 Sonstige betriebliche Erträge 7.904 Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.352 Operatives Ergebnis -6.249 Abb.21: Einbeziehung aller F&E-Aufwendungen in die GuV100

Laut meinen Überlegungen würde VW auf diesem Weg zu einem negativen

operativen Ergebnis kommen.

Aktivieren sie hingegen einen großen Teil, so wird die Kostenseite entlastet und

das Unternehmen steht nach außen besser da.

6.7.4. Zusammenfassende Darstellung zur Bedeutung der Akti vierung der

Entwicklungskosten in den Unternehmen

Das HGB a.F sah für die Aktivierung von Entwicklungskosten ein

Aktivierungsverbot vor. Die Vorschriften nach IAS 38 verpflichten alle

kapitalmarktorientierten Unternehmen zur Aktivierung, sofern alle Kriterien

erfüllt sind. Das BilMoG schaffte bezüglich der Aktivierung selbst geschaffener

immaterieller Vermögenswerte eine Annäherung an die IAS/IFRS, denn es

besteht ein Wahlrecht zur Aktivierung.

100 Selbst erstellte Darstellung mit Zahlen ent. aus der GuV des VW Konzern 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 48

Es wurde im Hinblick auf die Gesetzesänderung des HGB durch das BilMoG

viel Kritik an dem Aktivierungswahlrecht für immaterielle

Vermögensgegenstände geübt, da man u.a. die Zahlungsbemessungsfunktion

des Jahresabschluss bedroht sah und es einige Ermessensspielräume und

Unsicherheiten bei der Bewertung gibt.101

In einiger Literatur wurde sogar von einem „Überstülpen der IFRS-Denkweise

auf die HGB-Rechnungslegung“ gesprochen.102

Einer Umfrage zu Folge sehen 49% der Befragten ein Wahlrecht zur

Aktivierung von Entwicklungskosten als negativ an. Nur 17% sehen einen

Vorteil darin.103

Der Frankfurter Fachhochschulprofessor Dejan Engel-Ciric geht noch weiter.

Dem Handelsblatt sagte er: „Seriöse Unternehmen aktivieren wenig, weniger

seriöse viel.“104

Ebenso wird in der Literatur die Problematik der Bilanzgestaltung gesprochen.

Kosten, die keiner Phase eindeutig zugeordnet werden können, könnten

generell als Forschungskosten eingestuft werden, um einen geringeren

Jahresüberschuss auszuweisen.105

Je nach Bilanzpolitik des Unternehmens können unterschiedliche Ergebnisse

erzielt werden.

Beispielsweise kann ein Untermnehmen durch gezieltes Nicht-Aktivieren einiger

immaterieller Vermögensgegenstände zukünftigen Abschreibungsaufwand

verringern oder durch den Ansatz immaterieller Vermögenswerte in der Bilanz

seine wirtschaftliche Lage verbessern.106

Kritik wird in der Literatur ebenso an dem Punkt der Folgebewertung geübt, da

es lt. Ansicht einiger Experten zu viele Ermessensspielräume bezüglich der

Definition des Vermögensgegenstandes sowie der Nachaktivierung gibt.

Ein anderer wichtiger Punkt der zu beachten ist, ist die Wirkung der Aktivierung

nach außen, insbesondere auf Kreditinstitute.107

In einer Umfrage gaben die dazu befragten Kreditinstitute an, dass die

Kreditvergabeentscheidung durchschnittlich zu 61,9% auf den im

101 Froschhammer; Groß; Haller (2010), S. 681. 102 Coenenberg; Haller; Schultze (2009), S. 179. 103 Ruhnke; Schmiele; Sanyang (2009), S. 2726. 104 Handelsblatt (2004). 105 Mader (2009), S. 39. 106 Mader (2009), S. 40. 107 Coenenberg; Haller; Schultze (2009), S. 179.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 49

Jahresabschluss angegebenen Informationen beruht, wobei in ca. 7,5% der

Kreditvorgänge Informationen über selbst erstellte immaterielle

Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, also auch der aktivierten

Entwicklungskosten, berücksichtigt werden.

Es gibt auch Stimmen, die sich für eine Aktivierung aussprechen, um die

Aussagekraft und die Vergleichbarkeit des Konzernabschlusses sicherzustellen.

Denn die Informationsfunktion wird durch eine Aktivierung verbessert.108

Einige Experten kommen zu der Überzeugung, dass die Aktivierung von

strategisch wichtiger Bedeutung ist, da ein Unternehmen nur ein vollständiges

Bild über seine Wertschaffung erhalten könne, wenn es alle im

Wertschöpfungsprozess eingebundenen Produktionsfaktoren berücksichtigt, zu

denen auch Verträge oder Kundenbeziehungen gehören.109

Nun stellt sich die Frage, welche Rolle die Aktivierung der Entwicklungskosten

in deutschen Unternehmen wirklich einnimmt.

Zu diesem Thema gab es schon einige Studien. Einige von ihnen besagten,

dass ungefähr die Hälfte der betrachteten Unternehmen die Entwicklungskosten

als Posten in der Bilanz ansetzten.

Andere Studien kamen zu dem Ergebnis, dass zwei Drittel der untersuchten

Unternehmen ihre Entwicklungskosten aktivieren. Besonders zu nennen ist hier

die Entwicklung selbst genutzter Software.

Wie auch ich in meiner Studie dieser drei Unternehmen herausfand, hängt die

Aktivierung stark von der Branche des Unternehmens ab.

Ebenso scheint nach der empirischen Studie in „Der Betrieb“ vom 02.04.2010

auch die Art und der Umfang der verbalen Berichterstattung branchenabhängig

zu sein.110

Die durchschnittlichen Ausgaben für F&E stiegen besonders im Sektor

Automobilbau- und Transport in kürzester Zeit. Innerhalb von drei Jahren wurde

ein Zuwachs von 18% verzeichnet. Diese Branche ist auch diejenige, in der die

Zahl der aktivierenden Unternehmen am höchsten ist. Neben VW aktiviert z.B.

auch BMW einen Teil seiner Entwicklungskosten. 2003 waren es 39%.

In der Automobilbranche gibt es in diesem Zusammenhang einen weiteren

Problempunkt. Andere Automobilhersteller bilanzierten in der Vergangenheit

108 Coenenberg; Haller; Schultze (2009), S. 179. 109 KPMG Pressemitteilung (2008). 110 Froschhammer; Groß; Haller (2010), S. 684.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 50

nach anderen Rechnungslegungssystemen. Daimler-Chrysler bilanzierte 2003

nach US-GAAP und Porsche nach HGB. Diese Unternehmen hatten im

Vergleich zu VW oder BMW diese Spielräume nicht zur Verfügung und waren

gezwungen ihre Entwicklungskosten in voller Höhe erfolgswirksam in die GuV

aufzunehmen. Dadurch wurde ein Vergleich dieser Automobilhersteller

unmöglich.111

Wie ich in meiner Untersuchung feststellen konnte, bewies auch diese Studie,

dass die Pharmabranche zwar im Durchschnitt sehr hohe Summen für F&E

aufwendet, aber nur etwa 5% der Entwicklungskosten aktiviert werden.

Gerechtfertigt wird die Nicht-Aktivierung häufig damit, dass wegen der

Nichterteilung behördlicher Genehmigungen die Fähigkeit zur Fertigstellung der

Projekte nicht gegeben ist und damit IAS 38.57 nicht erfüllt werden kann.

Mit diesem Argument erklärt auch die Bayer AG, ein anderer großer

Pharmakonzern seine Nicht-Aktivierung. 2003 buchte Bayer die gesamten F&E-

Kosten erfolgswirksam als Aufwand.112

6.8. Bedeutung des Goodwill für die jeweiligen Unte rnehmen

Der Goodwill ist ein ideeller Wert, der über den eigentlichen Wert des

Unternehmens hinausgeht. Laut BGH-Urteil XII ZR 84/97 vom 25.11.1998

besteht der Goodwill z.B. aus dem Ansehen des Unternehmens, der fachlichen

Qualifikation der Mitarbeiter, den Kundenstamm oder dem Standort des

Unternehmens.113

Da der Goodwill ein subjektiver, nur schwer zu schätzender Wert ist, der im

Konkursfall wertlos ist114, ist es sehr interessant und für das Unternehmen

wichtig, den Anteil des Goodwill am gesamten immateriellen Vermögen zu

kennen.

111 Focus Money (2004). 112 Handelsblatt (2004). 113 BGH – Urteil vom 25.11.1998, Aktenzeichen: XII ZR 98/97. 114 Poddig; Rehkugler (1998), S. 33.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 51

6.8.1. Telekom AG

Wie schon bei der Zusammensetzung des immateriellen Vermögens ersichtlich

ist, nimmt der Goodwill einen beträchtlichen Teil am immateriellen Vermögen

ein. Am gesamten Vermögen nimmt der Goodwill 2009 schon über 20% ein.

Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes des Goodwill beruht auf

Annahmen bezüglich der Umsatzentwicklung, Kundengewinnung und Kosten

für die Kundenbindung, Kündigungsrate, Investitionen, Marktanteil,

Wachstumsraten sowie Diskontierungszinssatz.115

Die Analyse der Konzernabschlüsse lässt die Vermutung zu, dass ein Großteil

der gesamten Werte des Unternehmens auf subjektiven Werten wie etwa dem

Goodwill beruht.

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

70.000

80.000

90.000

Mio.€

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Anteil des Goodwill am gesamten immateriellen Vermö gen

Goodwill Immaterielles Vermögen gesamt

Abb. 22: Anteil des Goodwill am gesamten immateriellen Vermögen 2000-2009116

115 Geschäftsbericht der Telekom AG 2009. 116 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus den Konzernabschlüssen der Deutschen Telekom von 2000 bis 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 52

Als Untermauerung dieser Aussage lassen sich verschiedene Beispiele von

Unternehmenszusammenschlüssen aufführen.

Im Februar 2004 hat die Deutsche Telekom AG die Scout24-Gruppe vollständig

zu einem Kaufpreis von 200 Mio. € erworben. Allein 96 Mio. entfallen dabei auf

den Goodwill.

Im Februar 2008 erwarb die Deutsche Telekom 100% der Gesellschaftsanteile

der SunCom Wireless Holding, Inc. für 1,1 Mrd. €, wovon mit 0,9 Mrd. € knapp

82% auf den Goodwill entfielen.

Ein weiteres Beispiel hierfür ist der Kauf von 100% der Anteile an dem

Webhosting Anbieter STRATO AG für 291 Mio. €, wobei sich ein Goodwill von

184 Mio. € ergab.117

Das bedeutendste Beispiel einer Goodwill-Anhäufung, mit dem die Telekom

auch Geschichte schrieb, war die Übernahme von VoiceStream im Jahr 2001.

Der Kaufpreis betrug umgerechnet etwa 32 Mrd. € in bar plus Aktien. Von

dieser Summe fallen laut Expertenschätzungen 22 Mrd. €, also etwa 68% auf

den Goodwill.118

Jeder VoiceStream Kunde soll mit ca. 20.000 US-Dollar bewertet worden sein.

Mit dem Verhältnis von Goodwill zu Kosten des

Unternehmenszusammenschlusses von teilweise über 80% liegt die Telekom

weit über den von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Jahr 2009

ermittelten Durchschnitt von 56% in der Branche Telecommunications.119

Betrachtet man die Abschreibungen des Unternehmens so ergibt sich auch dort

ein ähnliches Bild. Im Jahr 2008 beispielsweise ergeben sich allein 0,3 Mrd. €

Wertminderung auf Goodwill.

Laut Focus Money musste das Unternehmen in Folge der VoiceSteam

Übernahme 2001 im Folgejahr 5 Mrd. D-Mark auf den Goodwill abschreiben.

Im Geschäftsbericht heißt es hierzu nur: „Der Rückgang der Immateriellen

Vermögensgegendstände […] ist im Wesentlichen auf die im Zusammenhang

mit der strategischen Überprüfung im dritten Quartal 2002 vorgenommenen

außerplanmäßigen Abschreibung auf Geschäfts- und Firmenwerte sowie

117 Geschäftsbericht der Telekom AG Q1 2010. 118 Focus Money (2001). 119 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (2009), S. 11.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 53

Mobilfunklizenzen zurückzuführen.“120 Worauf genau dieser Rückgang

zurückzuführen ist, bleibt für den Leser unersichtlich.

6.8.2. STADA AG

0

200

400

600

800

1.000

1.200

Mio. €

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Anteil des Goodwill am gesamten immateriellen Vermö gen

Goodwill Immaterielles Anlagevermögen

Abb.23: Anteil des Goodwill am gesamten immateriellen Vermögen 2002-2009121

Bei STADA ist ein interessantes Bild zu beobachten.

Wie die gesamte Zusammensetzung sich im Verhältnis gesehen nicht

veränderte, so veränderte sich ebenfalls der Anteil des Goodwill am gesamten

immateriellen Vermögen nicht. Er bleibt konstant auf etwa 26%.

So wie sich das gesamte immaterielle Vermögen vermehrte, so mehrte sich

auch der Goodwill.

Am gesamten Vermögen nimmt der Goodwill nur 14% ein.

Wie sich der Goodwill genau zusammensetzt lässt der Geschäftsbericht nicht

erkennen. Im Lagebericht des Unternehmens findet sich ein Punkt „Nicht

bilanzierte Vermögenswerte“, in dem auch teilweise der Goodwill enthalten ist,

da er sich nicht zu hundert Prozent quantifizieren lässt.

120 Geschäftsbericht der Telekom 2002. 121 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus den Konzernabschlüssen der STADA AG von 2002 bis 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 54

Beispielsweise handelt es sich dabei um Geschäftswerte aus selbst

gegründeten Konzerngesellschaften in Höhe von etwa 500 Mio. €. Die

Nichtaktivierung dieser lässt sich mit dem Verbot der Aktivierung von

Geschäftswerten aus selbst gegründeten Gesellschaften erklären. Die

Nichtaktivierung anderer nicht genau quantifizierbarer immaterieller Werte lässt

auf eine eher vorsichtige Bilanzierung schließen, die das Unternehmen nicht

durch zukünftige Abschreibungen belasten will.

6.8.3. VW Konzern

0

2.000

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

14.000

Mio. €

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Anteil des Goodwill am gesamten immateriellen Vermö gen

Goodwill Immaterielles Anlagevermögen

Abb.24: Anteil des Goodwill am gesamten immateriellen Vermögen 2001-2009122

Der VW-Konzern weist von allen betrachteten Unternehmen den geringsten

Anteil des Goodwill im Verhältnis zum immateriellen Vermögen aus.

2001 betrug der Anteil des Goodwill am gesamten immateriellen

Anlagevermögen nur ca. 12,75%. Dieser Wert fiel in den darauffolgenden

Jahren sogar auf unter 2%. Dieser starke Abfall ist auf eine Wertminderung auf

Grund eines durchgeführten Impairment-Tests zurückzuführen. Ab dem

Geschäftsjahr 2004 wurde der Goodwill nicht mehr planmäßig linear

abgeschrieben, sondern nur wenn ein Wertminderungsbedarf festgestellt wird. 122 Selbst erstellte Grafik mit Zahlen ent. aus den Konzernabschlüssen des VW Konzerns von 2002 bis 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 55

Wie genau sich der Goodwill zusammensetzt erfährt man aus dem

Geschäftsbericht nicht.

Die Tendenz ist auch bei VW steigend. 2009 hatte der Goodwill einen Anteil

von fast 14% an den immateriellen Vermögenswerten.

6.8.4. Zusammenfassende Darstellung der Bedeutung des Good will an

Hand der Kennzahl Goodwill im Verhältnis zu Eigenk apital

0

10

20

30

40

50

60

70

%

Unternehmen

Verhältnis Goodwill zu Eigenkapital

Telekom

STADA

VW

Abb.25: Verhältnis Goodwill zu Eigenkapital 2009 123

Die hier analysierten Unternehmen werden auf dieses Verhältnis untersucht, da

es eine Kennzahl zur Beurteilung der Stabilität eines Unternehmens darstellt.

Wie schon bei der Analyse des Goodwill bei der Telekom zu sehen war, ist es

hier umso deutlicher zu erkennen, dass die enormen Werte des Unternehmens

Telekom zu einem großen Teil auf nicht fassbaren subjektiv bewerteten

Annahmen beruhen.

Das Verhältnis zwischen Goodwill und Eigenkapital bei VW würde man noch als

„gesund“ ansehen können, während es sich auch bei STADA in eine

gefährliche Richtung entwickelt.

Bei der Telekom wurde in vorherigen Punkten meiner Arbeit an einigen

Beispielen herausgestellt, wie sich Kaufpreis und Goodwill bei einer

123 Selbst erstellte Grafik mit den Geschäftsberichten der Telekom AG; der STADA AG und des VW Konterns des Jahres 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 56

Unternehmensübernahme zueinander verhalten, wenn man nun bedenkt, wie

viele Firmenübernahmen es jährlich bei der Telekom gibt, so wirken die riesigen

Vermögenswerte in der Bilanz auf mich wie ein instabiles Konstrukt aus

eigentlich nicht vorhandenen Werten, das im Falle einer Abschreibung in sich

zusammenfallen könnte.

Die Fälle anderer Unternehmen bestätigen diese Meinung.

Im Jahr 2001 verzeichnete der kanadische Netzwerkausrüster Nortel einen

Verlust von 12 Mrd. €, verursacht durch Goodwillabschreibungen.

Die Firma kaufte Internet-start-ups zu einem völlig überhöhten Wert. Nach

kurzer Dauer waren diese jedoch vollkommen wertlos. Es folgten

Abschreibungen.

Da die Telekom das Unternehmen meiner Analyse ist, was mit Abstand den

höchsten Goodwill ausweist, sei nachfolgend die Bilanz der Telekom 2009

dargestellt, wie sie ohne Goodwill aussehen würde bzw. welche Folgen eine

Herausrechnung für das Eigenkapital hätte.

Telekom Bilanz 2009:

Aktiva Passiva Kurzfristige Vermögenswerte 23.012 Kurzfristige Schulden 24.794 Langfristige Vermögenswerte 104.762 Langfristige Schulden 61.043 Eigenkapital 41.937 Bilanzsumme 127.774 Bilanzsumme 127.774

Abb.26: Bilanz der Telekom 2009 mit Goodwill in Mio. €124

124 Bilanz modifiziert ent. aus Geschäftsbericht der Telekom 2009.

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 57

Telekom Bilanz 2009 ohne Goodwill:

Aktiva Passiva Kurzfristige Vermögenswerte 23.012 Kurzfristige Schulden 24.794 Langfristige Vermögenswerte 84.428 Langfristige Schulden 61.043 Eigenkapital 21.603 Bilanzsumme 107.440 Bilanzsumme 107.440

Abb.27: Bilanz der Telekom 2009 ohne Goodwill in Mio. €125

Die langfristigen Vermögenswerte, unter die auch die IVG fallen, würden sich

um etwa 20 Mio. € verringern und das Eigenkapital würde sich ohne Goodwill

annähernd halbieren.

Deutsche Konzerne bieten bei Unternehmenskäufen oft Summen, die den

eigentlichen Wert des Unternehmens, abgedeckt durch Sachwerte und andere

Vermögensgegenstände weit überragen.

Je höher die Differenz zwischen Kaufpreis und Substanzwert, desto höher ist

der derivative Firmenwert oder Goodwill.

Der Kaufpreis für ein Unternehmen hängt maßgeblich davon ab, wie hoch es an

der Börse bewertet wird. In diese Bewertung fließen vor allem subjektive

Erwartungen an zukünftige Erträge ein, was den Preis oft nach oben treibt.

Das Verhältnis von Goodwill zu Eigenkapital wird deshalb als wichtige Maßzahl

für die Stabilität eines Unternehmens gesehen. Liegt der Goodwill über dem

Eigenkapital, so wird dies als riskant angesehen.126 Ein Beispiel hierfür ist die

ehemalige Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). 2006 lag der Goodwill

durch eine Firmenübernahme bei 164% des Eigenkapitals.127

Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche im September 2003 sind besonders

Telekommunikationsfirmen von dieser Problematik betroffen, die den Kurswert

nach unten drückt.128

125 Selbst erstellte Bilanz mit Zahlen z.T. entnommen aus der Bilanz der Telekom 2009. 126 ARD Börse (2008). 127 ARD Börse (2008). 128 Wirtschaftswoche (2003).

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 58

Der Goodwill ist eindeutig ein Instrument zur Betreibung von „Bilanzkosmetik“.

Oft verwendet zur Verschönerung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV), da

zukünftige Belastungen durch Abschreibungen nicht eingerechnet werden.129

Die Goodwill-Abschreibungen erfolgen dann wenn die erwarteten Erträge

ausbleiben. Man spricht sogar von einem „Goodwill-Risiko“, wenn

Abschreibungen z.B. wegen schlechter konjunktureller Lage vorgenommen

werden müssen, vor allem dann wenn der Goodwill über dem Eigenkapital

liegt.130

Bereits wenn der Goodwill in Relation zum Eigenkapital sehr hoch ist, besteht

ein Risiko für Impairment-Tests. Entscheidend ist in diesem Fall die Qualität des

Goodwill.131

Sollte der Extremfall eintreten, dass der angehäufte Goodwill nichts mehr wert

ist, so droht einem Unternehmen eine Insolvenz.

Das Handelsblatt bezeichnet die Tatsache, dass Ende 2008 in führenden

deutschen Konzernen ein Betrag der 44% des Eigenkapitals entspricht auf den

Goodwill entfällt, als „gefährliche Zeitbombe in den Zahlenwerken“, da sich die

Eigenkapitalquote nach Abzug des Geschäftswertswerts fast halbieren würde.

Die Kennzahl Goodwill im Verhältnis zum Eigenkapital sagt viel über die

Stabilität des jeweiligen Unternehmens aus, da laut verschiedenen Studien gar

die Bilanzstruktur großer und solider Unternehmen durch Goodwill-

Abschreibungen aus den Fugen geraten kann. 132

Für Anleger bedeuten diese Fakten, dass man sich bei Aktien nicht allein auf

Kursgewinne verlassen kann, da diese sich zum Teil plötzlich vervielfachen,

ohne dass das entsprechende Unternehmen profitabler geworden wäre.

Aus diesem Grund, so sagt der Analyst der BW-Bank in Stuttgart Frank Biller,

sei man auf ein Schema „vor Goodwill“ übergegangen.133

129 Wirtschaftswoche (2010). 130 ARD Börse (2010). 131 Neue Züricher Zeitung (2003). 132 Der Schweizer Treuhänder (2002), S.665. 133 Wirtschaftswoche (2003).

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6. Analyse der drei deutschen Konzerne 59

6.9. Zusammenfassung der Analyse

Die Analyse dieser Unternehmen hat gezeigt, dass der Stellenwert sowie Art

und Zusammensetzung der immateriellen Vermögensgegenstände in jedem

Unternehmen unterschiedlich ist und maßgeblich von der Branche abhängt.

Die Tendenz einer zunehmenden Bedeutung war bei allen untersuchten

Unternehmen vorhanden, insbesondere spielt der derivative Geschäfts- oder

Firmenwert eine zentrale Rolle sowie in den meisten Unternehmen Rechte,

Patente, Lizenzen und Marken.

Die Aktivierung der für Entwicklung angefallenen Herstellkosten nimmt auch an

Bedeutung zu. Hier ist als zentrales Beispiel Software zu nennen, meist

entwickelt zur eigenen Nutzung. Die Aktivierung dieser Kosten ist den

Unternehmen unterschiedlich ausgeprägt, da es wie bspw. in der

Pharmabranche gewisse Unsicherheiten hinsichtlich der Zulassung von

Medikamenten gibt, die in der Automobilbranche in der Form nicht gegeben

sind.

Die Untersuchung der Unternehmen hat gezeigt, dass bei der Bilanzierung

sowohl des Goodwill als auch bei der Aktivierung der Entwicklungskosten große

bilanzpolitische Spielräume entstehen können, die das Unternehmen an seine

Unternehmensstrategie anpassen kann. Hier sei erwähnt, dass einige Bereiche

der Geschäftsberichte sehr schleierhaft dargestellt oder auf mehrere Kapitel im

Bericht verteilt waren, sodass es für den Leser z.T. sehr schwer ist diese

Zusammenhänge nachzuvollziehen.

Die Umstellung der Rechnungslegung auf IAS/IAS sowie das

Bilanzmodernisierungsgesetz haben zur internationalen Vergleichbarkeit der

deutschen Unternehmen beigetragen, aber gleichzeitig durch die

unvorsichtigere Art der Darstellung Möglichkeiten der „Verschönerung“ der

Bilanzen eröffnet, sodass sich die Bilanzen um Millionen erhöhten, ohne dass

sich die Erträge verbesserten. Es erschien teilweise so, dass viele in den

Bilanzen vorhandene Werte nicht wirklich real existieren bzw. nur auf

Schätzungen basieren.

Die Entwicklung wird, wie hier an drei Unternehmen exemplarisch dargestellt

wurde, weiter dahin gehen, dass immaterielle Vermögenswerte in ihren

verschiedenen Ausprägungen weiter an Bedeutung gewinnen werden.

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Literaturverzeichnis 60

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KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: Patente, Marken, Verträge,

Kundenbeziehungen - Werttreiber des 21. Jahrhunderts - 2008

Küting, K.; Pfitzer, N.; Weber, C.-P.: Das neue deutsche Bilanzrecht: Handbuch

für den Übergang auf die Rechnungslegung nach dem

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Melcher, W.; Schaier S.: Zur Umsetzung der HGB-Modernisierung durch das

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Poddig, T.; Rehkugler, H.: Bilanzanalyse, 4. Auflage, Oldenbourg Verlag -

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Wöltje, J.: IFRS, 4.Auflage, Rudolf Haufe Verlag - Planegg 2008

Wüstemann, J.: Bilanzierung case by case, 3.Auflage, Verlag Recht und

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Zingel, H.:IFRS und IAS 2009: Grundbegriffe der internationalen

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Gesetzestexte

BGH – Urteil vom 25.11.1998, Aktenzeichen: XII ZR 98/97

HGB, 46. Auflage, Deutscher Taschenbuchverlag - München 2007

HGB, 50. Auflage, Deutscher Taschenbuchverlag - München 2010

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http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_331032 14.07.2010

Internetpräsenz von Deloitte

Nachrichten aus der internationalen Rechnungslegung 20.06.2010

http://www.iasplus.de/standards/ias_38.php

Internetpräsenz von Focus Money

„Revolution aus Amerika“ vom 28.06.2001: 31.08.2010

http://www.focus.de/finanzen/boerse/bilanzregeln-revolution-aus-

amerika_aid_242954.html

„Polierte Gewinne“ vom 29.07.2004 21.08.2010

http://www.focus.de/finanzen/boerse/bilanzen-polierte-

gewinne_aid_253398.html

Internetpräsenz von Glück, O.

Betriebswirtschaftliche Leistungen, Beratung, Schulungen 05.07.2010

http://www.zoilos.de/ifrs-ias-immaterielle-vermoegenswerte.htm

Internetpräsenz des Handelsblatts

Börsen-ABC: Goodwill vom 27.07.2001 13.07.2010

http://www.handelsblatt.com/archiv/boersen-abc-goodwill;444288

„Neue Bilanzierung macht Gewinnen Beine“ vom 24.01.2005 13.07.2010

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/neue-

bilanzierung- macht-gewinnen-beine;850257

„Immaterielle Werte versprechen mannigfaltige Show-Effekte“ 13.07.2010

Artikel vom 06.12.2004

http://www.handelsblatt.com/archiv/immaterielle-werte-versprechen-

mannigfaltige-show-effekte;830027;0

„Firmenbilanzen bergen immense Risiken“ vom 06.07.2009 14.07.2010

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Literaturverzeichnis 64

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/

firmenbilanzen-bergen-immense-risiken;2424652

Internetpräsenz der KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 29.06.2010

„Bedeutung immaterieller Vermögenswerte für Konsumgüter

und Handelsunternehmen steigt“ Pressemitteilung vom 11.01.2008

Internetpräsenz der Neuen Züricher Zeitung

„Goodwill - ein zweiter Blick lohnt sich: Auswirkungen 14.07.2010

des Goodwill auf die Aktienbewertung“ vom 03.01.2003

Internetpräsenz der STADA Arzneimittel AG 06.07.2010

http://www.stada.de/unternehmen/zum_unternehmen/konzern-

profil/boersennotiertes_unternehmen.asp

Internetpräsenz der Telekom AG 08.07.2010

http://www.telekom.com/dtag/cms/content/dt/de/9624

Internetpräsenz des VNR Verlag für Deutsche Wirtschaft AG 20.09.2010

http://www.vnr.de/b2b/steuern-buchfuehrung/controlling/

immaterielle-vermoegenswerte-nach-hgb-und-ifrs-1-definition.html

Internetpräsenz des VW Konzerns 09.07.2010

http://www.volkswagen.de/vwcms/master_public/

virtualmaster/de3.htm

Internetpräsenz der Wirtschaftswoche 31.08.2010

„Wie lese ich eine Bilanz“ vom 03.09.2003

http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/wie-lese-

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„Geschönte Gewinne im Dax“ vom 16.07.2010 31.08.2010

http://www.wiwo.de/finanzen/geschoente-gewinne-im-dax-435180/

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Literaturverzeichnis 65

Firmendaten

Konzernabschlüsse der Deutschen Telekom 2000-2009 und Q1 2010

Konzernabschlüsse der STADA Arzneimittel AG 2002-2009

Konzernabschlüsse des Volkswagen Konzerns 2001-2009

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Eigenständigkeitserklärung Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und nur mit

den erlaubten Hilfsmitteln erstellt habe.

Die Stellen der Arbeit, die dem Wortlaut oder dem Sinn nach anderen Werken

(auch Internetquellen) entnommen sind, wurden deutlich mit Angabe der Quelle

kenntlich gemacht.