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CHRISTINA NIESSEN Wahnfried 20

DAS MAGAZIN | STAATSTHEATER KARLSRUHE · hochvirtuose Percussion-Konzert „Frozen in time“ oder „Concerto Grosso“ in den Sinfoniekonzerten der BADISCHEN STAATSKAPELLE gefeiert

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SEMELEMusikdrama von Georg Friedrich Händel HWV 58mit Jennifer France, Ed Lyon, Terry Wey, Katharine Tier, Dilara Baştar u. a.NEUINSZENIERUNG17., 19., 23., 25., 28.2. GROSSES HAUS

ARMINIODramma per musica von Georg Friedrich Händel HWV 36mit Max Emanuel Cencic, Lauren Snouffer, Vince Yi, Gaia Petrone, Juan Sancho u. a.WIEDERAUFNAHME24.2., 26.2., 1.3. GROSSES HAUS

THEODORAOratorium von Georg Friedrich Händel HWV 68mit Sine Bundgaard, David Hansen, Tuva Semmingsen, Samuel Boden, Morgan PearsePeter Neumann DirigentKÖLNER KAMMERCHORBADISCHE STAATSKAPELLE18.2. GROSSES HAUS

FESTKONZERT DEUTSCHE HÄNDEL-SOLISTENAnna Fusek FlautinoChristian Curnyn Dirigent22.2. GROSSES HAUS

SICHERN SIE SICH IHRE KARTEN – VORVERKAUF LÄUFT! T 0721 933 333 WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE

PRIMADONNEN!AbschlusskonzertSandrine Piau SopranVivica Genaux MezzosopranGeorge Petrou DirigentARMONEA ATENEA2.3. GROSSES HAUS

KONZERTE, DISKUSSIONEN & VIELES MEHR!

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INHALT

WAHNFRIED FAMILIENDÄMMERUNG 2

ADRIANA LECOUVREUR MEIN HERZ FÜR EUROPA 12

MAXIMAL REGIONAL, MAXIMAL INTERNATIONAL THEATER: WELTOFFEN 16

RUSALKA GEMEINSAM UNSCHLAGBAR 30

DAS PROGRAMM DEZEMBER – APRIL 34

WIE WIRD THEATER DIGITAL? 43

WER WANN WO 45

DAS THEATER EIN DORF ALS THEATER 49

DER KRÜPPEL VON INISHMAAN KLEINE WELT – GROSSE WELT 50

ANGRIFF AUF DIE FREIHEIT DAS RECHT AUF GEHEIMNIS 52

4 KONZERTE MIT DEM HORNROH MODERN ALPHORN QUARTET 58

ROMEO UND JULIA GIBT ES DIE EINZIG WAHRE LIEBE? 62

WIE DER SOLDAT DAS GRAMMOFON REPARIERT DER DUFT VON PFLAUMEN 64

LIEBES PUBLIKUM,

WILLKOMMENKarlsruhe hat einen weltweit einmaligen Grundriss. 32 Strahlen gehen vom Schlossturm aus, und wenn man sie wie Meridiane um den Globus verlängert, berühren sie fast jedes Land der Erde. Schon von der Anlage her ist die Stadt also international. Industrie und Wissenschaft vernetzen sich immer mehr in alle Himmels- richtungen, aber auch die Kultur spannt Fäden um den Globus. Fast jede Ausstellung im ZKM entsteht im Austausch mit erstklassigen Museen der Welt, die Kunsthalle hat höchstrangige internationale Leihgeber und im Tollhaus ist Weltmusik zu hören. Karlsruhe ist weltoffene Kulturstadt, gute Gastgeberin für Künstler aus allen Himmelsrichtungen. Sichtbarstes Zeichen dafür sind die EURO-PÄISCHEN KULTURTAGE. Kulturell ist Karlsruhe regelmäßig in den Partnerstädten präsent. Künstler aus Krasnodar, Nancy, Nottingham und Temeswar treten hier immer wieder auf.

Im STAATSTHEATER ist schon jetzt die Welt zu Hause: Unsere Mitarbeiter kommen aus rund 40 Ländern. Auf den Spielplänen stehen Werke aus allen Zeiten und Himmelsrichtungen. Deut-sche und englische Übertitel in der OPER sorgen dafür, dass wir fremdsprachige Werke leichter genießen und Mitbürger und Gäste anderer Muttersprachen die Aufführungen verstehen können. Das VOLKSTHEATER bringt Menschen mit Fluchterfah-rung auf die Bühne – und lässt Karlsruher Stadtteilbewohner ihre Geschichten von Heimat erzähen.

Verstärkt arbeiten alle Sparten seit fünf Jahren als Botschafter Karlsruhes und Baden-Württembergs in der Welt: In den kom-menden Spielzeiten wird die OPER mit führenden Opernhäu-sern wie der San Francisco Opera und der Monnaie in Brüssel zusammenarbeiten. Das BALLETT wurde wieder in Bangkok gefeiert. Das JUNGE STAATSTHEATER ist zum Internationalen Kindertheaterfestival in den Iran eingeladen. Das SCHAUSPIEL bereitet nach Koproduktionen mit Theatern in Israel, Rumänien und Thailand gemeinsame Arbeiten mit Theatern in Georgien vor – und das eigentlich stadtspezifische Dokumentartheater Stolpersteine Staatstheater ist in Danzig, Prag, Tallinn, Peking, Shanghai und Tiflis gefragt.

Künstlerische Zusammenarbeit ist von enormer Bedeutung in einer Zeit, in der gefordert wird, alte und neue Grenzen wieder hoch-zuziehen, Türen zu schließen, Kunst wieder rein national, wieder „völkisch“ zu machen. Die Kraft der Kultur ist es, Türen zu öffnen – und Augen. Jeden Abend neu. Kommen Sie mit auf die Reise!

IhrJan LindersChefdramaturg

IMPRESSUM GENERALINTENDANT Peter Spuhler KAUFMÄNNISCHER DIREKTOR Johannes

Graf-Hauber VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier REDAKTION Nadine

Hering-Eßig, Jan Linders KONZEPTION DOUBLE STANDARDS GESTALTUNG Danica

Schlosser DRUCK medialogik GmbH TITEL Christina Niessen Wahnfried

FOTOS Malin Arnesson (16, 22 oben), Patrik Borecký (23), Felix Broede (36 oben), Paul

Englert (38 unten), David Finck (52/53), Ariel Oscar Greith (13, 62/63), Felix Grünschloß

(16, 17, 18, 21, 24 unten, 36 unten, 55, 56/57, 60/61, 64, 65), Jochen Klenk (16, 17, 24

oben, 32/33), Admill Kuyler (25), René Liebert (49), Jan Linders (43, 45), Florian Merdes

(17, 20, 34), Julia Müer (2–8), Napat Raveewat (28/29), Benedikt Renc (31), Rainer

Sellmaier (22 unten), Muriel Steiner (38 oben), Jonathan Stutz Fotolia (41), Chanok

Thammarakkit (26/27, 28 oben), Falk von Traubenberg (9, 10/11, 14/15, 16/17), Martin

Wacht (58/59), ©2016 Google – ©Benoit Wojtenka (50/51)

Programmänderungen vorbehalten, Stand 11.12.16

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FAMILIEN-DÄMMERUNG

WAHNFRIED

EIN INTERNATIONALES TEAM BRINGT UNSEREN „FÜNFTEN“ TEIL DES RINGS ZUR URAUFFÜHRUNG

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OPER 3

ULIANA ALEXYUK, KATHARINE TIER, STEFANIE SCHAEFER

Das Auftragswerk des STAATSTHEATERS erzählt die Geschichte des Wagner-Clans, der nach dem Tod des Meisters die Geschicke der Bayreuther Festspiele lenkte. Das Libretto der Politischen Oper, mit der wir den neuen Karlsruher „Ring des Nibelungen“ ergänzen, stammt von Lutz Hübner und Sarah Nemitz, den derzeit meistgespielten deutschen Theater- autoren. Dem Karlsruher Publikum sind sie durch die Erfolge von „Wallenberg“ und „Richtfest“ bekannt. Die Musik komponierte der israelisch-amerikanische Avner Dorman, dessen Instrumentalwerke wie das hochvirtuose Percussion-Konzert „Frozen in time“ oder „Concerto Grosso“ in den Sinfoniekonzerten der BADISCHEN STAATSKAPELLE gefeiert wurden. Die Musikalische Leitung der Uraufführung liegt in den Händen des in Großbritannien geborenen Generalmusikdirektors Justin Brown. Regie führt sein Landsmann Keith Warner, der am STAATS- THEATER mit seiner profunden Sicht auf „Parsifal“ beeindruckte und über reiche – auch Bayreuther – Wagner-Erfahrung verfügt.

Interview Raphael Rösler, Kostümentwürfe Julia Müer

Wahnfried ist der klangvolle Name des Bayreuther Familien-sitzes von Richard Wagner, wo das Wähnen des Komponisten Frieden finden sollte, so raunt es zumindest die auf Wagner zurückgehende Inschrift an der Fassade. Ist die Oper „Wahn-fried“ eine musikdramatische Komponisten-Biografie?

Sarah Nemitz Die Handlung der Oper setzt um 1880 ein, also ungefähr drei Jahre vor Wagners Tod, und erstreckt sich bis in die 1920er Jahre, genauer gesagt bis kurz nach Adolf Hitlers erstem Besuch in Bayreuth. Es geht also nur indirekt um die Person Richard Wagner, sondern vielmehr um sein geistiges Erbe und um die Geschichte seiner Familie, d. h. die seiner Witwe, seiner Kinder und deren Partnern. Wagner tritt zwar in späteren Szenen weiter in Erscheinung, dann jedoch als Dämon, der aus dem Reich der Geister zurückkehrt, seine Nachfahren heimsucht und auf diese Weise die Geschehnisse kommentiert.

„Wahnfried“ erzählt also eine Familiengeschichte.

Lutz Hübner Ja, wobei Wahnfried keine gesungene Yellow Press ist, was sich bei dieser Familie und ihren schillernden Mitgliedern durchaus anbietet. Doch damit würde man die Personen und die historischen Fakten verharmlosen. Wir er-zählen das Leben der Wagners in dieser besonderen Zeit, weil sich in ihr die Geschichte des wilhelminischen Deutschlands bzw. der Weimarer Republik bis zum Ausbruch des National-sozialismus spiegelt.

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4 OPER

WAHNFRIED

Sarah Nemitz Um den Stoff weiter einzugrenzen, haben wir eine Person in den Mittelpunkt gestellt: Houston Stewart Cham-berlain. Der britische Insektenforscher, Rassentheoretiker, Germanenfreund und Wagner-Fan hat nicht nur in die Familie eingeheiratet und als Vertrauter der „Hohen Frau“, d. h. der Komponistenwitwe Cosima, die Bayreuther Festspiele nach-haltig geprägt, sondern mit seiner zweibändigen Hauptschrift Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts dem aufstrebenden Nationalsozialismus in der Weimarer Republik den Weg bereitet. Er war ein einflussreicher und viel diskutierter Modephilosoph seiner Zeit, dessen Schriften in viele Sprachen übersetzt wurden und zahllose Auflagen erfuhren. Kaiser Wilhelm II., der in einer Szene der Oper auftritt, korrespondierte mit Chamberlain und war – ähnlich wie Hitler – von dessen antisemitischen Rassen-theorie so sehr beeindruckt, dass er seinen Gästen Sonderdrucke seiner Schrift als Geschenk überreichte.

Justin Brown Chamberlain war lange Zeit der Arbeitstitel für unser Projekt, schließlich war er auch derjenige, der – gemein-sam mit Cosima – den Mythos Wagner als deutsch-völkischen Künstler begründet und Wagners Werk und die Bayreuther Fest-spiele politisiert hat. Doch letztlich haben wir uns für den Titel Wahnfried entschieden. Zum einen, um eine Verwechslung mit Neville Chamberlain zu vermeiden, dem britischen Premiermi-nister von 1937 bis 1940, zum anderen, um den Blick zu weiten und den Fokus auf das geistige Milieu zu richten, welches in den internationalen Kreisen der Wagnerianer in dieser Zeit herrsch-te. Außerdem sind Name und Person Chamberlain heute den wenigsten ein Begriff.

Warum endet die Handlung in den 20er Jahren und zeigt nicht die weiteren Verstrickungen zwischen Bayreuth und den Na-tionalsozialisten in den 30er Jahren?

Lutz Hübner Davon abgesehen, dass wir keine Oper von Wag-ner’schem Format schaffen wollten, war es uns ein Anliegen zu zeigen, was vor dem großen Knall passiert und wie es dazu kam. Das Danach, die enge, freundschaftliche Beziehung zwi-schen Adolf Hitler und Winifred, der Witwe von Wagners Sohn Siegfried, sowie der Einmarsch der Nationalsozialisten bei den von Hitler regelmäßig besuchten Festspielen sind hinreichend bekannt.

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5OPER

Sarah Nemitz Letztlich geht es auch nicht um die Villa als kon-kreten Ort. Mit „Wahnfried“ meinen wir den symbolischen Ort, der für die geistige und politische Entwicklung unseres Landes in dieser Zeit ein fruchtbarer Nährboden war und wo sich die kulturideologische Überhöhung des Deutschen Reichs und des deutschen Volks ereignete.

Was wusstet Ihr über Chamberlain, bevor Ihr euch im Rahmen des Auftragswerkes mit dem Stoff befasst habt?

Lutz Hübner Als Rassentheoretiker war uns sein Name ein Begriff. Der verheerende Einfluss dieser Person und seines Denkens wurden uns im vollen Ausmaß jedoch erst während der eineinhalbjährigen Recherche und der Ausarbeitung des Librettos deutlich.

Keith Warner Chamberlain ist einer dieser Geister vom schein-baren Rand der Geschichte, der einem als Fußnote bekannt ist und den man leicht übersieht. Auch mir war der Name schon länger bekannt, doch erst durch die Texte des britischen Mu-sikkritikers und Wagner-Kenners Barry Millington, der sich mit dem Verhältnis des Antisemitismus Wagners mit seinem Werk befasst, wurde ich auf seinen verheerenden Einfluss, den er im Dritten Reich und in Bayreuth ausübte, aufmerksam.

Keith, Du hast in Bayreuth gearbeitet, bei den Festspielen Wagners „Lohengrin“ inszeniert und kennst den Ort, aber auch die Familie Wagner sehr gut. Wie präsent war die Ver-gangenheit?

Keith Warner Meine Beziehung zur Familie Wagner reicht ins Jahr 1976 zurück, als ich ein Stipendium erhielt, um mit Friedelind Wagner zu arbeiten, der 1939 aus Nazi-Deutschland in die USA ausgewanderten Tochter von Siegfried Wagner. An diese Begeg-nung schloss sich mein erster Bayreuth-Besuch an, bei dem ich auch Winifred kennenlernte. Und später, während meiner Arbeit an Lohengrin hatte ich natürlich engen Kontakt zu Wolfgang und Gudrun. Da habe ich viel zu erzählen, und vielleicht schreibe ich darüber mal ein Buch. Aber wie es bei solchen Begegnungen ist: Man unterhält sich eher über Berufliches oder politische Ereignisse, und die brisanten Themen der Vergangenheit bleiben außen vor.

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Avner, welchen Bezug hast Du zu dem Stoff und insbesondere zu Chamberlain?

Avner Dorman Jeder, der in Israel groß wird, wächst mit der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust auf. Selbstverständlich sind Richard Wagner, sein Antisemitismus, sein Werk und die Geschichte der Bayreuther Festspiele in meinem Heimatland ein wichtiges Thema, wo die Musik Wagners bis auf wenige und sehr kontrovers diskutierte Ausnahmen nicht aufgeführt wird – bis heute. Doch ich muss gestehen, dass ich Chamberlain nicht kannte und erst recht nichts über seine Bedeutung wusste.

Wie war es für Dich, auf eine fremde und so belastete Sprache zu komponieren?

Avner Dorman Das war in vielfacher Hinsicht eine besonde-re Aufgabe, allein deswegen, weil mir der Rhythmus und die Melodie der Sprache nicht vertraut sind. In diesem Punkt hat mir Lutz Hübner insofern sehr geholfen, als er das Libretto für mich aufgenommen hat. Darüber hinaus sind die Sprache und das Thema nicht nur belastet, sondern auch belastend, und die Arbeit war eine besondere emotionale Herausforderung. Als Opernkomponist kommt man den Figuren sehr nahe, lebt in gewisser Weise mit ihnen, denkt und fühlt sich in sie hin-

WAHNFRIED

OPER

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ein, um sie dann mit Musik zum Leben zu erwecken. Das fällt einem nicht gerade leicht, wenn es sich um deutschtümelnde Rassisten handelt, die mit ihrem antisemitischen Denken mich, meine Familie und Freunde meinen und die mit ihrem Handeln für eine der größten menschlichen Katastrophen aller Zeiten verantwortlich sind.

Wie bist Du mit dem Text, der krasse antisemitische Parolen enthält, und problematischen Figuren umgegangen?

Avner Dorman Das war ein längerer Prozess, weil ich zunächst meine eigene Betroffenheit überwinden und hintenanstellen musste. Manchmal trug die Arbeit fast surreale Züge und es wirkte wie ein schlechter Scherz, diese abstoßenden Gedanken zu vertonen. Doch dann wurde mir immer klarer, dass es sich nicht um eine rein deutsch-jüdische Tragödie und auch nicht um einen rein historischen Stoff handelt. Das Gedankengut, das uns in dem Libretto begegnet, ist leider immer noch Gegenwart. Ras-sistische, antisemitische oder auch anti-islamische Strömungen beschäftigen uns in unterschiedlichen Kontexten und Variatio-nen heute noch und treten weltweit zutage: beispielsweise in meiner jetzigen Heimat, den USA, in der Türkei und wieder in vielen europäischen Ländern. Deswegen hat diese Geschichte, die wir erzählen, so eine Aktualität und Brisanz, und deswegen ist es auch so wichtig, dass wir sie erzählen.

Nun haben wir es zum einen mit Figuren, die nicht gerade Sym-pathieträger sind, zum anderen mit historischen Figuren zu tun. Wie geht man damit kreativ um?

Justin Brown Zunächst möchte ich anmerken, dass es auch einige sympathische Figuren gibt: Da ist zum einen Hermann Levi, der als Karlsruher Hofkapellmeister nicht nur einer meiner Vorgänger ist, sondern der als jüdischer Uraufführungsdirigent des Parsifal eine besondere und nicht gerade einfache Bezie-hung zu Wagner, dessen Werk und vor allem dessen Nachfahren hatte, was in der Oper thematisiert wird. Zum anderen gibt es ein sympathisches Porträt des jungen Siegfried Wagner, der im Gegensatz zu dem einschüchternden und mythoma-nischen Chamberlain nachdenklich und introvertiert ist. Und schließlich empfinde ich auch den Wagnerdämon als positive Figur, die im Text und in der Musik witzig und schelmenhaft charakterisiert ist.

Sarah Nemitz Nicht zu vergessen Anna, Chamberlains erste Frau, die ihn unterstützte, während er an seiner Karriere arbei-tete, und die er verließ, um Teil des Wagner-Clans zu werden. Ihre Memoiren über die gemeinsame Zeit mit dem jungen, noch unbekannten Chamberlain waren eine wichtige Quelle für das Libretto.

OPER

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Lutz Hübner Darüber hinaus haben wir versucht, alle – auch die moralisch fragwürdigen – Figuren in ihren einsamen, schwachen und menschlichen Momenten zu zeigen, um anschließend mit einer gewissen Fallhöhe ihre negativen, bösen Seiten zu be-leuchten.

Keith Warner Wir haben es in der Tat mit einer wenig einneh-menden Familie zu tun, angefangen beim Antisemiten Richard Wagner, die mit Ereignissen in Verbindung steht, die die Welt in einen Abgrund gestürzt haben. Letztlich ist Wahnfried eine Art Ring-Erzählung, über den Aufstieg und Fall von Göttern, die jedoch nicht Fiktion, sondern fatale Wirklichkeit war. Auf der Theaterbühne setzen wir uns mit dieser Wirklichkeit künstlerisch auseinander, indem wir diese Personen durch einen lebendigen Text und eine starke Musik wieder auferstehen lassen. Hierin müssen wir uns auch ein Stückweit von der Realität lösen, die wir nicht abbilden können. Durch dieses neue Werk vergegenwärti-gen wir das, was auf dem Grünen Hügel in dieser Zeit geschah, beleuchten bestimmte historische Zusammenhänge und stellen sie zur Diskussion.

WAHNFRIEDOper von Avner Dorman URAUFFÜHRUNG / AUFTRAGSWERK Libretto von Lutz Hübner & Sarah Nemitz In deutscher & englischer Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln / With German and English surtitlesML Justin Brown R Keith Warner B Tilo Steffens K Julia Müer V Manuel Kolip C Ulrich Wagner D Raphael Rösler TP Sarah Modeß MIT Niessen, Ks. Dobrzanska, Ks. Schlingen- siepen, Tomaszewska, Simmes a. G. – Wohlbrecht, Jurenas a. G. / Watts a. G., Ks. Kolarczyk, Rodriguez, Meszar, Venter, Ks. Gorny u. a. BADISCHE STAATSKAPELLE & STAATSOPERNCHORPREMIERE 28.1.17 GROSSES HAUS Weitere Vorstellungen 2., 16.2., 19.3., 12., 28.4. & 12.5.17 ZUM LETZTEN MAL

OPER

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Acht Jahre war der jüdische Dirigent Hermann Levi als gefeierter Hofkapellmeister in Karlsruhe tätig. Der Höhepunkt seiner Laufbahn war das Dirigat der Uraufführung von Richard Wagners Parsifal 1882 in Bayreuth – gegen den Widerstand des Komponisten, der der Überzeugung war, dass ein Jude diese christ-liche Oper nicht dirigieren könne. Im Gedenken an den heute fast vergessenen Künstler wird der Vorplatz des STAATSTHEATERS offiziell in Hermann-Levi-Platz benannt. Darüber hinaus erinnern wir in einer Aus-stellung im FOYER an den Musiker und Komponisten. Außerdem wird Levi in unserer Opern-Uraufführung Wahnfried auch auf der Bühne zu erleben sein.

EIN PLATZ FÜR HERMANN LEVI

Ab Februar wird sich die Adresse des STAATSTHEATERS von Baumeisterstraße 11 in Hermann-Levi-Platz 1 ändern

OFFIZIELLE EINWEIHUNG HERMANN-LEVI-PLATZ im Beisein von Ministerin Theresia Bauer und desErsten Bürgermeisters Wolfram Jäger28.1. 18.00 THEATERVORPLATZ

VERLEGUNG STOLPERSTEINEDer Künstler Gunter Demnig verlegt weitere Stolpersteine zum Gedenken an verfolgte Künstler aus dem STAATSTHEATER.28.1. 18.30 THEATERVORPLATZ

AUSSTELLUNG: EIN SOLITÄR NAMENS HERMANN LEVIab 28.1. FOYER GROSSES HAUS zwischen Eingang C & D

Das STAATSTHEATER unterstützt den Richard-Wagner-Verband Karlsruhe e. V. bei der Wiedererrichtung von Levis Mausoleum in Garmisch-Partenkirchen, das von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Wir freuen uns über Spenden auf das Konto IBAN DE55 6605 0101 0009 1264 91. Bitte geben Sie als Kennwort „Spende Grabmal Levi“ und eine Kontaktadresse für die Spendenbescheinigung an.

Sie sind herzlich eingeladen, gemeinsam mit Vertre-tern aus Stadt und Land den Platz vor dem Theater zu Ehren des jüdischen Musikers und Komponisten offiziell einzuweihen.

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WALKÜREDIE

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ERSTER TAG DES BÜHNENFESTSPIELS DER RING DES NIBELUNGEN

VON RICHARD WAGNER18.12., 6.1.,

11.2. OPERNGALA MIT PETRA LANG ALS BRÜNNHILDE & VITALIJ KOWALJOW ALS WOTAN,

4.3., 15.4. ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

WALKÜREN-ENSEMBLE

WALKÜRE

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Ks. EWA WOLAK – MIT SEELE UND STIMME

OPER

MEIN HERZ FÜR EUROPAADRIANA LECOUVREUR

Eine Kontraltistin mit Tiefe, dramatischer Kraft und Koloratur ist selten. Noch seltener eine, die auch noch spielen kann. Giacomo Meyerbeer legte seine Oper Der Prophet acht Jahre auf Eis, bis er eine solche Interpretin für die Partie der Prophetenmutter Fidès gefunden hatte: Pauline Viardot war die Sensation der Pariser Uraufführung 1849. Nicht weniger begeisterte Ewa Wolak das internationale Publikum, das 2015/16 nach Karlsruhe strömte, um Meyerbeers Meisterwerk in Tobias Kratzers Neuinterpretation zu entdecken. Von den fünf Akten der viereinhalbstündigen Oper stand die Sängerin in vieren auf der Bühne. Im fünften musste sie in einem halbstündigen koloraturengespickten Showdown noch einmal alle Kraftreserven aufbieten. „Ich habe immer darauf gewartet, dass ich müde werde“, erzählt die polnische Altistin, die dem STAATSTHEATER seit 1998 verbunden ist. „Aber ich habe mich so in jede Gefühlsregung dieser Mutter, ihren Stolz, ihre unglaubliche Liebe hineinversetzen können, dass es nicht eintrat. Ich habe vollkommen vergessen, wie lang das Stück dauert. In dieser Partie vereinigen sich mein Herz, meine Seele und meine Stimme.“ Dafür wurde sie 2016 für den FAUST, die bedeutendste Auszeichnung der deutschsprachigen Theater-landschaft, nominiert.

Ihre einzigartige Verbindung von dramatischer Wucht und leichtgängiger Stimmführung hat die Krakauer Altistin eigener Einschätzung nach nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, dass sie sich Zeit ließ, sich zu entwickeln und zu lernen, auch leichter zu singen. Am Konservatorium ihrer Heimatstadt fand die preisgekrönte Absolventin eine Ausschreibung zum Meisterkurs der Karlsruher Händel-Festspiele, auf die sie sich bewarb. So kam sie 1995 mit einem Stipendium nach Baden, wo sie bei der großen Bach- und Wagnersängerin Marga Schiml studierte, 1998 ins Opernstudio und 2000 ins Karlsruher Ensemble aufgenommen wurde. „Hier konnte ich viele meiner Partien ausprobieren und sie anschließend auch anderswo singen. Ich liebe dieses Haus.“

Händel gehörte nicht nur am STAATSTHEATER, sondern auch bei den Händel-Festspielen in Halle und Göttingen, in Paris, Wien, Beaune, Frankfurt am Main, Montpellier sowie an der Komischen Oper Berlin lange Zeit zu Wolaks Hauptkomponisten. „Ich habe zuhause als Oratoriensängerin mit Barockmusik angefangen“, erzählt sie. „Die ist für ungewöhnlich tiefe Stimmen wie meine geschrieben. In Deutschland habe ich dann Oper für mich ent-deckt.“ Händel, aber auch der Belcanto Rossinis und Donizettis in eigens für sie angesetzten Produktionen hielten ihre Stimme

so geschmeidig, wie es Meyerbeers Fidès verlangt. Parallel dazu baute die Sängerin ihr dramatisches Potenzial in Verdi- und Wagner-Rollen aus, was ihr Instrument stark machte und trotzdem geschmeidig hielt, die Höhe ausbildete, ohne die Tiefe zu verlieren. Ein drittes Standbein ist französisches Repertoire, das Leichtigkeit, raffinierte Farbschattierungen und Ausdrucks-nuancen schult. Carmen und Samson und Dalila wurden eigens für sie in den Spielplan aufgenommen.

Jetzt kommt nach der Walküren-Fricka mit der Fürstin von Bouillon in Adriana Lecouvreur eine neue Paradepartie auf Ewa Wolak zu. Die leidenschaftliche Aristokratin aus der Familie der auch vor Mord nicht zurück schreckenden „liebenden Weiber“ gehört zu jenen Rollen, die sich keine Altistin entgehen lässt.

„Ich liebe Herausforderungen“, lacht die charmante Kollegin unternehmungslustig. „Ich liebe es, neue Rollen, Figuren, Stile zu entdecken. Nach Fidès dachte ich, dass es nicht mehr weiter geht. Aber mit der Fürstin tun sich wieder neue Horizonte auf.“

Dabei ist die zwischen Karlsruhe, Berlin, wo sie neuerdings eine Professur hat, und Krakau pendelnde Mutter eines fünfjährigen Sohnes überzeugte Europäerin. Warum hat sie sich nicht für eine der drei Städte entschieden? „Weil Polen meine Heimat ist. Aber als ich vor 21 Jahren in meinen ersten Tagen als Studentin am STAATSTHEATER KARLSRUHE vorbeikam, habe ich eine Hälfte meines Herzens an Deutschland mit seiner Musikkultur verloren.“

von Boris Kehrmann

ADRIANA LECOUVREURMusikdrama in vier Akten von Francesco Cilea Libretto nach dem gleichnamigen Schauspiel von Eugène Scribe  und Ernest Legouvé von Arturo Colautti In italienischer Sprache mit deutschen & englischen ÜbertitelnML Johannes Willig R Katharina Thoma B Dirk Becker K Irina Bartels C Ulrich Wagner D Boris Kehrmann MIT Broderick / Ks. Dobrzanska, Ks. Wolak, Ks. Peters / Tomaszewska, Stanek – Porras Garulo a. G. / Knight, Ks. Gorny / Kaspeli, Jung / Venter, Ks. Schneider, Becker / Zickgraf a. G., Çiftçioğlu / Xu u. a.BADISCHE STAATSKAPELLE & STAATSOPERNCHOR PREMIERE 1.4.17 GROSSES HAUS Weitere Vorstellungen 7., 16., 23.4., 2., 20.5., 22.6., 5., 14.7.17

Operngala mit Barbara Frittoli & Massimo Giordano 6.5.17

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OPER 13

Ks. EWA WOLAK

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DERLIEBESTRANK

(L’ELISIR D’AMORE)

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KOMISCHE OPER IN ZWEI AKTEN VON GAETANO DONIZETTI

29.12., 3., 21.1., 12.2., 5., 17.3., 21., 26.4., 11., 21.5., 14.6.,

12.7. ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEITLIEBESTRANK

XGUNNAR SCHMIDT, REBECCA RAFFELLENSEMBLE

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Antwerpen, Gent,Luxemburg & MontpellierSimon Boccanegra

BernHappy Hunting Ground – แฮปป ฮีนัตงิกราวด์

Prag & San FranciscoElektra

MalmöPelléas et Mélisande

WinterthurDornröschen – Die letzte Zarentochter

BaselDer Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte

Schaan (Liechtenstein)Terror

GrazIch bereue nichts

NancyAufstand Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner Der Mann der die Welt ass Ich bereue nichts KlassenfahrtMuttermale Fenster blau Verrücktes Blut

StraßburgFESTIVAL PREMIÈRES Fragen fragen

Brüssel, St. GallenLucio Silla

PragStolpersteine Staatstheater

BrünnAufstand

PrištinaOdyssee

TemeswarDie Uhr tickt – Timpul Trece

Temeswar & KrasnodarKlassenfahrt

Baden / ZürichDer einsame Weg Ein Sommernachtstraum Immer noch Sturm

THEATER: WELTOFFEN

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Tel Avivdas kleine schwarze / the riot of spring Die Syrische Braut Love Hurts –

DaeguDer fliegende Holländer Die Zauberflöte Tannhäuser

ShanghaiStolpersteine Staatstheater

PekingStolpersteine Staatstheater

BangkokDer Nussknacker – Eine Weihnachtsgeschichte Giselle Happy Hunting Ground – แฮปป ฮีนัตงิกราวด์

ChonburiHappy Hunting Ground – แฮปป ฮีนัตงิกราวด์Sevilla

Doctor Atomic

EriwanIch bereue nichts

JerusalemLove Hurts –

TemeswarDie Uhr tickt – Timpul Trece

Temeswar, Iași FrierSchlotterSchwitz

TiflisDas achte Leben Stolpersteine Staatstheater Tiger und Löwe

TallinnStolpersteine Staatstheater

HamadanFarbenfroh & schwarzgeärgert

DanzigStolpersteine Staatstheater

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HAPPY HUNTING GROUND – แฮปป ฮีนัตงิกราวด ์

SCHAUSPIEL

Eingeladen an die Chulalongkorn University, Bangkok, an das Konzert Theater Bern, die Burapha University, Chonburi, und die Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen.

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Wie geht das zusammen: Ein STAATSTHEATER für die Stadt und die Region – und Gastspiele und Koproduktionen auf drei Kontinenten? Theater ist zunächst immer lokal, maximal regional, findet im Hier und Jetzt statt. Zugleich ist es maximal interna-tional, sind Künstler seit der Erfindung des Theaters gereist, haben Geschichten von A nach B getragen, fremde Mythen eingemeindet, Stücke übersetzt, sich Darstellungsformen aus anderen Kulturen angeeignet. Das ist im wortlosen Tanz leichter als im sprachgebundenen Schauspiel, und die Oper war seit ihrer Geburt eine europäische Kunst.

Seit geraumer Zeit schaut die Welt auf die Vielfalt und Qualität der Theater in Deutschland: Die einmalige Theaterdichte ver-dankt sich der Kleinstaaterei: Jede Residenz wollte ihr Hofthea-ter, und die Bürger gründeten ihre eigenen Bühnen. 2014 ernann-te die UNESCO die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft zum Weltkulturerbe. Mehr und mehr vernetzen sich deutsche Theater mit Bühnen in Europa und darüber hinaus. Sie tauschen Inszenierungen und Mitarbeiter aus, gehen auf Gastspielreise und entwickeln Koproduktionen. So auch das STAATSTHEATER KARLSRUHE, das mittlerweile eines der international aktivsten und gefragtesten Theater aus dem deutschsprachigen Raum ist, und das in allen seinen Sparten.

Die OPER arbeitet als Mitglied des Netzwerks Opera Europa mit den renommiertesten Opernhäusern und koproduziert in den nächsten Spielzeiten z. B. Elektra mit San Francisco und Prag, Lucio Silla mit Brüssel und St. Gallen, Pelléas et Mélisande mit Malmö und Simon Boccanegra mit Antwerpen/Gent, Luxemburg und Montpellier. So können erstklassige Künstlerteams engagiert und aufwendige Ausstattungen realisiert werden, die sich ein Theater allein nicht leisten könnte – europäische Nachhaltigkeit! Das STAATSBALLETT ist mit seinen opulenten Handlungsballet-ten immer wieder in Asien zu Gastspielen eingeladen, zuletzt mit dem Der Nußknacker – Eine Weihnachtsgeschichte in Bangkok. Demnächst reist das kleine schwarze / the riot of spring nach Tel Aviv. Das JUNGE STAATSTHEATER brachte im Dezembermit Farbenfroh & Schwarzgeärgert Theater für die Allerkleinsten in den Iran. Das SCHAUSPIEL eröffnet regelmäßig das Festival „Neue Stücke“ des Théâtre de la Manufacture der Partnerstadt

Nancy. Sein zum Berliner Theatertreffen eingeladenes Dokumen-tarstück Stolpersteine Staatstheater über die Gleichschaltung des Theaters durch die Nazis wird besonders gern in Ländern gesehen, in denen die Politik versucht, in die Freiheit der Kunst einzugreifen.

Das ist nur ein Ausschnitt aus den Gastspielaktivitäten seit 2001, die auf der Weltkarte verzeichnet sind. Einen noch intensiveren Austausch von Künstlern und Publikum erlauben Koproduktio-nen und transnationale Stückentwicklungen. Schauspieler und Regieteams arbeiten einige Wochen im Ausland, proben mit Kollegen eines Partnertheaters, die dann ihrerseits für Proben und Aufführungen nach Karlsruhe kommen. Die Erfahrung, in verschiedenen Sprachen und Spielweisen an einer gemeinsamen Geschichte zu arbeiten, prägt für ein ganzes Theaterleben – und wird auch für die Zuschauer spürbar, die das Stück mit Übertiteln sehen. Das SCHAUSPIEL hat durch die Mitgliedschaft im Netz-werk European Theatre Convention (ETC) mittlerweile große Erfahrung in der gemeinsamen Entwicklung von mehrsprachigen Stücken wie Die Uhr tickt mit der Partnerstadt Temeswar in Rumänien, Love hurts – mit Israel und Happy Hunting Ground – แฮปป ีฮนัตงิกราวด ์zu Beginn dieser Spielzeit mit der freien Performance-Gruppe Democrazy Theatre in Thailand. Koproduktionen mit zwei Theatern aus Georgien, dem Gastland der Buchmesse 2018, sind in Vorbereitung; mit Tiflis und Nancy arbeitet Karlsruhe erstmals im Dreieck – siehe S. 43.

Alle Koproduktionen sind nur möglich durch Drittmittel, z. B. der Kulturstiftung des Bundes, des Goethe Instituts, der Ge-sellschaft der Freunde des BADISCHEN STAATSTHEATERS, dem Sonderetat der EUROPÄISCHEN KULTURTAGE und dem Programm Creative Europe der EU. Wenn ein in mehrmonatiger Arbeit recherchierter und formulierter Antrag Erfolg hat, wenn fremde Kollegen allmählich zu Freunden werden, wenn hunderte neugieriger Augen die Künstler auf der Bühne zu Botschaftern ernennen, dann ist das gelebte Völkerverständigung. Es gibt im Theater nichts Anstrengenderes, aber auch: nichts Schöneres – und zur Zeit: nichts Wichtigeres.

von Jan Linders

MAXIMAL REGIONAL, MAXIMAL INTERNATIONALBOTSCHAFTER FÜR KARLSRUHE & BADEN-WÜRTTEMBERG

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STOLPERSTEINE STAATSTHEATERSCHAUSPIEL

Eingeladen zum Berliner Theatertreffen, an das Schauspielhaus Düsseldorf, zur Deutschen Woche des Gdański Teatr Szekspirowski, Polen, an die Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen, an das Divadlo Archa, Prag, an die Münchner Kammerspiele und nach Beijing und Shanghai, nach Tallinn und Tiflis.

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ICH BEREUE NICHTSSCHAUSPIEL

MÜDIGKEITSGESELLSCHAFT / VERSUCH ÜBER DIE MÜDIGKEIT SCHAUSPIEL

Eingeladen zur „Woche junger Schauspieler“ in Bensheim, zum „Highfest“ Eriwan, zur Tagung „Dramaturgien der Überwachung“ in Frankfurt, zum „Dramatiker*innenfestival“ Graz, an das Theater Gütersloh, zum „Kaltstart Festival“ Hamburg, zum Festival „Neue Stücke“ am Théâtre de la Manufacture, Nancy.

Eingeladen zum Internationalen Ibsen-Festival, Oslo.

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LUCIO SILLA OPER

PELLÉAS ET MÉLISANDE OPER

Koproduktion mit dem Théâtre Royal de la Monnaie & dem Theater St. Gallen.Zu erleben ab Sommer 2017 in Brüssel, 7.7.18 in Karlsruhe und 2019 in St. Gallen.

Koproduktion mit der Malmö Opera.Zu erleben seit Mai 2016 in Malmö und ab der Spielzeit 2018/19 in Karlsruhe.

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ELEKTRAOPER

Koproduktion mit der San Francisco Opera und dem Nationaltheater Prag.Zu erleben seit dem 10.6.16 in Prag, dem 16.11.16 in San Francisco und ab der Spielzeit 2018/19 in Karlsruhe.

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KLASSENFAHRT JUNGES STAATSTHEATER

9+

FARBENFROH & SCHWARZGEÄRGERT JUNGES STAATSTHEATER

2+

Zur Recherche eingeladen nach Krasnodar, Nancy und Temeswar.

Eingeladen zum „International Children & Youth Theatre Festival“ Hamadan, Iran.

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DAS KLEINE SCHWARZE / THE RIOT OF SPRINGBALLETT

Eingeladen an The Israeli Opera, Tel Aviv.

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Das STAATSBALLETT war Anfang Oktober nach 2013 mit Giselle und einer Ballett Gala bereits zum zweiten Mal zum Internationalen Tanz- und Musikfestival in Bangkok eingeladen. Besonders berührend war dabei die Generalprobe: 1.666 körperlich benachteiligte Kinder, die teilweise bis zu 100 km von Bangkok entfernt leben, konnten sie in Anwesenheit des deutschen Botschafters, Peter Prügel – der alle drei Vorstellungen mit seiner Frau besuchte – erleben. Als Medien- ereignis wurde diese Probe von dutzenden Kamerateams und vielen Journalisten begleitet. Die Premiere fand in Anwesenheit der Prin-

zessin Maha Shakri Sirindhorn statt. Ihre Kommen war, wie schon 2013, eine große Auszeichnung für das STAATSBALLETT. Für nur drei Vorstellungen im Dezember kehrt Der Nussknacker in dieser Spielzeit auf die Karlsruher Bühne zurück. Zwei neue Ensemblemitglieder, die Deutsche Lisa Pavlov und der Italiener Timoteo Mock, werden in den Hauptpartien als Clara und der Nussknackergeist debütieren. Vom 5. bis 8. Januar tanzt das STAATSBALLETT in der Schweiz, im Musical Theater Basel, vier Vorstellungen von Youri Vámos‘ bezauberndem Weihnachtsklassiker.

DIE ERFOLGSPRODUKTION DES STAATSBALLETTS KOMMT ZURÜCK NACH KARLSRUHE

DER NUSSKNACKER AUF REISEN

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VON TERENCE KOHLER URAUFFÜHRUNG

24.9., 3., 14.10., 3., 18.3., 18.5. GROSSES HAUS

DER NUSSKNACKER – EINE WEIHNACHTSGESCHICHTEvon Youri Vámos nach E.T.A. Hoffmann & Charles DickensM Peter I. Tschaikowski ML Steven Moore CH Youri Vámos E Joyce Cuoco B & K Michael Scott L Klaus GärditzMIT Solisten, Ballettensemble, Ballettstudio des STAATSBALLETTS KARLSRUHE & weiteren Studierenden der Akademie des Tanzes Mannheim sowie Schülerinnen der Ballettschule Lagunilla & Reijerink Karlsruhe, BADISCHE STAATSKAPELLE16., 20., 25.12.16 GROSSES HAUS 2 ¼ Stunden, eine Pause

2015 wurde bei der damaligen Wiederaufnahme des Nuss- knackers zum ersten Mal der Young Star Ballet Award verliehen – an unseren jungen Solisten Pablo Octávio. Mit diesem Preis, der auf die private Initiative des ballettbegeisterten Ehepaars Prof. Dr. med. Christian und Dr. med. Karin Raulin zurückgeht und mit 5.000 € Preisgeld dotiert ist, wird jährlich ein vielversprechendes Nachwuchstalent des STAATSBALLETTS ausgezeichnet. In dieser Spielzeit findet die Preisverleihung im Januar im Anschluss an eine Vorstellung von La Sylphide im GROSSEN HAUS statt.

Das Ensemble des STAATSBALLETTS KARLSRUHE zusammen mit den thailändischen und deutschen Mitarbeitern, die das Gastspiel möglich gemacht haben.

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Zur öffentlichen Generalprobe waren 1.666 behinderte und benachteiligte Kinder und der Deutsche Botschafter Peter Prügel eingeladen.

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30 BALLETT

EIN PORTRÄT DER TSCHECHISCHEN BALLETTZWILLINGE JIŘÍ UND OTTO BUBENÍČEK

RUSALKA

GEMEINSAM UNSCHLAGBAR

Es fällt schwer, die beiden auseinanderzuhalten, denn sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Kein Wunder, sind Jiří und Otto Bubeníček doch eineiige Zwillinge. „Der mit dem Bart ist der Choreograf“, lacht mich einer der beiden bei unserer ersten Begegnung an. Und dieses Unterscheidungsmerkmal ist Gold wert. So weiß man, wen von den beiden man gerade vor sich hat. Denn die Brüder sind seit geraumer Zeit sehr erfolgreich rund um den Globus unterwegs – Jiří als Choreograf, Otto als sein Bühnen- und Kostümbildner, Komponist und Dramaturg. Doch bevor sie begannen, im Team zu arbeiten, hatten die beiden Tschechen bereits Traumkarrieren als Tänzer absolviert, beide hoch dekoriert mit vielen Preisen und Auszeichnungen.

Die Brüder wurden 1974 im polnischen Lubin in eine Zirkus-familie hineingeboren – Otto ganze zehn Minuten früher als Jiří. Sie absolvierten ihre Tanzausbildung am Prager Kon-servatorium für Musik und Tanz. Ihr erstes Engagement führte sie 1993 an das Hamburg Ballett zu John Neumeier. Schnell stiegen sie dort zu Ersten Solisten auf und wurden in der Tanzwelt als die „Ballettzwillinge“ berühmt. Legendär ihr Doppelauftritt als König und dessen Alter Ego „Mann im Schatten“ in John Neumeiers Illusionen – wie Schwanensee. Ein einziges Mal gab sich ein Zwilling für den anderen aus – inmitten einer Vorstellung, als Jiří krankheitsbedingt nicht weitertanzen konnte. Hätte John Neumeier das staunende Publikum nicht über die überraschende Umbesetzung aufge-klärt, die Zuschauer hätten den Tausch wohl nicht bemerkt. 2006 wechselte Jiří als Erster Solist für weitere zehn Spiel-zeiten an das Semperoper Ballett Dresden; Otto blieb bis zum Ende seiner Tanzkarriere im vergangenen Jahr dem Hamburg Ballett treu. Noch während ihrer Zeit als aktive Tänzer entstan-den Choreografien wie Prelude & Fugue für das Bunkamura Theater Tokio und Toccata für das New York City Ballet. Es folgten Auftragsarbeiten u. a. für das Mariinsky Ballett Sankt Petersburg, das Ballett Zürich und das National Ballet of China. 2015 entstand das abendfüllende Ballett Doktor Schiwago für das Slowenische Nationaltheater für Oper und Ballett Ljubljana. Die eigene Compagnie der Brüder, „Les Ballets Bubeníček“, zeigt gemeinsam entstandene internationale Erfolgswerke wie Le Souffle de l’esprit und Faun. Rusalka ist die erste Arbeit von Jiří und Otto Bubeníček für das STAATSBALLETT KARLSRUHE. Mit dieser Uraufführung setzt Ballettdirektorin Birgit Keil den „Karlsruher Weg“ fort, der neben der Pflege der Klassiker auch die Kreation neuer Werke in den Mittelpunkt rückt.

Silke Meier: Ihr seid Zwillingsbrüder, habt Eure Ausbildung an derselben Schule absolviert und lange Zeit in derselben Compagnie getanzt. Jetzt arbeitet Ihr als Tanzmacher-Team und kreiert gemeinsam Werke. Ihr scheint nahezu unzertrennlich.

Jiří Bubeníček Ich glaube, wir beide haben unsere Bühnenkarrieren als individuelle Tänzer absolviert. Wir sind zwei unterschiedliche, einzigartige Künstler, auch wenn wir schon zahlreiche Werke ge-meinsam kreiert haben. Sogar Zwillinge sind zwei verschiedene Personen. Es gibt auf diesem Planeten keine zwei Menschen, die das Gleiche denken, auch wenn sie gleich aussehen. Als Tänzer sehen sich unsere Körper zwar sehr ähnlich, aber wir tanzen sehr unterschiedlich. Ich würde sagen, ich bin scharfkantiger als mein Bruder. Und Otto ist vielleicht der lyrischere in seinen Tanzinterpre-tationen. Das könnte man so auch für unsere jetzigen Kreationen als Tanzschaffende sagen. Glücklicherweise haben wir bisher immer erfolgreich zusammengearbeitet. Und wenn wir zwei unterschied-liche Ideen haben, dann haben wir uns bisher immer auf die Lösung geeinigt, die für die Aufführung auf der Bühne am besten war.

Wie ist es, mit so einem engen Familienmitglied zusammenzu-arbeiten? Wie funktioniert Eure Symbiose? Und wie sieht Euer Kreationsprozess aus?

Jedes Projekt beginnt sehr unterschiedlich. Manchmal steht am Anfang eine musikalische Idee, manchmal auch nur ein einfaches Gefühl, aus dem heraus ich dann mit Otto ein Konzept entwick-le. Dieses Mal hat mich Ballettdirektorin Birgit Keil gebeten, für Karlsruhe ein Märchen zu kreieren. Da ich Tscheche bin, habe ich nach einer Geschichte aus meinem Kulturkreis gesucht, die mich interessieren könnte. Und so stieß ich auf Rusalka. Sobald ich ein Thema habe, beginne ich sofort mit der Recherche und versuche alles dazu zu lesen: zur Erzählung, zur Musik, zum historischen und kulturellen Hintergrund. Danach beginne ich in der Regel nach Vertonungen zu suchen, die zum Libretto und zu jeder einzelnen Tanzsequenz passen. Otto hilft mir als Dramaturg mit Ideen vorab und im Ballettsaal mit den Tänzern. Bei Rusalka ist er verantwort-lich für den visuellen Teil der Kreation, das Bühnen- und Kostümbild.

„Rusalka“ ist ein tragisches Märchen, in dem ein eigentlich ideales Paar an der Unmöglichkeit der Liebe scheitert. Die Nixe wird auf ewig verdammt und der Prinz stirbt am einzigen Kuss der beiden. In welcher Welt werdet Ihr diese herzzerreissende Geschichte zum Leben erwecken?

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31BALLETT

RUSALKA 6+ Ein Ballettmärchen von Jiří Bubeníček M Antonín Dvořák, Leoš Janáček u. a. CH & IN Jiří Bubeníček B & K Otto Bubeníček D Silke Meier TP Sarah ModeßMIT Solisten & Ballettensemble des STAATSBALLETTS KARLSRUHEPREMIERE 29.4.17

GROSSES HAUS

Vorstellungen 10., 18., 25.5., 2., 11., 15., 30.6. & 9.7.17

ZWEI ORIGINELLE INDIVIDUALISTEN AUCH IM TEAM ERFOLGREICH: DIE ZWILLINGSBRÜDER JIŘÍ UND OTTO BUBENÍČEK KREIEREN GEMEINSAM BALLETTE

Da Rusalka ein Märchen ist, möchten wir eine Welt der Magie auf die Bühne zaubern. Eine Fantasie, in der die bewegende Geschich-te aufleuchten und auf die beste Art und Weise erzählt werden kann. Kürzlich kehrte ich für einige Wochen in meine Heimatstadt zurück. Jeder Besuch dieser einzigartigen und schönen Umgebung bestätigt mir, was für eine unglaublich bezaubernde und inspirie-rende Stadt Prag ist. Deshalb wird unser Ballettmärchen deutlich von unserer tschechischen Kultur geprägt sein.

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DER

ZÄHMUNG

WIDER-SPENSTIGEN

BLYTHE NEWMAN, FILIP BARANKIEWICZ

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EIN BALLETT VON JOHN CRANKO NACH DER KOMÖDIE VON WILLIAM SHAKESPEARE

WIEDERAUFNAHME 3.2. ZUM 25. MAL, 10., 31.3., 17.4.,

26.5. ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

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Ks. INA SCHLINGENSIEPENim 2. Liederabend am 4.2.

OPERADRIANA LECOUVREURMusikdrama in vier Akten von Francesco Cilea Libretto nach dem gleichna-migen Schauspiel von Eugène Scribe und Ernest Legouvé  von Arturo Colautti With German and English sur-titles / In italienischer Sprache mit deutschen & englischen ÜbertitelnUm 1900 vertonte Francesco Cilea, einer der sensibelsten ita-lienischen Komponisten der Ge-neration Puccinis, die bittersüße Liebesgeschichte einer Schau-spielerin des 18. Jahrhunderts, die von ihrer Rivalin mit einem Veil-chenstrauß vergiftet wurde. Das Objekt des Liebeskampfes sang Enrico Caruso. Katharina Thoma inszeniert die Herz zerreißende Tragödie und stellt sich damit dem Karlsruher Publikum vor.ML Johannes Willig R Katharina Thoma B Dirk Becker K Irina Bartels C Ulrich Wagner D Boris Kehrmann MIT Broderick / Ks. Dobrzanska, Ks. Wolak, Ks. Peters / Tomaszewska, Stanek – Porras Garulo a. G. / Knight, Ks. Gorny / Kaspeli, Jung / Venter, Ks. Schneider, Becker / Zickgraf a. G., Çiftçioğlu / Xu u. a.BADISCHE STAATSKAPELLE & STAATSOPERNCHOR PREMIERE 1.4., 7., 16., 23.4. GROSSES HAUS 3 Stunden, eine Pause

ARMINIO Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel With German and English sur-titles / In italienischer Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln 40. INTERNATIONALE HÄNDEL-FESTSPIELE 2017

„Ein triumphaler Abend – stür-misch gefeiert vom Publikum.“ Badische ZeitungML George Petrou R Max Emanuel Cencic B, K & L Helmut Stürmer K Corine Gramosteanu D Michael Fichtenholz

Zweite Folge des neuen Kar-lsruher Rings der Vielfalt. Ein in früher Jugend getrenntes Zwillingspaar findet zu einander. Einem Gott entgleiten die Fäden. Eine Tochter emanzipiert sich. Nach dem „Vorabend“ Das Rheingold unter David Hermann inszeniert Yuval Sharon den

„Ersten Tag“ Die Walküre als surrealistischen Krimi. Welche Traumata sind real, welche Gespenster nur eingebildet? Der Kalifornier ist in Karlsruhe durch seine preisgekrönte Inszenie-rung Doctor Atomic bekannt.ML Justin Brown R Yuval Sharon B Sebastian Hannak K Sarah Rolke D Boris Kehrmann MIT Broderick, Melton a. G. / Nicholls a. G., Ks. Wolak / Tier, Ks. Dobrzanska, Niessen,

ML Ulrich Wagner / Johannes Willig R Achim Thorwald B Christian Floeren K Ute Früh-ling CH Andrei Golescú C Hans-Jörg Kalmbach D Margit Poremba, Achim Sieben MIT Niessen, Schaefer a. G. / Stanek, Ks. Schlingensiepen, Baştar, Alpay – Ks. Gauntt / Venter, Wohlbrecht BADISCHE STAATSKAPELLE, CANTUS JUVENUM KARLS-RUHE e. V. & Kinderballett der Ballettschule Corpus15., 26.12., 8.1. ZUM LETZEN MAL IN DIESER SPIELZEIT GROSSES HAUS 2 ¼ Stunden, eine Pause

I CAPULETI E I MONTECCHILyrische Tragödie in zwei Akten von Vincenzo Bellini Libretto von Felice Romani With German and English sur-titles / In italienischer Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln

„Bringt Butter zum Schmelzen – Belcanto-Glück mit Bellinis I Capuleti e i Montecchi in Karlsruhe.“ BNNML Daniele Squeo R Tilman Hecker B Raimund Orfeo Voigt K Julia von Leliwa CH Ulrich Wagner  D Raphael Rösler MIT Alexyuk / Ks. Schlingensiepen, Baştar / Stanek – Ks. Gorny / Lucas a. G., Garcia / Rodriguez, Kaspeli / Xu BADISCHE STAATSKAPELLE & STAATSOPERNCHOR 5., 27.1., 10.2. ZUM LETZTEN MAL GROSSES HAUS 2 ½ Stunden, eine Pause

DER LIEBESTRANK (L’ELISIR D’AMORE)Komische Oper in zwei Akten von Gaetano Donizetti Libretto von Felice Romani With German and English

MIT Petrone a. G., Snouffer a. G. – Cencic a. G., Yi a. G., Sancho a. G., Willets a. G., Kudinov a. G. ARMONIA ATENEA24., 26.2., 1.3. ZUM LETZTEN MAL GROSSES HAUS 3 ½ Stunden, 2 Pausen

DAS RHEINGOLD

DAS

RINGSDESGEHEIMNIS

Die vier Regisseure für Karlsruhe

2.2.

Vorabend des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner With German and English surtitles / In deutscher Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln

„Im Gedächtnis bleiben wird dieses Rheingold als eines der anspielungsreichsten, differen-ziertesten und überdies auch noch unterhaltsamsten in der Aufführungsgeschichte der vergangenen Jahrzehnte.“ Badische ZeitungML Justin Brown / Johannes Willig R David Hermann B Jo Schramm K Bettina Walter

Ks. ARMIN KOLARCZYKim 3. Liederabend am 25.2.

DAS PROGRAMM DEZEMBER – APRIL

„Ungemein witzig ... Eine mustergültige Leistung.“

Badisches Tagblatt

DER LIEBESTRANK (L’ELISIR D’AMORE)

D Boris Kehrmann MIT Tier / Ks. Wolak, Alexyuk / Ks. Schlingensiepen, Stanek, Baştar / Tier, A. Lucas a. G. – Meszar, Wohlbrecht / Ks. Schneider, Hofmann a. G., Venter, Xu, Kaspeli, Becker / Knight, Jung / Ks. Kolarczyk BADISCHE STAATSKAPELLE28.12., 28.3., 14.4. GROSSES HAUS 2 ½ Stunden, keine Pause

DIE WALKÜRE

DAS

RINGSDESGEHEIMNIS

Die vier Regisseure für Karlsruhe

2.2.Erster Tag des Bühnenfestspiels Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner With German and English surtitles / In deutscher Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln

Ks. Schlingensiepen, Tier, Baştar, Ks. Peters, Stanek, A. Lucas a. G. – Wedd a. G., Meszar, Kaspeli BADISCHE STAATSKAPELLEPREMIERE 11., 18.12., 6.1., OPERNGALA 11.2., 4.3., 15.4. ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT GROSSES HAUS 5 Stunden, zwei Pausen

HÄNSEL UND GRETELMärchenoper in drei Akten von Engelbert Humperdinck Libretto von Adelheid Witte In deutscher Sprache mit deut-schen Übertiteln

„ … eine Vielzahl verspielter Einfälle und Anspielungen sowie genaue Personenführung.“ Die Rheinpfalz

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surtitles / In italienischer Spra-che mit deutschen & englischen Übertiteln

„Bis ins Detail hat diese Insze-nierung Geschmack und Effekt ... eine tolle Show.“ Die RheinpfalzML Daniele Squeo R Jacopo Spirei B Nikolaus Webern K Sarah Rolke C Ulrich Wagner D Raphael Rösler TP Sarah Modeß MIT Alexyuk / Ks. Schlin-gensiepen / Tomaszewska, Alpay / Tsartsidze a. G. – Garcia / Nekluydov a. G. / Rodriguez, Ks. Kolarczyk / Jung, Ks. Gauntt / Sevenich a. G. BADISCHE STAATSKAPELLE & STAATSOPERNCHOR29.12., 3., 21.1., 12.2., 5., 17.3. GROSSES HAUS 2 ¾ Stunden, eine Pause

DIE HOCHZEIT DES FIGAROOper von Wolfgang Amadeus Mozart Libretto von Lorenzo da Ponte In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

„Die Regie der Mozart-Oper überzeugt durch eine ausge-feilte Personenführung und den morbiden Charme ihrer Ausstat-tung.“ BNNML Steven Moore, Johannes Willig R Pavel Fieber B Christian Floeren K Götz-Lanzelot Fischer C Ulrich Wagner D Tim-Christian Schwittek MIT Tomaszewska / Ks. Schlingensiepen, Alexyuk / Teuscher a. G., Baştar / Stanek, Niessen / Ks. Peters, Alpay – Pierse a. G., Finden a. G. / Ks. Kolarczyk, Xu, Ks. Schneider, Becker, Krohn / Molz u. a. BADISCHE STAATSKAPELLE & STAATSOPERNCHOR9., 26.3. GROSSES HAUS 3 ½ Stunden, eine Pause

MACBETHIn vier Akten von Giuseppe Verdi Libretto von Francesco Maria Piave und Andrea Maffei With German and English sur-titles / In italienischer Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln

„Rhythmisch geschliffene, farbenreich funkelnde Interpre-tation der Badischen Staatska-pelle … viel Premierenbeifall für das Ensemble, den Chor und das Orchester.“ Badisches TagblattML Johannes Willig R Holger Müller-Brandes B & K Philipp Fürhofer C Ulrich Wagner D Boris Kehrmann TP Sarah Modeß MIT Nicholls a. G., Tomaszewska – Jung, Kaspeli,

Garcia, Ks. Schneider, Xu u. a. BADISCHE STAATSKAPELLE, STAATSOPERNCHOR & EXTRACHOR11.1. ZUM LETZTEN MAL GROSSES HAUS  3 Stunden, eine Pause

MY FAIR LADY Musical in zwei Akten von Frederick Loewe & Alan J. Lerner With German and English surtitles / In deutscher Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln

„My Fair Lady macht rundum Freude.” Badisches TagblattML Steven Moore R Sam Brown B Annemarie Woods K Ilona Karas CH Lucy Burge C Ulrich Wagner D Raphael Rösler, Achim Sieben MIT Schaefer a. G. / Stanek, Ks. Peters, Sts. Derleder a. G. – Hauer a. G. / Ks. Kolarczyk, Fieber a. G. / Pichler a. G., Ks. Gauntt / Ks. Weinschenk a. G., Becker / Knight, Pastewski a. G., Zickgraf u. a. BADISCHE STAATSKAPELLE & BADISCHER STAATS- OPERNCHOR7.1., 4.2., 11., 24.3., 5.4. GROSSES HAUS 3 ¼ Stunden, eine Pause

SEMELE Musikalisches Drama in drei Akten von Georg Friedrich Händel Libretto vermutlich von Newburgh Hamilton nach William Congreve 40. INTERNATIONALE HÄNDEL-FESTSPIELE 2017 In englischer Sprache mit deut-schen & englischen ÜbertitelnIn Semele experimentierte Händel mit Formen des Mu-siktheaters als er aufgehört hatte, Opern zu schreiben. Das Musikdrama „nach Art eines Oratoriums“ durchbricht das Barock-Modell der Arien-Kette. Es ist reich an Chor- und Ensembleszenen, voll komi-scher und zu Herzen gehender Momente und vor allem in der Landessprache komponiert. Der brillante Niederländer Floris Visser inszeniert die berüh-rende Geschichte einer jungen Frau, die an ihrem Traum vom Aufstieg zur First Lady schei-tert, im opulenten Bühnenbild von Gideon Davey.ML Christopher Moulds R Floris Visser B & K Gideon Davey L Alex Brok C Carsten Wiebusch D Klaus Bertisch, Raphael Rösler MIT France a. G., Baştar, Tier,

EXKLUSIVER PROBENBESUCH

WAHNFRIEDBühnenorchesterprobeMo 23.1. 18.30 GROSSES HAUS

DER KRÜPPEL VON INISHMAANHauptprobeDi 7.2. 19.00 KLEINES HAUS

SEMELEBühnenorchesterprobeMo 13.2. 19.00 GROSSES HAUS

Treff punkt: jeweils 15 min vor Beginn in der KassenhalleBitte Mitgliedsausweis mitbringen!

www.theaterfreundekarlsruhe.de

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ganze Orchester. Teilweise gro-tesk klingende Abschnitte ge-ben dabei einen Vorgeschmack auf das gespenstische Scherzo aus Mahlers 7. Sinfonie. Samuel Coles Flöte Justin Brown Dirigent BADISCHE STAATSKAPELLE5. (11 Uhr) & 6.2. GROSSES HAUS ca. 2 ¼ Stunden, eine Pause

KAMMERKONZERT DER DEUTSCHEN HÄNDEL-SOLISTENDas Konzert der DEUTSCHEN HÄNDEL-SOLISTEN wird jedes Jahr mit Spannung erwartet. Hier spielen Mitglieder des Fest-spielorchesters Kammermusik des Meisters und seiner Zeit-genossen. 2017 stellt Susanne Regel, 1. Oboistin des Ensembles, das Programm zusammen. Susanne Regel Oboe Mitglieder der DEUTSCHEN HÄNDEL-SOLISTEN20.2. KLEINES HAUS ca. 2 Stunden, eine Pause

3. SONDERKONZERT FESTKONZERT DER DEUTSCHEN HÄNDEL-SOLISTEN Georg Friedrich Händel Concerto grosso op. 6, Nr. 2 Johann Sebastian Bach Italienisches Konzert BW V 971 (Fassung für Flautino und Orchester) Franz Xaver Richter Grave und Fuga in g moll Matthias Georg Monn Sinfonia in B-Dur Antonio Vivaldi Konzert für Flautino und Orchester RW V 443 Georg Friedrich Händel Feuerwerksmusik HW V 3512017 unternimmt das Festkon-zert der INTERNATIONALEN HÄNDEL-FESTSPIELE KARLS- RUHE unter dem britischen Barockspezialisten Christian Curnyn eine Reise durch das musikalische Europa des 18. Jahrhunderts. Das Programm reicht von den virtuosen Feuer-werken Vivaldis und Bachs in Venedig und Leipzig zu Händels Londoner Feuerwerksmusik, von der Wiener und Mannheimer Unterhaltungsmusik eines Monn

für offenen oder versteckten Humor. Im Neujahrskonzert ist Lächeln und Lachen im Konzertsaal nicht nur erlaubt, sondern erwünscht – gemein-sam beginnen wir das neue Jahr mit einem musikalischen Augenzwinkern!Oksana Lyniv Dirigentin BADISCHE STAATSKAPELLE1.1. GROSSES HAUS ca. 2 Stunden, eine Pause

2. KAMMERKONZERTJohann Martin Friedrich Nisle Trio Es-Dur op. 14 Emil Hartmann Serenade A-Dur op. 24 Johannes Brahms Trio a-Moll op. 114Der dunkle, warme Ton der Viola verleiht der eher selten zu hörenden Klaviertrio-Formation ihre attraktive Färbung. Das mag auch Brahms überzeugt haben, sein zartes, sehnsüch-tigmelancholisches Klarinet-tentrio op. 114 in der Fassung mit Bratsche zu autorisieren. Auf die gleiche Weise entsteht bei der A-Dur-Serenade des Dänen Emil Hartmann so eine zweite Fassung. Doch auch unter den raren Originalkom-positionen kann man wahre Preziosen finden, so im Trio op. 14 des schwäbischen Hornisten, Bratschisten und Komponisten Nisle im klassischen frühro-mantischen Stil.Sibylle Langmaack Viola Km. Norbert Ginthör Violoncello Peter Sommer Klavier22.1. KLEINES HAUS ca. 2 Stunden, eine Pause anschließend Sonntagsbrunch und Künstlertreff im MITTLEREN FOYER

3. SINFONIEKONZERTCarl Nielsen Flötenkonzert Gustav Mahler Sinfonie Nr. 7Erst kürzlich spielte er es in Paavo Järvis Nielsen-Zyklus mit dem Londoner Philharmonia Orchestra, nun kommt Samuel Coles mit dem gleichen Werk nach Karlsruhe. Nielsens humorvolles Flötenkonzert überträgt die Spiellust des Soloinstruments in kammermu-sikalischen Dialogen auf das

der am STAATSTHEATER mit seiner profunden Sicht auf Wagners Parsifal beeindruckte.ML Justin Brown R Keith Warner B Tilo Steffens K Julia Müer C Ulrich Wagner D Raphael Rösler TP Sarah Modeß MIT Niessen, Ks. Dobrzanska, Ks. Schlingensiepen, Tomaszewska, Simmes a. G. – Wohlbrecht, Jurenas a. G. / Watts a. G., Ks. Kolarczyk, Rodriguez, Meszar, Venter, Ks. Gorny BADISCHE STAATSKAPELLE & STAATSOPERNCHORPREMIERE 28.1., 2., 16.2., 19.3., 12.4. GROSSES HAUS ca. 2 ¾ Stunden, eine Pause

KONZERTKAMMERKONZERT WEIHNACHT – SANKT NIKOLAUS IN NOT Erzählungen rund um Winter, Advent und Weihnachten von Selma Lagerlöff bis Hans Chris-tian Andersen mit Musik von Vivaldi, Corelli, Händel, Mozart u. a. für Kinder zwischen 6 und 66 Jahren

6+

Tsartsidze a. G., Alpay – Lyon a. G., Wey a. G., Ks. Gauntt, Xu DEUTSCHE HÄNDEL-SOLISTEN & HÄNDEL-FESTSPIELCHORPREMIERE 17.2., 19., 23., 25., 28.2. ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT GROSSES HAUS 3 ¼ Stunden, eine Pause

TOSCA Musikdrama von Giacomo Puccini In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

„Ein wirklich geglückter Opern-abend.“ delta-newsML Daniele Squeo R John Dew B Heinz Balthes K José-Manuel Vazquez C Ulrich Wagner D Frank Gersthofer, Michael Fichtenholz MIT Ks. Dobrzanska – Porras Garulo a. G., Venter, Ks. Weinschenk a. G., Huck, Xu, Molz, Krohn BADISCHE STAATSKAPELLE, STAATSOPERNCHOR, EXTRACHOR & CANTUS JUVENUM KARLSRUHE e. V.17.12., 13.1., 25.3., GROSSES HAUS 2 ½ Stunden, eine Pause

JUSTIN BROWNDirigent im 3. Sinfoniekonzert am 5. & 6.2.

ANNA FUSEK Flötistin im 3. Sonderkonzert am 22.2.

WAHNFRIED

DAS

RINGSDESGEHEIMNIS

Die vier Regisseure für Karlsruhe

2.2.von Avner Dorman URAUFFÜHRUNG / AUFTRAGSWERK Libretto von Lutz Hübner & Sarah Nemitz In deutscher & englischer Sprache mit deutschen & englischen ÜbertitelnWahnfried erzählt die Ge-schichte des schillernden Wag-ner-Clans, der nach dem Tod des Meisters die Geschicke der Bayreuther Festspiele leitete. Darüber hinaus zeigt die Poli-tische Oper, wie Bayreuth ein kulturelles Zentrum des Natio-nalsozialismus werden konnte. Das Libretto stammt von Lutz Hübner und Sarah Nemitz, den meistgespielten deutschen Theaterautoren unserer Zeit. Die Musik komponierte der isra-elisch-stämmige Avner Dorman, der in Karlsruhe aus den Sinfo-nie-Konzerten bestens bekannt ist. Es inszeniert Regisseur und Wagner-Experten Keith Warner,

Weihnachten ist die Zeit der Geschichten und der Musik – beides verbinden die BADISCHE STAATSKAPELLE und Schau-spieler Gunnar Schmidt in die-sem Erzählkonzert. Neben aller Harmonie und Besinnlichkeit wird der Spaß natürlich nicht zu kurz kommen. Ob der Nikolaus es schafft, alle Kinder mit Süßig-keiten zu beschenken?Annelie Groth Violine Martin Nitschmann Klarinette Jeannette La-Deur Klavier Gunnar Schmidt Lesung17.12. KLEINES HAUS ca. 1 ¼ Stunden

NEUJAHRSKONZERTHumor und Parodie in der Musik Werke von Anderson, Offen-bach, Rossini, Schostakowitsch, Strauss u. a.Klassische Musik ist eine allzeit ernste Angelegenheit? Mitnich-ten! Auch in der sogenannten E-Musik gibt es viele Beispiele

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37AKTUELLE TERMINE FÜR STUDIO & INSEL UNTER WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE

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draufgängerisch-satten Mezzo der Amerikanerin Vivica Genaux, die eine gefragte Vertreterin der Heldenrollen ist.Sandrine Piau Sopran Vivica Genaux Mezzosopran George Petrou Dirigent ARMONIA ATENEA2.3. GROSSES HAUS ca. 2 ½ Stunden, eine Pause

JAZZ NIGHT 13 – THE ART OF DUO VOL. 2Johannes Mössinger & Jochen Schorer | Peter Lehel & Kálmán Oláh – Lyrical AlbumDie 13. Jazz Night bringt musi-kalisches Glück im Doppelpack. Johannes Mössinger & Jochen Schorer präsentieren mit ihrem großen Background aus Klassik und Jazz Musik für Schlagwerk und Klavier. Eigene Kompositio-nen, Klassiker von Chick Corea, Klaviersolos, Originalstücke für Schlagwerk und gemeinsame Improvisationen versprechen ein abwechslungsreiches Programm. Das zweite Duo mit dem ungarischen Ausnahme-pianisten Kálmán Oláh und dem deutschen Saxophonisten Peter Lehel setzt sich mit der archaischen Musik Ungarns bzw. Siebenbürgens auseinan-der, dabei steht die Melancholie und Kraft wunderschöner archaischer Melodien im Dialog mit ausgefeilter Harmonik, intensiver Improvisation und blindem Verständnis zwischen den beiden. Johannes Mössinger Piano Jochen Schorer Marimbaphon & Vibraphon Peter Lehel Saxophon Kálmán Oláh Klavier4.3. KLEINES HAUS ca. 2 Stunden, eine Pause

Jakub Józef Orlinski Counter-tenor Carsten Wiebusch Dirigent Kammerchor der Christuskirche DEUTSCHE HÄNDEL-SOLISTEN26.2. CHRISTUSKIRCHE am Mühlburger Tor ca. 1 ½ Stunden

ABENDSTERNE 3: ANNA BONITATIBUS – HEROINEN DER ANTIKE Eröffnungskonzert der 32. INTERNATIONALEN HÄNDEL-AKADEMIE KARLSRUHEDer sinnliche Mezzo, die Bühnen- präsenz und das Charisma Anna Bonitatibus‘ lassen die virtuo-sen Primadonnenpartien vom 17. bis zum 19. Jahrhundert neu erblühen. Ihr Programm widmet sich in Miniaturopern den über-lebensgroßen Frauengestalten der Antike Semiramis, Lucretia und Ariadne.Anna Bonitatibus Mezzosopran Anne-Katharina Schreiber Violine Guido Larisch Violoncello 27.2. CHRISTUSKIRCHE am Mühlburger Tor ca. 1 ½ Stunden

PRIMADONNEN! Abschlusskonzert der INTERNATIONALEN HÄNDEL-FESTSPIELE KARLSRUHE In Arien und Szenen der Liebe, Eifersucht, Verzweiflung und Ekstase kreuzen zwei führende Barock-Primadonnen unserer Zeit ihre Klingen. Sandrine Piau stand in der ersten Reihe, als in den 1980er Jahren die Kunst des Barockgesangs neu entdeckt wurde. Ihr heller, zarter Sopran kontrastiert mit dem

PREISTRÄGERKONZERT DES HÄNDEL- JUGENDPREISES der HÄNDEL- GESELLSCHAFT KARLSRUHE e. V.Die HÄNDEL-GESELLSCHAFT KARLSRUHE e. V. fördert satzungsgemäß junge Mu-sikerinnen und Musiker aus Baden-Württemberg, die sich mit den Werken Georg Friedrich Händels auseinandersetzen. Sie sind immer wieder für Überraschungen und spektaku-läre Entdeckungen gut, wie die Preisträgerkonzerte der letzten Jahre bewiesen. Hören Sie die Stars von morgen!26.2. KLEINES HAUS

ABENDSTERNE 2: MUSIK FÜR DIE ENGELGeorg Friedrich Händel Ouvertüre g-Moll HWV 233 Antonio Vivaldi Nisi Dominus RWV 608 Arcangelo Corelli Concerto grosso op. 6, Nr. 4 Georg Friedrich Händel Dixit Dominus HWV 232Zwei Schlüsselwerke des frühen 18. Jahrhunderts entführen in die Klangwelt, in die der junge Händel auf seiner Italienreise eintauchte. Mit dem jungen Po-len Jakub Józef Orlinski lernen Sie einen angehenden Star unter den Countertenören kennen.

und Richter zu Händels interna-tionalen Concerti grossi. Anna Fusek stellt als Meisterin der Blockflöte ihre eigene, wahn-witzig-virtuose Übertragung des Italienischen Konzerts von J. S. Bach vor. Das Konzert ist dem Gründer der INTERNATIO-NALEN HÄNDEL-FESTSPIELE KARLSRUHE Günter Könemann gewidmet.Anna Fusek Flautino Christian Curnyn Dirigent DEUTSCHE HÄNDEL-SOLISTEN22.2. GROSSES HAUS ca. 2 ½ Stunden, eine Pause

ABENDSTERNE 1: IL POMO D’ORO – PATRIZIA CIOFI HÄNDELLOGOHÄNDEL – FRAUENLIEBE UND –LEBENDas Spezialensemble Il pomo d’oro debütierte 2015 bei den INTERNATIONALEN HÄN-DEL-FESTSPIELEN KARLSRUHE. Gemeinsam mit der Primadonna assoluta Patri-zia Ciofi loten die Dynamiker aus Italien alle Facetten der weibli-chen Seele aus, wie Händel sie in seinen großen Frauenpartien aus Julius Cäsar, Alcina, Ra-damisto und anderen Meister-werken nach allen Richtungen hin erkundet und vermessen hat. Als eine der vielseitigsten Ver-treterinnen aktuellen Belcan-to-Gesangs von Monteverdi bis zur Romantik besitzt Ciofi atemberaubende stilistische Raffinesse und umwerfende Bühnenpräsenz. Donna Leon moderiert das Konzert gewohnt kenntnisreich und gewitzt.Patrizia Ciofi Sopran Donna Leon Moderation Maxim Emelyanychev Dirigent IL POMO D’ORO25.2. CHRISTUSKIRCHE am Mühlburger Tor ca. 1 ½ Stunden

HORNROH MODERN ALPHORN QUARTETBalthasar Streiff, Michael Büttler, Jennifer Tauder & Lukas Briggen Alphorn im 4. Sinfoniekonzert am 12. & 13.3.

„Das Staatsballett tanzt den Ballettklassiker derart herzerfrischend und kurzweilig: dass die Sinnesverwirrung des untreuen James glaubhaft vor Augen tritt.“

Badisches Tagblatt

LA SYLPHIDE

LOTHAR KOENIGSDirigent im 4. Sinfoniekonzert am 9. & 10.4.

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4. SINFONIEKONZERT Hector Berlioz Ouvertüre zu Béatrice et Bénédict Georg Friedrich Haas concerto grosso Nr. 1 für vier Alphörner und Orchester Robert Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61Ein Alphorn im klassischen Kon-zert ist schon selten genug, hier kommen gleich vier der riesigen Instrumente auf die Bühne. In Georg Friedrich Haas’ faszinie-rendem concerto grosso Nr. 1 werden die Alphörner „nicht als Symbole einer folkloristischen Kultur verstanden, sondern als Tongeber einer anderen Intonationswelt (Obertonak-korde), die als Kontrast und als Erweiterung der traditionellen zwölftönigen Stimmung des Symphonieorchesters einge-setzt werden“. Kurz nach den in Karlsruhe uraufgeführten Tro-janern schrieb Hector Berlioz die Oper Béatrice et Bénédict, mit der die BADISCHE STAATS-KAPELLE das neue Theater in Baden-Baden 1862 eröffnete. Das Orchester wählte sich nun gemeinsam mit dem Gastdiri-genten Johannes Debus einen Klassiker der Romantik als Hauptwerk aus. Schumanns 2. Sinfonie entstand nach einer persönlich schwierigen Zeit, deren Überwindung hört man aber spätestens im mächtig strahlenden C-Dur des Finales. Das Alphorn-Konzert von Haas erleben Sie mit Erläuterungen auch im 2. Jugendkonzert.HORNROH MODERN ALPHORN QUARTET Balthasar Streiff, Michael Büttler, Jennifer Tauder & Lukas Briggen Alphorn Johannes Debus Dirigent BADISCHE STAATSKAPELLE12. (11 Uhr) & 13. 3. (20 Uhr) GROSSES HAUS ca. 2 Stunden, eine Pause

3. KAMMERKONZERTMaurice Ravel Introduction et Allegro für Harfe, Flöte, Klari-nette und Streichquartett Paul Hindemith Kleine Kammermusik op. 24 Nr. 2 für Bläserquintett Kurt Weill Streichquartett h-Moll Nino Rota Nonett für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Violine, Viola, Violoncello und KontrabassEin wahrer Klangrausch in bei-nahe orchestraler Fülle gelang Maurice Ravel mit Introduction et Allegro – obwohl er auf diese Auftragskomposition zunächst gar keine Lust hatte. In starkem Kontrast dazu steht die iro-nisch-antiromantische Kleine

Kammermusik Hindemiths, die mit barocken Formen und The-men spielt. Kurt Weills frühes Streichquartett h-Moll schert sich nicht um Formalitäten und besticht gerade deswegen mit überraschender Originalität. Al-les andere als ein Avantgardist war der vor allem für seine Film-musiken bekannte Nino Rota. Sein Nonett will wie vieles an-dere aus seiner Feder einfach nur eines sein: Gut gemachte unterhaltsame Musik.Tamar Romach Flöte Daniel Bollinger Klarinette Stephan Rutz Oboe Lydia Pantzier Fagott Dominik Zinsstag Horn Maria Stange Harfe Claudia von Kopp-Ostrowski Violine Diana Drechsler Violine Nicholas Clifford Viola Thomas Gieron Violoncello Xiaoyin Feng Kontrabass26.3. KLEINES HAUS ca. 2 Stunden, eine Pause anschließend Sonntagsbrunch und Künstlertreff im MITTLEREN FOYER

5. SINFONIEKONZERTGabriel Fauré Orchestersuite aus Pelléas et Mélisande op. 80 Antonín Dvořák Violinkonzert a-Moll op. 53 Arnold Schönberg Pelleas und Melisande op. 5Dvořáks gleichermaßen melodisches wie rhythmisch prägnantes Violinkonzert ist ein Paradestück für Janos Ecseghy, Konzertmeister der BADISCHEN STAATSKAPELLE und bereits mehrfach gefeierter Solist nicht nur vor dem eige-nen Orchester. Das – obwohl ungemein wirkungsvoll – viel zu selten gespielte Stück wird von zwei Interpretationen des glei-chen Stoffs umrahmt. Maurice Maeterlincks Drama Pelléas et Mélisande ist das bedeu-tendste Werk des Symbolismus. Sein verrätselter und bildrei-cher Inhalt regte zahlreiche Komponisten zur musikalischen Umsetzung an, darunter die berühmte Oper Debussys. Für Gabriel Fauré bedeutete seine luftig-noble, nie auftrumpfende Begleitmusik zum Schauspiel den Durchbruch, gleich ließ er für den Konzertgebrauch eine Orchestersuite folgen. Ganz anders behandelt Arnold Schönberg den Stoff in seiner emotionalen, bro-delnden und alle Grenzen vom Schönklang bis an den Rand der Tonalität auskostenden sinfonischen Dichtung. Es war sein erstes Orchesterwerk

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Hoffmann & Charles Dickens WIEDERAUFNAHMEYouri Vámos verbindet das Libretto des Nussknackers mit der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens.

„Ein glanzvoller Höhepunkt der Karlsruher Ballett-Ära Birgit Keil.“ Fränkische NachrichtenM Peter I. Tschaikowski ML Steven Moore CH Youri Vámos E Joyce Cuoco B & K Michael Scott L Klaus Gärditz MIT Solisten, Ballettensemble, Ballettstudio des STAATS- BALLETTS KARLSRUHE & weiteren Studierenden der Akademie des Tanzes Mann-heim sowie Schülerinnen der Ballettschule Lagunilla & Reijerink Karlsruhe BADISCHE STAATSKAPELLE16., 20., 25.12. GROSSES HAUS 2 ¼ Stunden, eine Pause

DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNGvon John Cranko nach der Komödie von William Shakespeare WIEDERAUFNAHME

„Ein umwerfendes Vergnügen.“ Badisches TagblattM Kurt-Heinz Stolze nach Domenico Scarlatti ML Steven Moore CH & IN John Cranko E Jane Bourne B & K Elisabeth Dalton L Steen Bjarke TP Sarah Modeß MIT Solisten, Ballettensemble, Ballettstudio des STAATS- BALLETTS KARLSRUHE & weiteren Studierenden der Aka-demie des Tanzes Mannheim BADISCHE STAATSKAPELLE3.2., 10., 31.3. GROSSES HAUS 2 ½ Stunden, eine Pause

Wir danken

LA SYLPHIDEPreisgekröntes Ballett von Peter Schaufuss nach August BournonvilleAm Tag seiner Hochzeit mit Effie erliegt der Bauernjunge James dem trügerischen Zauber der Sylphide, eines anmutigen Luftwesens. Sein Versuch, sie in der irdischen Wirklichkeit zu

überhaupt – und wurde gleich ein überwältigendes.Janos Ecseghy Violine Lothar Koenigs Dirigent BADISCHE STAATSKAPELLE9. (11 Uhr) & 10.4. (20 Uhr) GROSSES HAUS ca. 2 Stunden, eine Pause

BALLETT ANNE FRANK von Reginaldo Oliveira URAUFFÜHRUNG

„Eine herausragende Produktion.“ BNNM Dmitri Schostakowitsch, Alfred Schnittke, Lera Auer-bach, Max Richter CH & IN Reginaldo Oliveira B Sebastian Hannak K Judith Adam D Silke Meier TP Sarah Modeß MIT Solisten & Ballettensem-ble des STAATSBALLETTS KARLSRUHE14., 29.1., 13.4. GROSSES HAUS 2 ½ Stunden, eine Pause

Wir danken

DAS KLEINE SCHWARZE / THE RIOT OF SPRINGvon Terence Kohler URAUFFÜHRUNG

„Chapeau, in Karlsruhe ist ein Meisterwerk entstanden!“ die-deutsche-buehne.deM Igor Strawinsky, Alfred Schnittke, John Stepan Zamec-nik, Tolchard Evans & Harry Tilsley ML Daniele Squeo CH & IN Terence Kohler B & K Jordi Roig L David Bofarull D Silke Meier MIT Solisten, Ballettensemble, Ballettstudio des STAATS- BALLETTS KARLSRUHE & weiteren Studierenden der Aka-demie des Tanzes Mannheim BADISCHE STAATSKAPELLE3., 18.3 GROSSES HAUS 2 Stunden, eine Pause

Wir danken

DER NUSSKNACKER – EINE WEIHNACHTS- GESCHICHTE von Youri Vámos nach E.T.A.

14+

8+

besitzen, wird ihr zum tödlichen Verhängnis und zerstört seine Zukunft. Mit dem ältesten noch erhaltenen Ballett in Peter Schaufuss‘ preisgekrönter Inszenierung nach August Bournonville vervollständigt Ballettdirektorin Birgit Keil die von ihr initiierte Klassikerreihe am STAATSBALLETT.

„Die Karlsruher Compagnie von Birgit Keil brilliert im bunten Handlungsakt und im zweiten weißen Akt gleichermaßen tänzerisch wie darstellerisch.“ Badisches TagblattM Herman S. Løvenskjold, bearbeitet von Ole Nørlyng ML Steven Moore / Dominic Lim-burg CH & IN Peter Schaufuss nach August Bournonville E Peter Schaufuss, Luke Schaufuss B & K David Walker L Steen Bjarke MIT Solisten, Ballettensemble, Ballettstudio des STAATSBALLETTS KARLS-RUHE & weiteren Studierenden der Akademie des Tanzes Mannheim sowie Schülerinnen der Ballettschule Lagunilla & Reijerink Karlsruhe BADISCHE STAATSKAPELLE30.12., 15., 20., 24.1., 16., 23.3., 2.4. GROSSES HAUS ca. 2 Stunden, eine Pause

Wir danken

RUSALKAEin Ballettmärchen von Jiří Bubeníček Die Nixe Rusalka liebt den schönen Prinzen. Um ihm nahe sein zu können, tauscht sie ihre Stimme ein gegen die Menschengestalt. Ein riskanter Tausch. Sollte der Prinz ihr näm-lich untreu werden, droht ihm der Tod und Rusalka die ewige Verdammnis. Mit Rusalka, der ersten Kreation der berühmten „Ballettzwillinge“ Jiří und Otto Bubeníček für das STAATSBALLETT, setzt Ballettdirektorin Birgit Keil den

„Karlsruher Weg“ fort, der neben der Pflege der Klassiker auch die Kreation neuer Werke in den Mittelpunkt rückt.M Antonín Dvořák, Leoš Janáček u. a. CH & IN Jiří Bu-beníček B & K Otto Bubeníček

6+

D Silke Meier TP Sarah Modeß MIT Solisten & Ballettensem-ble des STAATSBALLETTS KARLSRUHEPREMIERE 29.4., 10., 18., 25.5., 2., 11., 15., 30.6. & 9.7. GROSSES HAUS

Wir danken

SCHAUSPIEL AGNESnach dem Roman von Peter Stamm | für die Bühne bearbeitet von Christian Papke DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNGEine Liebesbeziehung auf dem Prüfstand. „Großer Beifall für eine ausgezeichnete, rundum empfehlenswerte Produktion.“ BNNR Christian Papke B & K Alois Gallé, Viktoria Strikić M Georg Luksch D Michael Nijs, Marlies Kink MIT Fuchs / Rode, Gröschel / Weingarten – Wagner19., 20.12., 17., 18., 31.1., 1., 20., 21.2. & weitere Termine STUDIO 1 ½ Stunden, keine Pause

ANGRIFF AUF DIE FREIHEITnach Juli Zeh & Ilija Trojanow. URAUFFÜHRUNGFlächendeckende Kame-raüberwachung im öffentlichen Raum, biometrische Ausweise, Internetdatenbanken: Die Zukunftsvision des gläsernen Menschen scheint Wirklichkeit zu werden. Mit ihrem eindringli-chen Plädoyer wenden sich Juli Zeh und Ilija Trojanow gegen den Ausverkauf der Freiheit und für die Verteidigung unserer Bürgerrechte. Nach Sloterdijks Du musst dein Leben ändern und Theweleits Männerfanta-sien inszeniert Regisseur Patrick Wengenroth zum dritten Mal ein gewichtiges Buch als philoso-phisches Theater.R Patrick Wengenroth B & K Mascha Mazur M Matze Kloppe D Jakob Schumann PREMIERE 6.4. & weitere Termine STUDIO 1 ½ Stunden, keine Pause

„Pointen und Gags wie am Fließband kreiert.“

Die Deutsche Bühne

DIE GOLDBERG-VARIATIONEN

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DER KRÜPPEL VON INISHMAANKomödie von Martin McDonaghAuf einer kargen irischen Insel sind die Bewohner in hellster Aufregung. Hollywood kommt, und alle wollen bei dem Film mitmachen. Auch Billy, der aufgrund einer Behinderung von allen nur Krüppel-Billy genannt wird, wittert seine große Chance, der harten Wirk-lichkeit zu entfliehen. Martin McDonagh, bekannt durch seinen Film Brügge sehen … und sterben?, besticht in dieser Komödie durch schwarzen Hu-mor und liebenswerte skurrile Charaktere. R Nicolai Sykosch B Stephan Prattes K Britta Leonhardt  D Roland Marzinowski MIT Sts. Derleder, Deutsch-mann, Mohr, Schlegel – Bruck-meier, Reiß, Schmidt, Tuxhorn, van SeverenPREMIERE 9.2., 15., 22.2., 1., 11., 17., 31.3., 7.4. KLEINES HAUS ca. 2 ½ Stunden, eine Pause

DIE GOLDBERG- VARIATIONENMusical von Stanley Walden nach dem Stück von George Tabori URAUFFÜHRUNG

„Witz und Klamauk, Blödelei und Tiefsinn liegen in dieser Produk-tion … dicht beieinander. Inhalt des geprobten Spektakels ist eine bissige Parodie auf die bi-blische Schöpfungsgeschichte und die Christus-Passion.“ Die Deutsche BühneR Christian Brey ML Clemens Rynkowski B & K Anette Hach-mann CH Doris Marlis MIT Krafft – Bühler, Koch, Petri, van Severen, Tuxhorn ENSEMBLE Bischoff, Claßen, Sinnemann, Weiblen, Weichel – Brüssau, Decker, Miebach BAND Dinkelacker, König, Pudil, C. Rynkowski, F. Rynkowski, D. Rynkowski 27.12., 4., 21., 28.1., 3.,12., 28.2., 9., 18.3., 5., 11.4. KLEINES HAUS ca 2 ½ Stunden, eine Pause

DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHERnach dem Roman von Johann Wolfgang von Goethe

„Hier kann eine Theaterfassung für frisches Leben sorgen – und das tut die Aufführung … auf packende Weise.“ BNN

R Gernot Grünewald B & K Michael Köpke M Tobias von Tann V Jonas Plümke D Tobias Schuster, Jakob Schumann MIT Deutschmann – Andreesen, Brandt19.1., 16.2. & weitere Termine STUDIO 1 ½ Stunden, keine Pause

DIE RÄUBERvon Friedrich SchillerDie deutsch-iranische Regis-seurin und FAUST-Preisträgerin Mina Salehpour inszeniert Schillers erstes Sturm und Drang-Stück. „Ein tosender und endlos anmutender Applaus im bis auf den letzten Platz des Kleinen Hauses besetzten Stuhl bestätigen den Erfolg.“ titel-kulturmagazin.netR Mina Salehpour B Jorge En-rique Caro K Maria Anderski D Annalena Schott, Michael Gmaj, Judith Heese MIT Krafft – Brandt, Bruckmeier, Bühler, Quintana, Schumacher, Wegner 13., 27.1., 23.2., 7., 30.3. KLEINES HAUS 2 Stunden, keine Pause

DIE TROERINNENTragödie von Euripides neu übertragen von Konstantin Küspert

„Regisseur Jan Philipp Gloger stellt Psychogramme einzelner Frauen in den Mittelpunkt und zeigt das Ausmaß grausamer Kriege in dichten 90 Minuten, die unter die Haut gehen.“ BNNR Jan Philipp Gloger B & K Marie Roth M Kostia Rapoport V Sami Bill D Brigitte A. Ostermann, Marlies Kink MIT Belohradsky, Büschelberger, Krafft, Mies – Mislin, Tuxhorn, Wagner11., 25.1., 5., 24.2., 5., 24.3. KLEINES HAUS 1 ½ Stunden, keine Pause

DINNER FOR ONE MIT SONGSLiederabend

„Die aufgekratzte Spielfreude der beiden Darsteller, denen Regisseur Michael Letmathe in kluger Zurückhaltung lange Leine gönnte, machte aus dem Abend eine sehr unterhaltsame

WIE WOLLEN WIR LEBEN? – VISIONEN FÜR EINE WELTOFFENE GESELLSCHAFTDie Veranstaltung widmet sich dem Entwurf eines künftigen Zusammenlebens und eines wünschenswerten Zusammenwirkens von verschiedenen Kulturen, Identitäten und Interessen. Das Bündnis aus 25 Veranstaltern lässt Gesprächspartner zu Wort kommen, die für ein lebenswertes Zukunftsmodell eintreten.MIT Prof. Dr. Dr. h.c. Susanne Baer (LL.M. Bundesverfassungsrichte-rin), Hadija Haruna (Journalistin HR) – Selçuk Cara (Opernsänger & Regisseur), Martin Schulz (Präsident des EU-Parlaments) Moderation Claus Heinrich (SWR2)14.1. 18.30 KLEINES HAUS & FOYER

ANTIGONETragödie von SophoklesWeil er seine eigene Heimat an-gegriffen hat, soll der Leichnam des Polyneikes unbegraben blei-ben. Seine Schwester Antigone ist nicht bereit, das durch ihren Onkel Kreon erlassene Beerdi-gungsverbot zu akzeptieren. Bis zum Letzten leistet sie Wider-stand. In der Konsequenz lässt dabei nicht nur Antigone ihr Leben – ebenso verliert Kreon, der mit seiner Entscheidung den Staat retten wollte, Sohn und Frau. Nach La Bohème und Drei Schwestern inszeniert Anna Bergmann nun Sophokles‘ star-ken Frauenstoff.R Anna Bergmann B Katharina Faltner K Claudia González Espíndola SOUNDDESIGN Heiko Schnurpel D Judith Heese TP Verena Lany PREMIERE 8.4., 12.4. KLEINES HAUS

DANTONS TODDrama von Georg Büchner

„Dieser Danton wäre auch Schülern als sinnlich erfahrbare Lektürehilfe zu empfehlen – wie allen, die einen der stärksten Texte der deutschen Literatur nahegebracht bekommen wol-len.“ BNNR Simone Blattner B Alain Rappaport K Claudia González Espíndola M Christopher Brandt D Kerstin Grübmeyer, Judith Heese MIT Deutschmann – Grünewald, Brandt, Bruck-meier, Quintana, Schmidt, Reiß, Wiegard20.12., 17.1., 13., 14., 21.2., 7., 13., 14., 16.3. KLEINES HAUS 1 ½ Stunden, keine Pause

DAS ABSCHIEDSDINNERKomödie von Matthieu Delaporte & Alexandre de la Patellière Deutsch von Georg Holzer

„Geschickt achtet die Inszenie-rung von Marlene Anna Schäfer darauf, nicht zu überdrehen

– irrwitzig genug wird´s dann schon beim Auftritt von Antoine, den Jens Koch mit großartiger Körperpräsenz gibt.“ BNNR Marlene Anna Schäfer B & K Christin Treunert D Marlies Kink MIT Schlegel – Koch, Reiß25.12. (STUDIO), 5.,12., 24., 29.1., 21.2., 3., 23.3., 19.4. ZUM LETZ-TEN MAL KLEINES HAUS 1 ½ Stunden, keine Pause

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BAND C. Rynkowski, F. Rynkowski, D. Rynkowski22., 26.12., 22.1., 14.2., 26.3. KLEINES HAUS 3 Stunden, eine Pause

MONTY PYTHON’S SPAMALOT Ein neues Musical, liebevoll zusammengeklaut aus dem Monty-Python-Film Die Ritter der Kokosnuss Musik von John du Prez & Eric Idle Buch & Liedtexte von Eric Idle

„Da tollen sieben Herren und eine Dame über die Bühne, als wären sie im Urlaub, fröhlich und ein bisschen verrückt. Spaß steht im Vordergrund, Spaß an getrof-fenen Tönen und nostalgischen Pointen, vor allem Spaß, die vielen parodistischen Ebenen zu öffnen und zu bespielen, die in Text und Musik angelegt sind ... Wenn Unterhaltungstheater an der Staatsbühne – dann gerne so!“ die-deutsche-buehne.deR Ingmar Otto ML Clemens Rynkowski B Manuel Kolip K Andy Besuch CH Danny Cos-tello D Brigitte A. Ostermann, Roland Marzinowski MIT Raffell / Tier – Bühler, Cofalka-Adami, Koch, Petri, Peutz, Schmidt, Schumacher ENSEMBLE Barth, Erk, Giuditta, Kirn, Korbl, Liedtke, Winter BAND Dinkelacker, Günther, König, Pudil, C. Rynkowski, D. Rynkowski, F. Rynkowski, Welsch, Zieba31.12., 19.1., 15.3. GROSSES HAUS 2 ½ Stunden, eine Pause

MÖGLICHERWEISE GAB ES EINEN ZWISCHENFALLvon Chris ThorpeWie handle ich in Situationen, die eine Entscheidung von mir verlangen? Will ich ein Held sein oder Kompromisse schließen? Vier Figuren berichten jeweils von einem Moment in ihrem Leben, in dem Sie sich entschlossen haben etwas Bestimmtes zu tun und damit Verantwortung für sich, für andere, ja, sogar für den Verlauf des Weltgeschehens zu überneh-men. Wer bestimmt, wer zum Held wird und wer zum Verbrecher? R Anna Sina Fries B & K Moïra Gilliéron D Marlies Kink MIT Binder – Petri, Wagner PREMIERE 4.2., 8., 22.2. & weitere Termine STUDIO ca. 1 ½ Stunden

KÜNSTLERISCHE LEITUNG Jan Linders PROJEKTLEITUNG Elena Krüskemper, Eric Nikodym, Ola Stankiewicz MIT Amranand, Ittianunkul, Phantachat, Vadhanapakorn – Koch, Quintana11., 12.3. STUDIO ca. 1 ¼ Stunden, keine Pause

ICH BEREUE NICHTSEin NSA-Projekt von Jan-Christoph Gockel, Thomas Halle & Konstantin Küspert URAUFFÜHRUNG

„In eineinhalb Stunden sensa-tionellen Monologs verkörpert Thomas Halle den als Held gefeierten und gleichzeitig als Vaterlandsverräter von den USA verfolgten Whistleblower Edward Snowden.“ dpaR Jan-Christoph Gockel B & K Julia Kurzweg M Matthias Grübel D Konstantin Küspert, Marlies Kink MIT Halle28.12., 27.1., 11.2. & weitere Termine STUDIO 1 ½ Stunden, keine Pause

ICH RUFE MEINE BRÜDERvon Jonas Hassen Khemiri

„Starkes Stück, toll gespielt ... Spannende Geschichte“ BNNR Marie Bues B & K Indra Nauck M Martin Donner D Marlies Kink MIT Deutschmann, Krafft – Bruckmeier, Bühler23., 30.12., 3., 15.1., 25.2. & weitere Termine STUDIO 1 ¼ Stunden, keine Pause

KINDER DES OLYMPnach dem Film von Jacques Prévert & Marcel Carné

„Benjamin Lazar setzt mit seinem Gesamtkunstwerk faszinierende ästhetische Akzente. Virtuos komponiert er ein stimmiges Ganzes aus Bildern, Musik und Schauspielkunst.“ nachtkritik.deR Benjamin Lazar B Adeline Caron K Alain Blanchot M & ML Clemens Rynkowski MA Mathilde Benmoussa L Christophe Naillet D Jens Peters, Roland Marzinowski MIT Kitzl, Krafft, Schlegel – Abbas, Bruckmeier, Cofal-ka-Adami / Sts. Viering, Koch, Petri, Reiß, Schmidt, Schu- macher, Tuxhorn, Wagner

HAPPY HUNTING GROUND / แฮปป ฮีนัตงิกราวด์ Ein thailändisch-deutscher Abend über Liebe, Geld & Ver-langen von Thanapol Virulhakul & Jürgen Berger URAUFFÜH-RUNG | Koproduktion mit dem Democrazy Theatre Studio, Bangkok, Thailand In thailändischer, englischer & deutscher Sprache mit Übertiteln

„Was es bedeutet, wenn Körper unterschiedlichsten und einan-der widerstrebenden Ansprü-chen ausgeliefert sind, lässt sich an dem Projekt Happy Hun-ting Ground beobachten. Man hört die Wünsche nach Familie, Behaglichkeit, einem sicheren Auskommen oder schlichtweg Berichte über sexuelle Vorlie-ben und Abneigungen, geprägt von tiefster, bisweilen er-schütternder Ehrlichkeit. Diese O-Töne sind der wahre Schatz der Aufführung.“ die-deutsche-buehne.deIDEE, RECHERCHE & TEXT Jürgen Berger R & CH Thanapol Virulhakul V Peerapol Kijreunpiromsuk D Sarah Israel

Veranstaltung – und zwar nicht nur zu Silvester.“ BNN R Michael Letmathe B & K Manuel Kolip MIT Sts. Derleder – Besta KLAVIER Mittl31.12., 1.1. ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT KLEINES HAUS 1 ¼ Stunden, keine Pause

HAMLET Tragödie von William Shakespeare

„Auf dem schmalen Grat zwi-schen Wahnsinn und Wahrheit balanciert Sascha Tuxhorn virtuos. Sich und das Publikum reißt er in ein Wechselbad der Gefühle.“ die-deutsche-buehne.deR Csaba Polgár B & K Lili Iszák M Tamás Matkó KÜNSTLERI-SCHE MITARBEIT Ildikó Gáspár D Michael Gmaj MIT Büschelberger, Deutsch-mann – Abbas, Brandt, Bruck-meier, Funke, Quintana, Tuxhorn, van Severen, Wagner 29.12., 20.1., 11., 19., 26.2., 8., 19.3., 2.4. KLEINES HAUS 3 Stunden, eine Pause

AKTUELLE TERMINE FÜR STUDIO & INSEL UNTER WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE

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experimentieren. Die Theater von Liège in Belgien und Craiova in Rumänien arbeiten an automatischen Übertiteln, Oslo und Zagreb an Geschichten, die man in einem Mix aus mehreren Medien erzählt – cross media storytelling –, und das STAATSTHEATER hat sich mit dem ZKM, dem Théâtre de la Manufacture in Nancy und dem Marjanishvili Theater in Tiflis zusammengetan, um mit digital erweiterter Realität – augmented reality – zu spielen. Ein erstes open lab brachte uns in Karlsruhes Partnerstadt Nancy zusammen – auf den Fotos sieht man, wie wir mit Experten Geräte und Konzepte testen. Vom 6. bis 8.April veranstalten wir eine internationale, öffentliche Konferenz über digitales Theater im ZKM. Weitere Informationen und Programm ab Anfang März unter: www.etc-cte.org

WIE WIRD THEATER DIGITAL?Wir leben im digitalen Zeitalter: Vor 150 Jahren wurde alles elektrisch, heute lassen wir Arbeit und Leben von Computern steuern. Was bedeutet diese Revolution für das Theater, das sich seit der Antike jede neue Technik nutzbar gemacht hat, von der Bühnenmaschinerie über das elektrische Licht bis zum Video? Hinter den Kulissen läuft natürlich schon einiges digital, von der Ticketbuchung über die Tonsteuerung bis zur Konstruk-tionszeichnung für Bühnenbilder, und auch dieser Artikel ist am Computer geschrieben und gestaltet worden. Theater bleibt im-mer ein analoges Live-Erlebnis, aber wie kann die künstlerische Arbeit digitalisiert werden: wie der Autor? Das Bühnenbild? Der Schauspieler? Das Publikum?

Unter dem Titel Drama Goes Digital haben sich innerhalb des eu-ropäischen Theaternetzwerks ETC sieben Theater zusammenge-tan, um in einem European Theatre Lab mit diesen Leitfragen zu

CHEFDRAMATURG JAN LINDERS TESTET EINE VIRTUAL REALITY-ANWENDUNG.

IN DER MEDIATHÈQUE, NANCY ENTWICKELN KÜNSTLER AUS NANCY, TIFLIS UND KARLSRUHE DAS PROJEKT.

MEDIENPHILOSOPH UND -KÜNSTLER BRUNO COHEN SKIZZIERT DIE DRAMATURGIE DES PROJEKTS.

MAPTORY, DAS AUGMENTED REALITY-SPIEL DES ZKM ZUM STADTGEBURTSTAG, WIRD GETESTET.

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16. – 19. Februar 2017

Klassische Moderne und Gegenwartskunst

Messe Karlsruhe | www.art-karlsruhe.de

KARLSRUHE

PLANET WALDENnach Henry David Thoreau von Anatol Vitouch URAUFFÜHRUNGIn der Wildnis sucht ein junger Mann ein neues Leben fernab der Zivilisation. „Bunt ist das, humorvoll zugespitzt … Sehens-wert!“ die.deutsche.buehne.deR Felicitas Braun B & K Timo von Kriegstein D Brigitte A. Oster-mann, Judith Heese MIT Grünewald17.12., 20.1., 7.2. & weitere Termine STUDIO 1 ¾ Stunden, keine Pause

SMALL TOWN BOYvon Falk Richter

„Die Einsamkeit und Verzweif-lung, die einen packen kann, wird herzzerreißend von Meik van Severen verkörpert … Er ist es auch, der die musikalischen Einlagen singt – Somewhere aus der West Side Story etwa und Nat King Coles Nature Boy … Das begeisterte Karlsruher Pu-blikum hat minutenlang stehend applaudiert.“ www.m-maenner.deR Atif Mohammed Nor Hussein B & K Petra Korink D Michael Gmaj, Roland Marzinowski TP Verena Lany MIT Menck – Quintana, Reiß, Schmidt, van Severen18.12. (STUDIO), 6.1., 10., 24.2. (STUDIO) KLEINES HAUS 1 ¾ Stunden, keine Pause

STERBEN HELFENvon Konstantin Küspert URAUFFÜHRUNG / AUFTRAGSWERKWie definieren wir lebenswert? Ist man der Gesellschaft gegen-über verpflichtet, rechtzeitig Platz zu machen für nachwach-sende makellose Vitalität? Konstantin Küspert zeichnet mit sterben helfen ein packendes Gedankenexperiment, bei dem der Wunsch der erkrankten Lucy, ihr persönliches Sterben (er)leben zu wollen, sie bereits zur Revolutionärin macht.R Marlene Anna Schäfer B & K Marina Stefan D Judith Heese MIT Baggeröhr, Büschelberger, Menck – Cofalka-Adami / Sts. Viering, Küsters, Pichler, Quintana21., 27.12., 14., 28.1., 12.2., 4.3. & weitere Termine STUDIO 1 ½ Stunden, keine Pause

STOLPERSTEINE STAATSTHEATER Dokumentartheater von Hans-Werner Kroesinger URAUFFÜHRUNG

„Dokumente kursieren, Akten werden durchflogen, Akten-vermerke zitiert, dialogisch aufgelöst, nachgespielt, vorge-führt, dahingesagt: eine sehr seltene virtuose Überblendung von Beiläufigkeit und Zynismus.“ DeutschlandfunkR Hans-Werner Kroesinger B & K & V Rob Moonen M Daniel Dorsch RECHERCHE & DRAMATURGIE Regine Dura, Annalena Schott, Jan Linders MIT Bachfischer, Mohr – Bruckmeier, Schmidt11.1., 18.2. & weitere Termine STUDIO 2 Stunden, keine Pause

TERRORvon Ferdinand von Schirach

„Wie sehr Terror für Diskus-sionen sorgen wird mit der zentralen Frage, in wieweit die zunehmende Terror-Bedrohung rechtsstaatliche Maßstäbe verändert oder außer Kraft setzen darf, das war nicht nur in der Theaterpause in den kontrovers geführten Diskussi-onen zu erleben.“ Badisches Tagblatt R Martin Schulze B & K Pia Maria Mackert D Axel Preuß MIT Menck, Mohr – Abbas, Cofalka-Adami / Wagner, Reiß , Schmidt23., 30.12., 7., 15., 18., 26.1., 2., 16.2., 10., 12., 25.3. KLEINES HAUS 2 ½ Stunden, eine Pause

VOLKS- THEATER DAS THEATER Auftakt zum Projekt Das Repertoire GASTSPIEL Eine Produktion von Herbordt / Mohren mit dem Theater Rampe, Stuttgart12.2., 5.3., 9.4. TREFFPUNKT KASSENHALLE ca. 8 Stunden inklusive Busfahrt, Mittagessen & KuchenGefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes Weitere Informationen: www.die-institution.org

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NEUES AUS DEM ENSEMBLE

WER WANN WO

Reformation seit 500 Jahren: Zum Auftakt des Kirchen- und Jubiläumsjahres luden die evangelischen Landeskirchen und die Bischöfe Cornelius Bundschuh und Frank Otfried July Landtag und Landesregierung zum Empfang. Zunächst gab es im Weissen Saal des Stuttgarter Schlosses Reden und jazzige Kirchenmusik vom Christoph Georgii Trio. Schauspieler aus dem Ensemble des STAATSTHEATERS portraitierten Christen aus Baden, von Luthers wichtigstem Mitstreiter Philipp Melanchthon aus Bret-ten bis zu der jungen katholischen Soziologin Christina Merz aus Karlsruhe. Im Marmorsaal kam es dann zu guten Gesprächen wie dem von Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit Sascha Tuxhorn, Florentine Krafft und Jannek Petri.

Die beiden Ersten Solisten Bruna Andrade und Kt. Flavio Sala- manka des STAATSBALLETTS waren am 12.11. bei der Interna-tionalen Ballettgala am Salzburger Landestheater zu Gast. Diese feierte in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen, zum einen den 70. Geburtstag von Ballettdirektor Peter Breuer und zum anderen 25 Jahre seiner Ballettdirektion in Salzburg. Die Tänzer brachten Eiskalt und die eigens für diesen Anlass entstandene Kreation Com prazer von Reginaldo Oliveira zur Aufführung. Der Erlös der Ballettgala kam der Arbeit der Aidshilfe Salzburg zu Gute.

Im Rahmen der Gala 2016 der Tanzstiftung Birgit Keil traten am 11., 12. und 13.11. die Ersten Solisten des STAATSBALLETTS Rafaelle Queiroz, Admill Kuyler und Zhi Le Xu im Forum am Schlosspark in Ludwigsburg auf. Queiroz und Kuyler zeigten Sonate von Uwe Scholz, Queiroz und Xu präsentierten Frederick Ashtons Frühlingsstimmenwalzer.

MINISTERPRÄSIDENT WINFRIED KRETSCHMANN, SASCHA TUXHORN, FLORENTINE KRAFFT & JANNEK PETRI

FOR THE FIRST TIME Ein Tanz-Theater-Projekt des STAATSTHEATERS KARLS-RUHE und des Rotary Clubs Karlsruhe in Kooperation mit dem Kulturzentrum Tempel30 Jugendliche unterschiedli-chen kulturellen Hintergrunds nehmen ihr Leben unter die Lupe. „Ein Stück, das man nicht so schnell vergessen wird.“ BNNR Beata Anna Schmutz CH Sarah Kiesecker, Hans Traut B & K Nicolas Rauch DJ Susan Funk, Isabel Mehl MIT Jugendlichen aus Karlsruhe & Umgebung2., 15.3. ZUM LETZTEN MAL KLEINES HAUS 1 ¼ Stunden, keine Pause

Club Karlsruhe

GEWALT Philosophisches Volkstheater von Steven Pinker URAUFFÜHRUNG

„Die Darsteller ... werden ihren nicht leichten Aufgaben bemer-kenswert gerecht.“ BNNR Beata Anna Schmutz B Sophie Lichtenberg K Susann Bosslau V Jos Diegel D Jens Peters MIT Dascha Ivanova, Julia Klose, Ursula Leuchte-Wetterling, Karin Roth-schink – Roland Brunner, David Hahn, Attila Kovacs, Harald Martin & Sebastian Reiß8.1. ZUM LETZTEN MAL STUDIO 1 ¼ Stunden, keine Pause In Kooperation mit

INSCHRIFT HEIMAT – EPISODE 2 Ein Forschungsprojekt zu Heimaten im Stadtraum URAUFFÜHRUNGErforschen Sie mit uns den Begriff Heimat in fünf mobilen Forschungsstationen, die im Laufe der Spielzeit in der Stadt aufgestellt werden. Nach der fünften Reise kommen alle Ergebnisse gebündelt am 24.6. & 13.7.17 im GROSSEN HAUS auf die Bühne.R Beata Anna Schmutz B & K Susanne Hiller, Nicolas Rauch MIT Karlsruher Bürgerinnen & Bürgern5.12. bis zur Präsentation der neuen Zwischenergebnisse am 17.12. KARLSRUHER STADT-RAUM | JULIUS-LEBER-PLATZ, OBERREUT

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INS NORDLICHT BLICKEN von Cornelia Franz URAUFFÜHRUNG WIEDERAUFNAHME

„Die Inszenierung hält die schwierige Balance zwischen

... der Identifikation mit einem jungen Menschen auf der Suche nach seiner Identität und der Distanz zu einem extremen Schicksal.“ BNN R Manuel Braun B & K Viktoria Strikić D Annalena Schott, Agnes Gerstenberg MIT Breier, Zander – Hohnloser, Reich7.2. & weitere Termine INSEL 1 ¾ Stunden, keine Pause

JUGENDKAMMER- KONZERT – BRAHMS KLAVIERQUINTETT Johannes Brahms Klavierquintett f-Moll op. 34Ein absolutes Meisterwerk der Kammermusik ist Schwerpunkt-thema im Abitur: Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE stellen das Werk und seine Ent-stehungsgeschichte vor, fach-kundig unterstützt durch Prof. Michael Moriz von der Hoch-schule für Musik Karlsruhe.Prof. Michael Moriz Konzeption & Moderation Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE14., 15.2. STUDIO 2 ¼ Stunden, eine Pause

2. JUGENDKONZERT – ALPHORNKLÄNGE Georg Friedrich Haas concerto grosso Nr. 1 für vier Alphörner und OrchesterGleich vier der riesigen Alphör-ner bringen die jungen Schwei-zer vom Hornroh Modern Alphorn Quartet mit und zeigen, dass Alphörner viel mehr sind als nur Folklore. Sie entlocken ihnen die faszinierenden Klänge, die Georg Friedrich Haas zur Komposition seines concerto grosso Nr. 1 für vier Alphörner und Orchester anregten. Was es mit Naturtönen und Ober-tonakkorden auf sich hat und wie ein traditionell gestimmtes Orchester dazu klingt, wird mit vielen Beispielen im 2. Jugend-konzert erklärt.Johannes Debus Dirigent Rahel Zinsstag Konzert- pädagogik & Moderation BADISCHE STAATSKAPELLE14.3. KLEINES HAUS 1 ¼ Stunden, keine Pause

15+

16+

12+

R, B & K Barbara Fuchs M Jörg Ritzenhoff MIT Reich, Wegner30.12., 29.1. & weitere Termine INSEL 35 Minuten, keine Pause Wir danken

IM WESTEN NICHTS NEUES Klassenzimmerstück nach dem Roman von Erich Maria Remarque

„Hat ein solcher Roman als knapp einstündiger Monolog Sinn? Aber ja: Ulrike Stöck hat für die jüngste Premiere des JUNGEN STAATSTHEATERS prägnante Passagen ... zu einer packenden und letztlich er-schütternden Erzählung gefügt.” BNN Die Produktion kann von Schu-len unter T 0721 20 10 10 20 oder E-MAIL [email protected] gebucht werden.R Ulrike Stöck D Annalena Schott, Agnes Gestenberg TP Verena Lany MIT BreierKLASSENZIMMER IN & UM KARLSRUHE

13+

R, B & K Manuel Moser D Ulrike Stöck MIT Breier, Rode – Petry11.2. & weitere Termine INSEL 35 Minuten, keine Pause

FRERK, DU ZWERG! von Finn-Ole Heinrich

„Ein flirrendes Wechselspiel zwischen Puppentheater und Schauspiel, zwischen Realität und Fantasie, zwischen Wort-witz und Slapstick.“ BNN R Mathias Becker B & K Gildas Coustier D Annalena Schott, Agnes Gerstenberg MIT Breier – Brandt, Hohnloser12., 15.1., 9.2. & weitere Termine INSEL 1 ¼ Stunden, keine Pause

FRIERSCHLOTTER-SCHWITZ Tanztheater für die Allerkleinsten URAUFFÜHRUNG

„In einer intelligenten Mischung aus Quatsch und Tanz vermittelt das Stück den jungen Zuhörern auf ganz subtile Weise, wie man sich in Bewegung ausdrücken kann.“ BNN

5+

3+

INSCHRIFT HEIMAT – EPISODE 3Schlachthofgelände in Koope-ration mit der LEA/Durlacher Allee 100 13.2. bis zur Präsentation der neuen Zwischenergebnisse am 24.2. Schlachthofgelände

WIE DER SOLDAT DAS GRAMMOFON REPARIERTvon Saša Stanišić

„Noch haben sie nicht gewonnen – weil Drilon Azemi und Damir Hadzimehmedovic, Aynur Mammadova und Hasan Halilovic, Alaa Hudaifa, Ibadete Kadrijaj und Maximilian Zschiesche dagegenhalten. Weil sie den Beweis liefern, dass echte Geschichten lebendiger Experten des Alltags ein Volks-theater liefern können.“ BNN R Beata Anna Schmutz B & K Barbara Lenartz TP Julia Waibel MIT Ibadete Kadrijaj, Aynur Mammadova – Drilon Azemi, Damir Hadžimehmedo-vić, Alaa Hodaifa, Maximilian Zschiesche, Hasan Halilovi11.12., 13., 21.1., 19., 26.2. & weitere Termine STUDIO 1 ½ Stunden

JUNGES STAATSTHEATER FAIR PLAY Tanztheater von Gary Joplin URAUFFÜHRUNG WIEDERAUFNAHME

„Die Viererbesetzung ... be-geistert mit ausdrucksvoller Bewegungskraft und großer Fitness.“ BNNCH Gary Joplin B & K Nina Hof-mann, Birgit Holzwarth D Anna-lena Schott, Agnes Gerstenberg MIT Breier, Rode – Petry, Reich17., 18.1. & weitere Termine INSEL 1 Stunde, keine Pause Mit freundlicher Unterstützung

FARBENFROH & SCHWARZGEÄRGERT Theater für die Allerkleinsten URAUFFÜHRUNG

„Farbe als Stimmung sucht sich ihren Weg. Haare, Füße, Po, Beine – alles wird (voll mit) Farbe, mit Ausdruck, mit Lei-denschaft. Was soll man mehr wollen als diese Lust an der Laune des expressiven Augen-blicks?“ BNN

7+

2+

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Schmidt erwecken die Tiere zum Leben und überraschen mit vielen lustigen Einfällen.Gunnar Schmidt Erzähler Patricia Namba & Pablo Octávio Tänzer Rahel Zinsstag Konzert-pädagogik Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE17.3., 1., 2.4. KLEINES HAUS 1 Stunde, keine Pause

2. KINDERKONZERT – DER LIEBESTRANK Gaetano Donizetti Der Liebestrank (L’Elisir d’Amore)Ein Zaubertrank, der keiner ist und schließlich trotzdem wirkt, ist der perfekte Stoff für eine komische Oper. Die Geschichte um den scheuen Bauernbur-schen Nemorino, der unsterb-lich in die reiche Bäuerin Adina verliebt ist, vertont Donizetti mit mitreißender Musik und wunderschönen Melodien. Die Sängerinnen und Sänger spie-len in Kostüm und Maske im originalen Bühnenbild.Rahel Zinsstag Konzert- pädagogik Ulrich Wagner Dirigent & Moderator Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE22.1. GROSSES HAUS 1 Stunde, keine Pause

2. KLEINKINDER- KONZERT – AUF GROSSER REISE: EINE SCHLITTENFAHRT Mit unserem Schlitten sausen wir durch das glitzernde Winterwunderland.  Auf und ab, schnell und langsam, so aufregend und spannend, wie die Töne und Klänge, welchen wir dabei begegnen.Rahel Zinsstag Konzert- pädagogik & Moderation Km. Silke Wiesner, Claudia Karsch Harfe7., 8.1. INSEL 40 Minuten

3. KLEINKINDER- KONZERT – AUF GROSSER REISE: FAHRRADTOUR Wir treten kräftig in die Pedale und unternehmen eine musika-lische Fahrradtour. Es erwartet uns eine spannende Fahrt voller Überraschungen, dabei gibt es wie immer viel schöne Musik zum Entdecken.

6+

3+

3+

KARLSSON VOM DACH von Astrid Lindgren

„Die 75-minütige Inszenierung … besticht nicht nur durch ein witziges Bühnenbild (von Regisseur Jakob Weiss) und originelle Kostüme (Elena Gaus), auch die Verwandlungskünste der Darsteller bei laufendem Spielbetrieb sind klasse.“ BNNR & B Jakob Weiss K Elena Gaus D Annalena Schott, Agnes Gerstenberg MIT Breier, Rode – Petry, Reich26.12., 20., 22., 23.1., 3., 4., 14., 15.2. & weitere Termine INSEL ca. 1 ½ Stunden, keine Pause

1. KINDERKAMMER- KONZERT – AUF 16 SAITEN DURCH DIE WELT Werke für Streicher von Kom-ponisten aus aller Welt – von Russland über die Alpen bis nach SüdamerikaDeutschland, England, Irland, Spanien, Tschechien, die USA, Argentinien, Japan, Russland, Kenia, Italien und Griechenland sind die Stationen der musi-kalischen Weltreise von vier viersaitigen und vielseitigen Musikern der BADISCHEN STAATSKAPELLE. In diesen Ländern treffen sie nicht nur auf schöne Musik, sondern auch auf den einen oder anderen typi-schen Einheimischen – von der leibhaftigen Queen beim Five o’Clock Tea bis zum feurigen Stier in der Arena. Doch damit die Musiker auf ihrem Weg über Meere und Kontinente rechtzei-tig und heil ankommen, müssen auch die kleinen und großen Zuschauer mithelfen.Gunnar Schmidt & Lisa Schlegel Special Guests Rahel Zinsstag Konzert- pädagogik Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE 14.1. KLEINES HAUS 1 Stunde, keine Pause

2. KINDERKAMMER- KONZERT – KARNEVAL DER TIERE Camille Saint-Saëns  Der Karneval der TiereLöwen brüllen, Hühner gackern und Schildkröten tanzen – und das ist noch längst nicht alles! Die Musiker der BADISCHEN STAATSKAPELLE, zwei Tänzer des BADISCHEN STAATSBAL-LETS und Schauspieler Gunnar

8+

6+

6+

Karteninfo: Tel. 0721 / 96 40 50 www.tollhaus.deVorverkauf: Mo - Fr 10 - 18.30 Uhr

So 18.12. FAMILIE FLÖZ „Infi nita“ Maskentheater

Mi 21.12. KLANGWELTEN FESTIVAL 2016 Do 22.12. „EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE“ Bühnenmärchen mit Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl

Do 29.-Sa 31.12. CIRK LA PUTYKA „Slapstick Sonata“ Neuer Zirkus

Sa 07.01. HG.BUTZKO Kabarett

Sa 07.01. DORAN / STUCKY / STUDER / JORDI

Do 12.01. JOSEF HADER „Hader spielt Hader“ Kabarett

Fr 13.01. ARNULF RATING „Rating akut“ Kabarett

Fr 13.01. MAX MUTZKE Zugabe 2017

Sa 14.01. DAS GLASBLASSING QUINTETT Liedgut auf Leergut

Sa 14.01. TAO - Die Kunst des Trommelns Percussion-Show im Konzerthaus Karlsruhe

So 15.01. MASTERS OF FRAME DRUMS feat. Glen Velez, Zohar Fresco, Andrea Piccioni und Murat Coskun

Mi 18.01. AXEL HACKE „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“ Lesung

Fr 18.01. CHRISTIAN EHRING „Keine weiteren Fragen“ Kabarett

Do 26.01. BEADY BELLESo 29.01. CRISTINA BRANCO „Menina“

Fr 03.02. KLÜPFEL & KOBR „Achtung Lesensgefahr“

Fr. 10.02. BABA ZULA 20 Jahre BaBa ZuLa

Fr 10.02. LARS REICHOW „Freiheit“

Mi 15.02. „DER VARRECKTE HOF“ Stubenoper von Georg Ringsgwandl

Do 16.02. ANDREAS M.HOFMEIR MIT ANDRÉ SCHWAGER „Kein Aufwand! Teil 2 - Die letzten Jahre“

Fr 17.02. TINA TEUBNER & BEN SÜVERKRÜP

Sa 18.02. PAWEL POPOLSKI „Der wissen der Wenigste“

Sa 18.02. HINDI ZAHRA „Homeland“ Tour 2017

Sa 25.02. SUCHTPOTENZIAL „Eskalatiooon!“

Do 02.03. TORSTEN STRÄTER „Es ist nie zu spät unpünktlich zu sein“

Fr 03.03. ISOLATION BERLINDo 09.03. PIPPO POLLINA & PALERMO ACOUSTIC QUINTET Fr 10.03. JAN WEILER „Im Reich der Pubertiere“

Sa 11.03. THE KLEZMATICS 30 Jahre Jubiläumstournee

Fr 17.03. RICK KAVANIAN „Offroad“

Sa 18.03. ROBERTO FONSECA „Abuc“

So 19.03. ERWIN PELZIG „Weg von hier“ Kabarett

So 19.03. DELTA Q „Wann, wenn nicht wir!“ a cappella

Mo 20.03. GOMRINGER & SCHOLZ „Peng Peng Peng!“

Sa 25.03. GERNOT HASSKNECHT Comedy

So 26.03. TEDESCHI TRUCKS BAND „Let Me Get By“

Do 30.03. KEBU „Perplexagon Tour 2017“

Fr 31.03. HORST SCHROTH „Wenn Frauen immer weiter fragen“

Sa 01.04. ALFONS „Das Geheimnis meiner Schönheit“

So 02.04. MARI BOINE „See the Woman“

Mi 05.04. WOLFGANG AMBROS „Ambros pur – Volume 5“

Do 06.04. ANNA DEPENBUSCH mit BANDFr 07.04. DAS VOLLPLAYBACKTHEATER

... und vieles mehr

JOSEF HADER

KULTURZENTRUM TOLLHAUS • KARLSRUHE • ALTER SCHLACHTHOF 35

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BERATUNG & VERKAUF FÜR SCHULEN & KINDERGÄRTENMariam Ilbertz T 0721 20 10 10 20E-MAIL [email protected]

a. G. als GastB BühneC ChorCH ChoreografieD DramaturgieE EinstudierungER EinrichtungK KostümeKL Künstlerische LeitungL LichtLI LibrettoM MusikML Musikalische LeitungPL ProduktionsleitungR RegieTP TheaterpädagogikV Video

ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

BIS BALD BEI UNS IM STAATSTHEATER!

mit der Liebe und all ihren Un-wägbarkeiten – eine moderne Fassung für junge Erwachsene ab 14 Jahren.R Ulrike Stöck B & K Fred Pommerehn D Agnes Gersten-berg TP Virginie Bousquet MIT Breier, Rode – Reich, Petry, WegnerPREMIERE 4.3. & weitere Termine INSEL

SCHNEEWEISSCHEN UND ROSENROT Märchen nach Jakob und Wilhelm Grimm

„In der Bühnenadaption von Braun wirkt die ganze Ge-schichte schön frisch, locker und superlustig.“ Badisches Tagblatt R Manuel Braun B & K Viktoria Strikić D Agnes Gerstenberg TP Virginie Bousquet MIT Ferrari, Weingarten – Ehrenteit, Dräger, Rott15.12. & viele weitere Termine bis zum 24.1. KLEINES HAUS 1 ¼ Stunden, keine Pause

TSCHICK nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Fassung von Robert Koall

„Frisch, mitreißend und mit großartigen Darstellern.“ BNNR Ulrike Stöck B & K Brigit Kofmel V Carsten Gebhardt MIT Breier – Brandt, Wegner20., 21., 22.12., 25., 26., 27.1., 17.2. & weitere Termine INSEL 1 ¾ Stunden, keine Pause

AKTUELLE TERMINE FÜR STUDIO UND INSEL UNTER WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE

THEATERKASSE Mo – Fr 10 – 18.30 Uhr Sa 10 – 13 UhrT 0721 93 33 33 F 0721 0721 35 57 34 6E-MAIL [email protected]

6+

14+

Rahel Zinsstag Konzert- pädagogik & Moderation Mitglieder der BADISCHEN STAATSKAPELLE 19., 20.3. INSEL 40 Minuten

KLASSENFAHRT Klassenzimmerstück URAUFFÜHRUNGDie Partnerstädte Karlsruhe, Nancy, Krasnodar und Temeswar liegen weit auseinander. Will man sich besuchen, durchquert man ganz Europa. Aber wie groß ist die Entfernung zwischen den Menschen? Regisseurin Aysha Tetzner besucht Bewohner*in-nen unserer Partnerstädte, spricht mit ihnen, lässt sich die Städte zeigen. Aus dem Material entsteht ein Klassenzimmer-stück für die Grundschule.Die Produktion kann von Schulen unter T 0721 20 10 10 20 oder E-MAIL [email protected] gebucht werden.R Aysha Tetzner D Ulrike Stöck TP Virginie Bousquet MIT Rode – Reich KLASSENZIMMER IN & UM KARLSRUHE

ODYSSEE Rechercheprojekt zu Homers Epos

„Und da gelingt der Regisseurin Ulrike Stöck, die auch das Büh-nenbild beisteuert, ein Meister-stück ... Eine mutige, grandios gespielte Produktion!“ BNNR Ulrike Stöck V Carsten Gebhardt D Annalena Schott, Agnes Gerstenberg MIT Breier, Rode – Petry, Reich31.1., 1.2. & weitere Termine INSEL 1 ¼ Stunden, keine Pause

ROMEO UND JULIA von William ShakespeareGibt es die einzig wahre Liebe? Romeo und Julia verlieben sich sofort und sind sogar bereit für einander zu sterben. Denn nur im Tod entkommen sie ihren verfeindeten Familien und dür-fen zusammen sein. Das JUNGE STAATSTHEATER beschäftigt sich in der Inszenierung von Shakespeares Romeo und Julia

9+

10+

14+

Marienstraße 1676137 KarlsruheT. 0721 3500018www.schauburg.de

Karten in der SCHAUBURG, im Musikhaus Schlaile, im TicketForum in der Postgalerie & im Ticket Office 24 im Hbf.Online unter www.opernkino.de

10.12.2016, 19 Uhr

Saariaho L’AMOUR DE LOIN

07.01.2017, 19 Uhr

Verdi NABUCCO

21.01.2017, 19 Uhr

Gounod ROMÉO ET JULIETTE

25.02.2017, 19 Uhr

Dvořák RUSALKA

11.03.2017, 19 Uhr

Verdi LA TRAVIATA

25.03.2017, 18 Uhr

Mozart IDOMENEO

22.04.2017, 19 Uhr

Tschaikowsky EUGEN ONEGIN

13.05.2017, 18:30 Uhr

Strauss DER ROSENKAVALIER

„Mit dieser Inszenierung ist dem JUNGEN STAATSTHEATER ein glänzender Einstieg in die neue Spielzeit gelungen.“

Die Rheinpfalz

KARLSSON VOM DACH 8+

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49

DAS THEATER

EINE LANDPARTIE NACH MICHELBACH

EIN DORF ALS THEATER

Was wäre, wenn ein ganzes Dorf inszeniert würde? Noch bis Mai 2017 lädt das Künstler-Duo Herbordt / Mohren zu sonntägli-chen, performativen Landpartien nach Michelbach an der Lücke. Einem kleinen, nur auf den ersten Blick unscheinbaren Dorf im Hohenloher Land, unweit der bayerischen Grenze. Dort erwartet das Publikum ein Parcours aus Theater-Installationen. Bespielt werden leerstehende Räume um den zentralen Dorfplatz – als Archiv, Gästehaus, Kino, Museum und Theater. Zwischen Bür-gerinitiative und Kunst, Bühne und Alltag. Ein rustikales Mittag-essen und Kuchen sind inbegriffen.

Wie viel Theater steckt in der alltäglichen Organisation des Le-bens? Und der von Institutionen? Was wird inszeniert, gerahmt, vorbereitet, geprobt, geprüft und kritisiert? Das Theater beschäf-tigt sich mit diesen Fragen an einem Ort, an dem infrastrukturell nur wenig vorhanden ist, inszeniert im dörflichen (Teil-)Leerstand momentane Andersmöglichkeiten und fragt immer wieder aufs Neue: Was kann eine Institution, eine Aufführung, ein Publikum, ein Theater eigentlich noch sein?

DAS THEATER – LANDPARTIEGASTSPIEL / Auftakt zum Projekt Das Repertoire von Herbordt/MohrenKoproduktion des Theaters Rampe, Stuttgart12.2, 5.3., 9.4., 28.5. jeweils 10.30

Treffpunkt Kassenhalle

Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes

Das Theater ist der Auftakt einer zweijährigen Liaison des STAATSTHEATERS KARLSRUHE und von Die Institution, ge-fördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes. Es folgen drei Episoden: Im Frühjahr 2017 der Nachbau des Stutt-garter Büros von Die Institution als Archiv, Ausstellungsraum und Bühne im FOYER – Das Büro, im Herbst 2017 ein Bühnenstück mit Karlsruher Vereinen im STUDIO – Das Publikum und im Früh-jahr 2018 eine Theater-produktion im ganzen Haus – Das Dorf. Weitere Informationen: www.die-institution.org

ARMIN WIESER

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DAS THEATER

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LANDPARTIE NACH MICHELBACH AN DER LÜCKEVON HERBORDT/MOHREN

Das Theater ist eine Produktion von Herbordt/Mohren in Kooperation mit dem Theater Rampe Stuttgart und der Gemeinde Wallhausen, gefördert aus Mitteln des Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und durch den Fonds Darstellende Künste e.V. – Dreijährige Konzeptionsförderung aus Mitteln des Bundes.

Das Gastspiel von Das Theater, als Auftakt der zweijährigen Kooperation Das Repertoire, wird gefördert im Fonds Doppelpass.

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DER KRÜPPEL VON INISHMAAN

Internationalität kann auch heißen von einer ganz kleinen Welt in die große weite Welt zu blicken. Aus der Provinz auf die Metropole und umgekehrt. Die irische Erfolgskomödie „Der Krüppel von Inishmaan“ erzählt, wie ein amerikanisches Filmteam die skurri-len Verhältnisse auf einer Insel durcheinanderbringt. Das Stück bietet großartige Rollen für das Ensemble. Dramaturg Roland Marzinowski sprach mit dem Ko-mödienspezialisten Nikolai Sykosch über die irische Insel als Weltmodell.

Roland Marzinowski: Deine erste Regiearbeit am STAATSTHE-ATER ist ein Stück mit einer irischen Insel im Titel: Inishmaan. Was ist an ihr so besonders?

Nikolai Sykosch Die Aran-Islands, zu denen auch Inishmaan gehört, sind der Inbegriff von irischer Ursprünglichkeit und Brauchtum. Noch heute kommen Schüler dorthin, um Gälisch zu lernen. Sie liegen meerumtost in Richtung Amerika im Nordatlantik, bekamen erst 1975 Elektrizität. Auf ihnen woh-nen vor allem Fischer und auf dem Feld arbeitende Frauen. Die karge Landschaft ist aber auch geschichtlich interessant. Zahlreiche Zeugnisse aus der Zeit der frühen Christianisierung

sind dort zu finden. Für viele Schriftsteller des jungen 20. Jahr-hunderts sind die Aran-Inseln ein Rückbesinnungsort auf all-gemein irische Werte und Kultur. Sie erscheinen als Hort des Wahrhaftigen in moderner Zeit, Muster ursprünglichen Lebens in der Einheit mit der rauen Natur und werden dadurch zu einem utopischen Ort idealisiert. Aber auch in der Gegenwart hat das Authentische wieder Konjunktur. Der Theaterautor Martin Mc-Donagh räumt mit diesem Klischee gründlich auf, in dem er das vermeintlich Ursprüngliche unter eine bitterböse Lupe nimmt. McDonagh ist selber Ire, aber in England aufgewachsen. Wel-ches Bild zeichnet er von den Menschen in seiner Heimat?

Die Menschen in Irland sind das Zentralthema in seinem Werk. Der Krüppel von Inishmaan gehört zu einer Trilogie, die anderen Teile spielen auf den beiden Nachbarinseln. Auch dort stehen typisch irische Themen wie z.B. die IRA im Zentrum des Geschehens. Aber trotz der Heimatfixierung wirft der Autor einen distanzier-ten Blick auf sein Land. Im Stück spielt ein Dokumentarfilm eine ganz besondere Rolle. Alle Bewohner der Aran-Inseln möchten mitwirken, wenn es darum geht, das harte, aber ehrliche Leben einzufangen. Die Ethno-Fiktion Man of Aran von Robert J. Flaherty wurde tatsächlich in den 30ern auf den Inseln gedreht.

KLEINE WELT – GROSSE WELT

DIE GÄRTEN VON INISHMAAN –DURCH STEINMAUERN VOR EROSION GESCHÜTZT.

SCHAUSPIEL

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McDonagh entlarvt die scheinbare Objektivität als Idealisierung seiner Heimat und lässt die Insel-Bewohner bei der Filmvorfüh-rung die Leinwand mit Eiern bewerfen: Für ihn besteht Irland aus Erzählern und ihren Geschichten. Der literarische Reich-tum dieser Insel ist groß, man denke nur an Oscar Wilde, John Millington Synge, Seán O’Casey, James Joyce, Samuel Beckett oder Brendan Behan. McDonagh orientiert sich an Autoren, die am irischen Mythos kratzen und sich dabei an die mündliche Erzähltradition halten. Und er setzt sich kreativ mit dem dortigen Motto auseinander: Never let the truth get in the way of a good story! Was so viel heißt wie: Verdirb eine gute Geschichte nicht durch die Wahrheit. Eine von seinen Figuren, Johnnypateenmike, personifiziert diesen Brauch.

Irische Ursprünglichkeit, Heimatverbundenheit, Tradition – aber auch deren Kritik. Wie verhandelt man diese Dinge im Theater vor einem deutschen Publikum?

Erst einmal haben wir versucht, eine Übersetzung für das kar-ge, bitterarme Inselleben zu finden. Und zwar auf eine Weise, die deutlich macht, dass Inishmaan eher eine Einstellung, eine europäische Lebensform bedeutet, als eine spezifische irische Lokaleigenheit. Der Humor, mit dem die Bewohner ihrem Alltag

DER KRÜPPEL VON INISHMAANKomödie von Martin McDonaghR Nicolai Sykosch B Stephan Prattes K Britta Leonhardt D Roland Marzinowski MIT Sts. Eva Derleder, Marthe Lola Deutschmann, Antonia Mohr, Lisa Schlegel – Jonathan Bruckmeier, Sebastian Reiß, Gunnar Schmidt, Sascha Tuxhorn, Meik van SeverenPREMIERE 9.2., 15., 22.2., 1., 11., 17., 31.3., 7.4. KLEINES HAUS

begegnen, ist universell. Er geht offensiv mit den Schwächen, vor allem der Anderen, um. Der Kluft zwischen Wunsch und Realität wird das Lachen entgegengesetzt, allerdings macht es sich keine Illusionen, ist bitterböse, zutiefst schwarz und zeugt zugleich von einer großen Menschenliebe. Und die ist in ihrer speziellen Ausformung dann sehr wohl klassisch irisch.

Nicolai Sykosch arbeitet seit 1992 als freier Regisseur und war seitdem u. a in Hamburg, Kassel, Mannheim, Zürich, Graz, Bremen und Düsseldorf tätig. Am Staatstheater Braun-schweig inszenierte er u. a. die Komödien Verrücktes Blut und Lutz Hübners Frau Müller muss weg. 2006 wurde seine Inszenierung von Moritz Rinkes Cafè Umberto zu den Mühl-heimer Theatertagen eingeladen. Der Krüppel von Inish- maan ist seine erste Arbeit am STAATSTHEATER.

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SCHAUSPIEL

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52 SCHAUSPIEL

JULI ZEH ÜBER FREIHEIT ALS BERUF

DAS RECHT AUF GEHEIMNIS

ANGRIFF AUF DIE FREIHEIT

Die Schriftstellerin und Völkerrechtlerin Juli Zeh zählt zu den wichtigsten literarischen und politischen Stim-men der Gegenwart. Ihre Bücher wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. 2015 erhielt sie für ihr Engage-ment den Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik. Lesen Sie hier die Preisrede in stark gekürzter Form. Im April inszeniert der Regisseur Patrick Wengen-roth die von Juli Zeh und Ilja Trojanow gemeinsam verfasste Streitschrift „Angriff auf die Freiheit“ als philosophisches Theater im STUDIO des STAATS-THEATERS. Darin beschreiben die beiden Autoren, wie uns und allen Bürgern unter dem Vorwand des Krieges gegen Terrorismus in dieser Zeit elementare Rechte und Freiheiten genommen werden. Mein erstes Tagebuch ist aus Kunstleder und blau und es hatte ein kleines Schloss. Ich war acht Jahre alt, als ich es geschenkt bekam, ich weiß nicht mehr von wem. Ich begann, jeden Tag et-was hineinzuschreiben, und wenn ich fertig war, schloss ich ab …

Der Schlüssel ging irgendwann verloren; verschlossen stand es mehr als drei Jahrzehnte lang in wechselnden Regalen.

Eines Tages nahm ich eine Schere und schnitt den Riemen durch, an dem sich das Schloss befand. Ich fühlte mich schlecht dabei, wie ein Eindringling, obwohl es doch mein eigenes Tagebuch war. Aber das Kind, dem es gehört hatte, schien mich quer über die Jahre hinweg vorwurfsvoll anzusehen. Spitzel! Verräterin! …

Aber ich wollte sehen, was sich in diesem blauen Büchlein be-fand. Das erste Geheimnis meines Lebens lüften. Wie sah er aus, der Gründungsakt meiner Persönlichkeit?

Erst einmal bestand er aus einer Menge gepresster Pflanzen, kommentarlos eingeklebt mit Tesafilm-Streifen …

Dann die ersten Einträge:

26.7.1982Heute hat es geregnet. Nach dem Frühstück sind wir in einen Laden gegangen und haben uns Hefte gekauft …

27.7.1982Heute hat es wieder geregnet. Nach dem Frühstück haben wir gelesen …

So sieht es aus, mein erstes Geheimnis. Es war auch der Beginn meiner Laufbahn als Schreibende. Ein paar gepresste Pflanzen und Wetterbericht.

Die Anzahl der Tagebücher wuchs schnell, die Einträge wurden länger, die Sätze auch …

Ich schrieb und schrieb, die Themen änderten sich, der Stil, die Farbe der Notizbücher. Was immer gleich blieb, war die Heimlich-keit. Nach meinem ersten Tagebuch habe ich nie wieder eins mit Schloss gekauft. Das erschien mir wohl schon damals als wenig überzeugende Sicherung. Stattdessen ging ich in die Werkstatt, holte einen Handbohrer sowie eine Stichsäge, rückte in meinem Zimmer ein Regal ab und zersägte darunter den Dielenboden. An den kurzen Enden des Loches klebte ich von unten Pappstreifen in die Öffnung, die den ausgesägten Deckel trugen - ein etwa vierzig Zentimeter langes Dielenstück, das mit den Daumennägeln heraus-

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53SCHAUSPIEL

gehoben werden konnte. Das Loch war auch bei aufgelegtem Deckel ohne Weiteres zu erkennen, so dass immer etwas darauf stehen oder liegen musste. Dafür war unter den Dielen jede Menge Platz.

Und den brauchte ich auch, denn ich lernte schnell, dass Schrei-ben einen Zustand ununterbrochener Selbstverteidigung be-gründet. Setzen Sie sich einmal zu Hause an den Küchentisch, nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie etwas. Zählen Sie die Sekunden, bis das erste Familienmitglied hinter Ihnen steht und fragt: „Was schreibst du da?“

Meine Eltern wollten wissen, was ich schrieb. Mein Bruder wollte wissen, was ich schrieb. Meine Freunde wollten wissen, was ich schrieb. Aber ich wollte nicht gelesen werden.

Ist das nicht ein gewaltiges Paradoxon? … Hätte ich nicht eher stolz damit herumlaufen sollen wie ein Kind, das ein Bild gemalt hat: Seht her, was ich Tolles gemacht habe?

Seltsamerweise unterscheidet sich das Bildermalen in einem ganz wesentlichen Punkt vom Schreiben: Auf Bilder ist man stolz,

das Ergebnis des Schreibens ist einem peinlich … Im Grunde weiß das auch jeder. Zumindest jeder, der einmal gezwungen war, im Deutschunterricht einen selbstverfassten Aufsatz vorzulesen. So fühlen sich Autoren auf Lesungen, es sei denn, das Empfinden für die eigene Herrlichkeit hat den Blick auf die Peinlichkeit ihres Tuns bereits verschleiert.

Aber was ist so peinlich am Schreiben, besser gesagt, am Ge-schrieben-Haben? … Worin liegt der besondere Schmerz, die besondere Pein des niedergeschriebenen Worts?

Er liegt im Festgehalten-Werden. Im Festgenagelt-Sein. In der Unmöglichkeit eines Dementis. In der beliebig langen Zeit, die jedem Leser zur Verfügung steht, um das Geschriebene zu ana-lysieren, zu entblättern, zu interpretieren … Es dem Schreiber in jeder Hinsicht vorzuhalten. Wer schreibt, der bleibt: So sehr wir Menschen uns wünschen, der Flüchtigkeit zu entgehen, so sehr wir verharren wollen im Jetzt, so sehr wir anstrampeln gegen das Vergehen von Zeit, gegen die eigene Vergänglichkeit, gegen diese Rutschbahn Leben mit dem Fluchtpunkt Tod; so sehr manche von uns mit allergrößter Anstrengung versuchen,

MARTHE LOLA DEUTSCHMANN

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54 SCHAUSPIEL

die abwärts führende Rolltreppe wieder hinauf zu rennen: In Wahrheit verursacht uns der Verlust von Flüchtigkeit allergrößte Qualen. Das Bleiben ist dem Menschen unnatürlich. Es nimmt ihm das Menschliche, welches im ewigen Wabern, im Entstehen und Vergehen, technisch gesprochen: im Prozesshaften liegt. Der Mensch als Festgehaltenes ist: kein Mensch mehr, sondern ein Objekt. Etwas, das der Betrachtung freigegeben wird … Im Peinlichen wohnt die Pein. Sie ist Ergebnis von Folter … Die Folter will den Menschen der Würde entkleiden, ihn „bloß stel-len“, also „peinlich machen“. Die Folter ist ein Kampf um das Nicht-Gesagte. Sie ist ein Versuch der Zwangsveröffentlichung. Ein Mensch, der der Folter widersteht, verteidigt ein Geheimnis, verteidigt seine Würde und sein Mensch-Sein.

Denn das Geheimnis begründet die menschliche Persönlichkeit. Das Recht auf ein Geheimnis ist das Recht, nicht angeschaut zu werden, das Recht, stumm zu bleiben, das Recht, sich im Schutz der Dunkelheit immer weiter zu verändern, das Recht, Subjekt und nicht Objekt zu sein, das Recht, pathetisch gesprochen, auf eine Seele. Das also bedeutet Freiheit: selbst entscheiden zu können, was öffentlich wird und wie und wann.

Ein Schriftsteller macht sich diese Freiheit zum Beruf. Er ist deshalb vielleicht in besonderem Maße berufen, die Grenze zwi-schen diesen beiden Bereichen zu verteidigen. Indem er schreibt, errichtet er verschiedene Räume: Repräsentationsräume, gute Stuben des Sprachlichen, die immer weiter möbliert werden, damit sie eines Tages Gäste empfangen können, welche gut unterhalten sein sollen oder neidisch oder beeindruckt oder gar eingeschüchtert, je nachdem, je nach Gastgeber, je nach Stube, je nach Geschmack.

Genauso errichtet der Schriftsteller aber Rumpelkammern der Schreibarbeit, Bereiche, in die niemals das Licht eines fremden Blicks fallen darf, Bereiche, die nur ihm gehören, in denen er Dreck ablädt, obszöne Phantasien ausprobiert – oder einfach nur richtig schlechte Gedichte schreibt.

Vielleicht wird mal ein Zimmer umgewidmet, vielleicht wird die Rumpelkammer eines Tages zum Präsentier-Salon … Das Wich-tige ist: Der freie Mensch kann es halten wie ein Dachdecker, er hat selbst zu entscheiden, was öffentlich ist und was privat, und wer sich für die allergrößte Transparenz entscheidet, ist nicht weniger würdig, nicht weniger Mensch: Denn es geht nicht um das Wieviel des Veröffentlichens, sondern um die Herrschaft über die Entscheidung.

Diese Entscheidung ist das Schloss auf dem Tagebuch, und es ist ganz egal, ob sich dahinter eingekellerte Leichen oder nur meteorologische Bagatellen verbergen – es ist nicht die Brisanz des Inhalts, sondern die Existenz des Schlosses, die uns zu würdigen Menschen macht.

So. So weit so gut. Bis hierhin alles klar. Das alles nicht nur wissend, sondern erlebend, empfindend, gelegentlich auch erleidend, stehe ich nun eines Tages vor einem ganzen Volk, vor 83 Millionen Menschen, nein, vor einem ganzen Europa, ach was, gewissermaßen vor einer ganzen Welt, jedenfalls vor einer Epoche, einem Zeitalter, welches mir sagt:

Ist doch egal, wenn man uns abhört, anguckt, auswertet – wir haben schließlich nichts zu verbergen.

An dieser Stelle denken Sie sich bitte eine Kunstpause von etwa einer Viertelstunde Länge, die ich aus Zeitgründen etwa zusammenkürze.

Wenig später fragt man mich in Interviews, warum ich mich poli-tisch engagiere. Was es denn verdammt noch mal zu verteidigen gebe. Es gibt etwas zu verteidigen, und es hat mit Sprache zu tun … Denn was müsste man veröffentlichen, publizieren, wenn alles schon immer öffentlich, also publik wäre? …

Angriffe auf die Trennlinie zwischen öffentlich und privat sind ein Angriff auf die Möglichkeit, Schriftsteller zu sein, sie sind ein Angriff auf die aller-aller-grundsätzlichst konstituierenden Parameter des Menschlichen. Nicht nur „Ich denke, also bin ich“, sondern „Ich entscheide, wer was davon mitkriegt – also bin ich“.

Wollen wir mal sehen, ob das blöde 21. Jahrhundert das weg- argumentiert kriegt. Ob irgendwelche Post-Privacy-Affen oder Digitale Oligarchen oder komplett mumifizierte Politiker oder größenwahnsinnige Geheimdienstchefs oder paranoide Ex-Großmächte es tatsächlich schaffen werden, diese Grenze niederzureißen. Am Anfang war das Wort, und es war geheim. La lutte continue*. *Der Kampf geht weiter.

ANGRIFF AUF DIE FREIHEIT

ANGRIFF AUF DIE FREIHEITnach Juli Zeh & Ilija Trojanow | URAUFFÜHRUNGR Patrick Wengenroth B & K Mascha Mazur M Matze Kloppe D Jakob Schumann PREMIERE 6.4. & weitere Termine STUDIO

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AB 4.2.

ZWISCHENFALLMÖGLICHERWEISE

GAB ES EINEN

von Chris Thorpe

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DIE GOLDBERG-

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GOLDBERG- MUSICAL VON STANLEY WALDEN NACH DEM STÜCK VON GEORGE TABORI

URAUFFÜHRUNG27.12., 4., 21., 28.1., 3., 12., 28.2.,

9., 18.3., 5., 11., 21.4., 14., 25.5., 15., 25.6., 13.7. ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT

FLORENTINE KRAFFT, JENS KOCH, MEIK VAN SEVEREN, SVEN DANIEL BÜHLER, ENSEMBLE

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58 KONZERT

2. JUGENDKONZERT – ALPHORNKLÄNGEGeorg Friedrich Haas concerto grosso Nr. 1 für vier Alphörner und OrchesterHornroh Modern Alphorn Quartet

Johannes Debus DirigentRahel Zinsstag Konzertpädagogik & ModerationBADISCHE STAATSKAPELLE

14.3.17 19.00 KLEINES HAUS ca. 1 ¼ Stunden, keine Pause

4. SINFONIEKONZERTHector Berlioz Ouvertüre zu Béatrice et BénédictGeorg Friedrich Haas concerto grosso Nr. 1 für vier Alphörner und OrchesterRobert Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61Hornroh Modern Alphorn Quartet

Johannes Debus DirigentBADISCHE STAATSKAPELLE

12.3.17 11.00 & 13.3.17 20.00 GROSSES HAUS

ca. 2 Stunden, eine PauseKonzerteinführung mit Künstlern 45 Minuten vor Beginn im UNTEREN FOYER

ALPHORN-KONZERTModeriertes Konzert mit InstrumentenvorstellungHornroh Modern Alphorn Quartet

6.3.17 20.00 KLEINES HAUS ca. 2 Stunden, eine Pause

4 KONZERTE MIT DEM HORNROH MODERN ALPHORN QUARTETBALTHASAR STREIFF, MICHAEL BÜTTLER, JENNIFER TAUDER & LUKAS BRIGGEN

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59KONZERT

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KATHARINA BREIER, SWANA RODE

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VON ASTRID LINDGREN 26.12., 20., 22., 23.1.,

3., 4., 14., 15.2. & WEITERE TERMINE

8+

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GIBT ES DIE EINZIG WAHRE LIEBE? Liebe ist universal. Wir können Bücher, Musik, unsere Kinder und Eltern, Freunde und unsere*n Partner*in lieben. Diese*r kann sich in der Nähe oder am anderen Ende der Welt befinden. Oder aber, er*sie ist aus einem anderen Grund fast unerreichbar: zum Beispiel weil er*sie einer anderen Nation, Religion oder einer Minderheit angehört. So wie bei Romeo und Julia von William Shakespeare. Das Liebespaar darf nicht zusammen sein, weil es verfeindeten Familien angehört. Erst der Tod macht die Liebe möglich. Ist es also besser, sich gar nicht erst zu verlieben?

Eines ist sicher: Herzen können brechen. Das haben Wissen-schaftler jetzt herausgefunden, wie das Zeit-Magazin „DOCTOR“ in der Ausgabe vom September 2016 schreibt. Beim sogenannten Broken-Heart-Syndrom erleiden Menschen einen emotionalen Schock, bei dem alles nach einem Herzinfarkt aussieht. Obwohl sich die Patienten für kurze Zeit in Lebensgefahr befinden kön-nen, erholen sich die meisten wieder vollständig. Aber Liebe hält uns auch gesund. Paare, die viele Jahre in harmonischen Bezie-hungen leben, sind weniger anfällig für Krankheiten und werden nachweisbar älter. Regelmäßiges Küssen stärkt schließlich die

„…gibt es nur im Märchen, bestenfalls im Theater oder Kino. Aber im wahren Leben – und das Leben ist länger als eine Liebe – gibt es verschiedene Lieben.“

„Für mich gibt es nur Eine. Es wird warm ums Herz und man merkt, dass es die Richtige ist oder der Richtige. Es fühlt sich einfach alles gut an. Und man ist angekommen.“

„Das ist eine schwere Frage. Es hängt ganz stark davon ab, ob man sich öffnen kann und ob man, wenn man das gefunden hat, bereit ist, Arbeit hineinzugeben, um es zu bewahren.“

ROMEO UND JULIAR Ulrike Stöck B & K Fred Pommerehn D Agnes Gerstenberg TP Virginie Bousquet MIT Breier, Rode – Reich, Petry, WegnerPREMIERE 4.3. & weitere Termine INSEL

14+

62 JUNGES STAATSTHEATER

Abwehrkräfte. Aber gibt es das heute überhaupt noch? Über viele Jahre mit ein und demselben Menschen glücklich liiert zu sein? Suchen wir nicht immer jemand Neuen, wenn es kompliziert wird? Was Karlsruher*innen von der einzig wahren Liebe halten, haben wir sie beim Theaterfest am 17. September 2016 gefragt.

Das Stück Romeo und Julia in der Regie von Ulrike Stöck ist ge-dacht für junge Erwachsene ab 14 Jahren. Die Premiere findet am 4. März 2017 in der INSEL des JUNGEN STAATSTHEATERS statt.

ROMEO UND JULIA

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„Ich glaube, es gibt die einzig wahre Liebe, aber ich würde sie nicht an einzelnen Per-sonen festmachen wollen. Es gibt die Liebe zur Musik, die Liebe zum Leben oder die Liebe zu sonst irgendetwas, was als ganz grundsätzliche Sache existieren darf.“

„Ich glaube, als Mensch hat man nur ein-mal die Chance, seine einzig wahre Liebe zu finden.“

„Ich glaube, dass der Mensch viel zu tief-schichtig ist, um nur einen anderen Men-schen zu treffen, der all das erfüllen kann, was eine Person braucht. Also dass es nur eine Person auf der Welt gibt, die perfekt zu dir passt, daran glaube ich nicht.“

63JUNGES STAATSTHEATER

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64 VOLKSTHEATER

IN DER NEUEN VOLKSTHEATER-PRODUKTION SPIELEN MENSCHEN MIT FLUCHTERFAHRUNG

DER DUFT VON PFLAUMEN

Der aus Bosnien und Herzegowina stammende Romanautor Saša Stanišić suchte 1992 mit seiner Familie Zuflucht in Heidelberg. In seinem Debüt Wie der Soldat das Grammofon repariert thema-tisiert er teils auch sein damaliges Ankommen in Deutschland. Im STUDIO lässt die inszenierte Rauminstallation von Beata Anna Schmutz die Zuschauer ab sofort selbst in die episoden-haften Geschichten der literarischen Vorlage eintauchen. Das Publikum bewegt sich frei durch eine Vielzahl von Miniszenen und entscheidet, ob ihm gerade mehr nach Trockenpflaume oder Fisch ist.

Die eigene Nase macht einen kurzzeitig glauben, wirklich der vom Autor Saša Stanišić beschriebenen Pflaumenernte im Balkandorf Veletovo beizuwohnen. Dass auf der Probe Supermarktobst und Aachener Pflümli statt eimerweise Selbstgepflücktem für das Geruchserlebnis sorgen, ist schnell vergessen, wenn Beata Anna Schmutz, Leiterin des VOLKSTHEATERS und Regisseurin dieser alle Sinne ansprechenden Produktion, zu erzählen beginnt: „Ich habe meine Leute heute dazu ermutigt, eigene künstlerische

Videos zu drehen. Die einzige Vorgabe war, dass ihr Ergebnis mit dem Pflaumenmotiv unseres literarischen Ausgangsmaterials zu tun haben soll.“ Jeder der sechs Spieler, die ihren Obstfantasien hier freien Lauf lassen, hat persönlichen Bezug zu Stanišićs teils autobiografischer Fluchtgeschichte. Sie alle bringen ihre eigene Erfahrung des Ankommens in Deutschland mit. Und nur zu gut wissen sie, was es heißt, eine vertraute Lebenswelt für eine neue hinter sich zu lassen.

Damir, der heute am KIT Architektur studiert, hat dies gleich mehrfach erlebt. Seine Mutter flieht mit ihm als Baby aus dem belagerten Sarajevo. Ziel war ursprünglich Skandinavien – letztlich lebte der heute 25-Jährige lange in Krefeld, bevor seine Familie der Abschiebebescheid erreicht und sie entscheiden, lieber gleich freiwillig zu gehen. Sechs Jahre ist er alt, als Damir – zurück in seinem Geburtsland – ein zweites Mal eingeschult wird. Fürs Stu-dium zieht es ihn erneut nach Deutschland. „Ich bin Rückkehrer, ich bin Flüchtender, ich bin unentschlossen“, lautet ein Teil seiner für den Probenprozess verfassten Selbstbeschreibung.

DRILON AZEMI, AYNUR MAMMADOVA, IBADETE KADRIJAJ

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65VOLKSTHEATER

Aynur kommt 2012 aus Aserbaidschan nach Mitteleuropa. Heu-te setzt sie sich als Sozialarbeiterin in Karlsruhe für andere Geflüchtete ein. Zweifelsohne ist ihr das Ankommen gelungen, manch hiesige Gepflogenheit lässt sie dennoch von Zeit zu Zeit schmunzelnd feststellen: „Ich hab’ einfach ein anderes Betriebssystem!“ Beobachtungen wie diese lässt Schmutz – mal assoziativ, mal konkret – in ihre Probenarbeit einfließen. Treuer Begleiter ist dabei ein dickes deutsch-arabisches Wörter-buch geworden, denn Alaa, der ebenso an der Rauminstallation mitwirkt, ist erst seit dem 17. September 2015 hier. Kaum zu glau-ben, wenn man ihn deutsche Texte sprechen hört. Zwei Jahre studiert der gebürtige Syrer Schauspiel in Damaskus, bevor er beschließt, sich alleine nach Europa aufzumachen. 12 Tage ist er mit allen erdenklichen Fortbewegungsmitteln unterwegs. „Es ist ein Geschenk hier zu sein“, versichert er. Jeden Tag lernt Alaa Deutsch: tagsüber im Integrationskurs und abends auf den Proben. Ergänzend verständigen sich die Beteiligten inzwischen über schnell skizzierte Zeichnungen – „genau wie Aleksandar, der

WIE DER SOLDAT DAS GRAMMOFON REPARIERTEine inszenierte Rauminstallation nach Saša StanišićR Beata Anna Schmutz B & K Barbara Lenartz D Judith Heese MIT Ibadete Kadrijaj, Aynur Mammadova – Drilon Azemi, Damir Hadžimehmedović, Alaa Hodaifa, Maximilian Zschiesche, Hasan Halilović13. & 21.1., 19.2. & weitere Termine STUDIO 1 ½ Stunden

zeichnet auch“, sagt Alaa und spricht von Stanišićs Romanfigur. „Das ist keine Inszenierung, das ist ein kulturelles Abenteuer“, bringt Schmutz das Empfinden der Gruppe auf den Punkt. 2016 übernahm die Spezialistin für partizipatorische Theaterformate die Leitung des VOLKSTHEATERS und widmet sich seither ak-tuellsten Themen der Stadt: „Ich wünsche mir, die Menschen aus Karlsruhe durch künstlerische Interaktion miteinander zu verbinden.“ Auf dieser Probe ist es ihr geglückt.

von Judith Heese

MAXIMILIAN ZSCHIESCHE, ALAA HUDAIFA, DAMIR HADŽIMEHMEDOVIĆ

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INSCHRIFTHEIMAT

EIN FORSCHUNGSPROJEKT ZU HEIMATEN IM STADTRAUM

in Kooperation mit dem Stadtmuseum Karlsruhe und Pfinzgaumuseum in Durlach Präsentation 31.3.17

EPISODE III EPISODE IV

13. – 24.2.17 SCHLACHTHOFGELÄNDE 20. – 31.3.17 SCHLOSSPLATZ DURLACHin Kooperation mit der LEA / Durlacher Allee 100 Präsentation 24.2.17