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Castellum Pannonicum Pelsonense 6 „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“ ZENTREN UND ELITEN IN FRÜHMITTELALTERLICHEN OSTMITTELEUROPA CENTRES AND ELITES IN EARLY MEDIEVAL EAST-CENTRAL EUROPE Herausgegeben von Orsolya Heinrich-Tamáska, Hajnalka Herold, Péter Straub und Tivadar Vida QVERENS INVENTI PVLANS H[I]C CAVDET AperTO

„CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

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C a s t e l l u m P a n n o n i c u m P e l s o n e n s e 6

„CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

ZENTREN UND ELITEN IN

FRÜHMITTELALTERLICHEN OSTMITTELEUROPA

CENTRES AND ELITES IN

EARLY MEDIEVAL EAST-CENTRAL EUROPE

Herausgegeben von

Orsolya Heinrich-Tamáska, Hajnalka Herold,

Péter Straub und Tivadar Vida

QVERENS INVENTI PVLANS H[I]C CAVDET AperTO

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„CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

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CASTELLUM PANNONICUM PELSONENSE

Vol. 6

Redigunt

A Magyar Tudományos Akadémia Bölcsészettudományi Kutatóközpontjának Régészeti Intézete

(Archäologisches Institut des Geisteswissenschaftlichen Forschungszentrums der Ungarischen Akademie der Wissenschaften)

Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V.Balatoni Múzeum (Balatoni-Museum)

Budapest • Leipzig • Keszthely • Rahden/Westf. 2015

Page 4: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

„CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

ZENTREN UND ELITEN

IM FRÜHMITTELALTERLICHEN

OSTMITTELEUROPA

CENTRES AND ELITES

IN EARLY MEDIEVAL

EAST-CENTRAL EUROPE

Herausgegeben von

Orsolya Heinrich-Tamáska, Hajnalka Herold, Péter Straub und Tivadar Vida

Page 5: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

400 Seiten mit 174 Abbildungen und 7 Tabellen

Gedruckt mit Unterstützung

der Alexander von Humboldt Stiftungund des Geisteswissenschaftlichen Zentrums Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V.,

gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Orsolya Heinrich-Tamáska, Hajnalka Herold, Péter Straub und Tivadar Vida (Hrsg.), „Castellum, civitas, urbs“ – Zentren und Eliten im frühmittelalterlichen Ostmitteleuropa – Centres and Elites in Early Medieval East-Central Europe (Castellum Pannonicum Pelsonense, Bd. 6, hrsg. v. Archäologischen Institut des Geisteswissenschaftlichen Forschungszentrums der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V., dem Balatoni-Museum). ISBN 978-3-89646-156-8

© 2015

Verlag Marie Leidorf GmbHGeschäftsführer: Dr. Bert Wiegel

Stellerloh 65, D-32369 Rahden/Westf.Tel: +49/(0)5771/9510-74Fax: +49/(0)5771/9510-75

E-Mail: [email protected]: http://www.vml.de

ISBN 978-3-89646-156-8ISSN 1869-9901

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, fotomechanische Wiedergabe, Aufnahme in Online-Dienste und Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträgern wie CD-ROM etc. nur nach schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Wissenschaftliche Begutachtung: Prof. Dr. Róbert Müller und Prof. Dr. Michael Schmauder Umschlagentwurf: Anita Mezei, ZalaegerszegUmschlagvignette: Vorne: Reste einer Türrahmung aus Zalapáti bzw. Zalavár-Burginsel, Ungarn, 9.–11. Jh. (Balatoni-Museum, Keszthely, Inv.-Nr. 2011.4.2.16). Hinten: Rekonstruktion des Südtors der Festung ���������� ���������������������������������������!��"����#�$���Satz und Layout: Anita Mezei, ZalaegerszegScans und Bildbearbeitung: Krisztián Kolozsvári, BudapestRedaktion: Orsolya Heinrich-Tamáska, Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V. – Internet: www.uni-leipzig/gwzoÜbersetzung/Sprachredaktion: Madeleine Hummler (englisch), Linda Bartus, Orsolya Heinrich-Tamáska, Evamaria Tepest (deutsch)

Druck und Produktion: druckhaus köthen GmbH & Co. KG, Friedrichstr. 11-12, D-06366 Köthen

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Vorwort

Mit dem Titel „Castellum, civitas, urbs“ setzt der vorliegende Band den Themenschwerpunkt der Reihe Castellum Pannonicum Pelsonense fort, in der, von Keszthely-Fenékpuszta ausgehend, Forschungsergebnisse zur römi-schen Kontinuität, zur Zentralörtlichkeit und zu frühmittelalterlichen Eliten im mittleren Donauraum und in seinen Grenzregionen präsentiert werden sollen.

„Civitates“ im frühmittelalterlichen Ostmitteleuropa stehen seit langem im Fokus archäologischer und historischer Forschung. Sie gelten als politi-sche, religiöse und wirtschaftliche Zentren, und als solche ermöglichen sie ei-nen wichtigen Einblick in die Gesellschafts- und Machtstrukturen ihrer Zeit. Bei ihrer Untersuchung geht es um die Rekonstruktion und Bestimmung der infrastrukturellen, wirtschaftlichen und topographischen Voraussetzun-gen und um die Erarbeitung der regionalen und überregionalen Netzwerke der einzelnen Orte. Zugleich versucht man die einstigen Einwohner dieser Siedlungen zu erfassen, wofür häu� g Gräber und Gräberfelder herangezo-gen werden. Die Analyse der Bestattungssitten und der Beigaben soll helfen, einstige soziale Hierarchien zu entschlüsseln.

Bei den Autoren dieses Bandes handelt es sich um ehemalige Alexander-von-Humboldt-Stipendiaten, sowie ihre Gastgeber und Kooperationspartner in Deutschland und in Ostmitteleuropa. Dem Jubilar Dr. Béla Miklós Sz%ke, dem langjährigen Ausgräber und Erforscher des karolingischen Herrschafts-mittelpunkts Mosaburg/Zalavár und früheren Humboldt-Stipendiaten, zu Ehre wurden in diesem Band Studien zusammengestellt, die eine Auswahl an aktuellen Forschungen über Zentren und Eliten im frühmittelalterlichen Ostmitteleuropa bieten. Die Aufsätze lassen sich in zwei große Themenberei-che unterteilen. Einerseits geht es um siedlungshistorische Aspekte, um Zen-tren, ihre Formen und Aufgaben und andererseits um sozialgeschichtliche Deutungsmuster anhand von Bestattungssitten und Grabbeigaben.

In beiden Kontexten tritt das frühe Christentum als ein wichtiger Faktor hervor, dessen Entwicklung im Rahmen eines laufenden Forschungsprojek-tes am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmit-teleuropas e. V. untersucht wird. Unter dem Titel „Kontinuität und Diskon-tinuität des Christentums an der mittleren und unteren Donau zwischen Spätantike und hohem Mittelalter“ werden hier noch bis 2019 die komplexen Prozesse untersucht, die mit der Ausbreitung, Mission und Institutionalisie-rung des Christentums zwischen dem 4. und 11. Jahrhundert einhergingen.

Die Herausgeber möchten an erster Stelle allen Autoren für ihre Beiträ-ge und Prof. Dr. Róbert Müller sowie Prof. Dr. Michael Schmauder für die wissenschaftliche Begutachtung der Ausätze danken. Ebenso gilt unser Dankder Alexander-von-Humboldt-Stiftung, die sich anteilig an den Druckkosten dieses Bandes beteiligte und somit die Veröffentlichung neuer Forschungs-ergebnisse ermöglichte. Wir danken auch dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V., besonders Prof. Dr.

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6 Vorwort

Christian Lübke und Prof. Dr. Matthias Hardt, dafür, dass sie das Erschei-nen der Studien im Rahmen des oben erwähnten Forschungsprojektes unter-stützt haben, und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, das !'������'�����*����;����'#����#���!����<=>�?��Q��XY�!������[�-��'��'��\��'�������#Y�����]'������[�'�^!�'���$�� ��"�!���'���_�##-�����`���"��'��q��������������=�'!������!���'�'{��������{�'�X;��!'����-!��'�������*����;������!�[�'�^�'��"��'�X;��!'��#;��������^�[�'��#�Satz bedanken.

|#� ��#��� ������ ^������ ��XX��� ]'�� ����'�}�'���� !���� ]'�� ������#� ����������$����"'��~���%���#'�!�#�����'����!���$��!������^����������X;����'����;�X'�����������������'�X�����Y����\��

��'�'���`������=�������������!�$�!������Januar 2015 Die Herausgeber

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Der vorliegende Band istThe present volume is dedicated to

Prof. Dr. Béla Miklós Sz%ke

zu seinem 65. Geburtstag gewidmeton his 65th birthday

Béla Miklós Sz%ke hat mit seinen langjährigen Ausgrabungen am karolin-gerzeitlichen Zentralort von Mosaburg/Zalavár derartig neue Erkenntnisse erzielen können, dass sie das bisherige Bild über das Pannonien des 9. Jahr-hunderts komplett veränderten. Er hat nicht nur veraltete Ansichten und for-schungsgeschichtliche Vorurteile revidiert, sondern vor allem die Bedeutung von Zalavár mit seinen weit gefächerten historischen und kulturellen Bezie-hungen zwischen dem Karolingerreich und dem frühmittelalterlichen Medi-terraneum herausarbeiten können. Damit hat er sowohl der ungarischen als auch der europäischen Archäologie große Dienste erwiesen.

Er hat in Zalavár und in seiner Umgebung mehrere aus den Schriftquellen bekannte Kirchen archäologisch identi� ziert und große Teile der karolinger-zeitlichen „Pfalz“ sowie mehr als 2000 Bestattungen freigelegt. Béla Miklós Sz%kes Veröffentlichungen behandeln ebenso Fragen der sozialen Hierarchi-en, überregionalen Kontakte und präurbanen Entwicklung des frühmittelal-terlichen Zalavár, wie die Bestattungssitten und Typologie im spätawaren-zeitlichen Karpatenbecken.

Die internationale Anerkennung von Béla Miklós Sz%kes Forschungen lässt sich an den regelmäßigen Einladungen zu Konferenzen und Workshops sowie an seiner Mitarbeit an mehreren Ausstellungsprojekten ablesen. Als ehemaliger Alexander-von-Humboldt-Stipendiat ist er ein aktives Mitglied der archäologisch-wissenschaftlichen Community. Seit 2002 ist er Chefre-dakteur des Jahrbuchs des Archäologischen Instituts der Ungarischen Aka-demie der Wissenschaften (Anteus). Seit 1984 lehrt er am Archäologischen Institut der Loránd-Eötvös-Universität und betreut dort auch Master- und Doktorarbeiten.

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Inhalt

5 Vorwort

11 FRANZ GLASER

Teurnia – civitas Tiburnia

27 MICHAEL HUBER

Tiburnia – Liburnia – Lurn: Philologische Beobachtungen zu einem alten Namensproblem

35 NEVEN BUDAK

Early medieval boundaries in Dalmatia/Croatia (8th–11th centuries)

45 ORSOLYA HEINRICH-TAMÁSKA

Civitates et castra im Lichte der Kontinuitätsforschung: zwei Beispiele aus Pannonien (5.–7. Jh. n. Chr.)

71 PERICA ŠPEHAR

Remarks to Christianisation and realms in the central Balkans in the light ofarchaeological � nds (7th–11th c.)

95 PÉTER PROHÁSZKA

Aus der Forschungsgeschichte der Ruinen von Zalavár: Der Bericht des k. k. Ingenieur-Assistenten Wenzel Schäffer aus dem Jahr 1854

102 ÁGNES RITOÓK

The decline of a central place in the Middle Ages: Zalavár

112 IOAN STANCIU

The wells of the early medieval settlement of Lazuri-Lubi-tag (north-western Romania, Upper Tisza Basin)

131 ANDRÁS GRYNAEUS, BOGLÁRKA TÓTH AND ISTVÁN BOTÁR

Dendrochronological dating of wooden � nds from Transylvania: new results from the early medieval sites of Lazuri-Lubi-tag and Kakasbarozda-Csúzlik

135 PETER ETTEL

Befestigungen, Burgen und ihre Rolle im Rahmen der Erschließung des Wasserverkehrsweges zwischen Rhein und Donau im Frühmittelalter

155 FELIX BIERMANN

Mittelzentrum im frühgeschichtlichen Wegenetz – eine slawenzeitliche Siedlung bei Melzow (Uckermark)

177 MARCIN WO�OSZYN, ANDRZEJ JANECZEK, RADOS�AW DOBROWOLSKI, JAN RODZIK, PRZEMYS�AW MROCZEK, PIOTR ZAGÓRSKI, KRYSTYNA BA�AGA, IRENA AGNIESZKA PIDEK, IRKA HAJDAS

Beyond boundaries ... of medieval principalities, cultures and scienti� c disciplines. Cherven Towns – insights from archaeology, cartography and paleogeography

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10 Inhalt

197 SEBASTIAN BRATHER

Bestattungen und Grabbeigaben. Religiöse Vorstellungen und soziale Praktiken in Spätantike und Frühmittelalter

209 RADU HARHOIU

Ein Gräberfeld des östlichen Reihengräberkreises in Sighi�oara Dealul Viilor (Gräberfeld 3)

249 NAD`A PROFANTOVÁ

Bronzefunde des 7. Jahrhunderts aus M�stec Králové (Bez. Nymburk, Böhmen)

265 JI�Í MACHÁ�EK

Ein Gegenstand unbekannter Funktion im Kontext der großmährischen und karolingisch-pannonischen Elitengräber

277 JOSEF ZÁBOJNÍK

Zum Verhältnis zwischen Archäologie und Anthropologie am Beispielfrühmittelalterlicher Gräberfelder aus dem Mitteldonauraum (7.–10. Jahr-hundert)

293 GERGELY SZENTHE

Über die Aussagekraft der Hinterlassenschaft einer Heidenelite: Spätawaren-zeitliche Funde auf dem Prüfstand

313 TIVADAR VIDA Zur Frage des gelben Tafelgeschirrs der frühmittelalterlichen Eliten im

mittleren Donauraum

329 HAJNALKA HEROLD

Technological traditions in early medieval eastern Austria

345 ÁDÁM BOLLÓK

A late Carolingian gilded copper plate from Rétközberencs-Parom-domb

367 PÉTER LANGÓ AND ANDRÁS PATAY-HORVÁTH

Moravian continuity and the conquering Hungarians – a case study based on grape-bunch pendants

381 GÁBOR L�RINCZY, PÉTER STRAUB UND ATTILA TÜRK Die Umstrukturierung der Herrschaftsverhältnisse an der Marosmündung

zu Beginn des 10. Jahrhunderts anhand der archäologischen Quellen

397 Bildnachweis

399 Autoren

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Bronzefunde des 7. Jahrhunderts aus M�stec Králové (Bez. Nymburk, Böhmen)

Nad`a Profantová

Einleitung

Im Wald Štítarský les, in der Nähe der Ge-meinde Vinice bei M�stec Králové1, südlich des Waldweges, wurden im Winter 2009 und 2010 mehrere kleine, jedoch für dieses Gebiet und für das gesamte Böhmen wichtige frühmittel-alterliche Metallfunde entdeckt (Abb. 1)2. Die Meereshöhe des Fundortes beträgt ca. 231 m ü. NN, der nächstgelegene Wasserlauf ist der Bach Štítarský potok und ein namenloser Zu� uss die-ses Baches, der durch die Flur Padol � ießt. Teile der Fibel befanden sich ca. 0,5–1 m und 0,7–1 m voneinander entfernt, weitere Metallbeschläge lagen verstreut in einem Radius von etwa 5 m. Insgesamt handelte es sich um sechs Teilstü-cke von insgesamt vier Objekten. Sie könnten ursprünglich zu einem kleineren Hortfund ge-hört haben. Die Fibel mit Adlerköpfen bildet den ersten derartigen Fund in den böhmischen Ländern, deshalb wird ihr und vergleichbaren Fibeln in Osteuropa im Folgenden besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Fundbeschreibung

1. Zwei Fragmente gehörten zu einer großen Fibel des Typs IIB, evtl. IID nach Joachim Wer-ner3. Bei dem einen Stück handelt es sich um die Reste einer halbkreisförmigen Kopfplatte, deren Rand mit einem Tierkopf in Draufsicht und zu beiden Seiten hin je mit drei sich gegen-seitig mit dem Schnabel berührenden – seitlich abgebildeten – Adlerköpfen verziert ist. Der an-dere Teil stammt vom Fuß der Fibel, ist rhom-

1 GPS-Koordinaten 50° 13´ 8,96´´ und 15° 16´ 5,73´´.2 Amateurfund mithilfe eines Metalldetektors (illegal).3 WERNER 1950, 160.

busförmig und dürfte nach Vergleichsbeispie-len einmal in einer Tiermaske geendet haben. Sowohl die Kopf- als auch die Fußplatte waren mit gepunzten Kreisen mit einem Durchmesser von 4 mm verziert und hatten einen verdick-ten Rand. Auf der Rückseite � nden sich drei plastische Rippen. Auf der Unterseite ist am Rand ein kleiner Fortsatz von der Nadelrast er-halten. Das Kopffragment ist 54 mm hoch, das Fußbruchstück max. 32 mm breit (Abb. 3,1, 3; Rekonstruktionsversuch: Abb. 2,1; Datierung: vom letzten Viertel des 6. bis zum 7. Jh.).

2. Bruchstück des Bügels und Fußansatzes einer Fibel mit erhaltener Öse für Nadel und Nadelrast. Am Fußansatz zeigen sich gepunz-te Kreise, ebenso wie bei der Verzierung der oben beschriebenen Fragmente. Zudem ist der Fuß durch Ritzlinien V-förmig abgesetzt. Auf-grund der Proportionen könnte es sich um ein Bruchstück der Fibel Nr. 1 handeln, auch wenn die anderen zwei Teile eine abweichende Patina zeigen. Erhaltene Länge 60 mm, die Gesamthö-he der Fibel kann auf 18,9–19 cm geschätzt wer-den, mindestens aber 17 cm (Abb. 2,1; 3,2).

3. Ein Beschlag, bestehend aus einem kreis- und einem zungenförmigen Element, auf bei-den � nden sich je zwei kleine Löcher für Nägel oder zum Annähen, sonst unverziert; Länge 26 mm; Durchmesser des kreisförmigen Teils 15 mm (Abb. 3,4).

4. Kleiner, ovaler, symmetrischer Bronzebe-schlag mit abgerundeten Enden. Die Mitte des Stückes wird zu beiden Richtungen hin durch je zwei Leisten abgesetzt. An allen drei Elemen-ten sitzen je zwei parallele, kleine Löcher, in der Mitte ist zudem ein teils abgebrochenes Niet-loch zu erkennen. Länge 26 mm; Breite 10 mm (Abb. 3,5).

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250

5. Riemenzunge aus Blech mit abgerunde-tem unterem Ende, mit gerilltem Rand. Die Vorderseite zeigt eine U-förmige, dem Rand der Riemenzunge folgende Verzierung mit ei-ner vertikalen, nach unten hin in einem Kreis abschließenden Linie kombiniert, die aus dem Blech im Negativ ausgeschnitten wor-den ist. Erhaltene Länge 38 mm; Breite 23 mm (Abb. 3,6).

Naturwissenschaftliche Analyse der Metallfunde

Wegen der Einzigartigkeit der Fundsamm-lung wurden durch Dušan Perlík (Mittelböhmi-sches Museum, Roztoky) RFA-Messungen an den Objekten durchgeführt (vgl. Tab. 1). Die Er-gebnisse bestätigen die Annahme, dass die drei Fibelfragmente ursprünglich zu einem Gegen-stand gehörten. Gleichzeitig wurden Indizien dafür erbracht, dass die übrigen Beschläge von

einem Gürtel stammen könnten, am ehesten trifft das auf die Nummern 3 und 4 zu.

Bei der Fibel ist trotz der Korrosion ersicht-lich, dass es sich um arsenhaltiges Messing handelt, jedoch schwankt der Zinkanteil auf-grund der ungereinigten Ober� äche zwischen 5,6 und 8,1%, der Bleigehalt beträgt 1,6–1,92%, der Silbergehalt 0,2–0,34%. Das Arsen ist dem Bericht von Perlik zufolge für Produkte von der Balkanhalbinsel und aus Osteuropa charakte-ristisch. Der länglich-ovale Beschlag (Nr. 3) und der Beschlag mit kreisförmigem Element (Nr. 4) waren gleichfalls aus arsenhaltigem Messing hergestellt worden4. Die Ergebnisse sind jedoch durch eine Verzinnung der Ober� äche mit einer Zinn-Blei-Legierung beeinträchtigt, diese Spu-ren sind auch unter dem Mikroskop sichtbar(Abb. 5).

4 Arsen könnte in die Legierung auch durch das Um-schmelzen irgendeines Artefakts der Frühbronzezeit gelangt sein.

Nad`a Profantová

Abb. 1 M�stec Králové, Bez. Nymburk, Fundstelle des Fundkomplexes.

0 2 km

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Die Riemenzunge Nr. 5 bestand aus einer ähnlichen Legierung, aber mit höherem (11,9%) Bleigehalt. Bereits unter dem Mikroskop zeigte das Stück starke Korrosionsschichten, wodurch Zink nicht gut messbar war. Insgesamt wei-chen nämlich die Werte von Sn (21,78%) und Pb (11,9%), mit Ausnahme der Rückseiten, nicht von denen der anderen Beschläge ab.

Leider stehen kaum Vergleichsdaten zur Verfügung. Aus Messing wurden eine Schnalle und ein Ring aus dem Haus 1039 von Roztoky (4,8 und 8,68% Zn) hergestellt5, ebenso wie ein Ohrring aus dem Haus 918 (5,1% Zn) und eine Halskette aus dem Haus 1717 derselben Sied-lung6. Zink wurde auch bei den Gießpfannen aus Kada� und Roztoky, Obj. Nr. 1075 regis-triert7. Eine weitere Schnalle östlicher Proveni-enz des 7. Jahrhunderts aus Rubín bzw. Umge-bung wurde ebenfalls aus Messing (8,28% Zn, mit Sb- und Ag-Anteil: Abb. 4,4) hergestellt8,

5 KUNA/PROFANTOVÁ 2005, Tab. 31.6 PROFANTOVÁ 2013, Tab. 2.7 KUNA/PROFANTOVÁ 2005, Tab. 28.8 N. PROFANTOVÁ, Nové nálezy zbraní a kování z hra-

dišt� Dolánky-Rubín a okolí. Arch. ve st�edních �echách 17, 2013, 179–181, Tab. 1.

genauso wie der Beschlag von Kšely (8,34% Zn, Abb. 4,2)9 sowie eine kleine strahlenförmige Fi-bel des Typs I C von D�eví� (7,11% Zn)10.

Zu erwähnen sind auch die bisher unveröf-fentlichten Ergebnisse über verzinnte Metall-funde, wie einige spätawarische, gegossene Beschläge aus Tismice (Mittelböhmen, Beschlag mit Greifmotiv, zungenförmige Riemenzunge ohne Anhänger Nr. 68 und der palmettenför-mige Lochbeschlag Nr. 7111), sowie weitere Be-schläge des 9. Jahrhunderts aus Böhmen, sowie zwei Reiterhakensporen aus dem 8. Jahrhun-dert (Seke�ice und Brünn-Líše�)12.

9 Es stellt sich die Frage, ob der Beschlag von Kše-ly nicht auch verzinnt war, worauf hohe Sn-Werte (30%) hinweisen könnten. Die Ober� äche ist makro-skopisch nicht untersucht worden.

10 Zusammenfassend PROFANTOVÁ 2008a, 619–644, Tab. 4.11 Vgl. N. PROFANTOVÁ/D. STOLZ, Kovové nálezy z hra-

dišt� v Tismicích a pokus o interpretaci významu Hradišt� (Metal � nds from the hillfort of Tismice and attempt to the interpretation of importance of the hillfort in the Early Middle Age). Arch. ve st�edních �echách 10, 2006, 793–838.

12 Diese Funde und die Ergebnisse der Metallanalysen sind noch unveröffentlicht. Ich bereite darüber künf-tig eine Studie vor.

251Bronzefunde des 7. Jahrhunderts aus M�stec Králové

Abb. 2 Bügel� bel mit Adlerköpfen: 1 – M�stec Králové, Bez. Nymburk, CZ, Rekonstruktion; 2 – Pastyrskoje (Chvojka Sammlung), UA; 3 – Suuk-Su, Gr. 87, UA.

0 3 cm

2

31

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Typologische Auswertung der Funde

Bügel� bel vom Typ IIB und IID

Die Bügel� bel zeigt eine bisher unbekann-te Fußform, daher könnte sie sowohl dem Typ IIB bzw. IID nach Joachim Werner zugeordnet werden13. Fibeln dieses Typs sind bislang aus Böhmen nicht überliefert, ein typologisch nahes Exemplar stammt aus Prag-Vokovice14, als ein weiterer, jedoch jünger datierter Fund der Pha-se E2 ist die Fibel aus Veltruby zu erwähnen15.

13 WERNER 1950, 150–172.14 E. DROBERJAR, Neznámá langobardská(?) spona z

Prahy-Vokovic. Arch. ve st�edních �echách 4, 2000, 251 f., Abb. 1.

15 E. DROBERJAR, N�které problémy mladší doby st�ho-vání národ v �echách. In: B. Niezabitowska-Wi-niewska u. a. (Hrsg.), The turbulent Epoch. New materials from the the Late Roman Period and the Migration Period (Lublin 2008) I, 133–146 hier Abb. 9,2.

Als Vorlage der Bügel� bel aus M�stec Králo-vé sind die Fibeln mit Adlerköpfen aus dem Grab 117 von Altererding (Bayern, D) zu nen-nen, wo sie zusammen mit einer pferdchenför-migen Fibel vorkamen und in die Zeitspanne von 550 bis 600 datiert werden können16. Sie ste-hen dem Typ Champlieu nahe, der überwiegend in Nordostfrankreich und an der oberen Donau in mehreren Varianten belegt ist17. Eine weitere Variante stammt aus Krain (SLO), mit zwei pro-� lierten Köpfen am Kopfplattenfragment, die einen Knopf oder eine Maske � ankieren. Das Stück wird in die Zeit zwischen 500 und 536 datiert18. Eine verwandte Fibel ist aus Bökény (Kom. Csongrád, H) aus einem Grabzusam-

16 LOSERT/PLETERSKI 2003, 102, Abb. 11,1–2.17 LOSERT/PLETERSKI 2003 104, Karte 4. Straubing, Grab

460 (H. GEISLER, Das frühbaierische Gräberfeld Straubing Bajuwarenstrasse. Internat. Arch. 30 [Rah-den/Westf. 1998] Bd. I, Taf. 156,1).

18 D. MRKOBRAD, Archeološki nalazi seobe naroda u Jugoslaviji (Beograd 1980) Tab. 15,2.

Nad`a Profantová

Nr. Fund (Messpunkt) Fe Cu Zn As Ag Sn Sb Pb Bi Abb.

1a Fibel (Kopfplatte korrodiert) 0,27 90,17 5,44 2,25 0,18 0,03 1,55 3,1

1b

Fibelfuß (Vorderseite/Verzierung) 0,09 87,78 7,44 2,52 0, 22 0,05 1,92

3,2

Fibelfuß (Rückseite) 0,16 89,14 5,7 2,98 0,21 0,05 0,06 1,71

2

Fibel (Bügel) 0,12 80,01 6,44 3,46 0,26 0,05 1,4

3,3Fibel (Rückseite/

Halterung) 0,22 85,89 8,1 3,64 0,34 0,05 1,76

3

Beschlag mitkreisförmiger Fläche

(Verzierung/Verzinnung)2,78 61,01 1,12 1,06 0,53 26,69 11,9 0,13

3,4Beschlag mit

kreisförmiger Fläche (Rückseite)

4,17 68,73 1,16 0,86 0,4 17,88 5,52

4

symmetrischer Beschlag(Verzierung/Verzinnung) 6,29 59,91 1,03 1,28 0,62 19,94 0,04 10,9

3,5symmetrischer Beschlag (ablösende Ober� äche

Kopfplatte)2,78 52,09 0,92 1,29 0,77 30,01 0,11 0,16

5 Riemenzunge 3,46 60,09 0,69 1,19 0,8 21,78 11,9 0,11 3,6

Tab. 1 Die Ergebnisse der RFA-Analyse an den Metallfunden aus M�stec Králové nach D. Perlík.

Page 15: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

menhang mit völkerwanderungszeitlichen so-wie awarischen Funden überliefert19.

Am besten vergleichbar sind die Fragmente von M�stec Králové mit osteuropäischen Exem-plaren (Abb. 2,1–2), die in das letzte Drittel des 6. und in das erste bis zweite Drittel des 7. Jahr-

19 J. HAMPEL, Alterthümer des frühen Mittelalters in Un-garn (Braunschweig 1905) Bd. II, Taf. 56,8.

hunderts gehören. Die Datierung der osteuro-päischen Fibeln basiert auf der Grabausstattung und Stratigraphie von Katakombengräbern. Das Vorkommen solcher Fibeln ist vor allem auf der Krim belegt20.

Mit den von Joachim Werner als Typ IIB be-stimmten Fibeln beschäftigte sich unlängst eine

20 Vgl. Anm. 28 und Tab. 2.

253Bronzefunde des 7. Jahrhunderts aus M�stec Králové

Abb. 3 M�stec Králové, Bez. Nymburk, CZ: 1–3 – Fibelfragmente (Nr. 1–2); 4–5 – Beschläge (Nr. 3–4); 6 – Riemenzunge (Nr. 5); 7 – Riemenzunge aus Mokrin, SRB, Grab 62.

0 3 cm

2

3

1

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7

5

6

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254

Studie21, in der darauf hingewiesen worden ist, dass sich die Anzahl der Fibeln seit dem Er-scheinen Werners verdoppelt hat. Florin Curta befasste sich hier aber nicht mit Fibeln des Typs IID, obwohl diese eine nah verwandte Gruppe bilden.

Ich möchte dafür plädieren, die Typen IIB und IID von Werner zu einer breiteren Fibel-gruppe mit Platte und Adlerköpfen zusammen-zuschließen und sie von Fibeln mit Knöpfen zu unterscheiden, wie es bereits für das osteuropäi-sche Fundmaterial geschah22. Diese Zusammen-stellung von Vlasta E. Rodinkova basiert auf etwa 33 Fundorten mit 50 Exemplaren beiden Typs23. Er hat zwei Varianten dieses Fibeltyps A

21 CURTA 2009, 45–77, Abb. 20. 22 RODINKOVA 2004, 233–243.23 RODINKOVA 2004, 39 f. Er verweist jedoch auf be-

stimmte Ungereimtheiten und auf eine mögliche Doppelung von Fundorten (einmal als unbekannter Fundort aufgeführt, einmal als Balaklea. Die zweite Bestimmung erscheint für ihn stimmig). Problema-

und B unterschieden, wobei die Erstere viel sel-tener auftritt, als die Exemplare der einfacheren Variante B. Beim Typ A treten Tierköpfe oder menschliche Masken auf Kopf und/oder Fuß-platte auf, beim Typ B sind diese Bilder stark abstrahiert. Ferner kann man sie weiter danach unterscheiden, ob sie eine Querstrichelung auf dem Fuß zeigen (Typen A1, B1: Abb. 2,3), oder nicht (Typen A2, B2: Abb. 2,2). Auch ihrer Grö-ße nach lassen sich die zwei Varianten differen-zieren: Typ A hat eine Länge zwischen 13,6 und 19,4 cm, Typ B liegt zwischen 8,8 und 10 cm24.

O. M. Prichodnjuk hat eine Chronologie für die osteuropäischen Fibeltypen aufgestellt, nach der die Fibeln mit Adlerköpfen im gesamten 7. Jahrhundert belegt sind25. Die Exemplare aus

tisch sind auch vereinfachte Varianten, z. B. jene von Davideni.

24 RODINKOVA 2004, 39 f.25 O. M. PRICHODNJUK, �� ��� ��� �������� �� �o��

������������� ��� �. In: G. Fusek (Hrsg.), Zborník

Nad`a Profantová

Abb. 4 Byzantinische Funde aus Böhmen: 1–3 – Kšely, Bez. Kolín; 4 – Dolánky-Rubín und Umgebung; 5 – Opolany, Bez. Nymburk.

0 3 cm

2

3

1

4 5

Page 17: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

dem Kaukasus und von der Krim werden über-wiegend in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts datiert26. In den Hortfunden, wie Kozijewka und Trubtschewsk (Tab. 2, Nr. 14, 24)27, sind sie ebenfalls belegt.

Die meisten Fibeln mit Adlerköpfen stam-men aus der Ukraine und von der Krim (Abb. 2,3)28, dort treten sie paarweise oder zusammen mit Fibeln mit strahlenförmigem Kopf des Typs IIB und IIC nach Werner auf29; vereinzelt sind sie auch in den Masuren (Kosewo: Tab. 2, Nr. 1230) und in Schweden, einschließlich Gotland belegt (Tab. 2, Nr. 31, 33).

Aus diesem Verbreitungsgebiet fällt ein Fund etwas heraus, der aus einem awarenzeitlichen Gräberfeld in Budakalász-Dunapart (Tab. 2, Nr. 3) zu Tage trat und zur Variante B nach Rodin-kova gehört31. Ein weiterer Fund, eine Fibel des Typs A, stammt von einer befestigten Höhen-siedlung in Pastyrskoje (Tab. 2, Nr. 20). In letz-ter Zeit wurde etwas weiter westlich in Iwan-ki, im Winitskaja-Gebiet eine Fibel gefunden32. Vom Dnjepr-Gebiet aus haben sich die Fibeln offensichtlich auch nach Norden und Nordwes-ten ausgebreitet (Trubtschewsk, Mrongowo, Buki: vgl. Tab. 2), ferner auch nach Westen, ins Karpatenbecken und nach Böhmen33.

In der Ukraine werden diese Fibeln der Penkowka-Kultur zugeschrieben34, die zwar als slawisch bezeichnet wird, jedoch stark von der Steppenzone beein� usst war. Zuletzt hat sich Igor Gavrituchin dahingehend geäußert, dass

na po�est Dariny Bialekovej (Nitra 2004) 285–292, Ris. 1.

26 MAKAROVA/PLETNEVA 2003, Tab. 19, 31.27 A. B. SKIBA, ��!��� � ���"��# ��$ ���!�# VII. �.

&�$������' (K���#) 4, 2011, 20–31, Tab. 1.28 Lu�istoje: AJBABIN/CHAJREDINOVA 2009, Taf. 141; 146;

Suuk Su; Ker� vgl. Tab. 2.29 CURTA 2009, Abb. 20. 30 Beziehungen zu dieser Region haben wir auch bei

anderen Ziergegenständen aus Metall festgestellt, je-doch liegen auch Kontakte zum Karpatenbecken und zu Südosteuropa vor (PROFANTOVÁ 2013).

31 RODINKOVA 2004, 234–239. Bestätigt auch vom Aus-gräber T. Vida, wofür ich ihm danken möchte.

32 V. E. RODINKOVA, ���*� ��� +�!��� �� <=���� ��!�=�'. >��e ��#'� ��� ��� 13 (&�*������' #� ��*��� @#��"� # I. �� '*������), 2010, 261–275 hier 262, Abb. 2,1.

33 Vgl. die Karte bei RODINKOVA 2004, Abb. 2.34 I. S. VINOKUR /D. J. TELEGIN, Ap$������' X������

(KY\^ 2004) Abb. 101.

es sich um einen den Anten zuzuschreibenden Kreis handelt35.

Die Fibel von M�stec Králové

Die Fibelfragmente aus M�stec Králové ge-hören zur Variante A2 mit Maske (Abb. 2,1), es bleibt jedoch ungewiss, ob es auch auf dem nicht erhaltenen Fuß ein solches Element gege-ben hat. Für eine Zuordnung zum Typ A spricht auch die Größe des Exemplars.

Die formal nächste Parallele ist aus der Uk-raine bekannt (Tab. 2, Nr. 13)36. Hierher gehö-ren zudem zwei Exemplare aus Suuk-su, Grab 87 (Abb. 2,3, Tab. 2, Nr. 23), wo sie mit einem Armband, Bernstein und Perlen vergesellschaf-tet waren. Die Fibeln von Suuk-Su zeigen die-selben kleinen Fortsätze37 wie das Fragment aus M�stec Králové, die jedoch auf dem ukraini-schen Fund unscheinbar oder unterdrückt sind.

35 GAVRITUCHIN 2008, 63–126, Abb. 6.36 Auch CURTA 2009, Fig. 10,36.37 Entgegen der etwas älteren Fibel aus Bökény (H),

bei der die Fortsätze ausgeprägter sind und der Fuß rhombisch ist. Beim Exemplar aus M�stec Králové � ndet sich an der Stelle der Fortsätze ein Übergang zum konisch verjüngten Fuß.

255Bronzefunde des 7. Jahrhunderts aus M�stec Králové

Abb. 5 M�stec Králové, Beschlag Nr. 3 mit Zinnüberzug.

Page 18: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

256

Vier weitere Fibeln dieses Typs stammen aus der befestigten Siedlung von Pastyrskoje38 (Abb. 2,2, Tab. 2, Nr. 20). Oleg M. Prichodnjuk be-zeichnet sie als Typ IVb39. Die wichtigsten Un-terschiede betreffen die Größe der gepunzten Kreise, die Maske wird als doppelter Kreis abs-trahiert. Das Stück aus der Sammlung Chan�nko sowie ein weiteres aus der Sammlung Chvojka würden zum Typ A gehören (Abb. 2,2, Tab. 2), ein weiteres Stück aus der zuletzt genannten Sammlung wäre eher dem Typ B zuzuordnen40.

38 PPRICHODNJUK 2005, Abb. 31,3. 1; 36,1; 37,7; Foto 12,1.39 Er verwendet seine eigene Gliederung für die Fibeln

vom Burgwall. Zudem � ndet sich dort noch eine weitere Variante (C), bei der statt einer Tiermaske ein menschliches Gesicht auftritt und die Schnäbel durch „Arme“ ersetzt sind (PPRICHODNJUK 2005, Abb. 31,7). Leider sind die genaueren Fundumstände nicht be-kannt.

40 Den ethnischen Wandel zwischen den Burgwallbe-wohnern (ursprünglich Penkowka-Kultur) datiert PPRICHODNJUK (2005, 81–84) in die 680/690er Jahre, als die Burg von den Bulgaren erobert worden war.

Aus dem Gräberfeld von Lu�istoje stammt ein Exemplar, das eine kompliziertere Variante mit menschlicher Maske in der Mitte der Kopf-platte und Raubvogelschnabel an den Rändern des rhombischen Fußes zeigt. Die Fibel aus dem Kammergrab 36, Bestattung 7 ist mit klei-nen Spiralen statt Kreisen verziert41. Am selben Fundort, im Kammergrab 36, Bestattung 9, trat noch eine einfachere Variante auf42, begleitet von einem Paar prunkvoller Fibeln mit mensch-licher Maske, einer byzantinischen Schnalle und Armringen mit verbreiteten Enden (Tab. 2, Nr. 17)43. Diese neu veröffentlichten Gräber können anhand ihrer Stratigraphie der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts zugeordnet werden44. Zu erwähnen sind auch negative Abdrücke vom Gussmodel aus Lehm45, die eine örtliche Pro-duktion belegen. Ihre Hauptverbreitungszeit gehört ins zweite Drittel des 7. Jahrhunderts.

Den Fragmenten von M�stec Králové geogra-phisch näher liegt die Fibel aus einem Gruben-haus mit Ofen und mit handgemachter Keramik vermutlich des Prager Typs aus Davideni, deren Qualität jedoch wesentlich schlechter ausfällt46.

Die weiteren Beschläge

Auch die Beschläge aus M�stec Králové zei-gen östliche Verbindungen. Sie entsprechen auch der Größe nach den osteuropäischen Vari-anten; Beschlag Nr. 4 ist nur geringfügig kleiner als die vergleichbaren osteuropäischen Stücke47. Ein vergleichbarer Fund liegt vom Katakom-bengrab 16 von Tschmi vor48 mit einer Riemen-zunge vergesellschaftet, deren ausgeschnitte-ne Öffnung an den Beschlag Nr. 5 von M�stec Králové erinnert. Die nächsten Parallelen dazu

41 AJBABIN/CHAJREDINOVA 2009, Taf. 192; 193.42 AJBABIN/CHAJREDINOVA 2009, Taf. 194.43 AJBABIN/CHAJREDINOVA 2009, Abb. 18.44 AJBABIN/CHAJREDINOVA 2009, Abb. 21 (Kammer 54,

Schichten I –III); Abb. 19 (Kammer 38, von wo die Fibel zusammen mit einem dem böhmischen Fund nahestehenden Beschlag aus dem zweiten Viertel des 7. Jahrhunderts stammen soll).

45 RODINKOVA 2004, 233–244 (Charkowsko Gosudarst-wennogo Istoritscheskoj musej).

46 CURTA 2009, Fig. 24.47 Z. B. V. B. KOVALEVSKAJA, _��"<�����' �!��!����

�� �#��� ��$������*� ���� ��������� �� >���- �����#���#�$ "��'�����# @#������ (q� �#� 2000) Abb. 19,6.

48 GAVRITUCHIN 2008, Fig. 20; 41.

Nad`a Profantová

Abb. 6 Rož{alovice, Bez. Nymburk, CZ. Steigbügel, Ende 7.–8. Jahrhundert.

0 3 cm

Page 19: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

fand ich in der Ukraine sowie im Fundkomplex von Martinovka49 und evtl. in Christoforovka50. Vergleichbar verzierte Riemenbeschläge sind aus Syrien51, aus Ker�52, Dursowo/Dyrso53 und Sardis54 bekannt. Eine Parallele zum Beschlag Nr. 3 liegt von der befestigten Siedlung aus Zimno vor55.

Riemenzungen und Beschläge mit diesem geometrischen, ausgeschnittenen Motiv nennt auch Csanád Bálint, sie haben jedoch statt einem abgerundeten ein spitz zulaufendes Ende56.

Die nächstgelegenen Parallelen zur Nr. 3 von M�stec Králové stammen aus Szentés-Lapistó57, aus Mokrin, Grab 62 (Abb. 3,7) und vom Marti-novka-Fund58. Bereits in der zweiten Hälfte des 6. und im 7. Jahrhundert sind sie auch auf der Krim belegt59. Csilla Balogh hat vor Kurzem das Vorkommen dieser Beschläge im Karpatenbe-cken kartiert60. Dazu gehört auch ein Pressmo-del aus Gatér61.

Schlussfolgerungen

Bisher ist recht wenig über die Besiedlung in M�stec Králové während des 7. Jahrhunderts bekannt. Der nächste Fundort mit Keramik des Prager Typs, der mit dem Fund zeitgleich sein könnte, liegt über 10 km entfernt, bei der Burg in Libice nad Cidlinou62 und gleich weit

49 BÁLINT 1992, 309–496; Taf. 44,7–8.50 BÁLINT 1992, Taf. 44,9.51 BÁLINT 1992, Taf. 8.52 BÁLINT 1992, Taf. 35, 4, 8, 14–15.53 MAKAROVA/PLETNEVA 2003, Tab. 83, 41–42, 46 (7. Jahr-

hundert); XII,58.54 BÁLINT 1992, Taf. 42,11.55 V. V. SEDOV, ^� ��*���� }��#'�� # VI–XIII. ##

(q� �#a 1982) Tab. 2, 19 (wiederum um etwas größer).

56 BÁLINT 1992, Taf. 54 unten; 56,21.57 L. V. PEKARSKAJA/D. KIDD, Der Silberschatz von

Martynovka (Ukraine) aus dem 6.–7. Jahrhundert. Monogr. Frühgesch. und Mittelalterarch. 1 (Inns-bruck 1994) Taf. 37,5.

58 AJBABIN/CHAJREDINOVA 2009, Abb. 12 unten.59 AJBABIN/CHAJREDINOVA 2009, Fig. 7.60 BALOGH 2012, Fig. 1,2. 61 BALOGH 2012, 27–43; Fig. 2,11.62 Hier ist die Keramik der jüngeren Phase des 7. Jahr-

hunderts vertreten: J. MA~ÍK, Libická sídelní aglome-race a její zázemí v raném st�edov�ku (Early Medi-eval agglomeration of Libice and its hinterland) (Brno, Praha 2009) 62, Abb. 21. Vgl. auch PROFANTOVÁ 2008b, 217 f.

entfernt sind zudem je zwei weitere Fundstel-len in Kanín63 und in Pod�brady64. Von letz-teren stammt u. a. ein rechteckiger Beschlag mit Greifenmotiv, der ins erste Drittel des 8. Jahrhunderts datiert65. In Roždalovice trat ein awarischer Steigbügel mit geradem Tritt und schlaufenförmiger Öse zu Tage, der in die zwei-te Hälfte des 7. Jahrhunderts gehört (Abb. 6).

Csanád Bálint kam im Zusammenhang der Gürtelbeschläge, wie die Nr. 3 und 4 von M�stec Králové, zum Schluss, dass sie sowohl in den osteuropäischen Steppengebieten als auch in Byzanz verbreitet waren66. Die Objekte könn-ten als sekundärer Rohstoff oder als Beutegut ins Böhmische Becken gelangt sein, es könnte sich aber auch um die Relikte eines Ein� usses aus den oben genannten Gebieten handeln, für die in den letzten Jahren nur sporadische, dafür aber deutliche Belege zum Vorschein kamen. Dieser Ein� uss auf die frühslawische Kultur könnte direkt oder durch die Vermittlung über das awarische Kaganat ausgeübt worden sein67.

Aus der nächsten Umgebung von Nymburk – in der Nähe von M�stec Králové – sind mehr-fach awarenzeitliche Bronzefunde belegt, im be-reits erwähnten Libice nad Cidlinou68 und an zwei weiteren Fundorten, an denen spätawa-rische Riemenzungen des 8. Jahrhunderts ent-deckt worden sind69.

Unlängst wurden in Kšely, Bez. Kolín eine Schnalle und ein Beschlag gefunden. Auch zu diesen � nden sich Vergleichsbeispiele in Osteu-ropa und im Karpatenbecken. Die Stelle, an der die Funde zu Tage traten, wurde nicht genau

63 KUNA/PROFANTOVÁ 2005, 19.64 Die Flure Kluk und Na hrázi mit einem Gefäß aus

dem 7. Jahrhundert. Am Ende des 7. Jahrhunderts kommt noch die Siedlung in Staré Badry hinzu, de-ren Hauptnutzungsphase ins 8. Jahrhundert gehört: Opolany (J. PRINCOVÁ-JUSTOVÁ, Sídlišt� ze 7. až po�át-ku 9. století v poloze ‚Staré Badry‘ u Opolánek, okr. Nymburk. Výsledky výzkumu v letech 1965–1966 a 1969–1973. Památky Arch. 95, 2004, 107–174).

65 PROFANTOVÁ 2010, Abb. 16,4.66 BÁLINT 1992, vor allem 406–422.67 PROFANTOVÁ 2008b.68 PROFANTOVÁ 2010, 203–270, Abb. 13,16–20; 12,3; DIES.,

N�kolik náhodných nález kování z Libice nad Cid-linou a jejich význam pro poznání dálkových kontak-t. Sborník Národ. muzea A 66 (Praha 2012) 55–62.

69 Entdeckt 2009 und noch nicht ausführlich publiziert. Vgl. PROFANTOVÁ 2010.

257Bronzefunde des 7. Jahrhunderts aus M�stec Králové

Page 20: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

258 Nad`a Profantová

Nr. Fundort BefundkontextFibeltyp (A/B/C)

Verzierung Anmerkung Literatur

1 Balaklea (UA) Grab APunzierte Kreise, vereinfachte Maske

Penkowka-Kultur RODINKOVA 2004, Abb. 1,16.

2 Belsk (RU) Burgwall nur KopfplattePunzierte Kreise, vereinfachte Maske

RODINKOVA 2004, Abb. 1,26.

3 Budakalász-Dunapart (H) Grab 439 B

Unveröff. Ausgrabung von Tivadar Vida

4 Boki (LV) Grab 23 B RODINKOVA 2004, 239.

5 Gradišsk (UA) Streufund Museum der Poltawa-Region

RODINKOVA 2004, 239.

6 Chmelna (UA) Streufund Unvollständig,A

Punzierte kleine Kreise, Maske

RODINKOVA 2004, Abb. 1,24.

7 Igre� (UA) Streufund A Punzierte Kreise RODINKOVA 2004, Abb. 1,14.

8 Iva�ki (UA) Streufund A/B Punzierte Kreise RODINKOVA 2010,Abb. 2,1.

9 Jagala-Jyessu (EE)

Befestigte Höhensiedlung B Punzierte Kreise RODINKOVA 2004,

Abb. 1,22.

10 M�stec Králové (CZ)

Streufund/Hortfund?

A 2, 2–3 Fragmente Punzierte Kreise

Unpubliziert, vgl. Abb. 2,1; 3 dieser Studie.

11 Ker�/Bosporos (UA) Streufund? Punzierte Kreise RODINKOVA 2004,

Abb. 1,31.

12 Alt Kossewen/ Kosewo (PL)

Grab?, Gräberfeld mit Adlerkopfschnallen

1, B Punzierte KreiseKr. Sensburg/Krabovo, Masowen, PL

WERNER 1950, Abb. Taf. 40,36;ADLUNG u. a. 2005.

13 Kiew/Kyjiv –Umgebung (UA) Siedlung Nur Oberteil

A Punzierte Kreise Penkowka-Kultur? RODINKOVA 2004, Abb. 1,8.

14 Kozijevka (UA) Hortfund

5 St.: 1 etwas größter A; 2–3 sind identisch A; 4 spitze Fortsätze am Fuß; 5 Derivat ohne Maske B

Punzierte Kreise, bei den Nr. 2–3, zwei verschiedene Dm.

mit einer Fibel mit strahlenförmiger Kopfplatte des Dnepr-Typs

SKIBA 2011, Abb. 4,1, 4–6, 9.

15 Kurilivka (UA) Hortfund 2 St. Punzierte Kreise

mit zoomorpher und strahlenförmiger Fibel des Dnepr-Typs

SKIBA 2011, Abb. 4,2–3.

16 Kuzminskoje (RU) Grab 7

Derivat ohne mittlere Maske, B

Punzierte Kreise RODINKOVA 2004, Abb. 1,43.

Tab. 2 Fundliste der Fibeln mit Adlerköpfen und rhombischem Fuß.

Page 21: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

259Bronzefunde des 7. Jahrhunderts aus M�stec Králové

Nr. Fundort Befundkontext Fibeltyp (A/B/C) Verzierung Anmerkung Literatur

17 Lu�istoje (RU)

Kammergrab 38Schicht III, Bestattung 9

BPunzierte verdoppelte Kreise

115 mm, Halskette mit glockenförmigen Anhängern, Perlen, rhombischem Blech, Fibel des Typs IIB, Gürtel, Abb. 6

AJBABIN/CHAJREDINOVA 2009, Taf. 118-119.

Kammergrab 36, Schicht II,Bestattung 9

B Punzierte KreiseFibel vom Typ IIB, Perlen, byzantinische Schnalle

AJBABIN/CHAJREDINOVA 2009, Taf. 142.

18 Majorka (UA) Streufund B Punzierte Doppelkreise Penkowka-Kultur RODINKOVA 2004,

Abb. 1,41.

19 Mrongovo (UA) Grab 172 B Punzierte Kreise RODINKOVA 2004,Abb. 1,11.

20 Pastyrskoje/Pastyrske (UA)

Sammlung Chvojka Eher B Punzierte Kreise PRICHODNJUK 2005, Abb. 31,3.

Befestigte Höhensiedlung Kleine Spiralen Nr. 162, mit

menschlicher MaskePRICHODNJUK 2005, Abb. 31,7.

A Punzierte Kreise Nr. 100 Chan�nko, 7. Jh.

PRICHODNJUK 2005, ohne Abb.

A Punzierte Kreise Nr. 129 Chvojka PRICHODNJUK 2005, Abb. 35,1.

B Punzierte Kreise Nr. 160 Chvojka PRICHODNJUK 2005, Abb. 36,1.

A Punzierte Kreise Nr. 122 Chan�nko PRICHODNJUK 2005, Abb. 37,7.

21 Smorodino (RU) Grab? Hortfund?unvollständig, unteres Ende fehlt, C

Schraf� erte Scheibe, punzierte Kreise, zentrale Maske, 4 Adlerköpfe

mit Bügel� beln vom Typ IIB

CURTA 2009, � g. 20; RODINKOVA 2004, Abb. 1,30.

22 Suchiny (UA) Streufund Punzierte Kreise RODINKOVA 2004,Abb. 1,9.

23 Suuk-Su (UA)

Streufund Punzierte Kreise

Grab 28 A1 Kleine punzierte Kreise

Fibel mit strahlenförmiger Kopfplatte

RODINKOVA 2004, Abb. 1,28.

Grab 55 punzierte Kreise RODINKOVA 2004, Abb. 1,12.

Fortsetzung Tab. 2.

Page 22: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

260 Nad`a Profantová

Nr. Fundort BefundkontextFibeltyp (A/B/C)

Verzierung Anmerkung Literatur

23 Suuk-Su (UA)

Grab 87 2 St., A1

Doppelt punzierte Kreise, schematische Maske

zusammen mit zoomorpher, kreisverzierter Fibel

RODINKOVA 2004,Abb. 1,4–5.

Grab 154 B Punzierte Kreise mit strahlenförmiger Fibel

RODINKOVA 2004, Abb. 1,20.

24 Trub�evsk (RU) Hortfund 2 St., Derivat von B

Punzierte Kreise1x größer

mit zoomorpher/ zooanthropomorpher Bügel� bel, strahlenförmige Typen (ostgerma-nisch und vom Dnjestr)

GAVRITUCHIN 2007, Abb. 6,13, 18; SKIBA 2011, Abb. 4,7–8.

25Vološskoje/(balka)Vercholat (UA)

Siedlung, Haus 2 Derivat von BDoppelt punzierte Kreise mit Mittelpunkt

Penkowka-Kultur, 2-3. Viertel 7. Jahrhundert

SEDOV 1982, Tab. 4,4.

26 Zvoneckoje (UA) A?, unvollständig

Verziert mit punzierten doppelten Punktkreisen

Penkowka-Kultur

PRICHODNJUK 1985, Abb. 11,3;RODINKOVA 2004, Abb. 1,25.

27

Jekaterinos-lavskaja Gubernia (UA)

Streufund RODINKOVA 2004, Abb. 1,15.

28 Unbekannter Fundort (UA) Streufund A

Punzierte Kreise, schraf� ert, konvergierende Linien

leicht deformiert CURTA 2009, Fig. 10,36.

29 Unbekannter Fundort (UA)

B, unvollständig, unteres Ende fehlt

Punzierte Kreise,ohne Maske

CURTA 2009, Nr. 37.

30 Gubernia, Kiew (UA)

?, unteres Ende fehlt

RODINKOVA 2004, Abb. 1,8.

31

Unbekannter Fundort, (Westmanland?, SE)

B

Ohne Maske, punzierte Kreise, Dreiecke aus Linienbündeln am Ende des Halses

WERNER 1950, Taf. 38,18.

32

Unbekannter Fundort, Staatliches Museum Charkov (UA)

Gussform RODINKOVA 2004,236–244.

33 Gotland (SE B

RODINKOVA 2004,Abb. 1,40; WERNER 1950, Taf. 40,37.

Fortsetzung Tab. 2.

Page 23: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

261Bronzefunde des 7. Jahrhunderts aus M�stec Králové

dokumentiert70, die geborgene Keramik an der Straßenkreuzung nach Kolín könnte auf eine frühslawische Siedlung des 7. Jahrhunderts hin-deuten71. Allmählich zeichnet sich außerdem in ganz Böhmen – besonders aber im östlichen Mittelböhmen – eine erhöhte Konzentration an byzantinischen Fundmünzen (z. B. Kšely 2 St., Kolín72) und anderen byzantinischen Artefak-ten wie Bandbeschlägen und Schnallen (M�stec Králové, Kšely73: Abb. 4,1–3, Opolany74: Abb. 4,5, Tismice, Prag, Cibulka75, Dolánky-Rubín: Abb. 4,4) ab. Byzantinische Frauenschmuck tritt im Zusammenhang mit Prager Keramik auch in Roztoky bei Prag auf76, oder in Kolín77. Kulturell und chronologisch für die Funde von M�stec Králové relevante Typen frühmittelalterlicher Fibeln – auch wenn kleiner und in einfacher Ausführung – wurden auch in den Randge-bieten Böhmens gefunden, so z. B. in Lite� im Bezirk Beroun, wo der Prager Typ bisher noch nicht nachgewiesen ist78, was auch mit dem For-schungsstand zusammenhängen könnte.

Insgesamt lassen sich die Funde aus M�stec Králové mit einem osteuropäisch-mitteldanubi-schen Kreis von Artefakten des 6.–7. Jahrhun-derts verbinden. Die Fibel und die Riemen-zunge sowie die weiteren Beschläge belegen die weitreichenden Kontakte, die Böhmen im frühen Mittelalter erreichten. Der schlechte

70 PROFANTOVÁ 2008a, Abb. 13.71 PROFANTOVÁ 2008a, Abb. 12.72 PROFANTOVÁ 2008a, Abb. 15,7.73 PROFANTOVÁ 2008a, Abb. 14.74 P. B~ICHÁ�EK, Byzantská p�ezka typu Sucidava

z Opolan (okr. Nymburk). Stud. mediaevalia Pragen-sia (Praha, im Druck) Abb. 1,3.

75 PROFANTOVÁ 2008a, Abb. 15,5.76 N. PROFANTOVÁ, Cultural discontinuity and the migra-

tion hypothesis. The „Slavic migration” (6th century) in the light of new archaeological � nds from Bohe-mia. In: The very beginning of Europe? Cultural and Social Dimensions of Early-Medieval Migration and Colonisation (5th–8th century). Archaeology in con-temporary Europe. Relicta Monogr. 7 (Brüssel 2012) 255–262 hier Fig. 6.

77 Im Vorbericht werden sie fälschlicherweise als Schlä-fenringe bezeichnet, es handelt sich jedoch um Teile einer Halskette (R. ŠUMBEROVÁ u. a., Sídelní aglomera-ce v prostoru dnešního Kolína. Záchranný výzkum v trase obchvatu m�sta [Settlement agglomerations in today’s Kolín area, Central Bohemia. Rescue exca-vations along the town by-pass road]. Arch Rozhledy 62, 2010, 661–679� PROFANTOVÁ 2013, Abb. 6,5).

78 PROFANTOVÁ 2008a, Abb. 1; 17.

Erhaltungszustand der Fibel könnte vielleicht eine spätere Datierung des Fundkomplexes ins zweite bis dritte Drittel des 7. Jahrhunderts an-deuten. Damit könnte er vielleicht historisch mit dem Horizont des Samo-Reiches in Verbin-dung gebracht werden, für das die Existenz ei-nes Fernhandels auch schriftlich belegt ist79.

Literatur

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79 M. LUTOVSKÝ/N. PROFANTOVÁ, Sámova �íše (Praha 1995) 27–30.

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262 Nad`a Profantová

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Zusammenfassung

In dem Wald Štítarský, nicht weit von M�stec Králové (Bez. Nymburk, Mittelböhmen) wurde ein Fundkomplex entdeckt, bestehend aus drei Fragmenten einer Bügel� bel mit Adlerkopfverzierung, aus zwei bronzenen Beschlägen und einer Riemenzunge, die ins 7. Jahrhundert datieren. Die Bügel-� bel sowie die Beschläge haben ihre Parallelen sowohl in Osteuropa, in der mittleren Dnepr-Region und auf der Krim. Die Bügel� bel wurde aus Bronze gegossen und nach der Auskunft der RFA und mikroskopischer Analyse teilweise verzinnt. Die Riemenzunge besitzt auch im awarenzeitlichen Kar-patenbecken Parallelen. Es ist nicht eindeutig zu beantworten, ob die Fundstücke direkt aus Osteu-ropa oder durch awarische Vermittlung über das Karpatenbecken hierher gelangten. Aus der Nym-burk-Region sind Funde sowohl aus dem awarischen als auch aus dem byzantinischen Milieu des 7. und überwiegend des 8. Jahrhunderts bekannt. Die hier vorgestellten Funde deuten auf Fernkontakte zu der Zeit der Samo-Herrschaft hin.

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263Bronzefunde des 7. Jahrhunderts aus M�stec Králové

Summary

Bronze finds of the 7th-century from Mestec Králové (district of Nymburk, Bohemia)

A hoard, discovered in Štítarský forest near M�stec Králové (district of Nymburk, central Bohe-mia), was found to consist of a brass bow-� bula with eagle heads (in three fragments), two bronze � ttings and a strap-end from a belt. All these objects were produced in 7th century. The bow-� bula and the � ttings have parallels in Eastern Europe, in the Middle Dnieper region as well as in Crimea. The � bula was made of brass, and the bronze mounts were found to be minimally tinned, as X-ray � uorescence spectroscopy and micro-photographs revealed in two cases. The strap-end also has pa-rallels in the Carpathian Basin. It is extremely dif� cult to ascertain whether these � nds are the result of contact with Eastern Europe or through the Carpathian Basin and the Avars. Some � nds from the Avar cultural sphere as well as from the Byzantine milieu are known from the region of Nymburk and date from the 7th and mainly the 8th century. The new � nd clearly shows the existence of long-distance contact at the time of the rule of Samo.

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Bildnachweis / Sources of illustrations

11–26 Franz Glaser: Abb. 1 Plan: Verf. unter Verwendung von Luftaufnahmen (S. Tichy) und geophysikali-schen Messungen (St. Groh, V. Lindinger). – Abb. 2 Zeichnung: G. Gruber. – Abb. 3 Zeichnung: Verf. und H. Mühlbacher. – Abb. 4 und 6 Zeichnung: Verf. – Abb. 5 Foto: Verf.

55–44 Neven Budak: Figs. 1–2 Prof. Dr. Ivan Jurkovi�, Univ. Pula (HR). 45–70 Orsolya Heinrich-Tamáska: Abb. 1–4 Verf., technische Bearbeitung K. Kolozsvári und L. Goldmann.

– Abb. 5 Grundkarte: Erste militärische Vermessung der Österreich-Ungarischen Monarchie (1780), Syrmien (Kr iegsarchiv Wien, B IXa. 883), Pläne nach JEREMI� 2009, Abb. 1; POPOVI� 2013, Fig. 36. – Abb. 6 verändert nach JEREMI� 2006, Abb. 7, und POPOVI� 1982, Abb. 3; 12. – Abb. 7,1 verändert nach POPOVI� 2012, Fig. 1; 2 verändert nach JEREMI� 2009, Abb. 20.

71–94 Perica Špehar: Fig. 1 Author. – Fig. 2,1–2 after JOVANOVI�/KORA�/JANKOVI� 1986, � gs. 18–19. – Fig. 2.3a after MILOŠEVI� 1997, sl. 157. – Fig. 3a after WERNER 1950, Abb. 2. – Fig. 3b after IVANIŠEVI� 2012, Fig. 1. – Fig. 4 after POPOVI�/MRKOBRAD 1986, Fig. 3. – Fig. 5 after ŠPEHAR 2007, Pl. 2. – Fig. 6 after BUGARSKI 2008, � gs. 2–3. – Fig. 9 after �ILOŠEVI� 1997, sl. 39–40). – Fig. 7 after GARAŠANIN/VASI� 1987, sl. 14. – Fig. 8,1–6 after �ARJANOVI�-VUJOVI�, Pl. 3. – Fig. 8,7 after MARJANOVI�-VUJOVI� 1983, sl. 98. – Fig. 10 after JOVANOVI�/ VUKSAN 2005, Pl. II–IV, VI–VII. – Fig. 11–14 after POPOVI�/BIKI� 2009, sl. 84, 86, 96, 102–103, 106. – Fig. 14,1–8 after POPOVI� 1999, sl. 89, 92–93, 99–100. – Fig. 15A after POPOVI� 1999, sl. 105–106. – Fig. 15B after MINI� 1984, Pl. 2–3. – Fig. 16 after BIKI� 1994, sl. 12–15. – Fig. 17 after JANKOVI� 1981, sl. 7. – Fig. 18 after ERCEGOVI�-PAVLOVI� , 1986, T. II-III. – Fig. 19 after �INI�/��MI� 1974, Pl. I–II. – Fig. 20 after �ANKOVI� 1984, Pl. 125–126.

95–101 Péter Prohászka: Abb. 1. Militärmuseum Budapest, Archiv, Nr. XXIV-58. CS. SÓS 1963, Abb. 29. – Abb. 3 nach ENTZ 1964, 18, Abb. 10–11; Abb. 4–5 nach RÉCSEY 1892, 67, Abb. 3–4.

102–111 Ágnes Ritoók: Fig. 1 Author. – Fig. 2 Modi� ed by the author after VÁNDOR 1996 (note 24) 162. 112–130 Ioan Stanciu: Fig. 1 Graphic representation based on a 1938 map that used prior cartographic sources

(http://foldepites.wordpress.com/terkepek/). – Figs 2–8 Author. – Fig. 9, 1–1a; 3–3a Author; 2 after LAZIN 1981–1982, � g. 2; 4 after MESTERHÁZY 1990, � g. 6,2.

135–154 Peter Ettel: Abb. 1 nach Grundkarte KOCH 2008, Abb. 1, ergänzt, Graphik A. Schroeter. – Abb. 2,1 Verf.; 2a nach KOCH 2008, Abb. 12 ergänzt; 2b nach R. KOCH, Fossa Carolina. In: W. Jahn u. a. (Hrsg.), Edel und Frei. Franken im Mittelalter (Forchheim 2004) 144, Abb. 33; 2c Foto: O. Braasch, Archivnr. 7130/027. – Abb. 3,1 nach KORTÜM 2005, 155, Abb. 166; 2a n. L. WAMSER, Befestigte Anlagen des frühen bis spä-ten Mittelalters in den Ruinen des Römerkastells Miltenberg - Altstadt. In: BÖHME 1991, 243, Abb. 5,3; b Ebd. 237, Abb. 1. – Abb. 4,1–3 nach SCHULZE-DÖRRLAMM 2013, Abb. 63 (1), Abb. 81 (2), Abb. 80 (3). – Abb. 5,1 nach E. WINTERGERST/S. CODREANU-WINDAUER, Regensburg - eine mittelalterliche Großstadt an der Donau. In: WIECZOREK/HINZ 2000, Bd. 1, 181; 2 nach S. CODREANU-WINDAUER, Neue Ergebnisse zur frühen Stadtbefestigung Regensburgs. In: ERICSSON/LOSERT 2003, 93, Abb. 1A. – Abb. 6,1–3 Verf. – Abb. 7,1 ROSENSTOCK 2001, 57, Karte 2; 2a nach K. H. RIEDER, Eichstätt. In: Führer zu Arch. Denkmälern in Deutschland 15,2: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Stuttgart 1987) 44, Abb. 18; 2b RIEDER 2010, Abb. 6. – Abb. 8,1–2 nach W. JANSSEN/L. WAMSER, Neue Ausgrabungen auf dem Michelsberg und in der Klosterkirche St. Peter und Paul in Neustadt am Main, Landkreis Main-Spessart, Unterfranken. Arch. Jahr Bayern 1982, 136, Abb. 117,2 (1), 138, Abb. 120,1 (2). – Abb. 9 – Kartengrundlage Digitales Geländemodell (DGM1) Geobasisdaten © Bayerische Vermessungsverwaltung, kartiert von Verf./R. Obst/L. Werther/A. Wunschel. – Abb. 10,1 erstellt v. M. Kirmair u. U. Wittki im Jahre 1975, Ände-rungen u. Ergänzungen durch R. Obst 2008; 2 LiDAR-Scan, Bayer. Landesamt f. Vermessung u. Geo-information; 3–5 Verf.; 6 R. Obst aus Ausstellung „Eine Welt in Bewegung“ in Paderborn u. Würzburg 2008.

155–176 Felix Biermann: Abb. 1 Kartierung Verf. – Abb. 2 Landesvermessung und Geobasisinformation Bran-denburg, Kartierung S. Schwarzländer. – Abb. 3 Landesvermessung und Geobasisinformation Bran-denburg, Bearbeitung Verf. – Abb. 4 Foto: Verf. – Abb. 5–9 Zeichnung O. Blum. – Abb. 10 Fotos: 1 Verf; 3–11 D. und K. Sommer (teils vor Restaurierung). – Abb. 11–12 Fotos: K. Sommer.

177–196 Marcin Wooszyn et al.: Fig. 1 drawn by I. Jordan. – Fig. 2,1 photograph: S. Orowski; 2 after KUNIERZ 2011, � g. 2, redrawn by J. O�óg. – Fig. 3,1 photograph: S. Orowski; 2 after FLOREK 2012, � g. 1, redrawn by J. O�óg. – Fig. 4 Kriegsarchiv Wien, B IXa. 390, sheets nos. 228 and 254, computer design: P. Za-górski. – Fig. 5 drawn by P. Zagórski. – Fig. 6 map based on geoportal.gov.pl (2.12.2014). – Figs. 7,1–2 drawn by P. Zagórski.

197–208 Sebastian Brather: Abb. 1 verändert nach WILLIAMS 2006, 21 Abb. 1.3. – Abb. 2 verändert nach P. JEZLER, Jenseitsmodelle und Jenseitsvorsorge. Eine Einführung. In: Ders. (Hrsg.), Himmel, Hölle, Fegefeuer. Das Jenseits im Mittelalter (Zürich 1994) 13–26 hier 14 Abb. 2–3. – Abb. 3 nach P. de PALOL/G. RIPOLL, Die Goten. Geschichte und Kunst in Westeuropa (Stuttgart 1990) Taf. 12. – Abb. 4 nach WAMERS/PÉRIN 2012, 100. – Abb. 5 Verf. – Tab. 1 verändert nach BRATHER-WALTER/BRATHER 2012, 140 Tab. 2.

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398

209–248 Radu Harhoiu: Tab. 1–2 Verf. – Abb. 1a nach Army Map Service. Sheets 3887 II – III, Ausgabe 1-AMS, 1960: b Kartengrundlage: Erste militärische Vermessung der Österreich-Ungarischen Monarchie. – Abb. 2 Gra� k: Daniel Spânu. – Abb. 3–6 Verf., Bearbeitung: Daniel Spânu. Abb. 7A–C und 8–14 Zeich-nung: Daniel Spânu. – Abb. 15 nach BÂRZU/HARHOIU 2001, Abb. 1. – Abb. 16 Verf., bearb. von Daniel Spânu. – Abb. 17a–c Gra� k. Daniel Spânu. – Abb. 18 nach KOVÁCS 1913, Abb. 1. – Abb. 19a nach HAR-HOIU u. a. 2011, Abb. 36A; b umgezeichnet nach HOREDT 1986, 35 Abb. 15. – Abb. 20a nach HARHOIU/SPÂNU/GÁLL 2011, Abb. 37.

249–264 Na�a Profantová: Tab. 1 erstellt von D. Perlík. – Abb. 1 Zeichnung: Helena Minar íková. – Abb. 2,2 nach PRICHODNJUK 2005, Abb. 36,1; 3 nach CURTA 2009, Abb. 8,23. – Abb. 2,1; 3; 6 Zeichnung Lucie Raslová. – Abb. 4,1–3 nach PROFANTOVÁ 2008a, Abb. 13; 4 nach N. PROFANTOVÁ 2013, Abb. 3,2; 5 nach B�ICHÁ�EK im Druck (vgl. Anm. 74). – Abb. 5 Foto: D. Perlík.

265–276 Ji�í Machá ek: Abb. 1 Karte: Verf. – Abb. 2 Plan: Petr Dresler. – Abb. 3 Foto: Archiv des Inst. für Arch. und Museologie, Phil. Fak. der Masaryk Univ. Brno. – Abb. 4A–B Zeichnung: So�a Plchová. – Abb. 5 Foto: Josef Špa ek. – Abb. 6,1–4 Zeichnung: So�a Plchová. Umgezeichnet nach GALUŠKA 1996, Abb. 85; PROFANTOVÁ 2003, Abb. 36; SZ�KE 2010, Abb. 19. – Abb. 7 nach POULÍK 1963, Abb. 14. – Abb. 8 Plan: Šimon Ungerman, nachbearbeitet von Verf. – Abb. 9 nach GALUŠKA 1996, Abb. 34.

277–292 Jozef Zábojník: Abb. 1–2; 4 Zeichnung: Helena Vanglová (unveröff. Ausgrabungen des Verf.). – Abb. 3 nach TO�ÍK 1992, Abb. 71,6. – Abb. 5 nach �ILINSKÁ 1982, Abb. 1,2. – Abb. 6 nach NEVIZÁNSKY, 2006, Taf. IV,1.

293–312 Gergely Szenthe: Abb. 1–2; 3,1; 4,2; 5,1; 6,2–3; 9 Ungarisches Nationalmuseum, Budapest, Fotos: Verf., Dabasi und Kardos. –Abb. 3,1 nach GSCHWANTLER 2002, 22; 3 Zeichnung nach GARAM 1993, Taf. 98,4; 4 und 7 nach GARAM 2002a, Abb. 31; 5–6 nach LÁSZLÓ/RÁCZ 1977, Abb. 4 und 31. – Abb. 4,1 nach GSCHWANTLER 2002, 17. – Abb. 5,2 GARAM 2001, Taf. XXXV,1. – Abb. 6,1 nach GSCHWANTLER 2002, 41. – Abb. 7–8 Déri József Múz., Debrecen, Foto: Verf., Zeichnung: István Dienes.

313–328 Tivadar Vida: Abb. 1,1, 5 GARAM 1975, 63, Abb. 12; 317, Abb. 2; 2 I. ERDÉLYI, A jánoshidai avar temet� (Das awarenzeitliche Gräberfeld von Jánoshida). Rég. Füz. 1, 1958, Abb. 26; 3, 6 Magyar Nemzeti Múzeum, Inv.-Nr. 50.1891.79 und 123.1909.5., Fotos: Tibor Kádas; 4 D. DIMITRIEVI�/K. KOVA�EVI�/ZD. VINSKI, Seoba naroda – arheološki nalazi Jugoslovenskog Podunavlja (Zemun 1962) 58, Mus. Novi Sad (SRB), Inv.-Nr. A 3193. – Abb. 2,1 GARAM 1975, 73, Abb. 22; 2 N. FETTICH, Das awarenzeitliche Gräberfeld von Pilismarót-Basaharc. Stud. Arch. 3 (Budapest 1965) Taf. 24; 3 HORVÁTH 1935, Taf. 17; 4 Magyar Nemzeti Múzeum. Nr. 161 125., Foto: Tibor Kádas. – Abb. 3,1 NORDHEDGE 1992, Fig. 132,2; 2 PICCIRILLO/ALLIATA 1994, 283 f., Fig. 95; 3 DELOUGAZ/HAINES 1960, Pl. 57,2�4; 4, 6 SMITH/MCNICOLL/HENESSY 1983, 55 f., Figs. 11,1–2; 5 BUKO 1998, 255, � g. 2,2; 7–8 CURTA 2000, 268, Fig. 1. – Abb. 4,1–3 DANNHEIMER 1989, Taf. 27,49; 21,38; 25,46. – Abb. 5 JOTOV/PAVLOVA 2004, 35 f., Nr. 13. – Abb. 6 KÖLT�/SZENTPÉTERI 1996, 115 (Abb. Buchrücken, oben links). – Abb. 7 SZ�KE 2014, 110 f., Abb. 92–99.

239–344 Hajnalka Herold: Fig. 1 Author; Figs. 2–5 Photo Laboratory, Dep. of Prehist. and Medieval Arch., Univ. of Vienna; Figs. 6–7 and Tab. 1–2 Author.

345–366 Ádám Bollók: Fig. 1 Photographs: Author/Ádám Bíró. – Fig. 2,1–2 Photographs: Author/Ádám Bíró; 3 Drawing: István Ö. Dienes, after DIENES 1986, 111, � g. 54. – Fig. 3,1–2 after WILHELMY 2013, 153, Cat. no. 31; 3 after LENNARTSSON 1997/1998, pl. 5.2. – Fig. 4 after HINTON/KEENE/QUALMANN 1981 (note 51) � g. 6. – Fig. 5,1–2 after LENNARTSSON 1997–1998, pl. 15,3; 3 after HAUCK 1974 (note 50), pl. II,2. – Fig. 6,1 after BERTELLI/BROGIOLO 2000, 508, � g. 366; 2 after BERTELLI/BROGIOLO 2000, 510, � g. 370; 3 after I. BELLI BARSALI, La diocese di Lucca. Corpus della scultura altomedievale I (Spoleto 1959) pl. XIIb. – Fig. 7 after WINTERER 2013, 76, � g. 46. – Fig. 8 after STEENBOCK 1965, � g. 42.

367–380 Péter Langó and András Patay-Horváth: Fig. 1,1 after REJHOLCOVÁ 1995, Tab. LVII; 2 after FUSEK 2003, Abb. 2. – Fig. 2,1 after REJHOLCOVÁ 1995, Tab. LXVIII; 2 photographs: Á. Bíró; drawing after TO�ÍK 1971 (note 64), Taf. XXXV. – Fig. 3,1 after GIESLER 1981, Taf. 3; 2 after GRIGOROV 2007, 136; 3 after HANULIAK 2004, Obr. 171a. – Fig. 4,1–7 and Fig. 5 Authors.

381–396 Gábor L�rinczy u. a.: Tab. 1 Autoren. – Abb. 1 Kartengrundlage: Zweite militärische Vermessung der Österreich-Ungarischen Monarchie, Bearbeitung: G. L�rinczy. – Abb. 2 Gra� sche Bearbeitung: Edit Ambrus.

Bildnachweis / Sources of illustrations

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Autoren / Authors

Dr. Krystyna BaagaMaria Curie-Sklodowska University

Dep. of Geoecology and PalaeogeographyKrasnicka 2cd

PL–20-718 Lublin

PD Dr. Felix BiermannGeorg-August-Universität GöttingenSeminar für Ur- und Frühgeschichte

Nikolausberger Weg 15D-37073 Göttingen

[email protected]

Dr. Ádám Bollók, PhDHungarian Academy of Sciences

Research Centre for the HumanitiesIns titute of Archaeology

Úri u. 49H–1014 Budapest

[email protected]

István BotárCsíki Székely Museum

Dendrochronological Laboratory of TransylvaniaSzabadság-tér 10/B/35RO–530100 Csíkszereda [email protected]@gmail.com

Prof. Dr. Sebastian Brather Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Institut für Archäologische WissenschaftenFrühgeschichtliche Archäologie und Archäologie des

MittelaltersBelfortstraße 22

D–79085 [email protected]

Prof. Dr. Neven BudakUniversity of Zagreb

Faculty of Humanities and Social SciencesIvana Lu i�a 3

HR–10000 [email protected]

Prof. Dr. habil. Radosaw Dobrowolski Maria Curie-Sklodowska University

Dep. of Geoecology and PalaeogeographyKrasnicka 2cd

PL–20-718 Lublin

Prof. Dr. Peter Ettel Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte

der Friedrich-Schiller-UniversitätLöbdergraben 24a

D–07743 [email protected]

A. o. Univ.-Prof. Dr. Franz GlaserLandesmuseum Kärnten

Museumgasse 2A–9020 Klagenfurt

[email protected]

Dr. András Grynaeus, PhDHungarian Dendrochronological Laboratory

Széher út 76/A H–1021 Budapest

[email protected]

Dr. Irka Hajdas ETH Zürich,

Institute of Particle Physics (IPP)Laboratory of Ion Beam Physics

Schafmattstrasse 20CH–8093 Zürich

Dr. Radu HarhoiuInstitut für Archäologie «Vasile Pârvan»

der Rumänischen AkademieStr. Henri Coand� Nr. 11

RO–71119 [email protected]

Dr. Orsolya Heinrich-TamáskaGeisteswissenschaftliches Zentrum

Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V.an der Universität Leipzig

Reichsstraße 4–6D–04109 Leipzig

[email protected]

Dr. Hajnalka HeroldDepartment of Archaeology, University of Exeter

Laver Building, North Park RoadUK–Exeter EX4 4QE

[email protected]

Dr. Michael Huber Mariahilferstraße 99/23

A–1060 Wien [email protected]

Prof. Dr. habil. Andrzej Janeczek Polish Academy of Sciences

Institute Archaeology and EthnologySolidarno�ci 105

PL–00-140 Warsaw

Dr. Péter Langó, PhDHungarian Academy of Sciences

Research Centre for the HumanitiesInstitute of Archaeology

Úri u. 49H–1014 Budapest

[email protected]

Page 29: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

400

Dr. Gábor L�rinczyMóra Ferenc Múzeum

Roosevelt tér 1–3H–6720 Szeged

email: [email protected]

Prof. Mgr. Ji�í Machá ek, Ph.D.Masaryk Universität

Institut für Archäologie und MuseologieA. Nováka 1

CZ–602 00 [email protected]

Dr. Przemysaw MroczekMaria Curie-Sklodowska University

Dep. of Geoecology and PalaeogeographyKrasnicka 2cd

PL–20-718 Lublin

Dr. András Patay-Horváth, PhD Hungarian Academy of Sciences

Research Centre for the HumanitiesInstitute of Archaeology

Úri u. 49H–1014 Budapest

[email protected]

Dr. Irena Agnieszka PidekMaria Curie-Sklodowska University

Dep. of Geoecology and PalaeogeographyKrasnicka 2cd

PL–20-718 Lublin

Dr. Na�a Profantová, CScAkademie der Wissenschaften der

Tschechischen Republik, PragArchäologisches Institut

Letenská 4CZ–Praha 1, 118 01

[email protected]

Dr. Péter ProhászkaJózsef Attila tér 2

H–2500 [email protected]

Dr. Ágnes Ritoók, PhDHungarian National Museum

Dep. for Archaeology Múzeum krt. 14–16H–1088 Budapest

[email protected]

Dr. habil. Jan Rodzik Maria Curie-Sklodowska University

Dep. of Geoecology and PalaeogeographyKrasnicka 2cd

PL–20-718 Lublin

Dr. Perica ŠpeharUniversity of Belgrade

Faculty of Philosophy, Dep. of Archaeology�ika-Ljubina 18–20SRB–11000 Belgrade

[email protected]

Dr. Ioan StanciuRomanian Academy Cluj Branch

Institute of Archaeology and Art History Cluj-NapocaM. Kog�lniceanu str. 12–14

RO–400084 [email protected]

Péter StraubGöcseji Múzeum

Batthyány u. 2H–8900 Zalaegerszeg

[email protected]

Dr. Gergely Szenthe, PhDUngarisches Nationalmuseum

Múzeum krt. 14–16H–1088 Budapest,

[email protected]

Boglárka TóthDendrochronological Laboratory of Transylvania

Szabadság-tér 10/B/35RO–530100 Csíkszereda

[email protected]

Dr. Attila Türk, PhDPéter Pázmány Katholische Universität

Archäologisches InstitutEgyetem út 1.

H–2087 [email protected]

PD Dr. Tivadar VidaHungarian Academy of Sciences

Research Centre for the HumanitiesInstitute of Archaeology

Úri u. 49H–1014 Budapest

Institute of Archaeological Sciences at the Eötvös Loránd University

Múzeum krt. 6–8H–1088 Budapest

[email protected]@btk.mta.hu

Dr. habil. Marcin WooszynPolish Academy of Sciences

Institute for Archaeology and EthnologySawkowska 17,

PL–31-016 CracowGeisteswissenschaftliches Zentrum

Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas e. V.an der Universität Leipzig

Reichsstraße 4–6D–04109 Leipzig

[email protected]

Doc. PhDr. Jozef Zábojník, CSc.Slowakische Akademie der Wissenschaften

Archäologisches InstitutAkademická 2SK–94921 Nitra

[email protected]

Dr. Piotr ZagórskiMaria Curie-Sklodowska University

Dep. of Geoecology and PalaeogeographyKrasnicka 2cd

PL–20-718 Lublin

Autoren / Authors

Page 30: „CASTELLUM, CIVITAS, URBS“

ISBN 978-3-89646-156-8 ISSN 1869-9901

Städte und befestigte Siedlungen sind während des frühen Mittelalters aus vielen Regionen Ostmitteleuropas bekannt. In den einstigen römischen Provinzen lässt sich die Weiter- bzw. Neunutzung römischer civitates bzw. castra und castella ebenso beobachten, wie die Entstehung neuer Zentren. Die Verlagerung oder Ortskontinuität einzelner Siedlungsagglomerationen kann jedoch auch in den nichtrömischen Territorien nördlich der Donaulinie studiert werden.Die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes versuchen, dieses Phänomen aus zwei Blickwinkeln zu beleuchten. Sie untersuchen einerseits siedlungs- und andererseits sozialgeschichtliche Aspekte, um Strukturen und Akteure dieser Prozesse gleichermaßen erfassen zu können. Kontinuität und Wandel von Zentren, Eliten und religiösen sowie gesellschaftlichen Werten werden anhand einzelner Beispiele von der Spätantike bis zum hohen Mittelalter beleuchtet.Der Band ist dem 65. Geburtstag von Béla Miklós Sz�ke gewidmet, der seit Jahren den wichtigsten karolingerzeitlichen Fundort, Zalavár/Mosaburg, erforscht. Dem Jubilar zu Ehren wurde diese Auswahl an Studien über Zentren und Eliten im frühmittelalterlichen Ostmitteleuropa zusammengestellt.

Towns and forti� cations are known from many regions of East-Central Europe in the Early Middle Ages. In the former Roman provinces there is evidence for both the continued or renewed use of Roman civitates, castra or castella and the emergence of new central places. Settlement shift and continuity of occupation at speci� c sites can, however, also be studied in the non-Roman territories located north of the Danube.The contributions in this volume attempt to throw light on two aspects of this phenomenon – settlements and social aspects – in order to understand in equal measure the structures and actors operating within this process. Continuity and transformations of central places, elites and religious as well as social values are examined on the basis of case studies ranging from the Late Roman period to the High Middle Ages.This volume is dedicated to Béla Miklós Sz�ke who has devoted years of research to Zalavár/Mosaburg, one of the most important sites of the Carolingian period, on the occasion of his 65th birthday. The selection of studies on central places and elites in Early Medieval East-Central Europe is offered here to honour him.