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Fr. 8.– «Schweizer Anleger sollten vor allem Schweizer Aktien kaufen.» Jens Korte, Börsenexperte 8. September 2014 – www.cash.ch 25 Jahre cash Das sagen prominente Leser zum Jubiläum Gebührenvergleich im Online-Trading Wo der Aktienkauf am günstigsten ist Wichtige Börsen-Indikatoren So können Anleger den Börsen-Trend richtig einschätzen Aktientipps der Fondsmanagerin Eleanor Taylor Jolidon im Interview

Cash Value Trading 2014 Web

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Cash Value Trading 2014 in swizterland

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  • Fr. 8.

    Schweizer Anleger sollten vor allem Schweizer Aktien kaufen. Jens Korte, Brsenexperte

    8. September 2014 www.cash.ch

    25 Jahre cash

    Das sagen prominen

    te Leser zum Jubil

    um

    Gebhrenverglei

    ch im Online-Trad

    ing

    Wo der Aktienkauf

    am gnstigsten is

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    Wichtige Brsen-

    Indikatoren

    So knnen Anleger

    den Brsen-Trend

    richtig einschtzen

    Aktientipps der Fo

    ndsmanagerin

    Eleanor Taylor Jolid

    on im Interview

  • * Empfohlener Netto-Verkaufspreis (nach Abzug Lexus Premium-Preisvorteil) inkl. MwSt. New NX 300h (2,5-Liter-Vollhybrid, FWD, 5-trig) ab CHF 52 800., abzglich Lexus Premium-Preisvorteil CHF 3000. = CHF 49 800.. Leasingrate monatlich CHF 444.90 inkl. MwSt. Verbrauch 5,0 l/100 km, CO2-Emissionen 116 g/km, Energieeffizienz-Kategorie A. Abgebildetes Fahrzeug: New NX 300h F SPORT (2,5-Liter-Vollhybrid, AWD, 5-trig) ab CHF 72 000., abzglich Lexus Premium-Preisvorteil CHF 3000. = CHF 69 000.. Leasingrate monatlich CHF 618.40. Sonderzahlung 25 % vom Nettopreis. 48 Monate, 10 000 km/Jahr. Eff. Jahreszins: 3,97 %. Kaution 5 % des Finanzierungsbetrags. Restwert gemss Richtlinien der Multilease AG. Vollkasko obligatorisch. Eine Kreditvergabe ist verboten, falls diese zur berschuldung des Konsumenten fhrt. Lexus Premium-Leasing und Lexus Premium-Preisvorteil gltig fr Inverkehrsetzungen bis 31.12.2014 (New NX 300h) bzw. bis 31.10.2014 (alle anderen Lexus Modelle) oder bis auf Widerruf. Kraftstoffverbrauch gemessen nach den Vorschriften der Richtlinie 715/2007/EG. Durchschnittswert CO2-Emission aller in der Schweiz immatrikulierten Fahrzeugmodelle: 148 g/km.

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    EDITORIAL IMPRESSUM

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    Sie in dieser Ausgabe auch einen Rckblick auf die 25 Jahre cash und die Meinung von prominenten cash-Lesern.

    Ebenfalls ein Jubilum feiert Jens Korte. Seit 15 Jahren berichtet der bekannte Journalist fr verschiedene Medien vom Finanzzen-trum schlechthin, der Wall Street in New York. Die Leute wssten viel zu wenig ber die Finanzindustrie, sagt Korte. Deshalb hat er auch sein erstes Buch ber dieses Thema geschrieben. Korte steht ein fr ein starkes Finanzsystem, bemngelt aber auch die zu-nehemnde Intransparenz. Lesen Sie das Interview mit ihm ab Seite 8.

    Daneben enthlt diese Ausgabe von cash VALUE eine Vielzahl von Artikeln und Interviews mit Tipps, welche Sie, liebe Leserin-nen und Leser, bei Ihren Entscheiden an den Finanzmrkten un-tersttzen sollen.

    Ich wnsche Ihnen viel Lesevergngen mit dem cash VALUE

    Daniel Hgli, Chefredaktor cash

    EDITORIAL

    Impressum

    cash VALUE vom 8. September 2014: Gedruckt als Spezialversand an Finanzindustrie und Anleger (Auflage 30 000), als PDF auf www.cash.ch Herausgeber: cash zweiplus ag, Bndliweg 20, 8048 Zrich, Telefon: 044 436 77 77, Mail: [email protected] Geschfts-fhrer: Urban Scherrer (CEO) Chefredaktor: Daniel Hgli Redaktion: Frdric Papp, Ivo Ruch Mitarbeit: Daniel Dubach, Max Fischer Layout: Haus der Kommunikation, Hinterdorfstr. 9, 8702 Zollikon Produktion/Bildredaktion: Thomas Demuth, Dominik Hertach Titelbild: Nik Hunger, Zrich Anzeigen: Marco Spadacini, Head of Sales, [email protected]; Pascal Weder, Senior Account Manager, [email protected]; Urs Wolperth, Key Account Manager, [email protected] Werbung: www.cash.ch/werbung Druck: Passen & Partner Copyright: cash zweiplus ag

    cash wird 25 Jahre alt. Die Marke steht symbolisch fr die Ent wicklung der Medien in den letzten Jahrzehnten. Wenn Michael Ringier auf Reisen geht, dann tut er dies mit einem MacBook, einem grossen iPad, einem kleinen iPad, einem iPhone und einem Blackberry. Er lebe in und mit der digitalen Welt, sagt der Prsident des grssten Schweizer Medienhauses im Interview in diesem Heft. Ringiers Aussage passt zur Entwicklung der Marke cash, welche in diesen Tagen das 25-jhrige Bestehen feiert. Und die Aussage passt zur Entwicklung der Medien generell.

    cash, frher Wochen- und Gratis-Tageszeitung, betreibt heute Wirtschaftsjournalismus ausschliesslich in der digitalen Welt mit Ausnahme natrlich des zweimal jhrlich erscheinenden cash VALUE, das Sie in den Hnden halten. cash wurde 2012 auch zum Gemeinschaftsunternehmen zwischen Ringier und der bank zwei-plus. Auf cash.ch finden Sie heute somit nicht nur kompetenten Wirtschafts- und Finanzjournalismus, sondern auch umfassende Bankdienstleistungen.

    Michael Ringier hat recht, wenn er sagt, solche Gemeinschafts-lsungen entsprchen der heutigen Zeit. Denn Medienhuser kn-nen ihr Business nicht mehr bloss mit Werbung finanzieren. Die digitale Umwlzung zwingt sie zur Diversifikation und zum Umbau der Geschfte. Es ist somit kein Zufall, dass diese Jubilumsaus-gabe von cash VALUE dem Thema Trading gewidmet ist. Denn Brsentransaktionen sind eines der Angebote auf cash.ch. Lesen

  • Wir gratulieren cash zum 25. Geburtstag!

    Als Wirtschaftszeitung hat cash Schweizer Mediengeschichte geschrieben. Als ein- zigartiger Informations- und Finanzdienstleister leistet cash Pionierarbeit. Ein starker Leistungsausweis in 25 Jahren! Wir gratulieren ganz herzlich zum Geburtstag.

    Fr die bank zweiplus ist cash ein wichtiger Partner, auf den wir jederzeit zhlen knnen. Die bank zweiplus ag mit Sitz in Zrich ist der zuverlssige Bankpartner fr Kundinnen und Kunden von Finanzdienstleistern, Versicherungen und Verm-gensverwaltern. Als Tochtergesellschaft der Privatbank Bank J. Safra Sarasin AG bietet sie die Soliditt und Qualitt einer renommierten Bank und als Depotbank die Gewhr fr die sichere Verwahrung der Kundenvermgen.

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    SCHWERPUNKTE INHALT

    INHALT

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    2208 INTERVIEW JENS KORTE

    Das TV-Gesicht der Wall Street: Jens Korte ber seinen Alltag am Puls der globalen Finanzindustrie.

    11 TRADING-FACHBEGRIFFE

    Fachchinesisch gilt nicht: die hufigsten Fachbegriffe rund ums Traden.

    12 DIE WICHTIGSTEN BRSEN-INDIKATOREN

    In welche Richtung entwickelt sich die Brse? Verschiedene Indikatoren geben Hinweise darauf.

    14 ONLINE-TRADING GEBHRENVERGLEICH

    Gebhren sind Renditefresser. Wir zeigen, wo das Traden am gnstigsten ist.

    16 SOCIAL TRADING BOOMT

    Gemeinsam geht besser das Social Trading boomt rund um den Globus.

    18 JUBILUM: 25 JAHRE CASH

    Vor 25 Jahren revolutionierte cash die Wirtschaftsbericht-erstattung und ist noch heute der Taktgeber.

    22 INTERVIEW ELEANOR TAYLOR JOLIDON

    Die Fondsmanagerin und Spezialistin fr Schweizer Aktien-fonds zu den Brsenaussichten bis 2015.

    25 HEISSE BERNAHMEKANDIDATEN

    bernahmen bieten Chancen: Welche sind die nchsten?

    26 BRSENWEISHEITEN FR JEDERMANN

    Kernaussagen der grssten Brsengurus auf einen Blick.

    28 SO HANDELN SIE MIT DERIVATEN RICHTIG

    berblick ber die Einsatzmglichkeiten von Optionen.

    30 DER HOCHFREQUENZHANDEL

    Schneller als wir denken knnen: Wo Anleger gegen Maschinen keine Chance haben.

    32 DAYTRADING SO VERDIENEN SIE GELD

    Es lockt das schnelle Geld. Und es droht der Totalverlust.

    34 INTERVIEW RAMON VEGA

    Der Ex-Fussballprofi ber Geld und Trades.

    14

    Wir gratulieren cash zum 25. Geburtstag!

    Als Wirtschaftszeitung hat cash Schweizer Mediengeschichte geschrieben. Als ein- zigartiger Informations- und Finanzdienstleister leistet cash Pionierarbeit. Ein starker Leistungsausweis in 25 Jahren! Wir gratulieren ganz herzlich zum Geburtstag.

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  • 13. ALPENSYMPOSIUM

    NO RISK NO FUNRISIKO MUT CHANCEN

    INTERLAKEN, SCHWEIZ 13.&14. JANUAR 2015

    Nichts in dieser Welt ist sicher, ausser dem Tod und den Steuern, hatte bereits Benjamin Franklin treffend sinniert. Vision, Zweifel und Wagnis stehen am Anfang er-folgreicher Innovationen und Investitionen in Wirtschaft und Gesellschaft.

    Wagemutige Menschen, die gezielt Risikos eingehen und Chancen im richtigen Mo-ment nutzen, um erfolgreich zu sein, bilden eine gesunde Basis von Fortschritt und Wachstum. Solche Menschen haben wir ans Alpensymposium 2015 eingeladen.

    Einzigartigkeit, positiver Spirit, hochkar-tiges Networking: Das Alpensymposium vernetzt, informiert und verbindet un- ternehmerisch denkende Menschen. Das Programm wird mit dem traditionellen CSS-Networking-Dinner Vernetzt in die Zukunft am ersten Symposiums-Abend abgerundet. Freuen Sie sich auf die per-snlichen Gesprche mit den Referentin-nen und Referenten whrend des Dinners.

    JETZT ANMELDEN UNTERWWW.ALPENSYMPOSIUM.CH

    NO RISK NO FUN! SIND SIE RISIKOKOMPETENT?

    CARSTEN MARSCHMEYER

    OTTMAR HITZFELD

    HEINZ KARRER

    CARLA DEL PONTE

    FRANCISCO FERNANDEZ

    PHILIPPE GAYDOUL

    CHRISTIAN LINDNER

    Medienpartner

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    NEWS TRADING

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    Sitz der Schweizerischen Nationalbank am Bundesplatz in Bern. Keystone

    Die Top-News von cash sind auch auf den Social-Media-Kanlen zu finden. cash

    DIE HEIMLICHEN AKTIENKUFERZentralbanken und Staatsfonds weltweit decken sich immer mehr mit Aktien ein.

    Bei ihren Anlageentscheiden lies-sen die Zentralbanken ber Jahre nichts anbrennen. Investiert wurde primr in erstklassige Staatsanleihen und in Edelmetalle, vor allem in Gold. Das hat sich gendert, denn sowohl Anleihen wie auch Edelmetalle sind volatiler gewor-den. Zudem leiden die Zentralbanken wie alle anderen Anleger unter dem Nullzins-niveau, das die Notenbanken selber ver-ursacht haben. Heute legen denn auch rund ein Drittel der Notenbanken weltweit ihr Geld in der riskanteren Anlageklasse Aktien an oder sie planen, es in den nchsten fnf Jahren zu tun. Die Schweizerische Nationalbank etwa kauft seit 2005 Aktien. Der Anteil der Di-videndenpapiere am gesamten SNB-Anla-gebestand betrgt mittlerweile 15 Prozent. Die Banca dItalia legt 6 Prozent ihres Euro-Bestandes in Aktien an. Nicht nur Zentralbanken langen bei Aktien immer hufiger zu, auch sogenannte Staatsfonds. Der rund 900 Milliarden Dollar schwere

    VON DANIEL HGLI

    Staatsfonds aus Norwegen zum Beispiel will hhere Risiken eingehen und mehr Aktien kaufen. Ihm gehren bereits 1,3 Prozent der brsenkotierten Firmen welt-weit. Staatsfonds und vor allem die No-tenbanken werden somit nicht nur wegen ihrer Zins-, sondern auch wegen ihrer An-lagepolitik zu treibenden Krften auf den Mrkten.

    Der Spanier Arturo Bris, Professor fr Finanzen an der Lausanner Elite-Wirtschaftshochschule IMD und Leiter des dortigen World Competitive Centers, erwartet fr die Welt eine neue Finanz-krise und zwar im April 2015. Die Krise soll bis Mrz 2016 dauern, falls nicht ge-eignete Massnahmen ergriffen wrden. Bris bezieht sich dabei auf Statistiken und sieht fr die Krisenursachen verschiedene Szenarien: eine Blase am Aktienmarkt, eine Krise im Bankwesen in China, eine Energiekrise, falls die USA in grossen Mengen Gas exportieren, oder eine wei-

    tere Immobilienblase etwa in Deutschland, China oder Brasilien aufgrund der hohen Verfgbarkeit von Krediten. Gefahren sieht Bris weiter in der hohen Verschuldung der Unternehmen, der steigenden Zahl von Kriegen und Konflikten weltweit, der stei-genden Armut sowie in den bermssig ho-hen Geldmittelbestnden bei Zentralban-ken und Unternehmen. Wir drften nicht selbstzufrieden sein, schreibt Bris. Denn zu oft htten wir nicht aus der Geschichte gelernt und wrden zu selten im Angesicht einer Krise handeln, von der wir wssten, dass sie bevorstehe.

    Ein Professor sieht schwarz fr 2015

    cash.ch in der Welt von Social Media

    Die sozialen Medien und deren Tech-nologien gewinnen in der Welt der digitalen Nachrichtenverbreitung immer mehr an Bedeutung. Social Media umfas-sen Online-Plattformen, die den Austausch von Texten, Bildern, Videos oder anderen digitalen Inhalten ermglichen. Auch cash.ch, die bedeutendste Wirt-schafts- und Finanznews-Plattform der Schweiz, nutzt die Social-Media-Kanle zur Verbreitung von Nachrichten und Videos und zur Kommunikation mit den Usern. cash.ch knnen Sie zum Beispiel auf Facebook, dem wohl bekanntesten Social-Media-Kanal, liken, und zwar unter www.cash.ch/facebook. Wirtschafts- und Finanznews von cash knnen Sie auch via Nachrichtendienst Twitter erhalten. Die Redaktion von cash verschickt alle wich-tigen News auf www.cash.ch/twitter. Diese Meldungen knnen Sie kommentieren oder weitersenden. Die Macher von cash.ch produzieren seit fast zehn Jahren Online-Videos. Alle Vi-deo-Interviews mit Schweizer Wirtschafts-experten oder Firmenchefs finden Sie auch auf dem YouTube-Kanal von cash auf www.cash.ch/youtube. Die Inhalte von cash.ch knnen Sie zudem auch auf Google+ ver-folgen, dem sozialen Netzwerk der grss-ten Suchmaschine der Welt (www.cash.ch/googleplus).

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    INTERVIEW JENS KORTE

    ICH WAR ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORTDer bekannte Finanzjournalist Jens Korte mchte seinen Arbeits-platz Wall Street und das Leben in den USA nicht mehr missen.

    Herr Korte, Sie sind ein erfahrener Brsenmann. Was raten Sie Privat-anlegern generell? Nur da zu investieren, wo man sich aus-kennt. Ein Schweizer Anleger sollte ber-wiegend heimische Titel im Depot haben. Da die Medien laufend darber berichten, fllt die Informationsrecherche leicht. Wer zudem als Schweizer im Schweizer Markt investiert, umgeht das Whrungsrisiko.

    Und der Anlagehorizont?Ich persnlich bin ein langfristiger Anleger. Das muss auch so sein, weil ich als Finanz-journalist keine kurzfristigen Trades ma-chen darf damit ich nicht in Versuchung gefhrt werde, Aktien schn- oder schlecht-zureden. Langfristiges Investieren ent-spricht aber auch meiner Mentalitt.

    Sie sind somit ein Befrworter der Buy-and-Hold-Strategie?Im Prinzip schon. Manchmal kann es aber sinnvoll sein, Gewinne zu realisieren. Das Problem dabei ist: Wohin mit dem Geld? Es gibt auf absehbare Zeit keine wirkliche Alternative zu Aktien, also kann man ge-nauso gut investiert bleiben.

    Mit dem Risiko, dass die Gewinne wieder abschmelzen.Ja, eigentlich sollte man die Gewinne ein-streichen und einfach abwarten, bis sich wieder eine gnstige Kaufgelegenheit bie-tet. Ein Zinsanstieg am kurzen Ende wre zum Beispiel ein guter Einstiegszeitpunkt, weil dann die Brsen kurzzeitig unter Druck geraten werden.

    Wie ist denn Ihre Anlage-performance?

    INTERVIEW: FRDRIC PAPP

    BILDER: NIK HUNGER

    Jens Korte: Langfristiges Investieren entspricht meiner Mentalitt.

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    JENS KORTE INTERVIEW

    Man sollte es vielleicht nicht vermuten, aber ich bin kein sehr aktiver Investor. Den berwiegenden Teil meines Verm-gens habe ich als Cash auf dem Konto liegen, den Rest in US-Aktien. Unter dem Strich stimmt die Per-formance. Aber Hand aufs Herz, es war auch kein Kunststck: In den letzten fnf Jah-ren war es nahezu egal, welche Aktien man kaufte, die Per-formance war gut. Das gilt auch fr einen ln-geren Zeitraum. Als ich vor 15 Jahren in New York anfing, stand der Dow Jones noch unter 10 000 Punkten, heute notiert er deutlich hher.

    Kriegen Sie den einen oder anderen heissen Tipp eines Brsianers? Es gibt schon ab und zu einen Brsen-hndler, der sagt, schau dir mal diese oder jene Aktie an. Aber man bekommt etwa beim Hndewaschen auf der Toilette sicher keine Insiderinformationen zuge-steckt. Die Hndler auf dem Brsenpar-kett sind auch nicht zwingend diejenigen, die wirklich exklusive Informationen ha-ben. Sie wissen oft nicht, welche Moti-vation hinter einem Grossauftrag steckt und sie haben auch kein Interesse da-ran, dass der Kurs innert kurzer Zeit stark steigt oder fllt. Sie sind darauf speziali-siert, den Auftrag ohne grssere Kursaus-schlge zu handeln.

    Nutzen Sie die Tipps fr Ihre persnlichen Investments? Eher selten. Aber wenn ich was hre, was meiner Meinung nach Sinn macht, dann baue ich das in meine Berichterstattung ein. Das macht alles etwas lebendiger.

    Sie sind nun seit 15 Jahren Finanzjournalist. Ist Langeweile im Anmarsch? Nein, berhaupt nicht. New York ist im-mer noch der Dreh- und Angelpunkt der Finanzwelt. Und es ist toll, als Finanzjour-nalist an dem Ort zu sein, wo die Musik spielt. Die Finanzwelt hat sich stark ge-wandelt, und Umbrche finde ich extrem spannend.

    Inwiefern hat sich ihr Job gewandelt?Als ich 1999 anfing, machte ich viele Be-richterstattungen auf diese Art: Gold-man Sachs empfiehlt diese oder jene Ak-

    tie, oder die damalige Credit Suisse First Bos-ten sagt, man soll IBM-Aktien verkaufen. Das waren typische Br-sensendungen. Das mache ich heute nicht mehr. Vielmehr stehen die grs seren konomi-schen Zusammenhnge im Vordergrund. Ich bin von Haus aus ko-

    nom, deshalb lege ich den Fokus auch auf die wirtschaftliche Entwicklung der USA.

    Wie wurden Sie Finanzjournalist? Das war Zufall. Ich kam nach New York in einer Zeit, wo die Brsen aufgrund der Dot-com-Euphorie regelrecht explodierten. Die ganze Welt wollte Berichte ber die Wall Street haben. Ich war also zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ursprnglich wollte ich nur ein Jahr in New York bleiben, nun sind es 15 Jahre geworden.

    Was waren die prgendsten Erlebnisse Ihrer Karriere? Mein erster Brsentag. Ein Hndler, da-mals gab es 6000, hatte mich spontan zum Frhstck eingeladen und erklrte mir, wie die Brse funktioniert, welche Regeln zu beachten sind und wer das Sagen hat. Und dann war da der 11. September 2001

    der Anschlag auf das World Trade Center in New York.Dieser Tag hat mich stark und nachhal-tig verndert. Aber auch am 17. Septem-ber, als die Brse wieder aufging, hatte ich Gnsehaut. Man hat sich einerseits bedroht gefhlt, anderseits war man stolz, da zu sein und wieder weiterzumachen. Es war eine irre Atmosphre. Irre war auch der 15. September 2008.

    Die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers, welche die Finanz-krise auslste.Genau. Wobei der Tag davor, als die Pleite beschlossen wurde, fr mich genauso spannend war. Leidtragender war mein Sohn, der am selben Tag Geburtstag hatte.

    Statt Geburtstag zu feiern, fuhren wir mit dem Kinderwagen vor der New Yorker No-tenbank auf und ab und versuchten her-auszufinden, was passiert. Laufend fuhren Limousinen vor und das Whos who der amerikanischen Finanzwelt wie der frhere Notenbankchef Ben Bernanke oder der Ex-Finanzminister Timothy Geithner stieg aus. Und da wusste ich gleich: Da ist etwas Grosses im Busch.

    Ihr erstes Buch heisst Rettet die Wall Street warum wir Zocker brauchen. Weshalb dieser provokative Titel? Ich spiele mit dem Begriff, weil man Ban-ker schnell mit Zockern gleichsetzt. Klar, es ist viel Negatives passiert, ich will auch nichts schnreden. Aber eine starke Volks-wirtschaft braucht ein starkes Finanzsys-tem. Und dazu gehren auch Derivate. Es ist einfach Unsinn zu sagen, Derivate seien berflssig. Die Welt ist komplex geworden und es braucht Instrumente, um sich ab-zusichern. Selbstverstndlich wurde und wird mit Derivaten bertrieben, aber das stellt doch nicht grundstzlich alles in-

    Eine starke Volks-wirtschaft

    braucht ein starkes Finanzsystem

    und dazu gehren auch Derivate.

    FORTSETZUNG AUF SEITE 10

    Der 45-jhrige Journalist lebt seit 1999 in New York und berichtet seither fr verschie-dene Medien von der US-Brse an der Wall Street. Vor seinem abgeschlossenen Studium der Volkswirtschaft und Kultur management an der Freien Universitt Berlin absolvierte der gebrtige Frankfurter eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Korte ist verheiratet und hat einen sieben jhrigen Sohn.

    JENS KORTEBRSENEXPERTE UND JOURNALIST

  • 10

    TRADING ZINSEN

    frage, was in den letzten 20 Jahren von der Finanzindustrie hervorgebracht wurde.

    An wen richtet sich Ihr Buch? An den Mann der Strasse. Ich bin der Mei-nung, dass die Leute viel zu wenig ber die Finanzindustrie wissen. Jeder hat eine Meinung ber diese Branche, man weiss aber nicht genau, was da wirklich passiert. Wenn man weiss, wie es luft, kann man auch eine Debatte starten ber die Verbes-serung des Systems.

    Was muss sich denn konkret verbessern?Die Transparenz geht zunehmend verloren. Ich habe mit dem Hochfrequenzhandel an sich kein Problem. Aber die Entwicklung war so rasant, dass er ausser Kontrolle zu geraten droht. So werden zum Beispiel be-wusst Lockangebote platziert, welche dann innert Millisekunden wieder zurckgezo-gen werden. Das passiert mit dem Zweck, dass eine Aktie zu einem leicht hheren Preis verkauft werden kann. So etwas muss man verbieten. Der Gesetzgeber ist dran, agiert aber zu langsam.

    Welche Bedeutung hat fr Sie die Schweiz? Ich bin schon als Kind jedes Jahr in die Schweiz in den Urlaub gefahren. Und heute habe ich viele Kunden in der Schweiz. Ich arbeite sehr gerne mit Schweizern zusammen. Das Arbeitsklima ist professionell und sehr angenehm. Man zeigt Respekt und es herrscht eine ge-wisse Herzlichkeit, die ich zum Beispiel in Deutschland, gerade unter Journalis-ten, vermisse. Sie sind hufig stark von sich selber berzeugt.

    Und was nervt Sie an der Schweiz? Verglichen mit New York fehlt mir das ge-pflegte Chaos. In New York kann man eher so sein, wie man ist. Die Amerikaner be-herrschen das Spiel leben und leben las-sen sehr gut. In der Schweiz, und dies gilt fr ganz Europa, steht man verstrkt unter der Beobachtung der Familie, von Freun-den oder der Gesellschaft im Allgemeinen. Das ist ja auch ein wesentlicher Bestand-teil des Lebens, doch es kann manchmal auch beengend sein.

    FORTSETZUNG VON SEITE 9 SCHRECKGESPENST ZINSWENDE? Nach jahrelang tiefen Zinsen kommt in den USA die Wende. Wie die Brse reagiert.

    Als Anfang 1994 die US-Notenbank nach einer langen Phase mit rela-tiv billigem Geld die Leitzinsen in-nerhalb eines Jahres von 3 auf 6 Prozent erhhte, reagierten die Anleger ungndig: Ak-tienmrkte weltweit verloren in dieser Zeit rund 10 Prozent. Sze-nenwechsel, Anfang 2004: Erneut stand die US-Notenbank vor einem Zinserhhungs-zyklus. Die Fed schraubte die Leitzinsen in den dreiein-halb Jahren bis Ende 2007 von 1 auf 5,25 Prozent hoch und der US-Brsenleit-index Dow Jones kletterte in diesem Zeit-raum gegen 40 Prozent.

    Steigende Zinsen sind nicht unbedingt schlecht fr die AktienmrkteDie zwei Beispiele zeigen: Es ist keines-wegs so, dass Phasen mit steigenden Leit-zinsen schlecht sind fr die Aktienmrkte. Aber Prognosen ber die Entwicklung von Brsen bleiben in solchen Zeiten us serst schwierig. Das wird

    wohl auch Mitte 2015 nicht anders sein, wenn die US-Notenbank zum ersten Mal seit 2006 die geldpolitischen Zgel straf-fen wird. Einiges spricht dafr, dass die

    Aktienmrkte nicht mit Panikattacken reagie-ren werden. Zum einen hat die US-Notenbank ihre Kommunikations-politik im Vergleich zu den 1990er-Jahren ge-ndert. Sie bereitet die Mrkte seit Mai 2013 verbal auf eine Erh-

    hung der borrowing costs vor. Zum anderen auch dies anders als in der Vergangenheit blich werden die Zins-erhhungen am Anfang moderat ausfallen. Der Markt rechnet mit einem Stand von 1 Prozent ein Jahr nach Anheben der Leit-zinsen (derzeit bei nahe Null). Das sind eigentlich gute Zeichen fr die Brsen. Aber Vorsicht: Zinsen zu prognostizieren ist zwar etwas einfacher geworden. Aber berraschungen, auch bse, werden im-mer wieder eintreten.

    Gebieterin ber die Leitzinsen: US-Notenbank-Chefin Janet Yellen. Keystone

    VON DANIEL HGLI

    Der Anfang der Neuordnung der Zinslandschaft in den USA wird fr

    Mitte 2015 erwartet.

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    FACHBEGRIFFE TRADING

    SO VERMEIDEN SIE FEHLER BEIM BRSENHANDELSchnellschsse beim Traden knnen schnell ins Geld gehen. Hier die wichtigsten Auftragsarten fr den Brsenhandel.

    Damit man von der permanenten Handelbarkeit der Wertpapiere optimalen Nutzen ziehen kann, gilt es, sich ein paar wichtige Auftragsarten zu verinnerlichen. Geschickt eingesetzt, kann man damit viel Geld sparen.Wenn Sie sofort, zum nchstmglichen Zeitpunkt, eine Aktie kaufen oder ver-kaufen wollen, geben Sie einen Bestens-Auftrag auf. Oft haben Sie jedoch das Ge-fhl, eine Aktie sei gerade in jngster Zeit

    schon zu stark gestiegen oder gefallen. In solchen Fllen bietet sich ein sogenannt li-mitierter Auftrag an. So knnen Sie unlieb-same berraschungen vermeiden. Wenn Sie bereits schne Gewinne beim nchsten Crash nicht wieder verlieren oder Verluste begrenzen wollen, knnen Sie einen Stop-Loss-Auftrag geben. Das kann helfen, trotz nervser Mrkte ruhig zu schlafen. Nachfolgend eine bersicht der hufigsten Auftragsarten, erlutert anhand von Bei-spielen.

    Bestens-AuftragSie wollen eine Aktie sofort kaufen oder verkaufen und akzeptieren den beim Br-senabschluss aktuell gltigen Marktpreis. Sie geben einen Bestens-Auftrag.Beispiel: Sie geben einen Kaufauftrag, Aktie X bestens zu kaufen. Der Auftrag wird unabhngig davon, wie hoch der Preis ist, sofort ausgefhrt.

    Limitierter KaufauftragSie sind von den guten Aussichten einer Aktie berzeugt und wollen sie kaufen jedoch nicht ber einem bestimmten Preis, den Sie als fair betrachten. Sie wollen den Zeitpunkt erwischen, wenn der Titel un-ter den von Ihnen bestimmten Hchstpreis

    VON DANIEL DUBACH

    fllt. In diesem Fall geben Sie den Kaufauf-trag mit einer oberen Preislimite auf. Beispiel: Limitierter Kauf bei 50 Franken, gltig whrend eines Monats. Die Aktie wird ab Auftragsdatum whrend des kom-menden Monats sofort gekauft, wenn sie an der Brse fr 50 oder weniger Franken zu haben ist.

    Limitierter VerkaufsauftragSie sind berzeugt, dass ein von Ihnen ge-haltener Titel ausgereizt ist und dass dieser eigentlich verkauft werden sollte, dies je-doch nicht unter einem bestimmten Preis. Sie wollen den Zeitpunkt erwischen, wenn der Titel ber den von Ihnen bestimmten Mindestverkaufspreis steigt. In diesem Fall geben Sie den Verkaufsauftrag mit einer unteren Preislimite auf.Beispiel: Limitierter Verkauf bei 60 Fran-ken, gltig whrend 20 Tagen. Die Aktie wird ab Auftragsdatum whrend der kom-menden 20 Tage sofort verkauft, wenn sie an der Brse fr 60 oder mehr Franken ge-handelt wird.

    Stop-Loss-AuftragSie haben mit einer Aktie bereits schne Gewinne eingefahren. Sie befrchten aber nun, dass die Brse stark zurckfallen knnte. Sie wollen im Krisenfall zumin-dest einen Teil Ihrer Gewinne ins Trockene bringen, jedoch bei anhaltend steigen-den Kursen weiter partizipieren. Fr die-ses Szenario ist der Stop-Loss-Auftrag ge-eignet.Beispiel: Ein Stop-Loss-Verkaufsauftrag bei einem Aktienkurs von 100 Franken (der ak-tuelle Kurs liegt in diesem Beispiel bei 120 Franken). Die Aktie wird verkauft, sobald sie bei 100 oder dem nchsten Abschluss-kurs unter 100 Franken gehandelt wird.

    Wann ist der beste Zeitpunkt fr den Verkauf einer Aktie? Keystone

    Brsenauftrge knnen helfen, dass man trotz nervser

    Mrkte ruhig schlafen kann.

  • 12

    TRADING BRSEN-INDIKATOREN

    Die Kardinalfrage, die jeden Inves-tor permanent umtreibt, lautet: Wohin gehen die Brsen? Stei-gen oder sinken sie? Entwickeln sie sich seitwrts? Wer zu wissen glaubt, wohin die Reise geht, kann seine Wetten plat-zieren und wird innert kurzer Zeit stein-reich. Schn, wenn dem so wre. Doch die sichere Wette, die gibt es an der Brse nicht.

    An den Mrkten werden Erwartungen gehandeltDennoch knnen Anlageprofis mit Hilfe von Indikatoren die Entwicklung an den Aktienmrkten einschtzen. Die kurzfris-tig wichtigsten Richtungsindikatoren und

    VON FRDRIC PAPP

    DIESE ZAHLEN LASSEN DIE ANLEGER RUHIGER SCHLAFENWohin geht der Brsentrend? Mit Hilfe von Indikatoren lsst sich die Richtung der Mrkte einigermassen abschtzen.

    Orientierungspunkte sind immer Brsen-pltze, die bereits geschlossen haben oder die sich im Schlusshandel befinden. So schauen die Brsianer in Europa vor dem Handel jeweils auf die Schlusskurse des wichtigen Aktienmarktes in den USA vom Vorabend. Immer bedeutender werden al-lerdings auch die Aktienmrkte in Asien, die kurz vor der Erffnung des Europa-Handels schliessen.Daneben gibt es eine Reihe von anderen Indikatoren, die sich vor allem fr langfris-tig orientierte Anleger eignen. Dazu zhlen insbesondere etwa der Dow Jones Trans-portation Average, der als einer der bes-ten vorauslaufenden Indikatoren fr die US-Konjunktur gilt. Doch Anleger sollten

    Folgendes beachten: Indikatoren wider-spiegeln nur die aktuelle Lage oder eine Einschtzung whrend an den Mrk-ten quasi Erwartungen gehandelt werden. Und: Der Fokus an den Mrkten verlagert sich immer wieder von einem Thema zum nchsten. Mal ist die geopolitische Lage der Dauerbrenner, dann wieder die Kon-junktur.

    Kombination von Prognose-instrumenten heranziehen Es sollte somit darauf geachtet werden, dass ein Prognoseinstrument nicht allein fr eine Investmententscheidung herange-zogen wird. Vielmehr sollte eine Kombina-tion mit anderen Analysen stattfinden.

    Mit Hilfe verschiedener Indikatoren lsst sich die Entwicklung an den Finanzmrkten einschtzen. BeTa-Artworks / fotolia.com

  • 13

    BRSEN-INDIKATOREN TRADING

    Die teuersten Schweizer Aktien

    Das Kurs-Gewinn-Verhltnis (KGV) ei-ner Aktie widerspiegelt das Verhlt-nis zwischen Aktienpreis und dem (erwar-teten) Gewinn, den eine Firma erzielen wird. Das KGV gibt dem Anleger also ei-nen Hinweis darauf, wie teuer ein Titel ist. Zu den teuersten bekannteren Aktien am Schweizer Markt gehren die Aktien von Lindt & Sprngli (KGV von 34 fr 2015). Hoch bewertet sind auch Temenos, Ems oder Schlatter. Von den Firmen des Swiss Market Index fallen die Aktien von Actelion, Geberit und Nestl mit einer ho-hen Bewertung fr das Jahr 2015 auf.

    Top informiert in den Tag mit cash.ch

    Die Finanzplattform cash.ch bietet den Leserinnen und Lesern bereits frh-morgens ein umfassendes News-Angebot. Wer die wichtigsten Nachrichten und ak-tuellen Brsendaten zusammengefasst in einer E-Mail erhalten mchte, abonniert am besten den cash-Newsletter (Regis-trierung: www.cash.ch/newsletter). Dieser wird von Montag bis Samstag jeweils vor 8 Uhr morgens verschickt. Einen eigenen Newsletter gespickt mit Brsen-Infos un-terhlt auch der langjhrige cash-Mitar-beiter Alfred Herbert. Sein Guru-Flash erscheint um 8.40 Uhr und um 11.15 Uhr (Anmeldung: www.cash.ch/service/news-letter/gurualert).

    Liefert Zahlen und Gerchte von den Brsen: cash-Guru Alfred Herbert. cash

    1. Vorgaben aus bersee

    Um den Tagestrend der Brsen Europas ab-schtzen zu knnen, sind der Schlusskurs der US-Brse Dow Jones des Vorabends und die Schlusskurse der asiatischen Mrkte, insbe-sondere des japanischen Nikkei, relevant.

    2. Entwicklung der Rohstoffpreise

    Die Vernderung der Rohstoffpreise wie Kup-fer, Aluminium, Stahl oder Erdl sind die Puls-nehmer der Konjunktur. Deutlich anziehende Rohstoffpreise deuten auf eine Erholung der

    Wirtschaft hin, sinkende auf einen Abschwung. Konjunktursensitive, sprich zyklische Titel re-agieren in der Regel strker auf die Vernde-rung von Rohstoffpreisen als defensive.

    3. Sichere Hfen

    Ein Anziehen des Goldkurses oder von als si-cher gesehenen Whrungen wie Schweizer Franken, Norwegen- oder Schwedenkrone gel-ten als Zeichen der Unsicherheit unter Anle-gern. Auch ein pltzliches Absinken der Staats-anleihen-Renditen der Schweiz, Deutschlands oder der USA gelten als Flucht der Anleger in die Sicherheit.

    4. Volatilittsindex

    Allgemein werden diese Indizes als zuverlssi-ge Thermometer fr die Angst und Nervosi-tt der Marktteilnehmer betrachtet. Steigt die Verunsicherung vor heftigen Ausschlgen an den Mrkten, wollen Verkufer von Optionen auch mit einer hheren Risikoprmie entsch-digt sein. In der Folge ziehen die Indizes an. Dies sind schlechte Omen fr die Brsenent-wicklung.

    5. Leading Indicator

    Dieser Indikator setzt sich aus insgesamt zehn Komponenten zusammen wie Baugenehmi-gungen, Auftragseingngen oder den Akti-enpreisen der grssten Unternehmen jedes Landes. Am wichtigsten ist jener aus den USA. Eine rcklufige Entwicklung des Index von drei Monaten gilt als Indiz fr ein Abdriften der Wirtschaft in eine Rezession.

    6. Gewinnrevisionen der Analysten

    Analysten von Banken empfehlen Aktien zum Kauf oder, falls die Aktie als schlecht einge-stuft wird, das Gegenteil. Ein unter Anlage-profis gngiger Trick: alle Kaufempfehlungen aufsummieren und davon die Verkaufsemp-fehlungen subtrahieren, das Total durch alle Empfehlungen dividieren. Je hher der Wert ausfllt, desto optimistischer sind die Analys-ten fr eine Aktie.

    7. Dow Jones Transportation Average

    Der Dow Jones Transportation Average gilt als vorlaufender Indikator der US-Konjunktur und damit auch der Aktienmrkte weltweit. Ein Rutsch des Index deutet eine konjunkturelle Schwche an ein Warnsignal fr Anleger. Der Dow Jones Transportation Average bildet die 20 an der Wall Street kotierten Transportun-ternehmen ab.

    8. Zinsnderungsrisiken

    Normalerweise zhlen die Zinsstze zu den wichtigsten Faktoren, die Einfluss auf die Fi-nanzmrkte haben. Je hher ein Zins, desto risikoreicher das Investment und umgekehrt. Doch die wesentlichen Notenbanken unter ihnen die Schweizerische Nationalbank ha-ben mit ihrer Tiefzinspolitik diesen Mechanis-mus seit der Finanzkrise 2008 schachmatt gesetzt.

    9. Die 200-Tage-Linie

    Die 200-Tage-Linie ist ein Indikator aus der Welt der Chartanalyse. Er ist fr Privatanleger aber leicht verstndlich. Um diese Linie zu bil-den, wird jeweils der Durchschnitt eines Wer-tes einer Aktie der letzten zweihundert Tage errechnet. Die daraus entstehende 200-Tage-Linie wird zusammen mit den aktuellen Br-senkursen betrachtet. Es gibt ein Kaufsignal, wenn die Linie vom aktuellen Brsenwert von unten nach oben durchbrochen wird. Ein Ver-kaufssignal liegt vor, wenn die 200-Tage-Linie von oben nach unten vom aktuellen Kurs ge-schnitten wird.

    10. Russell-2000-Index

    Dieser Index umfasst die 2000 kleinsten US-Unternehmen punkto Marktkapitalisierung, also dem Brsenwert. Dabei handelt es sich um ein in der Regel sensibles Barometer, das eine vorausliegende Kurskorrektur an den Mrkten sehr frh anzeigt und zwar frher als die Indizes, welche grosskapitalisierte Un-ternehmen abbilden.

    DIE ZEHN WICHTIGSTEN BRSEN-INDIKATOREN

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  • 14

    ONLINE-TRADING GEBHREN

    3. Anzahl der handelbaren Mrkte und zu welchem Preis? Spannende Aktieninvestments finden sich nebst der Schweiz auch an europischen, amerikanischen und anderen Brsen. Zwar ermglichen den Handel mit auslndi-schen Wertpapieren nahezu alle Anbie-ter. Aber Anleger mssen teilweise tief in die Tasche greifen. Ein Beispiel: Der Kauf

    cash banking by bank zweiplus hat im Vergleich tiefe Trading-Gebhren. cash

    Online-Brsenhandelsplattformen gibt es heute fast wie Sand am Meer. Aktive An-leger mssen daher eine bedrfnisgerechte Wahl treffen. Nach bestimmten Kriterien vorzugehen hilft dabei.

    1. Courtagen sind Renditefresser Das wichtigste Auswahlkriterium ist die Hhe der Gebhren fr Wertschriftentrans-aktionen, sogenannte Courtagen. Diese werden dem Trader bei einem Kauf und Verkauf eines Wertpapiers verrechnet. Die Courtagen schmlern somit die Anlageren-dite ganz direkt. Anleger knnen daher viel Geld sparen, wenn sie sich fr einen gns-tigen Anbieter entscheiden.So verlangt der teuerste Anbieter fr den Handel von Schweizer Aktien fr ein Auf-tragsvolumen von 10 000 Franken knapp dreimal so viel wie der gnstigste Anbieter (siehe Tabelle Seite 15). Macht ein Anleger also zwlf Trades pro Jahr 10 000 Fran-ken, dann zahlt er etwa bei cash ban-king by bank zweiplus 348 Franken, bei der Credit Suisse hingegen 960 Franken. Bei einem Auftragsvolumen von 50 000 Franken und zwlf Trades pro Jahr spart ein cash-Kunde gegenber einem CS-Kun-den ber 5600 Franken.

    2. Einfachere Gebhren struktur bringt TransparenzEinige Anbieter bieten bei kleinen Han-delsvolumen attraktive Courtagen an. Neh-men die Handelsvolumen zu, steigen die Courtagen oft deutlich an (siehe Tabelle). Hinzu kommt, dass fr bestimmte Anlage-klassen teils hhere Tarife gelten. Fr Anleger ist es nicht einfach, sich in diesem Gebhrendschungel zurechtzufin-den. Klarheit bieten hier Anbieter von so-genannten Flate-Rate-Tarifen. Das heisst:

    VON FRDRIC PAPP

    MIT ONLINE-TRADING TAUSENDE FRANKEN SPARENDie Wahl der richtigen Online-Plattform fr den Brsenhandel worauf Anleger achten mssen.

    Die Kosten fr den Kauf oder Verkauf von Aktien werden pauschal abgezogen und hngen nicht vom gehandelten Volumen ab. Neben der Online-Plattform cash ban-king by bank zwei plus bieten auch die Migros Bank, das VZ Vermgenszentrum und die Basler Kantonalbank dieses Ge-bhrensystem an.

  • 15

    GEBHREN ONLINE-TRADING

    einer Aktie, die im deutschen Aktienin-dex DAX vorhanden ist, kostet mit einem Transaktionsvolumen von 25 000 Franken bei der UBS 356 Franken an Courtagen. Bei preisgnstigeren Anbietern zahlt der Kunde hingegen bloss 29 Franken also rund zwlf Mal weniger.

    4. Beratung er-wnscht oder nicht Die Wahl des richti-gen Anbieters hngt wesentlich von den Bedrfnissen des An-legers nach persnlicher Beratung ab. Fr wenig versierte Anleger, die erste Erfahrungen mit dem Brsenhandel sam-meln wollen, bietet sich eine professio-nelle Beratung an. Die Grossbanken bie-ten diesen Service an, was die hheren Gebhren dieser Institute erklrt. Es gibt aber auch gnstige Anbieter, die zu-

    stzlich ihren Kunden eine umfassende Anlageberatung anbieten wie zum Beispiel die Migros Bank oder cash banking by bank zwei plus.

    5. Die weiteren Kosten beachtenAnleger sollten bei der Wahl des On-line-Trading-Anbieters nicht bloss auf die Hhe der Courtagen schauen, sondern auch die Kosten fr das Ver-walten des Wertschrif-tendepots beachten.

    Fr Laien ist es oft sehr schwierig, bei den Depotgebhren den berblick zu be-halten. Die Stze zwischen dem gnstigs-ten und dem teuersten Anbieter klaffen teils um das Mehrfache auseinander. Tra-der sollten daher unbedingt Anbieter vor-ziehen, die eine klare Gebhrenstruktur ausweisen.

    GEBHRENVERGLEICH IM ONLINE-TRADING KOSTEN PRO TRADEAnbieter Volumen in CHF

    10 000 25 000 50 000

    Saxo Bank 18.00 25.00 50.00

    Cornr Trader 20.00 50.00 100.00

    Strateo Online Banking 25.00 50.00 75.00

    cash banking by bank zweiplus 29.00 29.00 29.00

    TradeDirect (BCV) 29.90 69.90 114.90

    BKB-EasyTrading (Basler KB) 30.00 30.00 30.00

    Aargauische Kantonalbank (5Trade) 30.00 70.00 120.00

    Postfinance 35.00 95.00 130.00

    Berner Kantonalbank (Money-net) 35.00 90.00 135.00

    Swissquote 35.00 75.00 125.00

    VZ Online Trading 39.00 39.00 39.00

    Migros Bank 40.00 40.00 40.00

    Raiffeisen 50.00 110.00 210.00

    Zrcher Kantonalbank 50.00 125.00 250.00

    Bank Coop 72.60 181.50 346.50

    Credit Suisse 80.00 237.00 500.00

    UBS 90.00 225.00 412.00

    Handel CH-Aktien Quelle: Anbieter (ohne Gewhr), exkl. Fremdgebhren, Stand: 12.8.2014

    Anleger sollten nicht bloss die Courtagen beachten, sondern

    auch die Kosten fr das Verwalten des

    Wertschriftendepots.

    Die Kosten werden weiter sinken

    Grossbanken verlangen oft deutlich hhere Trading-Gebhren. Warum?In der Tat sind die Gebhrenunterschiede markant. Bei Grossbanken wird das An-gebot als Teil eines Gesamtangebots in-klusive Beratung verstanden. Reine On-line-Broker stellen den Tradern ihre Online-Plattform zur selbststndigen Nut-zung zur Verfgung und bieten in der Regel keine Beratung an. Reine Online-Broker sind meistens gnstiger, Anfnger knnen aber unter Umstnden berfordert sein.

    Wird sich die Preiserosion fr Online-Trading-Gebhren fortsetzen?Lngerfristig drften die Preise im On-line-Trading fr Schweizer Kunden weiter sinken. Im Ausland etwa in den USA lsst sich dieser Trend schon lange beob-achten. Internationale Broker sind deutlich preiswerter als Schweizer Anbieter. Aller-dings bietet die Schweiz wirtschaftliche und politische Stabilitt. Zudem verfgen die FINMA-regulierten Schweizer Banken ber eine Seriositt, die lngst nicht alle internationalen Broker aufweisen knnen.

    Wohin geht der Trend bei Online-Gebhren?Es gibt eine Vielzahl verschiedener Ge-bhrenmodelle und -strukturen. Einige Anbieter fhrten in den letzten Jahren Pau-schalgebhren ein. Die lassen sich besser vermarkten. Licht in den Gebhrendschun-gel bringt nur ein individueller Vergleich, der alle Kosten mit Courtagen, Depot- und Spezialgebhren bercksichtigt.

    Benjamin Manz (33) ist Grnder und Ge-schftsfhrer des unabhngigen Finanz-vergleichsdienstes moneyland.ch. zvg

  • 16

    TRADING SOCIAL MEDIA

    Je nach Plattform auf unterschiedliche Art und Weise, zum Beispiel ber Livekonten oder Zertifikate. Den Anlegern stehen di-verse Suchkriterien offen, um eine Anlage-strategie zu finden, die dem individuellen Risikobedrfnis entspricht. Es besteht aber kein Investitionszwang. Die ffentlich ge-machten Transaktio nen knnen einfach nur verfolgt werden, ohne selbst aktiv zu wer-den. Weiter ist es mglich, selbst ein oder mehrere Muster depots zu erstellen und zu

    Social Trading ist der neueste Trend unter aktiven Tradern. Vorreiter sind die Netzwerke wikifolio.com aus s-terreich, ayondo.com und moneymeets.com aus Deutschland und etoro.com mit Sitz in Zypern. Auf diesen Plattformen machen An-leger ihr Depot ffentlich und diskutieren einzelne Aktien oder Marktbewegungen. Der Anlageerfolg ist in Echtzeit einsehbar. Ranglisten zeigen, wer wie abgeschnitten hat. Das Ganze gleicht dem Prinzip von

    SOCIAL TRADING: INVESTIEREN NACH FACEBOOK-MANIEREinem Top-Trader in die Karten schauen oder selber Fans hinter sich scharen? Social-Trading-Plattformen machen es mglich.

    Anlagefonds. Doch statt Fondsmanager sind es hier private Trader, und vieles luft viel transparenter ab Fondsmanager las-sen sich eher ungern in die Karten blicken.

    Anlagestrategie von anderen nach-handeln oder nur mitverfolgenSocial-Trading-Portale bieten verschiedene Mglichkeiten. So kann man diverse De-pots und damit die Anlagestrategie anderer Mitglieder mit echtem Geld nachhandeln.

    VON FRDRIC PAPP

    Brslich handeln garantiert Sicherheit und Transparenz. Die breite Produktpalette ermglicht den beweglichen, przisen Einsatz von Strukturierten Produkten fr jedes Anlagebedrfnis. www.six-structured-products.com

    Beweglich bleiben, przise handeln

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  • 17

    SOCIAL MEDIA TRADING

    Bevor man einem Trader traut, sollte man ihn genau beobachten. Rrraum / fotolia.com

    Brslich handeln garantiert Sicherheit und Transparenz. Die breite Produktpalette ermglicht den beweglichen, przisen Einsatz von Strukturierten Produkten fr jedes Anlagebedrfnis. www.six-structured-products.com

    Beweglich bleiben, przise handeln

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    publizieren. hnlich einem Vermgensver-walter kassiert man bei einem positiven Ver-lauf Performancegebhren. Dazu muss das Depot aber fr andere Mitglieder investier-bar gemacht werden. Je nach Anbieter gel-ten unterschiedliche Bedingungen.

    Nur in etwas investieren, das man auch verstehtDie besten Portfolios verblffen mit teils horrenden Renditen. Durch die verffent-lichten Ranglisten besteht eine grosse Ver-lockung, den aktuell besonders erfolgrei-chen Tradern zu folgen und hier Kapital anzulegen. Allerdings handelt es sich hier-bei oftmals um riskante Strategien mit ent-sprechend hohen Verlustrisiken. Deshalb sollten Anleger nicht berstrzt in ein Depot einsteigen, sondern die Strategie des Traders eine Weile unter die Lupe neh-men. Weiter sollten Investoren nicht alles auf eine Karte setzen, sondern den Anlage-betrag auf mehrere Anlagestrategien vertei-len. Und auch hier gilt: Man sollte nur in et-was investieren, das man wirklich versteht.

  • 18

    CASH-JUBILUM RCKBLICK

    VON DER WOCHENZEITUNG ZUR DIGITALEN FINANZPLATTFORMcash feiert das 25. Jubilum. In einem Vierteljahrhundert hat sich die Marke stark gewandelt. Die Ziele bleiben die gleichen.

    Geld anlegen, Geld auf die hohe Kante legen und Geld verdienen: Das wollen die meisten. Doch wo erhalten sie in Krze die entscheidenden Informationen von kompetenten, unabhn-gigen Journalisten? Wer trennt die Spreu vom Weizen? Anleger wollen Fakten. Und Vertrauen. Beides findet man seit 25 Jahren bei cash. Die Finanzplattform ist heute die kr-zeste und einfachste Verbindung zwischen Finanzinformation und Trading. Auf dem Portal erhlt der Leser und Anleger alle wichtigen Wirtschaftsinformationen und kann auf demselben Portal gleich auch noch aktiv werden. Das heisst Aktien kau-fen oder verkaufen, sich persnlich beraten lassen oder einfach nur Zahlungen erledi-gen. Doch wie hat alles angefangen?

    cash vernderte ab 1989 die WirtschaftsberichterstattungVerleger Michael Ringier, Verwaltungsrats-prsident des grssten Schweizer Medien-hauses, erinnert sich im Interview (siehe Beilage cash INSIDE oder www.cash.ch/cash25) an die Anfnge im Septem-ber 1989: Wir wollten dem Mann auf der Strasse die Wirtschaft nherbringen. Er untertreibt mit dem ihm eigenen Under-statement: cash revolutionierte 1989 die Wirtschaftsberichterstattung. Als kritische Sympathisanten der Wirtschaft brachten die Redaktoren frische, freche und auf-mpfige Storys. Als erste Publikation zeigte cash, wer die Entscheidungstrger sind und wie die Ma-cher denken und ticken. Mit Titeln wie Weisse Schafe am schwarzen Montag, Der blaue Engel geht fremd oder Zwei Freier fr eine Braut popularisierte cash die an sich eher trockene Materie Wirt-

    VON MAX FISCHER

    cash im Wandel der Zeit von der Wochenzeitung zur Online-Plattform mit Bank. cash

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    RCKBLICK CASH-JUBILUM

    schaft. Als Verleger prgte Michael Rin-gier diesen innovativen Weg. Im Gesprch mit cash VALUE sagt er: Mich interes-siert, was heute aber vor allem, was mor-gen ist. Zurckschauen fasziniere ihn nur aus historischen Grnden. Dieses Denken, diese Philosophie spiegelt sich in der Geschichte von cash. Das Medium mischte die Schwei-zer Wirtschafts- und Fi-nanzwelt auf. Der Kon-kurrenz immer einen Zacken voraus, nahm cash Trends frher wahr und hatte bei allem im-mer den Leser und Nut-zer im Fokus. Und der Ansatz von cash war und ist heute noch immer brilliant einfach oder einfach brilliant.

    Zeitung, Video, Livepaper: cash als multimedialer PionierAb 1993 ergnzte das Fernsehmagazin cash TV die Printausgabe. Und als sich in der Online-Welt Mitte der 90er-Jahre erste Erfolg versprechende Stories ab-zeichnten, war der Verlag Ringier ebenfalls zur Stelle: Noch vor dem Internet-Hype wurde cash online gestartet. Zur glei-chen Zeit grndeten unabhngige Schwei-zer Internet-Pioniere das Finanzportal Borsalino. Das Portal wurde einige Jahre spter schrittweise bernommen. Es entstand die Plattform cash.ch. Mit den Finanzinfos von borsalino.ch und den von den cash-Journalisten produzierten News wuchs schnell das bedeutendste und grsste Fi-nanzportal der Schweiz heran. Im September 2006 wurde mit cash daily parallel zur Wochenzeitung die erste Wirtschafts-Gratistageszeitung auf den Markt gebracht. Das Ziel: alle Inhalte aus der Redaktion ber alle Medienkanle verbreiten und so den Nutzern unabhngig von Zeit, Ort und Format die relevanten In-formationen zur Verfgung stellen. Es war ein Novum in der Schweizer Medienge-schichte: Erstmals wurden verschiedene multimediale Elemente wie Mobile, Live-paper, Audio und Video kombiniert. Trotz stndig wachsender Marktanteile in der Werbung und trotz entsprechenden Um-satzwachstums machte die Finanzkrise

    mit dem einhergehenden Inseraterckgang auch cash und cash daily das Leben schwer. Ab Frhjahr 2009 legte cash den Fokus ausschliesslich auf das digitale An-gebot und blieb die grsste Wirtschafts- und Finanzplattform der Schweiz.

    Ein neues Kapi-tel tat sich fr cash drei Jahre spter auf: Ringier und cash sowie die bank zwei plus taten sich zur cash zwei-plus ag zusammen. Das 50:50-Gemein-schaftsunternehmen ist ein Schweizer Fi-nanzdienstleister mit

    einer Vertriebsbewilligung der Eidge-nssischen Finanzmarktaufsicht Fin - ma. Die jetzige Lsung zusammen mit der bank zweiplus entspricht der heutigen Zeit. Man kann heute Wirtschaftsjournalis-mus rein durch Werbung nicht mehr finan-zieren, sagt Michael Ringier. Es brauche aber auch Wirtschaftsinformationen, wel-che die komplexen Zusammenhnge ein-fach verstndlich erklren.

    Gratis-Maestro-Karte und Trading-EinheitstarifMit dem Joint Venture zwischen Ringier und der bank zweiplus tat sich fr cash auch die Finanzproduktewelt auf: So wurde etwa eine cash-Maestro-Karte lanciert. Im Sommer 2013 dann fhrte cash den ein-fachsten Gebhrentarif der Schweiz ein. Jeder Online-Trade kostete fortan 29 Fran-ken. cash.ch ist heute wchentlich das meist-besuchte Finanzportal der Schweiz. ber 100 000 User (Online-Besucher) schauen wchentlich vorbei und 219 000 User je-den Monat. Im Schnitt bleiben die Besu-cher knapp 8 Minuten auf dem Portal das ist ein im Branchenvergleich ausser-ordentlich hoher Wert. Weiter erstaunlich ist: 72 Prozent der User benutzen ausser cash kein anderes Finanzportal. Das zeigt: cash ist mit seinem Brand und seinen Dienstleistungen in der schnelllebigen Fi-nanzwelt auch nach 25 Jahren weiter der Taktgeber. Mit den immer gleichen Tugen-den: einfach, kompetent und immer top-aktuell.

    Wir wollten dem Mann auf der Strasse die Wirtschaft

    nherbringen.

    cash wird 25 Jahre alt. Die Marke steht symbolisch fr die Ent wicklung der Medien in den letzten Jahrzehnten; von der Wochenzeit-schrift zur Gratis-Tageszeitung zur digitalen Finanzplattform mit Bankdienstleis-tungen. Alles zur bewegten Geschichte von cash finden Sie auf www.cash.ch/cash25

    ALLES ZUM CASH-JUBILUM

    cash-Meilensteine 1989 Am 8. September liegt cash zum ers-ten Mal am Kiosk auf. Die Wochenzeitung revolutioniert die Wirtschaftsberichterstat-tung in der Schweiz.

    1990 Das Fernsehmagazin cash TV ergnzt die Wochenzeitung.

    1996 Noch vor dem grossen Internet-Hype wird cash-online lanciert.

    2001 Das Portal cash.ch vereint cash-on-line und borsalino.ch.

    2006 Gratiszeitungen mischen den Markt auf: Am 8. September erscheint erstmals die Gratiszeitung cash daily.

    2009 Die Medienindustrie wandelt sich: Ab dem 23. Mrz erscheint cash aus-schliesslich digital.

    2012 Unter der Marke cash grnden Rin-gier und die bank zweiplus das 50:50-Ge-meinschaftsunternehmen cash zweiplus ag. Am 16. April startet cash banking bei bank zweiplus mit kombinierten Angebo-ten: auf cash.ch knnen erstmals Aktien direkt gehandelt werden.

    2013 Einfhrung des Trading-Pauschalta-rifs von 29 Franken.

    2014 Am 8. September feiert die Marke cash ihr 25-Jahr-Jubilum.

  • 20

    CASH-JUBILUM JIMMY CASH DER CASH-COMIC AUS DEN 90ER-JAHREN

  • 21

    DAS SAGEN PROMINENTE CASH-JUBILUM

    DAS SAGEN PROMI-CASH-LESER ZUM 25-JAHR-JUBILUM cash hat eine treue Leserschaft, darunter viel Prominenz aus der Wirtschafts-, Polit- und Finanzwelt. Hier melden sie sich zu Wort.

    VALENTIN VOGT, PRSIDENT ARBEIT-GEBERVERBAND UND VR-PRSIDENT BURCKHARDT COMPRESSION

    cash gratuliere ich herzlich zum runden

    Geburtstag und wnsche der Online-Publikation al-les Gute und viel Erfolg fr die Zukunft. Ich bin ein regelmssiger cash-Leser, frher im Print-Format und heute online. cash.ch hat es geschafft, die Komplexitt der Wirtschaft so zu reduzieren, dass man die wichtigsten Informationen schnell und unkompliziert findet. Die Zusammenarbeit mit den cash-Videojournalisten ist immer spannend. Sie meistern ihre anspruchsvolle Aufgabe sehr gut. Das Potenzial von cash liegt darin, wirtschaftspolitische The-men noch besser darzustellen und einen hheren Beitrag zur Meinungsbildung in der Bevlkerung zu leisten.

    ANDR BLATT-MANN, ARMEE-CHEF

    Ich lese cash, weil mich die Welt der

    Finanzen interessiert. Vor meinem Eintritt ins Be-rufsoffizierskorps 1984 habe ich bei der Schwei-zerischen Bankgesell-schaft gearbeitet. Ich liebe meinen Job als Be-rufsoffizier, aber die Welt der Finanzen und der Brse fasziniert mich un-verndert. cash ist den Erwartungen der Leser-schaft entsprechend innovativ und kreativ, denn sonst wrde der Titel heuer nicht seinen 25. Geburtstag feiern knnen. cash ist heute sicher verstrkt ausgerichtet auf die verschiedenen Dienstleistungen, die man fr die Leser erbringt. Die Strken von cash sind die immer aktuellen Informationen zu Brsen und Mrkten, aber auch die Kolumnen des Publizisten Werner Vontobel oder des cash-Gurus Alfred Herbert.

    ROMAN KILCHSPERGER, RADIO- UND TV-MODERATOR

    Von den 25 Jah-

    ren habe ich bloss die letzten fnf so richtig mitbekommen vorher war mir Wirtschaft nicht ganz so wichtig. Seit-her genies se ich aber die laufenden Up-dates auf der News-Liste von cash.ch. Ich klicke mich tglich mindestens einmal durch und bin so immer auf der Hhe des Geschehens. Als Guru-Fan lobe ich na-trlich vor allem die Kurzanalysen von cash-Guru Alfred Herbert.

    JEAN-CLAUDE BIVER, HUBLOT-PRSIDENT, LEITER UHREN LVMH

    Ich lese cash, weil

    ich in ein paar Minuten das We- sentliche ber Finanzen lesen kann. Keine langen Stze, aber objektive und transparente Informationen. Meine Bereitschaft, cash zu lesen, hat sich da-bei jedes Jahr gesteigert. Ich wnsche mir von cash weiterhin hohe Qualitt bei der Information, aber vielleicht separat auch ein paar subjektive Kommentare, Meinungen oder Visionen.

    MARC FABER, INVESTOR UND CRASH-PROPHET

    Zum 25. Geburts-

    tag von cash wnsche ich al-len Mitarbeitern gute Gesund-heit. Wie Paulo Coelhos Al-chemist seinen Traum verwirk-lichte, indem er Rckschlge einstecken musste, gedeiht cash trotz eines schwieri-gen Medienumfeldes weiter. Nicht zuletzt deshalb, weil es zwei Arten von Menschen gibt: diejenigen, die wirklich etwas wissen wollen, und andere, die einfach nur an etwas glauben wollen.

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    INTERVIEW ELEANOR TAYLOR JOLIDON

    ZYKLISCHE AKTIEN SIND NOCH IMMER ATTRAKTIVDer Schweizer Aktienmarkt wird bis mindestens 2015 weiter stark ansteigen, sagt Fondsmanagerin Eleanor Taylor Jolidon.

    Frau Taylor Jolidon, nach welchen Kriterien whlen Sie Aktien aus?Wir whlen sie vor allem nach der Kenn-zahl des sogenannten Cashflow Return on Investment aus. Besonders Firmen mit sich verbessernden oder stabil hohen Ren-diten auf das eingesetzte Kapital sind at-traktiv. Wir schauen nach Aktien, deren langfristige Cashflows heute unterbewertet erscheinen.

    Wie viel Zeit geben Sie den Aktien, sich im Fonds zu bewhren?Das hngt von der Art der Aktie ab. Ge-wisse Titel hngen stark vom Konjunk-turverlauf ab, sie haben demnach eher Trading-Charakter. Der Personalvermittler Adecco etwa, eine sehr gut gefhrte Firma, ist ein Beispiel. Solche Firmen halten wir in der Regel weniger lange als etwa eine Aktie des Private-Equity-Spezialisten Part-ners Group, die weniger von zyklischen Be-wegungen abhngig sind. Partners Group halten wir seit dem Brsengang.

    Als aktive Fondsmanagerin stehen Sie in Kontakt mit den Firmen. Wie muss man sich das vorstellen?Wir fhren etwa 300 Firmenbesuche pro Jahr durch. Nicht nur bei Unternehmen, deren Aktien wir in unseren Fonds fh-ren, sondern auch bei deren Zulieferern und Konkurrenten. Da spielen sowohl Fra-gen zum Geschftsverlauf eine Rolle, aber auch Fragen zur Nachhaltigkeit.

    Sind diese Treffen immer freundlich?(schmunzelt) Die Freundlichkeit der Tref-fen hngt natrlich stark von der jeweiligen Persnlichkeit der Manager ab. Ich arbeite nun seit ber 20 Jahren mit Schweizer Un-

    INTERVIEW: DANIEL HGLI

    FOTOS: NIK HUNGER

    Eleanor Taylor Jolidon: Unser ganzes Portfolio richtet sich derzeit eher nach Small/Mid Caps aus als nach Large Caps.

  • 23

    ELEANOR TAYLOR JOLIDON INTERVIEW

    ternehmen und kann sagen, dass sich die Qualitt der Top-Manager verbessert hat und heute sehr hoch ist. Das Bewusstsein ist vorhanden, dass Informationen mit den Aktionren geteilt wer-den mssen.

    Sind Sie zufrieden mit der Performance Ihrer Fonds?Der Fonds UBAM Swiss Equity liegt in den letzten ein, drei und fnf Jahren im Schnitt um 5 Prozent ber der Performance des Swiss Performance Index. Damit sind wir der beste Schweizer Aktienfonds in Eu-ropa. Generell ist unser Ziel, netto immer 3 Prozent ber dem SPI zu liegen.

    Sie haben sowohl im Fonds UBAM Swiss Equity wie auch im anderen von Ihnen gemanagten Fonds, dem UBAM Swiss Excellence, ein Unter-gewicht an Pharma-Aktien. Weshalb?Man darf nicht vergessen: Novartis und Roche machen bei der Gewichtung rund ein Drittel des Schweizer Aktienindex aus. Roche hat eine sehr gute Medikamenten-Pipeline, und die Aussichten auf Gewinn-steigerungen sind intakt. Bei Novartis sind wir derzeit ein wenig zurckhalten-der. Die Gewinnaussichten sowie das Mo-dell des Gesundheits-Konglomerats ber-zeugen uns noch nicht. Dazu kommen bei Novartis in den nchsten Jahren Patentver-luste. Allerdings sind beide Aktien punkto Bewertung etwas berspannt.

    Der dritte grosse Player im Schweizer Markt ist Nestl Bei Nestl sind wir sehr skeptisch. Das Un-ternehmen hat eine Menge Arbeit vor sich. Das Geschft in den USA muss umgekrem-pelt werden, es gibt Wachstumsprobleme in den Schwellenlndern. Dazu ist die Ak-tie zu teuer geworden. Die Aktien von Syn-genta und Sulzer finde ich, Stand Sommer 2014, ebenfalls etwas berbewertet.

    Wo gibt es noch attraktivere Aktien?Diese sind im klein- und mittelkapitali-sierten Bereich zu finden. Die Small Caps haben ab 2011 lange unter dem starken Franken gelitten, da viele dieser Firmen

    Exporte in den Euroraum ttigen. Weil Eu-ropa aber nun aus der Rezession kommen sollte, wird bei diesen Firmen ein hheres Wachstum erwartet. Unser ganzes Portfo-

    lio richtet sich derzeit eher nach Small/Mid Caps als nach Large Caps aus.

    Welche Aktien rhren Sie nicht an?Aus Investorensicht schliessen wir grund-stzlich keine Aktien aus. Dennoch achten wir auf Warnsignale,

    die von Unternehmen ausgehen, und wir schauen auf nachhaltiges Wirtschaften der Firmen. Das heisst, wer die Umwelt zer-strt, soziale Grundstze missachtet oder Probleme bei der Corporate Governance hat, wird von uns kaum bercksichtigt. Ge-rade bei letzterem Kriterium htte es eine Firma wie Weatherford bei uns schwer.

    Sie haben im letzten Jahr zum ersten Mal seit 2007 Aktien von Schweizer Grossbanken gekauft. Vielen Inves toren ist das aber zu riskant wegen der Bussen, Sanktionen und Regu lierungen.Wahrscheinlich liegen diese Anleger mit dieser Einschtzung richtig. Wir kauften Bankaktien, weil diese Titel schnell auf ei-nen zyklischen Aufschwung reagieren. Und wir sind ja sehr optimistisch bezglich der Konjunktur. Wir besitzen UBS-Aktien und eine kleine Position von Aktien der Credit Suisse. Das Management der UBS hat die Herausforderungen des neuen Bankenmo-dells erkannt und hat Massnahmen zur Re-strukturierung eingeleitet. Bei der Credit Suisse dagegen gibt es noch viele offene Fragen bezglich der Firmenstruktur.

    Sind Sie auch fr 2015 optimistisch fr die Konjunktur?Absolut. Bei den Unternehmensgewinnen in Europa sehen wir zwar noch nicht das gewnschte Wachstum. Einige Sektoren ha-ben anhaltende Schwierigkeiten, wie etwa Versorger oder Banken. Anderen Sektoren wie der Industrie oder der Autobranche geht es viel besser, auch dank der Rck-kehr der Konsumenten. Das heisst, zykli-sche Aktien sind noch immer attraktiv.

    Wir kauften im letzten Jahr Bank-aktien, weil diese Titel schnell auf

    einen zyklischen Auf-schwung reagieren.

    Welche Pfeiler sttzen die Schweizer Wirtschaft?Sicher der Zuzug von hochqualifizierten Arbeitskrften in die Schweiz und eine res-pektierte und glaubwrdige Zentralbank, die den Mindestkurs zum Euro durchset-zen kann.

    Wie wird sich der Schweizer Aktienmarkt in den nchsten Jahren entwickeln?Wir hatten ein sehr starkes Aktienjahr 2013. Ich erwarte in diesem Jahr eine weitere Performance von rund 20 Pro-zent. Und gemessen am Verlauf des Wirt-schaftszyklus und der Gewinnentwick-lung der Firmen wre eine Steigerung von 15 bis 20 Prozent 2015 auch realistisch. Voraussetzung ist natrlich, dass es zu keinen grsseren geopolitischen Ausein-andersetzungen kommt und dass es kei-nen Stress bei den Whrungen gibt. Ge-nerell sind die Aktienmrkte derzeit nicht berbewertet, die Risikoprmien bei Ak-tien sind noch immer relativ hoch vergli-chen mit dem historischen Durchschnitt. Auch Dividendenrenditen liegen noch deutlich ber den Renditen von Staatsan-leihen.

    Eleanor Taylor Jolidon ist seit 2008 bei der Genfer Privatbank Union Bancaire Prive (UBP) und verantwortlich fr Schweizer Aktienfonds und institutionelle Mandate. Sie verfgt ber rund 20 Jahre Erfahrung im Bereich Asset Management und befasst sich seit ber 15 Jahren mit Schweizer Aktien-fonds. Bei der UBP betreut sie die Fonds UBAM Swiss Equity und UBAM Swiss Excellence, der ausschliesslich in Schweizer Firmen investiert, die in ihrer Branche inter-national fhrend sind.

    ELEANOR TAYLOR JOLIDONFONDSMANAGERIN UBP

  • ber die Konferenz

    Emerging Markets: war da was? Die aktuellen

    Geldflussstatistiken fr Anlagefonds und

    ETFs deuten darauf hin, dass Investoren europaweit

    Schwellenlnder wiederentdecken: Ob

    Obligationen-, Aktien- oder auch gemischte Fonds:

    Die Nachfrage ist seit drei Monaten rasant

    gestiegen. Begehen Investoren einen altbekannten

    Fehler? Standardmssig steigen Anleger zu

    spt in einen Markt ein, und sie verkaufen dann,

    wenn etwas schief geht. Wird es dieses Mal

    gut gehen?

    Darber und ber viele weitere spannende Themen

    werden wir diskutieren. Weitere Informationen

    und die Agenda finden Sie auf unserer Webseite.

    Zielpublikum

    Die Investment Conference richtet sich aus-

    schliesslich an unabhngige Vermgensverwalter,

    Family Offices, Pensionskassen-Vertreter und

    Mitarbeiter von Banken.

    Wo

    Renaissance Tower Hotel

    Turbinenstrasse 20, 8005 Zrich

    Teilnahmegebhr

    CHF 150. (zzgl. 8% MwSt.)

    Anmeldung und Agenda unter

    global.morningstar.com/chmic

    Kontakt

    Abdullah Mohammed

    [email protected]

    Tel.: 043 210 28 09

    20

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    Lead Sponsoren Untersttzt durch Medien PartnerAussteller

    MorningstarInvestment Conference

    Zrich 30. Oktober2014

  • 25

    BERNAHMEKANDIDATEN TRADING

    GROSS SCHLUCKT KLEIN UND DIE ANLEGER PROFITIERENWer Geduld aufbringt und ein wenig Glck hat, kann mit Aktien von bernahmereifen Schweizer Firmen Geld verdienen.

    Lange Zeit war der Aktienkurs von Publigroupe bei 100 Franken he-rumgedmpelt. Dann, Anfang 2014, begannen sich Gerchte um die Lausanner Werbevermarktungsfirma zu ranken. Dass sie verkauft oder zumindest zerschlagen werde. Gut handelten diejenigen Anleger, die den Spekulationen Glauben schenk-ten und die Aktien kauften. Denn im April startete tatschlich der bernahmekampf um Publigroupe. Im Juni ging die Firma fr 214 Franken pro Aktie an Swisscom.Aktionre konnten mit bernahmen schon immer Geld verdienen. Das Tiefzinsum-feld mit den Gnstigkrediten befeuert das Umfeld fr Firmenkufe derzeit aufs Neue. Firmen in der Schweiz geraten immer wie-der ins Visier von Kufern aus dem In- und Ausland. Mal passieren die bernahmen vllig unvermittelt, mal halten sich Spe-kulationen ber Jahre ohne Gewissheit, dass etwas passiert. Wetten auf die Aktien von bernahmekandidaten haben also klar spekulativen Charakter. Manchmal gehen die Wetten auf, manchmal nicht. Die meist-genannten Takeover-Firmen der Schweiz:

    ActelionDas Allschwiler Biopharmaunternehmen soll schon seit Lngerem auf der Einkaufs-liste grosser Pharmamultis stehen. Die Aktie ist allerdings schon massiv gestiegen, was die Firma teurer und unattraktiver macht.

    AFGDer frhere CEO und Verwaltungsrat Edgar Oehler knnte seinen Anteil von fast 20 Pro-zent am Bauzulieferer verkaufen wollen.

    AMSDer sterreichische Halbleiterhersteller, der seine Aktien in der Schweiz kotiert hat,

    VON DANIEL HGLI

    Keiner zu gross, ein bernahmekandidat zu sein: Panalpina-Frachtflugzeug. zvg

    soll bei einigen Konkurrenten das Inte-resse geweckt haben. Die Aktie hat daher ebenfalls schon stark angezogen.

    ClariantDer Spezialchemiekonzern wird immer wieder mit BASF in Verbindung gebracht.

    GalenicaDie unsichere Lage im Aktionariat der Ber-ner Firma lsst eine Einverleibung in einen grossen Pharmakonzern vermuten.

    Goldbach GroupNach Publigroupe knnte ein weiterer Werbevermarkter aufgekauft werden.

    OriorAuslndische Produzenten knnten sich fr den Zrcher Hersteller von Rapelli-Sa-

    lami und anderen Fleischerzeugnissen in-teressieren.

    PanalpinaDas Basler Logistikunternehmen wrde ins Beuteschema von grsseren Konkurrenten passen. Der Hauptaktionr msste aber noch berzeugt werden.

    TemenosDer Genfer Hersteller von Bankensoftware hat hohe Nettobarmittel angehuft eine fette Beute.

    SantheraDas krisengeschttelte Biotech-Unter-nehmen steht wieder auf gesnderen Beinen und das Management des Un-ternehmens bietet sich unverhohlen fr Partnerschaften oder mehr an.

  • 26

    TRADING BRSENWEISHEITEN

    STUDIUM DER AKTIENKURSE MACHT WAHNSINNIGUnterhaltsam, widersprchlich, lehrreich: Brsenweisheiten gibt es schon so lange wie die Brse selbst. Eine Zusammenstellung.

    Fr den Erfolg an der Brse braucht es

    die vier G: Geld, Gedanken, Geduld

    und Glck.Dieser Spruch stammt von Andr Kosto-lany, dem Grossmeister der Brsenspr-che. Obwohl seit 1999 tot, werden die Statements des Ungarn-stmmigen Journa-listen und Vermgensverwalters noch heute hufig zitiert. Kostolany stellte sich auf den Standpunkt, dass Anleger ihre Investments 1. verstehen und 2. Geduld haben sollten. Sinngemss geht seine oben zitierte Weis-heit weiter: Wer langfristig immer die ers-ten drei G befolgt, der hat frher oder sp-ter auch das notwendige Glck. Kostolany hielt die Massenpsychologie fr die wich-tigste Grundvoraussetzung dafr, um das Handeln der Brsianer zu verstehen:

    Die Kursentwicklung hngt allein davon ab,

    ob mehr Idioten als Papiere da sind oder mehr Papiere

    als Idioten.Wieder Kostolany. Ob er mit seinen Anla-gen er handelte mit Aktien, Rohstoffen, Anleihen und Optionen aller Art reich wurde, weiss niemand so recht. Er habe mit seinen Spekulationen zu 49 Prozent verloren, aber zu 51 Prozent gewonnen.

    VON DANIEL HGLI

    Und von dieser Differenz habe er ganz gut gelebt, sagte er einmal.

    Hin und Her macht die Taschen leer.

    Diese durchaus ernst zu nehmende Brsen-weisheit spielt nicht bloss auf die Tatsache an, dass sich bei hufigen Aktienkufen und -verkufen die Gebhren summieren. Auch strategieloses Handeln und nervses Umschichten kann die Taschen des Inves-tors leeren.

    The trend is your friend.

    Eine der wichtigsten, aber auch gefhr-lichsten Brsenregeln. Der Trend eines Aktienkurses oder eines Index kann ein Freund des Anlegers sein, wenn es deutliche Si-

    gnale steigender Kurse gibt zum Beispiel die lockere Geldpolitik der Zentralbanken in den letzten Jahren. Der Trend wird zum Feind, wenn Anleger Aktien kaufen, weil sie jeder kauft. Die Folge des Herdentriebs sind Bildung von Preisblasen, die zumeist ein unschnes Ende nehmen.

    Never touch a falling knife.

    Greife nie in ein fallendes Messer das Gegenteil der vorherigen Brsenregel. Oft kaufen Investoren Wertpapiere, deren Preise seit Tagen oder Wochen fallen im Glauben, man erwische den richtigen Zeitpunkt einer Trendumkehr. Nicht sel-ten sinkt das Wertpapier aber noch weiter, und der Anleger bsst sein eingegangenes Risiko mit einer Wartezeit von Monaten bis Jahren, bis der

    Andr Kostolany ist der Grossmeister der Brsenweisheiten. Seine Sprche haben Generationen von Anlegern geprgt. Keystone

  • 27

    BRSENWEISHEITEN TRADING

    Einstiegspreis wieder erreicht ist wenn berhaupt.

    Buy on bad news, sell on good news.

    Wieder eine andere Sichtweise und das Gegenteil der Trend-Regel und der Messer-Weisheit: Kaufe Wertpapiere bei schlech-ten News, verkaufe sie bei guten Nach-richten. Ein riskantes Unterfangen, denn Phasen fallender Kurse knnen lnger an-dauern, als einem lieb sein kann. Nur fr erfahrene und risikofreudige Anleger.

    Kaufen, wenn die Kanonen donnern.Eine etwas zynische Brsenregel des deut-schen Bankiers Carl Mayer Rothschild (18201886). Demnach sollte man Aktien vor allem in Zeiten von Krisen und Kriegen kaufen. Rothschilds Regel bewahrheitete sich im Irak-Krieg, der am 20. Mrz 2003 ausbrach. Zunchst fiel der Dow-Jones-Index nach Beginn der Kampfhandlungen noch ein paar Tage, begann dann aber zu steigen und legte eine Rally hin, die bis zur Finanzkrise im Jahr 2007 andauerte.

    Wette nie gegen die Notenbank.

    Die Brsenweisheit beruht auf der Tatsa-che, dass Notenbanken am lngeren Hebel sitzen als die restlichen Marktakteure. Vor

    allem die US-Notenbank hat in den letzten Jahrzehnten immer wieder aggressiv die Leitzinsen gesenkt und damit meist stei-gende Brsen bewirkt. Daher sollten An-leger in solchen Phasen nicht auf fallende Aktienkurse wetten.

    Investiere nur in eine Aktie, deren Geschft du auch verstehst.

    Eine der wichtigsten Brsenregeln der US-Investorenlegende Warren Buffett, der in seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway etwa Aktien von Lebenmittel-herstellern, Zugunternehmen, Autoversi-cherern oder Lokalzeitungen fhrt. Buffett pflegt den klassischen Value-Ansatz: Un-terbewertete Aktien kaufen und mglichst lange halten. Ein Investor muss dabei auch Rckschlge verkraften knnen. Daher Buffetts weitere Regel:

    Kaufe nie eine Aktie, wenn du nicht damit

    leben kannst, dass sich der Kurs halbiert.

    Eine umstrittene Regel, die besagt, dass man im Monat Mai Aktien verkaufen und im September an die Brse zurckkehren soll, heisst:

    Sell in May and go away.

    Hintergrund dieser Weisheit ist die frher oft beobachtete Sommerflaute an den Br-sen und den damit einhergehenden fallen-den Kursen. Heute stimmt das nicht mehr unbedingt, wie ein Blick auf die Sommer-Kursentwicklung der letzten 20 Jahre zeigt.

    Buy the rumor, sell the fact.

    Kaufe bei Gerchten, verkaufe bei Fakten. Gerchte, vor allem solche zu mglichen Firmenbernahmen, wirken in der Regel kurstreibend. Gerne springen dann Inves-

    Auch ein flotter Sprcheklopfer: Die US-Anlegerlegende Warren Buffett. Keystone

    Der konom John Maynard Keynes: Im Wahnsinn wegen Aktienkursen? Keystone

    toren auf den fahrenden Zug auf. Ein mit-unter gefhrliches Verhalten: Stellen sich die Gerchte als falsch heraus, fallen die zuvor gestiegenen Kurse jh. Und der In-vestor hat den Verlust, falls er den rich-tigen Zeitpunkt zum Verkaufen nicht er-wischt hat.

    Niemand war je in der Lage, die Brse

    vorherzusagen. Es ist eine totale Zeit-

    verschwendung.Diese Aussage des US-Investors und Buchautors Peter Lynch beruht auf sei-ner Feststellung, dass es noch nie ein Br-sen-Timing-Experte in die Hitparade der reichsten Leute der Welt geschafft hat.

    Drei Dinge treiben den Menschen zum

    Wahnsinn. Die Liebe, die Eifersucht

    und das Studium der Brsenkurse.

    Das Zitat von John Maynard Keynes lsst vermuten, dass nicht einmal einer der be-deutendsten konomen des 20. Jahrhun-derts die Irrungen und Wirrungen der Brsen nachvollziehenkonnte.

  • 28

    TRADING OPTIONSSTRATEGIEN

    WELCHE STRATEGIEN MIT DERIVATEN SIND SINNVOLL?Hebelprodukte bieten viele Mglichkeiten: Neben der Depotabsi-cherung eignen sich Optionen auch fr Spekulationen.

    Wertpapiere mit Hebel haben etwas Fas-zinierendes, weil sich der Gewinn auf das eingesetzte Kapital schnell vervielfachen, aber auch wie Schnee an der Sonne rasch wegschmelzen kann. Mit einem Hebel kn-nen Anleger mit relativ wenig Geld grs-sere Summen bewegen. Zu den bekanntes-ten Hebelpapieren zhlen die Optionen. Diese Produkte beziehen sich auf die un-terschiedlichen Anlagekategorien wie In-dices, Aktien, Devisen, Zinsen oder Roh-stoffe. Hier die beliebtesten Einsatzgebiete fr Derivate:

    Fr steigende Aktienkurse: Long Call Wer steigende Aktienkurse erwartet, setzt auf die Strategie Kauf von Kaufoptionen im Fachjargon Long Call genannt. Der Kufer eines Calls erwirbt durch die Zah-lung einer Optionsprmie das Recht, einen bestimmten Basiswert zu einem vereinbar-ten Preis innerhalb einer bestimmten Zeit-spanne vom Verkufer dieser Option zu be-ziehen. Das maximale Verlustrisiko ist auf die Hhe der Optionsprmie beschrnkt.

    Fr fallende Aktienkurse: Long Put Wer hingegen ein Depot absichern will oder auf fallende Kurse setzt, kann einen Put kaufen. Denn der Kufer eines Puts hat das Recht, der Gegenpartei den jeweiligen Basiswert zum zuvor fixierten Preis zu ver-kaufen. Auch hier ist der maximale Verlust auf die bezahlte Optionsprmie limitiert.

    Fr Verkufer: Short Call Ein Short Call, also der Verkauf von Kauf-optionen, bietet sich an, wenn der Verku-fer mit fallenden oder stagnierenden Kur-sen an den Finanzmrkten rechnet. Denn der Verkufer einer Kaufoption erhlt vom Kufer eine Prmie dafr, dass er die Ver-

    VON FRDRIC PAPP

    Wer mit Derivaten handelt, muss dem Markt tglich den Puls fhlen. hfox / fotolia.com

  • 29

    OPTIONSSTRATEGIEN TRADING

    pflichtung eingeht, am Verfallstag oder whrend der Laufzeit den Basiswert an den Kufer zu liefern. Beim Short Call ist der Gewinn auf die Op-tionsprmie begrenzt. Allerdings trgt man als Verkufer einer Kaufoption ein sehr ho-hes Verlustrisiko, wenn der Verkufer unco-vered ist, das heisst, er hat den Basistitel gar nicht in seinem De-pot. Wird der Verku-fer ausgebt, muss die-ser den Basiswert auf dem Markt zum dort angebotenen Preis kau-fen und ihn dem Be-rechtigten liefern. Ge-rade bei Aktien kann dies teuer werden. Viele Spekulanten ha-ben sich mit solchen Geschften schon die Finger verbrannt. Daher gilt: Wenn Short Call, dann nur wenn die Titel auch im De-pot sind.

    Fr stagnierende oder steigende Kurse: Short PutBeim Short Put spekuliert der Verkufer einer Put-Option im Gegensatz zu einem Short Call auf steigende oder stagnierende Kurse. Luft der Kurs des Basiswerts ge-gen den Put-Verkufer, muss er den Basis-wert zum vereinbarten Preis abkaufen. Der maximale Verlust ist abhngig vom verein-barten Preis, von der vereinnahmten Op-tionsprmie und der Wertentwicklung des

    Die reichen Leute horten Bargeld

    Fr die reichen und superreichen Leute bleibt das Bargeld Knig und dies trotz der Minizinsen auf Sparguthaben. Laut einer Studie halten die zwlf Milli-onen Reichsten der Welt 28 Prozent ih-res Vermgens in bar, bloss 26 Prozent in Aktien und 20 Prozent in Immobilien. Der Grund fr das Zurckhalten der Barreser-ven ist die Finanzkrise im Jahr 2008, die den Vermgenden offenbar einen gewal-tigen Schock versetzt hat. Denn vor 2008 lag die Barquote nur etwa halb so hoch wie heute. Viele Vermgende haben mit ihrer Zurckhaltung den Anstieg an den Aktien-mrkten inbesondere ab 2009 verpasst und beurteilen nun einen Einstieg bei den ge-stiegenen Kursen wieder als zu riskant. Fr viele Superreiche spielt es aber gar keine Rolle, ob sie nun 20 oder 50 Prozent als Bargeld in Reserve haben die meisten anderen Anlageklassen werfen sowieso ge-nug fr den Lebensunterhalt ab.

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    Basiswerts. Die Hhe mglicher Gewinne ist auf die vereinnahmte Prmie limitiert.

    Bei Seitwrtsbrsen: Short Strangle Erwartet der Investor eine Seitwrtsbewe-gung des Basiswerts innerhalb eines be-

    stimmten Zeitraums, kann ein Short Call mit einem Short Put kombiniert werden. In der Fachsprache heisst diese Strategie Short Strangle. Ein Beispiel dazu: Der SMI steht bei 8300 Punkte. Erwartet wird, dass der Leitin-dex nicht unter 8000 fllt, aber auch nicht ber 8700 steigt. No-

    tiert der SMI beim Verfall der Optionen in-nerhalb dieses Kursbands, dann kassiert der Verkufer sowohl die Prmie fr den Short Call als auch jene fr den Short Put. Ist die Preisfixierung aber deutlich ausser-halb dieses Kursbands, drohen auch mit Short Strangles grssere Verluste.Allgemein gilt fr den Handel mit Optio-nen: Bevor diese eingesetzt werden, ms-sen sich Anleger unbedingt mit der Funk-tion, den Usanzen sowie den Chancen und Risiken dieser Instrumente vertieft befas-sen; damit nicht nur die richtige Option, sondern auch die richtige Dosis gewhlt wird. Denn schon der Schweizer Arzt Pa-racelsus sagte: ... allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift ist.

    HebelJede Option hat einen Hebel. Dieser gibt an, wie stark sich der Optionspreis ndert, wenn sich der Basiswert um 1 Prozent verndert. Je hher der Hebel, desto grsser der potenzielle Gewinn und Verlust.

    BasispreisAuch Ausbungspreis oder Strike genannt. Das ist der Preis, zu dem man den Basiswert am Verfallstag oder bei einer amerikanischen Option whrend der gesamten Laufzeit erwerben oder verussern kann.

    LaufzeitJe lnger die Laufzeit einer Option, desto h-her der Zeitwert und somit der Optionspreis.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass der Call oder der Put einen positiven Wert entwickelt, ist in ei-nem lngeren Zeitraum grsser als in einem krzeren Zeitabschnitt.

    VolatilittNeben dem Basispreis hat auch die Volatili-tt einen grossen Einfluss auf den Preis ei-ner Option. Die Volatilitt ist ein Mass fr die Schwankungsintensitt eines Basiswerts. Je hher die Volatilitt ist, desto hher wird gleichzeitig der Optionspreis. Denn je strker eine Aktie schwankt, desto hher wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Optionsschein am Ende der Laufzeit einen positiven Wert er-reicht, falls man die richtige Option gekauft hat.

    WICHTIGE BEGRIFFE FR ANLEGER, DIE MIT OPTIONEN HANTIEREN

    Grundstzlich sollten die Anleger keine ungedeckten Call-Optionen auf

    einzelne Wert- papiere verkaufen.

  • 30

    TRADING HOCHFREQUENZHANDEL

    WIE DIE MASCHINEN HERREN BER DIE MRKTE WURDENMachen sie die Mrkte undemokratischer oder liquider? Die Meinungen ber Hochfrequenzhndler gehen auseinander.

    Hochfrequenzhndler (HFT) kau-fen und verkaufen Wertpapiere mithilfe von Computer-Algorith-men in Bruchteilen von Sekunden. Die Gewinne je Transaktion sind gering, sum-mieren sich aber wegen der Vielzahl der Geschfte. Tempo ist dabei entscheidend, weshalb Hochfrequenzhndler ber blitz-schnelle Computer-Verbindungen zu den Brsen verfgen. Nicht nur der Handel mit Wertpapieren wird elektronisch aus-gefhrt aber auch die Entscheidungen fllen heutzutage nicht mehr Menschen, sondern Maschinen.

    Privatanleger knnen in Sachen Geschwindigkeit nicht mithaltenDoch die Branche steht zunehmend im Ge-genwind. Kritiker argumentieren, Hoch-frequenzhndler wrden den Markt mani-pulieren, weil sie mehr Informationen als andere Marktteilnehmer zur Verfgung htten. Vor allem Privatanleger knnen in Sachen Geschwindigkeit niemals mit den Algo-Tradern mithalten.Zudem erschttern immer wieder elektro-nische Pannen das Vertrauen in die Bran-che des ultraschnellen Handels. So zum Beispiel der Flash Crash von 2010. Der Dow Jones sackte damals innerhalb ei-ner halben Stunde um 1000 Punkte ab. Grund dafr waren unkontrol-lierte Computer-Auf-trge eines einzigen In-vestmentfonds.Befrworter des HFT entgegnen, an den Mrkten werde fr mehr Liquiditt gesorgt. Je fter ein Wert gehandelt werde, desto realistischer sein Preis, desto kleiner die

    VON IVO RUCH

    Spanne zwischen Angebots- und Nach-fragepreis einer Aktie. Unbestritten ist, dass der Einfluss der Trading-Maschinen wchst. Experten gehen davon aus, dass in

    den USA mittlerweile der HFT-Anteil am ge-samten Aktienhandel bei rund 70 Prozent liegt.Fr Aufsehen und zu-stzlichen Wirbel hat krzlich auch ein Buch des Starautors Mi-chael Lewis gesorgt.

    In Flash Boys kritisiert er die Hochge-schwindigkeitsbranche, vor allem das so-genannte Front Running. Durch ihren

    Geschwindigkeitsvorteil erkennen Hoch-frequenzhndler die Handelsplne der an-deren Marktteilnehmer frhzeitig und nut-zen diese zu ihren Gunsten. Zudem knnen die Preisunterschiede zwischen den ver-schiedenen Brsen ausgenutzt werden (im Jargon Arbitrage genannt).

    Mit einer neuen Regulierung die Mrkte widerstandsfhiger machenLaut Lewis, der selbst als Investmentban-ker ttig war, geschieht das systematisch und im grossen Stil. Was einst der ffent-lichste und demokratischste Finanzmarkt der Welt war, ist zu einem privaten Anlass verkommen, schreibt Lewis. Die Verlierer dieses Wettlaufs sind seiner Meinung nach

    Der Rechner entscheidet ber Kauf oder Verkauf einer Aktie. Sehenswerk/fotolia.com

    Was einst der ffent-lichste Finanzmarkt

    der Welt war, ist zu einem privaten

    Anlass verkommen.

  • 31

    HOCHFREQUENZHANDEL TRADING

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    Ihr Kompetenzzentrum fr medizinische Faltenbehandlung am Obersee

    Aus Leidenschaft, mit ihrem Auge fr Schn-heit und ihren magic hands zaubert sie innert krzester Zeit und mit wenig Aufwand jedes Fltchen weg und macht so viele Menschen glcklich. Schon ab 25 beginnt der Alterungs-prozess. Man verliert durchschnittlich bis zu 5ml Hyaluronsure pro Jahr. SwissArtofAge hat sich darauf spezialisiert, Gesichtern gezielt das Volumen zu ersetzen, wo es ber die Jah-re, altersbedingt oder durch Gewicht-, bzw. Fett- oder Wasserverlust, verloren gegangen ist. Ganz auf natrliche Art und Weise. Ohne Operation, Narkose und Schmerzen. Kein Arbeitsausfall! Ein bisschen Bckchen, etwas Meso, die Brauen leicht angehoben, macht so manches Gesicht frischer und um Jahre jnger. Die Mimik soll belassen bleiben und die Kon-turen des Gesichtes hervorgehoben werden. Ganz nach der Philosophie weniger ist mehr!

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    Starre Gesichter oder sogenannte Frozen Faces sind hier kein Thema. Jahrelange Erfahrung und ganz viel Feingefhl machen die Arbeit von Petra Wohlfahrtsttter einzigartig, punktgenau eben.

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    SwissAr tofAgePUNKTGENAUE SCHNHEIT

    die langsameren Marktteilnehmer Privat-anleger, aber auch institutionelle Investo-ren, die Milliarden von Pensionskassengel-der verwalten.Auch die Behrden nehmen den Hoch-frequenzhandel unter die Lupe. FBI und die US-Justiz gingen der Frage nach, ob die schnellen Computergeschfte die Ge-setze zum Insider-Handel verletzen. Mit ei-ner neuen Regulierung sollen die Finanz-mrkte stabiler und widerstandsfhiger gemacht werden. Auch Autor Lewis stellt eine Lsung vor, wie der Brsenhandel wieder gerechter ge-macht werden kann. Eine Gruppe von Ban-kern und Programmierern hat die Schaf-fung eines Handelsplatzes initiiert, der die Auftrge aufgrund ihres Eingangs ausfhrt und alle Teilnehmer gleich behandelt. Der IEX genannte Handelsplatz ist seit Okto-ber 2013 in Betrieb und soll noch in die-sem Jahr zu einer ffentlichen Brse wer-den. Der Kampf Mensch gegen Maschine soll so ein bisschen gerechter werden.

    Eine Art Casino zuungunsten der Privaten

    Herr Chesney, welche Bedeutung hat der Hochfrequenzhandel (HFT)?Fr die Schweiz haben wir keine genauen Zahlen, aber sie liegen wahrscheinlich in der Nhe der EU, wo HFT etwa 50 Prozent des Aktienhandels ausmacht.

    Was ist das Problem beim HFT?Es ist eine Art Casino zuungunsten der Privatanleger. Hochfrequenzhndler wie Grossbanken und Hedgefonds haben gros se Geschwindigkeitsvorteile. Zusam-men mit der Undurchsichtigkeit und den Manipulationsmglichkeiten der Aktien-preise von HFT fhrt das dazu, dass Trans-aktionen entstehen, die nicht im Sinne von freien Mrkten und des Liberalismus funk-tionieren.

    Welchen Einfluss hat das auf die Stabilitt unseres Wirtschaftssystems?

    Der ganze Fi-nanzplatz und die Wirtschaft werden da-durch instabiler. Unsere Wirt-schaft funktio-niert nicht nach Mikro sekunden.

    Wie knnte man dieser Gefahr vor-beugen?Ich persnlich befrworte eine Transak-tionssteuer in der Hhe von zum Beispiel 0,1 Prozent auf smtliche Trades. Das wrde schon eine Menge korrigieren. Denn unsere Wirtschaft sollte der breiten Masse und nicht einzelnen grossen Playern die-nen.

    Prof. Marc Chesney ist Vizedirektor des Ins-tituts fr Banking und Finance an der Uni-versitt Zrich. cash

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    BRSENHANDEL DAYTRADING

    WAS ES FR ERFOLGREICHES DAYTRADING BRAUCHTDamit das Daytrading nicht zum unberechenbaren Casino-Zocken verkommt, sollten einige wichtige Dinge beachtet werden.

    Die Marktbewegungen verfolgen, ge-schickt ein paar Positionen vern-dern und am Ende des Tages auf satte Gewinne zurckblicken: Beim Day-trading lockt das schnelle Geld. Doch das Ganze ist anspruchsvoll, braucht Zeit, Aus-dauer und Disziplin. Denn laut Studien verlieren gegen 90 Prozent der Daytrader auf die Dauer Geld. Und unvorsichtige An-fnger haben gegen professionelle Anle-ger, die mit Instrumenten wie dem Hoch-frequenzhandel hantieren, wenig Chancen (siehe Beitrag Seite 30).

    Trading muss man lernen, es ist aber keine HexereiUm sein Geld im Tagesgeschft zu inves-tieren, sollte man sich zuallererst klar da-rber werden, wie viel Trading-Geld dafr eingesetzt werden soll. Als Faustregel gilt: Nicht mehr Kapital investieren, als man bei einem Totalverlust verkraften knnte (siehe Box Seite 33). Verluste macht am Anfang praktisch jeder. Trading-Profi Rdiger Born er ist seit 20 Jahren aktiver Trader, leitet Seminare und ist Handelschef der Vermgensverwaltung Born Stahlberg und Partner rt Anfn-gern, mit einer kleinen Menge Geld anzu-fangen. Dann merke man, wie sich Verluste anfhlen, verliert aber noch keine bedeutende Summe. Der Markt ist der beste Lehrmeis-ter, so Born.Wichtig ist, dass man sich eine Strategie zu-rechtlegt, bevor man selbst aktiv wird. Ge-rade weil der Handel keine teure Infra-struktur voraussetzt, ist die sinnvollste In-vestition jene in ein Lehrmittel oder eine