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CAMPUS - haw-hamburg.de · Make-Up, Fantasy Make-Up usw. In der Regel wendeten wir alles an uns selbst an, In der Regel wendeten wir alles an uns selbst an, aber ab und zu bekamen

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CAMPUS TOUR

D i e C a l i f o r n i a S t a t e U n i v e r s i t y L o n g B e a c h , k u r z

C S U L B , g e h ö r t z u d e n g r ö ß t e n U n i v e r s i t ä t e n

K a l i f o r n i e n s m i t c a . 1 3 0 H e k t a r G r u n d f l ä c h e u n d

u n g e f ä h r 3 6 . 0 0 0 e i n g e s c h r i e b e n e n S t u d e n t e n p r o

S e m e s t e r . D i e U n i v e r s i t ä t b i e t e t u n t e r a n d e r e m i n ü b e r

8 0 G e b ä u d e n , 1 3 7 u n t e r s c h i e d l i c h e B a c h e l o r A b s c h l ü s s e

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C e n t e r s , v i e r I n s t i t u t e n u n d v i e r K l i n i k e n .

Es gibt so viel auf dem Campus, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.

Fangen wir also ganz oben, nördlich an. Im Nordwesten ist das Child

Development Center, das umweltbewusste Recycling Center und gewisse

On-Campus Housings. Ein Ort der Ruhe und Kultur bietet der kleine Earl

James Miller Japanese Garden mit einem traditionellen Teehaus, wo man

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auch Koi Fische in allen Größen füttern kann. Achtung es ist nur zu gewissen

Zeiten geöffnet und montags und samstags sogar ganz geschlossen! Dann

folgen ein großer Parkplatz, ein Parkhaus und das gut ausgestattete

Business of Adminstration Building.

Stolz der Universität und Blickpunkt im mittleren Norden ist die Mike &

Arline Walter Pyramide (PYR). Die 18-stöckige Pyramide hat unter anderem

drei komplette Basketballfelder, fünf Volleyballfelder und natürlich ein full-

service Fitness Center. In der Pyramide finden auch die wichtigen

Collegespiele mit ihren verrückten Fans statt, wo man als Student umsonst

zuschauen kann.

Dann kommt das Dance Center mit Tanzstudios, einem 250 Personen

Theater, Dance Therapy Clinic und Dance Notation Computer. Das Dance

Department ist das größte und am besten ausgestattete im Lande! Gleich

daran angrenzend ist das Carpenter Performing Arts Center, mit 1065

Sitzplätzen, der höchst technologisch fortgeschrittene Vorstellungssaal in

seiner Größe in der ganzen Region. Dort hatte ich die Gelegenheit, einen

Vortrag von Special Effects Make Up Artist Gabe Bartalos im Gespräch mit

Matthew Barney zu besuchen. Als Student – Eintritt frei! Wenn man am

Music Center vorbeigeht hört man oft Studenten mit ihren Instrumenten

üben. Am Ende des Semesters habe ich dort auch ein kleines

Weihnachtskonzert besucht.

Östlich

sind dann weitere Parkhäuser. Gehen wir hinunter in das Student

Recreation and Wellness Center, kurz Rec Center genannt. Dies ist ein

großes zweistöckiges Gebäude, mit allen Arten von Fitnessgeräten,

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Gewichtheben und Ausdauertraining, mehreren Trainingshallenplätzen, wo

meistens Basketball gespielt wird, einem Racquetballfeld, einer Indoor

Jogging Laufbahn, Räumen für alle möglichen Kurse, einer Kletterwand,

einem Wellness Center, Swimmingpool und Spa usw. Als Austauschstudenten

haben wir auch hierzu kostenlosen Zugang und müssen uns nur dort

anmelden, weil beim Eingang ein biometrischer Hand Scanner eingesetzt

wird. Gleich gegenüber ist auch die University Police Station! Wieder mehr

zur Mitte hin gibt es Tennisplätze, ein Softball Field, Baseball Field,

Leichtathletik Track & Field, Basketballfelder und Schwimmbahnen.

Von Westen nach Osten erstreckt sich das International House, ein On-

Campus Studentenwohnheim, wo sich jeweils ein International Student mit

einem amerikanischen Student ein Zimmer teilt. Das Nursing Building ist

gegenüber dem Student Health Center, wo jeder Austauschstudent einmal

hin muss, wegen der Immunisation Bestätigung. Gesundheit ist eine

kostspielige Sache in Amerika und jedes Mal, wenn ich zum Student Health

Center kam, musste ich $15 zahlen. Wegen meines unerklärlich

angeschwollenen Knöchels schickte man mich in den Emergency Room des

nächstliegenden Krankenhauses auf eigene Kosten. Der Arzt hat es sich kurz

angeguckt, mir einen Verband verschrieben und das war es. Die Rechnung

belief sich auf fast $1000, wovon die Versicherung ungefähr $600 abdeckte

und ich den Rest zahlen musste.

Zurück

auf dem Campus kommen das Soroptimist House, wo zum Beispiel

Festlichkeiten mit Essen stattfinden und das Family and Consumer Sciences

Building. Ganz wichtig: die Brotman Hall, wo sich das International Office

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befindet, aber auch viele wichtige Dienste- und Verwaltungsbüros. Schräg

gegenüber ist das University Art Museum, mit einer renommierten

Sammlung, welches mit dem Horn Center verbunden ist. Das Horn Center ist

ausgestattet mit hunderten von Computern für die Studenten zum

Recherchieren und Hausaufgaben machen. Man kann dort drucken, kopieren

und scannen oder auch seinen eigenen Laptop anschließen. Geht man dort

heraus, trifft man auf das Kinesiology Buidling, gefolgt von Health and

Human Services Building. Im Osten befinden sich dann das College of

Engineering und Design Department.

Im

Herzen des Campuses befindet sich die University Student Union (USU), wo

ich persönlich gerne meine Freizeit verbracht habe und auch den CSULB

Table Tennis Team Club mit gegründet habe. Im Untergeschoss kann man

Bowling, Billard, PS3, Xbox360, Tischfußball, Air Hockey und Tischtennis

spielen, Fernsehen gucken und draußen im Pool schwimmen. Zudem wurden

viele Aufenthaltsmöglichkeiten eingerichtet, wo man sich mit Freunden treffen

oder Hausaufgaben machen kann. Es ist nicht ungewöhnlich, dort ab und zu

auch Studenten im Sessel schlafend vorzufinden. Im zweiten Stock ist dann

ein Food Court, wo Fast Food Ketten, wie Subway, Carls Jr., sbarro, usw.

vertreten sind, aber auch Geschäfte, wie zum Beispiel eine Bank, ein Kiosk

oder ein Friseur. Da ich einen Club gegründet hatte, musste ich auch in den

zweiten Stock zum Student Life & Development. Dieses gehört zur

Associated Students, Inc. (ASI) und veranstaltet unter anderem viele

Events auf dem Campus. Im dritten Stock befinden sich die Vorsitzende der

ASI, ASI Student Government, Gremien, deren Justiz, Greek Fraternities and

Sororities, viel Organisatorisches und auch Räume für Besprechungen. Neben

der USU ist der University Dining Plaza, wo es noch mehr

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Essensmöglichkeiten gibt, wie Domino’s Pizza, Panda Express, Surf

City Squeeze, The Chartroom, Nugget – Grill&Pub und natürlich

Starbucks. Weiter geht es dann zum University Bookstore! Am

Anfang des Semesters ist dort viel los und man muss draußen seine

Tasche abgeben, bevor man hinein geht, denn dort holen sich die

meisten Studenten ihre Bücher für ihre Kurse oder verkaufen ihre

alten Bücher von den vorigen Semestern. Dort bekommt man auch

seinen Studentenausweis mit Foto ausgestellt, der auch die Long

Beach Transit, für das Busfahren in Long Beach, mit einschließt! Doch

das ist nicht alles, zudem kann man Schreibwaren, Kleidung,

Geschenke und sogar Laptops, Tablets und Zubehör, wie Kopfhörer

und Ladegeräte dort kaufen. Östlich der USU ist das Central Plant

Building, das noch zum Engineering Department gehört, südlich

fangen dann die Naturwissenschaftlichen und Mathematik Gebäude an,

wie Molecular and Life Science Center Building, Hall of Science,

Microbiology und Peterson Hall 1&2. Südlich vom Bookstore ist zum

einen das große Psychology Building und dann folgen die fünf

Liberal Arts Buildings, die direkt zur riesigen University Library

führen. Über eine Millionen Bücher, Texte, Sammlungen, aber auch

Web-basierte Texte, Zeitungen, Magazine, Abschlussarbeiten, DVDs,

usw. findet man dort. Natürlich ist auch die Bibliothek mit ganz vielen

Computern ausgestattet und man kann dort auch drucken, kopieren

und scannen. Das besondere an diesem Ort ist, dass man essen und

trinken darf und es gibt sogar einen eigenen Starbucks dort. Während

der Finals hat die Bibliothek 24 Stunden geöffnet. Der östliche Flügel

ist das Academic Service Building und dahinter befinden sich das

Multi-Media Center und College of Education. Im mittleren Süden

ist das neunstöckige McIntosh Humanities Building, das zum

größten College an der CSULB, College of Liberal Arts, gehört. Das

Language Art Building ist nebenan. Dann kommt das University

Theater Building und Student Theater. Das Department of

Theatre Arts ist sehr gut ausgestattet. Neben den Klassenräumen,

Proberäumen, Tanzstudios, Bühnen- und Kostümwerkstätten, Maske,

Requisite, Licht und Sound Laboren, gibt es natürlich auch eine Bühne

mit bis zu 237 Plätzen, wo mehrere Eigenproduktionen im Semester

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laufen. Ganz östlich ist dann noch das University Telecommunications

Building, das zum Film Department gehört. Das Art Department, das vier

Fine Arts Buildings hat, stellt Räume für Zeichnen, Malerei, Animation, Holz,

Metall, Skulptur und Ateliers zur Verfügung, worin man 24 Stunden arbeiten

kann. CSULB gehört zu den größten, staatlich geförderten und wirklich gut

ausgestatteten Kunsthochschulen im Lande, da auch viele Berühmtheiten dort

ihren Abschluss gemacht haben, wie zum Beispiel Steven Spielberg. Dazu gibt

es sogar einen Art Store, wo man auf die Schnelle viele der für den

Unterricht benötigten Materialien besorgen kann! Zwischen den Fine Arts

Buildings und dem Liberal Arts Building sind große Grünflächen, wo viele

gerne bei dem guten Wetter Zeit verbringen und man sich ausruhen kann. Da

der Campus so groß ist, wurden dort auch Shuttle Busse eingerichtet, die

täglich von morgens bis abends fahren.

Hier die Karte des Campuses:

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KURSE

Alle Kursbeschreibungen findet man auf CSULB, welche Kurse jedoch im Semester

angeboten werden findet man HIER. In Hamburg studiere ich Kostüm Design (BA) im 6.

Semester an der HAW. An der CSULB ist dies auch ein Undergraduate Program, Bachelor of

Arts in Theatre Arts – Option in Technical Theatre: Scenery/Costume/Lighting Design

genannt. Interessanterweise haben alle Theater Majors die Möglichkeit und es besteht die

Pflicht, jeweils in Bühne, Kostüm oder Make-Up, Licht und Stage Management, einmal bei

einer University Theater Produktion teilzunehmen. Dort galt ich zwar als Freshman (Student

ersten Jahres), die eigentlich nur Kurse der Lower Divison wählen können, aber ich bin so

gesehen ein Junior (Student dritten Jahres) gewesen und habe daher auch Kurse der Upper

Division gewählt nach Absprache mit den Dozenten und International Coordinator. Als

Vollzeitstudent muss man 12 Units belegen. Ich habe 4 Kurse mit jeweils 3 Units belegt und

eine Pflicht Activity Unit dazu, durch die Beteiligung an einer Theater Produktion in der

Make-Up Crew. Das System ist sehr schulisch und es besteht immer Anwesenheitspflicht,

bei Abwesenheit sinkt die Note. Die Beteiligung im Unterricht ist ebenso wichtig. Des

Weiteren gibt es, je nach Kurs, aber in der Regel sehr viele Hausaufgaben, die mit

wöchentlichen Abgaben verbunden sind. Mit allein diesen vier Kursen war ich komplett

ausgelastet! Die Beschreibungen zu den jeweiligen Kursen folgen hier:

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THEA144 – STAGE MAKE-UP BY GAYLE BAIZER

PRACTICAL IN TRODUCTI O N TO TECHN IQUES O F T HE ATRI CAL MA KE -U P . STUDEN TS M UST BE

CLEAN -SHA VEN DUE TO N AT URE OF COURSE . PREP ARAT ION OF MA KE -UP MATER IAL FOR

UN IVER SITY SP ON SORED PR ODUCTION S .

Dieser Kurs wurde mir schon von vielen Vorgängerinnen empfohlen, die bereits ein

Auslandssemester an der CSULB absolviert haben. Da es keinen Make-Up Kurs an

der HAW gab, es jedoch eine nicht wegzudenkende Abteilung für Film und Theater

ist und genauso ins Kostüm einfließt, erhoffte ich mir dort eine gute Basis

anzueignen.

Mein persönliches Lieblingsmakeup vom Semester

Im Make-Up Raum hatte jeder seinen festen Platz. Unsere erste Aufgabe war es, ein

Selbstporträt zu zeichnen und an unseren Platz zu hängen. Somit studierten wir

unsere Gesichter, wir lernten Schattierungen und Glanzpunkte zu setzen, Alt

schminken, Perrücken aufzusetzen, Beauty Make up, einfache Special Effects, Tier

Make-Up, Fantasy Make-Up usw. In der Regel wendeten wir alles an uns selbst an,

aber ab und zu bekamen wir auch die Gelegenheit es aneinander auszuprobieren.

Dafür haben wir oft eigene Motive recherchiert und dann angewendet. Sogar Jungs,

die erst einmal nicht so begeistert von dem Kurs waren und Hemmungen hatten,

waren am Ende mit viel Spaß dabei! Gayle, die Dozentin – ja, wir nannten sie alle

beim Vornamen-, war immer offen für unsere Kreativität. Ihre Worte: „You can’t

grade creativity. You win by doing“, sind mir besonders im Kopf geblieben. Für die

Midterm mussten wir einen alten Charakter von Kopf bis Fuß erschaffen und beim

Final konnten wir frei wählen, was wir machen wollten. Der Unterricht fand immer

montags und mittwochs von 10-11:50 Uhr statt. Zum Glück gab es hier nie wirklich

Hausaufgaben, jedoch mussten wir für eine Theater Produktion in der Make Up Crew

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arbeiten, was dann auch wieder viel Zeit in Anspruch nahm. Da habe ich aber

nochmal an den Schauspielern gelernt, wie man mit deren Haaren umgeht und was

man lieber lassen sollte!

Schauspieler in der Maske

Für diesen Kurs sollte man sich ein Wasserbasiertes Basic Kit von Mehron($88.30),

und ein Gesichtsfarben Kit von Snazaroo ($14) besorgen, welche wir in der Klasse

zusammen bestellt haben. Hinzu brauchten wir weitere Utensilien oder Materialien,

die man in einem 99 Cent Laden oder auch Target bekam, womit man mindestens

$150 für diesen Kurs ausgeben hat.

Tatsächlich hat es mir Spaß gemacht, auch hier wieder Neues auszuprobieren und

sogar kursübergreifend anzuwenden und mich in all die unterschiedlichen Rollen zu

verwandeln!

THEA 324 - THEATER TODAY BY CRAIG FLEMING EXAM IN ES CURREN T TREN DS , ACH IEVE MEN TS AN D PR O BLEMS IN CON TEM P ORARY WESTERN

THEATRE AN D DRAM ATIC L IT ERATURE . PART ICULAR ATT EN T ION WILL BE P AID TO

MULT ICULTURAL EXPRES SI O N IN THE THEATRE .

Mein Liebe zum Theater führte mich zu meinem Studium und leider bietet die HAW

aber keine theaterspezifischen Theorie Kurse an, außer Dramaturgie.

Dies ist ein Kurs, den ich bereits in Hamburg ausgewählt habe. Als ich jedoch dort

ankam, war der Kurs bereits voll und ich wurde nun auf die Warteliste gesetzt. Um

noch hinein zu kommen, musste ich den Kurs crashen. Ich kam am ersten Tag

dorthin und ca. 50 Studenten quetschten sich in den kleinen Raum, der eigentlich für

ca. 30 Personen gedacht war, weil sie alle in den Kurs wollten. Einige weil sie

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mussten, andere weil er sie interessierte. Das Besondere war, dass nicht nur Theater

Majors hier waren und den Kurs als capstone gewählt hatten. Der Lehrer ergriff

sofort meine Aufmerksamkeit, indem er sagte: „KNOWLEDGE doesn’t come to you –

Get it!“. Der Syllabus gab vor, dass man die sechs vorgegebenen zeitgenössischen

Skripte lesen und sich die fünf University Players Shows angucken musste. Dazu

musste man eine dreiseitige Stück Analyse über eins der gelesen oder gesehenen

Stücke schreiben, eine Gruppenpräsentation halten, die Midterm und das Final

mitschreiben.

Gruppenfoto vor der Gruppenpräsentation über Robert Wilson für Theater Today

Da dies ein Kurs der Upper Division ist, sieht man dass die Ansprüche höher sind.

Trotzdem habe ich diesen Kurs geliebt und bin sehr gerne dorthin gegangen, weil

jede Kurseinheit ein Feuerwerk in meinem Kopf auslöste. „Isn’t that great? You’re

coming into that class and learn for life.” Wir haben, wie in der Kursbeschreibung

über Theater in all seinen Formen gesprochen. Für die Midterm und das Final musste

man im Prinzip Reflektionen über alle gelesenen und gesehenen Stücke wiedergeben,

teilweise auch mit dramaturgischen Filmmitteln vergleichen, und noch einmal seine

eigene Meinung dazu äußern, wie unser eigenes, imaginäres Theater aussehen

würde.

Natürlich hatte ich Sorge, nicht alles zu verstehen und hatte besonders große

Hemmungen wegen des Schriftlichen, aber ich wollte diesen Kurs unbedingt belegen,

weil er mich interessierte. Nach Absprache mit dem Professor, gab er mir grünes

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Licht, dass ich trotzdem noch in den Kurs durfte und musste dafür zu Josh Nathan,

Undergraduate and Graduate Advisor, um mich offiziell online unter MyCSULB im

Kurs einschreiben zu können. Im Endeffekt war es interessant und gut, meine

Erfahrungen aus „Deutschland“ mit einzubringen und zu teilen.

Der Kurs fand jeweils am Dienstag und Donnerstag von 9:30-10:45 Uhr statt. Die

Kosten für den Kurs waren die sechs Skripte (ca. 7$/Stück), class pass für die Stücke

(ca. 55$) – ein Abo -, ein Notizheft(1$) und zwei Green Books(ca. 1$), - ein dünnes

Heft aus recyceltem Papier für Tests. Ich habe benutzte Skript Bücher im Bookstore

gekauft, wobei das Internet eine gute Alternative ist und ich auch einen Text Online

gefunden habe. Online Texte sind schwieriger für mich zu lesen und ich habe

eigentlich lieber etwas Haptisches in meinen Händen. Insgesamt beliefen sich die

Kosten also auf fast 100$. Wenn man all seine Skripte nach dem Semester gepflegt

wieder verkaufte, bekam man 2-3$/Stück dafür.

ART 354B – INTERMEDIATE WOOD B BY NOAH PEFFER IN TERMED IATE S TUDY OF M ACHIN ES AN D PR OCESS ES U SED T O CREATE C OMPLEX W OO DEN

STRUCTURES WITH AN E MPH ASIS ON N ON -RECT IL IN EAR FORM S AN D M ODERN TECHN IQUES .

BEN DIN G , F ORMIN G , AN D A DVAN CED LAM IN AT I ON TECH N IQUES WILL BE IN TRODUCE D .

Auch wenn das Department of Theatre Arts bereits eine große Auswahl bietet, wollte

ich mir nicht entgehen lassen, was das Art Department so alles zu bieten hat. Da

Kostüme nicht nur aus Stoffen bestehen und ich im vorigen Semester ein

Dreidimensionales Kostüm aus Papier gemacht habe, dachte ich mir, dass eine

fortführende Auseinandersetzung mit dem Material Holz eine gute Ergänzung ist.

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Als ich am ersten Tag in die Holzwerkstatt kam, war ich sehr eingeschüchtert von all

den riesigen Maschinen, mit denen ich noch gar keine Erfahrung hatte. Noah, der

Dozent, zeigte uns viele Videos, wie Holz verarbeitet wird und es waren sehr viele

Begrifflichkeiten dabei, die ich in meinem Leben noch nicht gehört hatte und auch

Designs von Möbeln, über deren Entstehung ich mir vorher nie Gedanken gemacht

hatte. Deshalb fragte ich nochmal nach, ob ich überhaupt in diesem Kurs bestehen

kann! Daraufhin lächelte der Dozent und sagte „Definitiv!“. Wir waren ja dort um

diese Dinge dort zu lernen.

Es ist etwas schwierig für mich zu beschreiben, was wir in diesem Kurs gemacht

haben. Im Prinzip haben wir gelernt, wie man durch das Laminieren von

Holzschichten Holz in unterschiedliche Formen biegen kann. Alle Maschinen wurden

uns Stück für Stück erklärt und durch Aufgaben bekam jeder die Möglichkeit, diese

auch auszuprobieren und das neu Erworbene anzuwenden. Das Kleben und

Befestigen der Formen braucht alles seine Zeit, erfordert Organisation und oft auch

Hilfe von sogenannten, Glue- und Clampbuddies. Dadurch mussten wir auch

außerhalb des Unterrichts viele Stunden in der offenen Werkstatt verbringen um die

Aufgaben Stück für Stück zu erledigen, da der Kleber trocknen musste usw.

Für die erste Aufgabe bekamen wir noch das Holz gestellt, bei der zweiten schickte

man uns los, selbst Holz zu kaufen. Hier war es wichtig, sich mit den anderen

zusammen zu tun, da ich selbst weder einen Führerschein, noch ein Auto hatte. Es

hat immer wunderbar geklappt und die Erfahrenen in der Klasse waren super

hilfreich, wenn man etwas nicht wusste oder Hilfestellung brauchte. Besonders

gefallen hat mir auch, dass wir nicht nur praktisch an unseren Aufgaben gearbeitet

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haben, sondern auch wissenschaftlich, geschichtlich, literarisch und philosophisch an

die Materie herangegangen sind. Unterschiedliche Konzepte wurden vorgestellt und

oft wurde diskutiert, ob die Arbeiten mehr ein Handwerk oder ein Kunstwerk waren,

was im Endeffekt jeder für sich selbst entscheiden muss.

Der Kurs fand immer dienstags und donnerstags von 13-15:45 Uhr statt. Die

Midterm war eine Aufgabe, die wir abgeben mussten und das Final war eine

selbstgestellte Aufgabe, ein Holzobjekt zu machen. Die Materialkosten richteten sich

je nachdem, was wir uns entschieden zu machen. Mein Objekt war tatsächlich eine

Korsage aus Holz, da ich das Material ja mit meiner Leidenschaft für das Kostüm

verbinden wollte. Dazu mussten wir uns The Craft Reader(25$) anschaffen,

Skizzenbuch und Papier(20$), Atemschutzmasken (2$), Schutzbrille (3$),

Schleifpapier (10$), Holz (ca.100$) und Sonstiges(40$). Insgesamt also fast 200$.

Auch hier finde ich, dass es sich auf jeden Fall gelohnt hat, diesen Kurs zu belegen,

da ich wieder so viel Neues gelernt habe und nun einen anderen Blick auf

Holzobjekte habe und zu schätzen gelernt habe, wie viel Arbeit in so einem Objekt

steckt!

DESN120A - FUNDAMENTALS OF DESIGN BY PETER DEMARIA

SYSTEM ATIC A PPRO ACH TO PROCESS O F DE SI GN IN G TW O , THRE E -DI MEN SION AL OBJ ECTS

IN CLUDIN G COLOR THEO RY , SURFACE , VOLUME IN VEST I GAT I ON .

Zu diesem Kurs habe ich mich erst entschieden als nachdem ich das Design Building

besucht habe und mich sehr zu den präzisen Zeichnungen und Konstruktionen

hingezogen fühlte, die die Studenten in den Vitrinen auf dem Flur ausgestellt hatten.

Ich sah eine dreidimensionale Papier Arbeit von einem Studenten und fragte den

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Department Leiter in welchem Kurs das gemacht wurde. Da kein Undergraduate

Kostüm Design Kurs im Herbst Semester angeboten wurde, wollte ich mir zumindest

eine Grundlage zum Design aneignen. Jedoch musste ich diesen Kurs crashen, was

aber kein Problem war.

Wie in der Kursbeschreibung haben wir erst zweidimensional gearbeitet und später

dreidimensional. Bewusst wurden gewohnte Linien gebrochen und neu angesetzt.

Dieser Kurs war großartig für mich neue Dinge auszuprobieren, wofür ich auch oft

die Nacht auf dem Campus durchgearbeitet habe, was eine wunderbare und

notwendige Möglichkeit für Studenten ist. Professor DeMaria hat uns gute Methoden

gezeigt, an Projekte heranzugehen und zu präsentieren. Da es sich hierbei um einen

Lower Division Kurs handelt, waren alle Teilnehmer Freshmen, junge Studenten, die

gerade aus der High School kamen. Dementsprechend gab es nur eine Handvoll

Studenten, deren Arbeiten ich zu schätzen wusste. Neben den normalen Richtlinien

wurden die fast wöchentlichen Aufgaben benotet. Beim Final durften wir uns ein

freies Thema aussuchen. Auch hier entschied ich mich, ein Kostüm aus Papier zu

machen und benutzte die Materialien, die ich noch übrig hatte am Ende des

Semesters.

Der Kurs fand immer dienstags und donnerstags von 16-18:45 Uhr statt. Für diesen

Kurs gab es natürlich eine lange Liste an Materialien, die wir besorgen mussten,

worüber ich mich etwas geärgert habe, da ich das meiste in Hamburg habe und dort

nochmal extra besorgen musste. Hier kann ich die Materialien nicht mehr genau

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auflisten, aber ich habe bestimmt $300 investiert. Auf keinen Fall bereue ich diese

Investition.

Ich habe gelernt mich den Dingen hinzugeben, für die ich eine Leidenschaft habe

und oft steht man sich nur selbst im Weg, also sollte man es wagen, über die

Grenzen zu schreiten. Durch Probieren stößt man dann auf Ideen, auf die man sonst

nicht käme und ab einem gewissen Punkt muss man sich entscheiden, was man

machen möchte und akzeptieren, was daraus geworden ist.

Nach einer durcharbeiteten Nacht – Am Morgen der Finals

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MEIN LEBEN IN LONG BEACH L O N G B E A C H I S T D I E S I E B T G R Ö ß T E S T A D T I N K A L I F O R N I E N

M I T C A . 4 9 6 0 0 0 E I N W O H N E R N U N D E I N E R G R Ö ß E V O N

1 7 0 , 6 K M ² . D O W N T O W N L O S A N G E L E S I S T N U R 3 5 K M V O N

D O W N T O W N L O N G B E A C H E N T F E R N T . A L S H A F E N S T A D T

G I L T S I E A L S M A R I T I M E S Z E N T R U M D E R S T A A T E N U N D H A T

E I N E N D E R G R Ö ß T E N H A N D E L S H Ä F E N W E L T W E I T . D A S G A N Z E

J A H R I S T E S M E I S T S O N N I G , N U R I M W I N T E R K A N N E S M A L

Z U H E F T I G E M R E G E N K O M M E N .

Mein Leben in Long Beach fing in einem Motel, nicht weit von der Uni, an. Zusammen mit

meiner Kommilitonin und Freundin Anke, teilte ich mir ein Zimmer und wir begaben uns

zusammen auf die Suche nach einer längerfristigen Unterkunft. Zwar hatte ich mich in

Hamburg schon bei ehemaligen Austauschstudenten informiert und über Facebook mit

anderen Studenten kommuniziert, aber lieber war es mir vor Ort zu suchen. Das Erste, was

ich tat, war mir einen Smartphone Prepaid Vertrag mit Telefonier-, SMS-Flatrate und

Internetzugang bei AT&T für $60/Monat zu holen. Zugang zu seinen E-Mails zu haben ist

super wichtig! Die ersten Tage haben wir noch für Busfahrten bezahlt, aber durch den guten

E-Mail Kontakt zu den Aushilfen vom International Office wurde uns mitgeteilt, dass man

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bereits seine Student ID im Bookstore abholen kann, um kostenlos mit der Long Beach

Transit fahren zu können. So machten wir uns auf die Suche. Nach drei Tagen erfolglosen

Umherwanderns, konnten wir zumindest schon sagen, wo wir nicht wohnen wollten! Wir

haben Zimmer aus craigslist besichtigt, wo wir uns bei keinem der Besitzer wohlfühlten.,

Dann haben wir versucht uns Häuser und Apartments mit anderen Austauschstudentinnen

zusammen anzugucken, jedoch beliefen sich die Preise auf $700/Monat für ein geteiltes

Zimmer. Es war ein Zufall, dass eine der Immobilien Maklerinnen uns nach Belmont Shore

brachte, da wir seit unserer Ankunft noch gar nicht am Strand gewesen waren. Dies war der

Moment in dem wir uns in Belmont Shore verliebten und einen farbintensiven

Sonnenuntergang am Strand erlebten. Die 2nd Street ist der Treffpunkt in Long Beach mit

Restaurants und Bars. Uns wurde sofort klar, dass wir unbedingt dort leben wollten. Die

nächsten zwei Tage recherchierten wir nochmal im Internet und wanderten auf den Straßen

herum. Wir schrieben alle RENT Schilder auf und riefen dort an – erfolglos. Bis uns dann

Montag ein Glück im Unglück traf. Wir hatten bisher jeden Morgen an der Rezeption des

Motels um eine weitere Nacht verlängert, jedoch war es an diesem Morgen ausgebucht und

wir mussten raus! Glücklicherweise hatte Anke eine Freundin, wo wir unsere Sachen kurz

ablegen konnten. Wir hatten noch eine Besichtigung am Mittag. Der Vermieter sah in

welcher schwierigen Lage wir uns befanden und konnte nachvollziehen, wie turbulent ein

Auslandssemester sein kann, da er auch selbst einmal ein Auslandssemester gemacht hatte.

Wir bekamen also das Studio, was eine Einzimmerwohnung mit Küche und Bad ist. Miete

und Nebenkosten betrug ca. $900 im Monat, also zahlte jeder $450, was zwar viel ist, aber

dafür gleich am Strand! Wir waren endlos glücklich einen festen Schlafplatz in der tollen

Gegend gefunden zu haben!

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Am nächsten Tag war auch schon das CSULB Exchange Student Orientation Treffen. Dort

haben wir einen ziemlich guten Überblick über alles bekommen, also keine Sorge! Alles, was

du wissen willst, wirst du dort erfahren und wenn du Hilfe brauchst, kannst du sie dort

bekommen. Aber da es viel auf einmal ist, kann man sich sowieso nicht alles merken. Man

kann dann aber immer zum Internation Office gehen oder eine E-Mail schreiben. Auf jeden

Fall ist es ein interessanter Einstieg, auch um andere Austauschstudenten zu treffen und

sich mit ihnen auszutauschen. Bloß nicht schüchtern sein! Besonders diese Energie, die am

Anfang gegeben ist, muss man aufgreifen und all die Aktionen und Treffen, die angeboten

werden, sollte man unbedingt nutzen. Ich habe dort Freunde kennen gelernt, mit denen ich

mich immer wieder gerne getroffen habe und austauschen konnte!

Beim USU Pool

Eine mir wichtige und besonders schöne Möglichkeit, Freundschaften zu bilden und

gleichzeitig den Unistress abzubauen, war einem Club beizutreten. Dort habe ich meine

wichtigsten Freundschaften geschlossen. Es gibt am Anfang des Semesters ein Event von

der ASI organisiert - „Week of Welcome“. Dort kann man sich einen guten Überblick über all

die Clubs verschaffen. Es wird auch immer auf dem Campus für Events geworben, sodass

ihr euch keine Sorgen machen müsst, etwas zu verpassen.

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Erstens bin ich dem Kung Fu Club beigetreten. Da sind wirklich nette Jungs, die dir in aller

Ruhe die Schritte und Techniken beibringen. Dazu gibt es zwei Shifus, die an der CSULB

Kung Fu und Schwertkampf unterrichten. Als Clubmitglied muss man eine Aufnahmegebühr

von $35 für ein Jahr zahlen, kriegt zwei T-Shirts und darf zu all den Kursen gehen. Dann

wollte ich unbedingt Tischtennis spielen, aber dafür gab es noch keinen Club. Zufälligerweise

traf ich jedoch Studenten in der USU, die Tischtennis spielten. So ein Sport verbindet! Wir

trafen uns regelmäßig und entschieden uns dann einen Club zu gründen. Außerdem hat die

ASI auch ein Tischtennis Turnier veranstaltet, das ich gewann und neben einem Gutschein,

durfte ich nun jeden Tag umsonst Tischtennis spielen. Sonst wären es aber auch nur $2, pro

Stunde gewesen.

Meine Lieblingsfreizeitaktivität neben dem Tischtennis spielen, ist Essen gehen. Damit meine

ich gar nicht all die bekannten Fast Food Ketten, sondern richtige Restaurants mit gutem

Service. Dafür gab es, wie schon erwähnt, die 2nd Street. Die Preise sind teilweise etwas

hoch, aber das Essen ist auch gut. Außerdem hatte ich das Glück, dass viele meiner Freunde

mich zum Essen abgeholt haben und wir dann auch außerhalb von Long Beach Essen

waren. Nicht weit entfernt war das Little Saigon, das mich angezogen hat, da meine

Wurzeln vietnamesischer Abstammung sind. Dort gibt es das beste vietnamesische Essen

auf der Welt –Ja, besser als in Vietnam–, zu wirklich guten Preisen! Außerdem liebte ich All

you can eat Korean BBQ. Wenn ihr wissen wollt, welche Orte gut sind, dann ist yelp.com

eine wunderbare Seite, um solche Informationen zu bekommen.

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Korean BBQ bei BBQ Night mit meinen Freunden.

In Long Beach gibt es eigentlich keine Dance Clubs. Wer tanzen will, geht in die Bars, muss

dafür aber mindestens 21 Jahre alt sein und um 2 Uhr morgens machen diese bereits zu.

In Los Angeles gibt es natürlich mehr und bessere Clubs, die auch teilweise bis 4 Uhr

morgens auf haben.

Das nächste, was ich gerne mache, ist Shopping. In den Staaten gibt es die sogenannte

„off-price department stores“, die Kleidung, oft auch bekannte Marken, für niedrigere Preise

verkaufen. Dazu zählen Marshalls, T.J. Maxx, und Ross. Diese Läden gibt es in der Nähe des

Traffic Circle oder Los Alamitos,was ca. 10 Minuten mit dem Bus vom Campus entfernt ist.

Wer richtig groß shoppen gehen möchte, kann auch zur Cerritos Mall fahren, was aber eine

deutlich längere Busfahrt bedeutet! Nimmt man den Metrobus, wofür man aber zahlen

muss, ist man vom Campus aus in einer halben Stunde dort. Dann gibt es noch viele thrift

stores in der 4th Street, wo man auch interessante Kleidungsstücke finden kann. Es gibt

einen thrift store in der 2nd Street, der „Buffalo Exchange“ heißt. Dort kann man auch seine

Kleidung hinbringen und für ein wenig Geld verkaufen, aber sie nehmen nicht jedes Teil an!

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Ersten Advent im Death Valley

Bevor ich nach Amerika kam, hatte ich eigentlich vor

viel zu reisen, aber durch das Studium war ich

meistens so beschäftigt, dass ich gar nicht weg kam.

Die einzige Möglichkeit war das verlängerte

Thanksgiving Wochenende für mich, an dem ich

einen Road Trip mit zwei Freunden nach Las Vegas,

Grand Canyon und Death Valley (ca $200) gemacht

habe. Nach dem Semester war ich zwei Wochen in

New York City, während der Weihnachtszeit und

über Silvester(Flug und Übernachtung ca. $800 und

ca. $500 für alles andere).

Zurück in den Ferien in Long Beach war meine

Lieblingsaktivität jeden Morgen bei dem guten

Wetter mit meinem Cruiser(s.Titelbild) am Strand

entlang zu fahren!

Kurz nach Neujahr im Central Park, Manhattan

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SCHLUSSWORT

JUST DO IT! Hiermit möchte ich unterstreichen, dass sich alle Mühen und Kosten für ein

Auslandssemester an der California State University Long Beach wirklich lohnen!

Bei weiteren Fragen, schreibt mir gerne eine E-Mail.

[email protected]

Mit sonnigen Grüßen,

Viet Thanh Tran