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Karlfried Knapp Sprachmitteln – Zur Erforschung des Dolmetschens im Alltag Series B: Applied & Interdisciplinary Papers ISSN 1435-6473 Essen: LAUD 1986 (2nd ed. with divergent page numbering 2013) Paper No. 152 Universität Duisburg-Essen

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Karlfried Knapp

Sprachmitteln – Zur Erforschung des Dolmetschens im Alltag

Series B: Applied & Interdisciplinary Papers ISSN 1435-6473 Essen: LAUD 1986 (2nd ed. with divergent page numbering 2013) Paper No. 152

Universität Duisburg-Essen

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Karlfried Knapp

University of Düsseldorf (Germany)

Sprachmitteln – Zur Erforschung des Dolmetschens im Alltag

Copyright by the author Reproduced by LAUD 1986 (2nd ed. with divergent page numbering 2013) Linguistic Agency Series B University of Duisburg-Essen Applied and Interdisciplinary FB Geisteswissenschaften Paper No. 152 Universitätsstr. 12 D- 45117 Essen

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Karlfried Knapp

Sprachmittlen – Zur Erforschung des Dolmetschens im Alltag

Das gegenwärtige Interesse in sozialwissenschaftlich orientierten Bereichen der Linguistik an Aspekten von „Sprache in Institutionen“ und an Formen professioneller Sprachverwendung1 wäre ohne die forschungsgeschichtlich vorausgegangene Beschäftigung mit Formen und Verwendungen von Sprache in natürlichen, alltäglichen Lebenssituationen – d. h. mit der Alltagssprache – kaum denkbar.2 In der Tat lassen sich ja institutionsspezifische und professionelle Sprachverwendungsweisen nur auf der Folie der Alltagssprache identifizieren, und zudem haben sich derartige Formen der Sprachverwendung im Zuge der Institutionalisierung und Professionalisierung bestimmter, von spezifischen sprachlichen Handlungen begleiteten oder durch sie erst konstituierten Tätigkeiten aus einem alltäglichen Sprachgebrauch entwickelt. Dies gilt, z. B. für die Sprache bei Gericht3, für Beratungsgespräche4, für Arzt-Patient-Interaktionen5 oder für den Dialog zwischen Psychoanalytikern und Patient6 ebenso wie für due Poesie.

Dies gilt auch für das Dolmetschen. Auch das Dolmetschen als eine professionelle Tätigkeit ist aus einer alltäglichen Form der Sprachverwendung hervorgegangen, die vor der Etablierung einer institutionalisierten Dolmetscherausbildung existierte und auch heute noch unabhängig davon besteht. Es ist jene Art der Verwendung von Kenntnissen zweiter oder fremder Sprachen, wie sie mit der mündlichen translatorischen Tätigkeit der Person gegeben ist, auf die Interaktionspartner, die sich mangels gemeinsamer Sprache nicht verständigen können, zurückgreifen, weil diese dritte Person die beteiligten Sprachen zufällig mehr oder weniger gut beherrscht – und nicht etwa, weil er/sie speziell dafür ausgebildet wäre. Dieses nicht-professionelle Dolmetschen möchte ich im Folgenden zur Verkürzung der Redeweise und in Analogie zu meinen bisherigen Arbeiten zu diesem Thema (s.u.) als Sprachmitteln bezeichnen (kurz: Mitteln) und den nicht-professionellen Dolmetscher als Sprachmittler bzw. Mittler (kurz: M).7 Die Beteiligten, zwischen denen ein Sprachmittler mittelt, sind die 1 Indiz sind etwa die gegenwärtigen Bemühungen, den DFG-Forschungsschwerpunkt „Verbale

Interaktion“ als Schwerpunkt „Verbale Interaktion als beruflicher und institutioneller Prozeß“ weiterzuführen.

2 Alltagssprachliches Verhalten ist notwendige Datengrundlage der verschiedenen, unter den Etiketten „Pragmatik“ bzw. „Soziolinguistik“ zusammenfassbaren linguistischen Teildisziplinen wie soziale und regionale Dialektologie, Ethnolinguistik, Diskurs- und Konversationsanalyse, z. T. auch Sprechakttheorie und Sprachphilosophie.

3 Vgl. z. B. Hoffmann (1983). 4 Z. B. Nothdurft (1984). 5 Z. B. Bliesener (1982). 6 Z. B. Flader/Koerfer (1983). 7 In der Übersetzungswissenschaft werden diese Termini oft anders gebraucht, z. B. von Bausch (1980),

der „Sprachmitteln“ als Oberbegriff für verschiedene Arten translatorischer Tätigkeiten verwendet.

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primären Interaktionspartner (kurz: PI) Sprecher der Sprache A (SA) auf der einen, Sprecher der Sprache B (SB) auf der anderen Seite.

Sprachmitteln ist eine im Alltagsleben recht häufige Form interkultureller Kommunikation. Es kommt z. B. vor bei Verhandlungen mit ausländischen Geschäftspartnern im Wirtschaftsleben, bei Kontakten im Rahmen von Städtepartnerschaften, wenn Gastarbeiter in Betrieben oder bei Behörden für Landsleute mitteln oder wenn Gastarbeiterkinder dies in der Schule zwischen ihren Eltern und Lehrern tun. Sprachmittler trifft man mitunter auch in Situationen an, in denen normalerweise professionelle Dolmetscher tätig sind. Dies ist etwa der Fall bei Gerichtsverhandlungen, an denen Sprecher relativ exotischer Sprachen beteiligt sind, für die es kaum ausgebildete Berufsdolmetscher gibt und bei denen sich die Gerichte gewöhnlich mit native speakers dieser Sprachen behelfen, die ausreichend gut Deutsch können.

Sprachmitteln ist eine Form des Konsekutiv-Dolmetschens, die sich durch relativ schnelle Sprecherwechsel mit spontanen Mittlungen des M auszeichnet. Es ist deshalb unter den in der übersetzungswissenschaftlichen Literatur unterschiedenen Typen des Dolmetschens am ehesten dem Verbindungsdolmetschen (liason interpreting)8 vergleichbar. Anders als beim professionellen Dolmetschen sind jedoch die Anforderungen an die sprachliche Genauigkeit des Mittlers geringer. Die PI sind gewöhnlich zufrieden, wenn M ihre Mitteilungsintentionen sinngemäß wiedergibt.

Sprachmitteln kommt üblicherweise in informellen Gesprächssituationen vor, in denen die Möglichkeit zu Redebeiträgen unter den Beteiligten nicht durch institutionalisierte Ablaufprozeduren geregelt ist, sondern zwischen ihnen ausgehandelt werden muss. Aufgrund der Notwendigkeiten, die sich aus der Mittlung ergeben, kommt einem M beim Management des Rederechts, etwa in der Form der Begrenzung der turn-Länge eines PI, eine besondere Rolle zu. Zudem erlaubt es der Grad der Informalität von Sprachmittlungssituationen, dass M selbst als eine eigenständige dritte Partei in das Gespräch eingreift und über due mögliche Klärung von Missverständnissen und die Herstellung gleicher Wissensvoraussetzungen bei den Beteiligten hinaus aktiv eigene Argumente oder gar eigene Gesprächsthemen einführt. Oft ergibt sich diese aktive Rolle daraus, dass M über den verhandelten Gesprächsgegenstand besonders sachkundig oder als Verwandter, Freund, Landsmann usw. für einen bzw. eine Gruppe der PI parteiisch ist und den Ausgang des Gesprächs im Interesse dieses bzw. dieser Teilnehmer beeinflussen will.

Es liegt nahe, dass diese relative Freiheit bei der Bewältigung der Sprachmittleraufgabe viele Vorteile bietet, etwa ein Überspielen von Beschränkungen der Sprachkompetenz des M, solange sie für das Ausdrücken der Mitteilungsintention der PI und das Gesprächsziel irrelevant sind, oder die Möglichkeit, durch eigene Redebeiträge zu diesem Ziel beizutragen. Andererseits ist aber auch klar, dass aus dieser Freiheit Probleme erwachsen können. Am naheliegendsten sind Verständigungsschwierigkeiten, die sich trotz 8 Vgl. Lang (1978), Keith (1984).

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der weitgehenden Freiheit des M bei der Wiedergabe des Gesagten aus defizitären sprachlichen Fähigkeiten des M ergeben können. Es ist sicher schlimm, wenn derartige sprachlich bedingte Probleme auftreten, ohne dass die PI ihrer gewahr werden. Noch gravierender, weil noch weniger antizipierbar, scheinen mir Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn ein M die Mitteilungsintentionen einer oder beider anderen Gesprächsparteien nicht richtig wahrnimmt, dadurch u. U. das Gesprächsziel anders definiert und daraufhin durch eigene Redebeiträge, besonders jedoch durch eine unbewusste Ausfilterung solcher Teile der Redebeiträge der PI, die nach M’s Einschätzung für die zu mittelnde Mitteilungsintention bzw. das Gesprächsziel irrelevant sind, die kommunikativen Intentionen der PI entstellt oder gar konterkariert.

Ich möchte mich im Folgenden zunächst mit den letztgenannten Schwierigkeiten befassen und dabei – als ein Beispiel für eine diskursanalytische Untersuchung des Sprachmittelns – anhand von authentischen Daten demonstrieren, wie die Wahrnehmung und Mittlung der Intentionen der PI durch formale Eigenschaften dieses Gesprächstyps beeinflusst werden kann. Weil diese Präsentation nur ein recht oberflächliches Beispiel für die Erkenntnisse bietet, die sich aus einer Erforschung des Sprachmittelns ergeben können, will ich anschließend mögliche weitere Forschungsfragen skizzieren, deren Verfolgung mit angesichts des noch recht vorläufigen Stands meiner Arbeiten zu diesem Thema lohnend erscheint. Abschließend möchte ich dann mögliche Konsequenzen thematisieren, die sich aus der Beispielanalyse und den weiteren Forschungsperspektiven für die Fremdsprachendidaktik und auch für die Dolmetscherausbildung nahelegen.

Zuvor sind jedoch einige einschränkende Bemerkungen angebracht. Sprachmittlersituationen sind nicht alle gleich; sie können sich nach einer Vielzahl von Parametern unterscheiden.9 Einer dieser Parameter betrifft die Zahl der Beteiligten: Obwohl es prinzipiell möglich ist, dass sich als primäre Interaktionspartner nicht bloß einzelne Personen, sondern auch Gruppen gegenüberstehen, zwischen denen M mittelt, möchte ich mich hier auf die vergleichsweise einfache Form der triadischen Kommunikation zwischen einem SA, einem SB und M als dem prototypischen Fall des Sprachmittlerdiskureses beschränken. U. a. können Sprachmittlungssituationen auch im Grad der Freiheit variieren, zu dem ein M aktiv in den Gesprächsablauf eingreifen kann. Diese Freiheit ist z. B. für den Mittler bei Gericht sehr weit eingeschränkt. Auch Sprachmitteln bei Gericht unterliegt den für diese Institution charakteristischen Regelungen der Kommunikation, nach denen das Rederecht der Beteiligten letztlich allein vom vorsitzenden Richter zugewiesen wird. Deshalb weist Sprachmitteln in einer solchen Situation eine relativ große Affinität zum institutionalisierten, professionellen Dolmetschen auf.

Grundsätzlich ist der hier kategorial formulierte Unterschied zwischen professionellem Dolmetschen und Sprachmitteln in der Realität ein eher gradueller. Nicht in allen

9 Für diesen Rollenwechsel gibt es sprachliche Indikatoren, zu denen z. B. die Transformation von

personaldeiktischen Ausdrücken gehört, vgl. Knapp/Knapp-Potthoff (1985).

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Sprachmittlungssituationen nutzen Mittler die Freiheit zu einer aktiven Rolle am Gespräch (oder bekommen sie zugestanden), und auch innerhalb einzelner solcher Situationen lässt sich beobachten, dass Mittler passagenweise als bloßes Translationsmedium agieren, an anderen Stellen jedoch strak in den Gesprächsablauf eingreifen. Gleichwohl hat sich diese kategoriale Unterscheidung in meinen bisherigen Untersuchungen als heuristisch recht fruchtbar erwiesen.

Diese Untersuchungen, z. T. in Kooperation mit Annelie Knapp-Potthoff entstanden10, basieren auf Daten aus so unterschiedlichen Sprachmittlungssituationen wie Rollenspielen im Englischunterricht, authentischen Diskussionen zwischen deutschen und koreanischen Studenten, Beratungsgesprächen zwischen türkischen Gastarbeitern und deutschen Rechtsberatern und aus zwei Gerichtsverhandlungen mit einmal türkischen, das andere Mal tamilischen Verfahrensbeteiligten. In dem Ausmaß, zu dem sie M die Übernahme der Rolle einer aktiven dritten Partei erlauben, variieren diese Situationen erheblich. Ebenso stellen die über die verschiedenen Sprachen involvierten Kulturen M in unterschiedlichem Umfang die Aufgabe, kulturbedingte Differenzen im kommunikativen Verhalten der PI zu verarbeiten.

Die Daten, auf die ich mich im Folgenden beziehe, stammen aus Vorbesprechungen zu den Diskussionen zwischen Deutschen und Koreanern. Dabei sollten Themen für due zwischen je einem deutschen und koreanischen Studenten geplanten Gespräche ausgehandelt werden, die hinreichend kontrovers waren, um eine lebhafte und – das war die Hoffnung des Untersuchenden, für M. u. U. schwierig zu mittelnde – Diskussion zu erlauben. An diesen Vorbesprechungen nahmen vier verschiedene Koreaner teil, die sich erst kurze Zeit in Deutschland aufhielten. Ihre Deutschkenntnisse waren so gering, dass sie sich auch in einfachen Alltagssituationen nicht ohne die Hilfe eines Mittlers verständigen konnten, zumal sie auch keine andere westliche Fremdsprache beherrschten. Ferner waren beteiligt, der Untersuchende als Sprecher des Deutschen, der keinerlei Kenntnisse des Koreanischen hatte. Als Mittler fungierte eine koreanische Studentin der Germanistik, die nach langjährigem Deutschlandaufenthalt fließend Deutsch sprechen konnte. Diese Gespräche wurden per Tonband ausgezeichnet und zur Analyse analog zu den HIAT-Konventionen transkribiert.11 Die Transkription der koreanischen Äußerungen der asienwissenschaftlichen Abteilung der Ruhr-Universität Bochum.12

Auf der Basis dieser Daten möchte ich nun demonstrieren, wie der Vorteil bei der Freiheit der Mittlungen auch in einen Nachteil umschlagen kann, in einen Nachteil vor allem für die PI, deren kommunikative Intentionen nur unvollkommen oder gar nicht wiedergegeben werden, und dies nicht aus sprachlichem Unvermögen des Mittlers, sondern aufgrund von spezifischen Merkmalen der Mittlerdiskursstruktur.

10 Knapp (1984), Knapp/Knapp-Potthoff (1985), Knapp-Potthoff/Knapp (1986a)((1986b). 11 Vgl. Ehlich/Rehbein (1976). 12 Zu den dabei auftretenden beschreibungstechnischen Problemen vgl. Knapp-Potthoff/Knapp (1986a).

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Kommunikative Intentionen von Sprechern werden nicht nur durch den propositionalen Gehalt ihrer Äußerungen ausgedrückt. Wie besonders ethnolinguistische Arbeiten gezeigt haben13, wird vor allem die soziale Bedeutung des gesagten in der Alltagssprache gewöhnlich nicht explizit artikuliert. Wie ein Redebeitrag zu verstehen ist – wer zu wem spricht, worüber geredet wird, ob der Redebeitrag als ernsthaft, ironisch, höflich, feindselig usw. intendiert ist, wird angedeutet durch bzw. erschlossen aus unterschiedlichen verbalen und non-verbalen Oberflächenelementen, die man als Kontextualisierungshinweise bezeichnet. Dazu zählen Blickkontakt, Körperhaltung, Gestik und Mimik, prosodische Merkmale, bestimmte lexikalische Elemente ohne referentielle Bedeutung wie etwa die deutschen Abtönungspartikel, grammatische Modi, sprachliche Routineformeln, aber auch die Art der Präsentation von Argumenten und Konventionen zur Ablauforganisation von Erzählungen. Diese Kontextualisierungshinweise sind soziale Konventionen: Obwohl ein Individuum – um zu signalisieren, was gemeint ist – durchaus Präferenzen für bestimmte solcher Mittel haben kann, werden ihre Funktion und ihr Gebrauch im Zuge des Spracherwerbs und der Sozialisation erworben und beziehen sich deshalb auf die kulturelle und ethnische Herkunft ihres Benutzers. Sie machen das aus, was man gemeinhin als einen bestimmten ethnischen bzw. kulturellen kommunikativen Stil bezeichnet.

Wie erwähnt, verfolgte der deutsche Sprecher in der Vorbesprechung die Intention, mit den jeweiligen koreanischen Sprecher ein möglichst kontroverses Thema für die geplante Diskussion zu vereinbaren. Dazu machte der Deutsche verschiedene Vorschläge, auch zu weltanschaulich-politischen Themen, die für einen Koreaner durchaus als eine gewisse Zumutung empfunden werden können. Um sich die Kooperation der Beteiligten dennoch zu sichern, verfolgte der Deutsche darüberhinaus mit seinen Redebeiträgen die Intention, ein angenehmes Gesprächsklima zu schaffen und seine Wünsche recht höflich zu präsentieren. Dazu bediente er sich – durchaus bewusst – bestimmter verbaler Höflichkeitsstrategien. U. a. versuchte er, Zumutungen, die er gegenüber den Koreanern beging, durch den Gebrauch von verbal abschwächenden Mitteln wie Abtönungspartikeln und Modalverben herunterzuspielen, wie z. B. in (1) – (3).14

(1) MKor/83/1/103 SD: eh, hab‘ gedacht politisch, eh, könnt‘ man ja diskutieren . wenn ich das

richtig verstanden habe, is . eh/ich weiß es nicht genau, Sie müssen mich korrigieren wenn’s falsch is . ist die gegenwärtige koreanische Regierung nicht gewählt worden, […]

(2) MKor/83/2/543 SD: Vielleicht könnt‘ ma‘ ja auch n‘ politisches Thema nehmen. Wär das

was, was für Sie in Frage käme? 13 Vgl. dazu z. B. Gumperz (1982a)/(1982b). 14 Hier und im Folgenden ist SD = deutscher Sprecher, M = Mittler, SK = koreanischer Sprecher.

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(3) MKor/83/2/336 SD: Sicher, das wäre `ne Möglichkeit, aber muss nich‘ sein, das andere fänd‘

ich eigentlich auch schon interessant.

Diese Mittel drücken konventionellerweise im Deutschen aus, dass der Sprecher freundlich sein will. Sie sind charakteristische Merkmale des ethnisch-kulturell deutschen kommunikativen Stils.

Ich möchte mich hier jedoch auf die Mittlung einer anderen Höflichkeitsstrategie konzentrieren, die nach Brown/Levinson (1978) als claiming-common-ground-Strategie bezeichnet wird. Durch ihre Anwendung gibt der Deutsche zu erkennen, dass er die Motive des Gesprächspartners versteht, dass er in derselben Situation wie der Partner ist oder war, dass er Wertvorstellungen des Partners teilt, aber auch, dass er es akzeptiert, wenn der Koreaner ein bestimmtes Thema zurückweist. In meinen Daten gibt es sehr viele Beispiele für die Anwendung dieser Höflichkeitsstrategie, die sich in Äußerungen niederschlägt wie

(5) Ja, ja, das versteh‘ ich. (6) Ja, is gut, das wär’n Thema. (7) Ja, ja, das is natürlich wenig, nur eine Stunde, das is klar. (8) Okay, akzeptiere ich, ja, is akzeptiert, klar, selbstverständlich. (9) Ja, eh, kann ich nachempfinden.

Es ist auffällig, dass derartige Realisierungen dieser Höflichkeitsstrategie bis auf wenige Ausnahmen nie gemittelt werden. Da M zudem aus Gründen, die an anderer Stelle ausführlicher besprochen wurden, auch die o. g. verbalen Abschwächungen des Deutschen bei ihren Mittlungen nur selten wiedergibt15, wirken die koreanischen Versionen der Redebeiträge des Deutschen oft gerade dort, wo er sich erkennbar um Freundlichkeit bemüht, nach dem Urteil koreanischer native speakers weitaus weniger freundlich als beabsichtigt. Warum verhält sich die Mittlerin gerade bei diesen, für die Etablierung einer positiven sozialen Beziehung zwischen den PI so relevanten Äußerungen derartige problematisch?

Die nächstliegende Annahme, dass die Deutschkenntnisse der Mittlerin hier nicht ausreichen, kann ausgeschlossen werden. Bei einem informellen Test kurze Zeit nach der Datenaufnahme zeigte sich, dass diese Äußerungen weder lexikalisch noch in Hinblick auf die Funktion als Höflichkeitsindikatoren für sie ein Problem bedeuteten. Auch ist das, was gesagt werden soll, im Koreanischen ausdrückbar und ebenso die Höflichkeitsstrategie selbst, d. h. das claiming common ground, in der koreanischen Kultur üblich. Mangelnde Sprachkenntnisse oder Übersetzungsprobleme müssen deshalb als Begründung ausscheiden. Man könnte argumentieren, dass für M eine Mittlung dieser höflichkeitsindizierenden Äußerungen nicht notwendig ist, weil diese Intention des Deutschen schon aus seinem non-

15 Vgl. Knapp-Potthoff/Knapp (1986a).

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verbalen Verhalten deutlich wird. Das ist jedoch wenig plausibel. Zum einen würde das voraussetzen, dass die koreanischen PI das non-verbale Verhalten des Deutschen richtig interpretieren können. Da sie aber zum Zeitpunkt der Untersuchung kaum Deutsch sprachen und auch keine andere westliche Sprache kannten, ist es relativ unwahrscheinlich, dass sie über eine entsprechende non-verbale Grammatik verfügten: Nach Hall (1959) unterscheiden sich Kulturen nach Art und Bedeutung non-verbalen Verhaltens u. U. erheblich; was für einen Europäer ein Lächeln der Freundlichkeit ist, bedeutet für einen Ostasiaten nicht notwendig mehr als eine sozial neutrale Form des backchannel behaviour, die lediglich signalisiert, dass man dem Sprecher zuhört. Zum zweiten gibt es Fälle, bei denen die Anwendung dieser Höflichkeitsstrategie zu längeren Äußerungen führt, deren kommunikative Funktion überhaupt nicht aus dem non-verbalen Kontext erschlossen werden kann, wie etwa bei dem langen Kompliment in (10), das der Deutsche einer Koreanerin für ihre Lernbemühungen macht.

(10) ja, das glaub‘ ich auch, also ich weiß nich‘, ob ich das jetzt/nun, ich bin etwas älter als neunundzwanzig . ob ich das noch auf mich nehmen würde, `ne völlig fremde Sprache wie das Koreanische zu lernen´. Ich glaub‘ kaum, dass ich das auch so schnell schaffen würde.

Dieses Kompliment wird ebenfalls nicht gemittelt. Da M an anderen Stellen des Gesprächs Initiativen ergreift, die positiv zum

Gesprächsverlauf beitragen, etwa indem sie selbst Themenvorschläge macht, Äußerungen des einen PI dem anderen erklärt usw., kann man auch nicht unterstellen, dass sie sich illoyal verhält. Als plausible Erklärung für ihr Verhalten kristallisiert sich bei gründlicherer Betrachtung heraus, dass der deutsche Sprecher selbst M davon abhält, seine verbalen Realisierungen der claiming – common – ground – Strategie zu mitteln, einfach deshalb, weil er seinen turn nicht abgibt.

Wie die Transkripte (a) bis (d) für die Beispiele (6), (7), (8) und (10) im Anhang demonstrieren, sind die fraglichen Äußerungen gewöhnlich am Anfang eines turns platziert. Ihnen folgt sogleich eine Frage oder Aufforderung z. B. Transkript (a), oder ein Signal, das anzeigt, dass der Deutsche den turn behalten will, wie etwa „ehm“ in Transkript (d), Zeile 3 oder in Transkript (c), Zeile 2ff., und in Transkript (b), Zeile 2ff., an das sich dann eine Pause und eine Frage bzw. Aufforderung anschließen. Z. T. überlappen diese Äußerungen sogar mit dem Ende des turns der Mittlerin, wie in Transkript (a), Zeile 1.

Um die Äußerungen eines PI in der jeweils anderen Sprache wiederzugeben, muss M sie zunächst verarbeiten. Dabei werden normalerweise Elemente der verbalen Planung wie Stottern, Versprecher, falsche Satzanfänge und dergleichen aus dem turn des PI ausgefiltert und auch Inhaltselemente, die – wie etwa wiederholende Paraphrasen – für eine sinngemäße Wiedergabe des Gesagten und als Beitrag zum Gesprächsziel irrelevant sind, können getilgt werden. Offensichtlich konzentrieren sich M hier darauf, was im turn des Deutschen zum akzeptierten Gesprächsziel, dem Aushandeln eines Themas, neu beiträgt, d. h., was an

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propositionalen Gehalt neu ist. Die soziale Bedeutung, die der deutsche Sprecher mit den verbalen Realisierungen seiner Höflichkeitsstrategie mitzuteilen intendiert, fällt durch M’s Relevanzfilter. In der Tat kommen diese Äußerungen ja mitunter auch in Positionen vor, in denen man sie (wie in Transkript (a)) zugleich auch als turn – claim – signals interpretieren kann, die an M als den gegenwärtigen Sprecher gerichtet sind, und nicht als Äußerungen, deren eigentlicher Adressat der wartende PI ist.

Dass die höflichkeitsindizierende soziale Intention des Deutschen dann gemittelt wird, wenn der koreanische PI als Adressat claiming – common – ground dadurch erkennbar wird, dass die verbalen Manifestationen dieser Strategie allein den turn ausmachen, zeigt Transkript (a), Zeile 7. Hier gibt der deutsche Sprecher in einem der seltenen Fälle in den Daten seinen turn gleich nach dem Ausdruck seiner Gemeinsamkeiten mit dem anderen PI ab, und M muss dem wartenden PI den Inhalt dieses Redebeitrags wiedergeben.

Diese wenigen Beispiele mögen als Demonstration dafür genügen, wie die Wahrnehmung und Mittlung von Mitteilungsintentionen , die in dyadischer Intrakultureller Kommunikation durch Merkmale des kommunikativen Stils der gemeinsamen Kultur der Interaktionspartner ausgedrückt werden, durch formale Eigenschaften des Sprachmittlerdiskurses behindert wird. Diese formalen Eigenschaften ergeben sich aus den Besonderheiten der Organisation des Sprecherwechsels bei diesem Typ von drei-Parteien-Gespräch; sie hängen auch damit zusammen, dass für die meisten Äußerungen eines PI – nämlich die, die an den anderen PI gerichtet sind – zu unterscheiden ist zwischen dem damit angesprochenen Gesprächspartner, dem Mittler, und dem Adressaten, dem wartenden PI, für den sie gemacht werden.

An anderen Daten sind noch andere Schwierigkeiten den Mittlung von Merkmalen des kommunikativen Stils der Beteiligten deutlich geworden. Analysen von Beratungsgesprächen zwischen türkischen Gastarbeitern und deutschen Rechtsberatern zeigen, dass ein Mittler in Konflikt geraten kann zwischen den unterschiedlichen Relevanzkriterien, nach denen die PI ihre eigenen und die Redebeiträge des jeweils anderen in Hinblick auf das Gesprächsziel beurteilen. Hier kollidieren die weitausholenden Schilderungen ihres Anliegens durch die Türken, mit denen sie in ihrer (Sub-)Kultur notwendiger- und konventionellerweise in einem Gespräch mit Fremden ihr Selbst darstellen, mit dem depersonalisierten, auf effiziente Verhandlung justiziabler Sachverhalte ausgerichteten Stil der deutschen Juristen, was in den untersuchten Fällen oft zur Aufläsung der ursprünglich triadischen Kommunikation in zwei nur lose miteinander verbundenen Gesprächsdyaden führt.16

Derartige, noch recht vorläufige Beobachtungen zeigen, dass diskursanalytische Untersuchungen des Sprachmittelns Aufschluss geben können über spezifische Problembereiche dieser Form interkultureller Kommunikation, Problembereiche, deren erfolgreiche Bewältigung gerade die Aufgabe des Mittlers ausmachen. Ihre Identifizierung 16 Vgl. Knapp-Potthoff/Knapp (1985).

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ist eine Voraussetzung für jedes Training dieser alltagspraktischen Form von Fremdsprachenverwendung. Obwohl aus den bisherigen Analysen schon einige Schlüsse für ein solches Training gezogen werden können, geben sie jedoch eher noch Anlass zu weiteren Forschungsfragen, von denen ich nun einige skizzieren möchte.

Eine erste Gruppe von Fragen betrifft die spezifische Struktur des Mittlerdiskurses, vor allem die Organisation des Sprecherwechsels. Hier ist noch genauer zu untersuchen, inwieweit sich Mittlerdiskurse als spezifische Form triadischer Interaktion in dieser Hinsicht von monolingualen Mehr – Parteien – Gesprächen unterscheiden, die bisher Gegenstand diskurs- bzw. konversationsanalytischer Forschung waren.17 Vor allem ist zu fragen:

- Wieweit ist der Sprecherwechsel non-verbal organisiert? Der Behandlung dieser Frage steht oft – und stand auch bisher bei unseren Untersuchungen – die verständliche Sensibilität der Beteiligten gegenüber Datenaufnahmen im Wege, die bei Videoaufnahmen noch größer ist als bei Tonaufnahmen. Zudem beeinträchtigt der größere apparative Aufwand bei Videoaufzeichnungen noch stärker die Natürlichkeit der Situation. Wie aus konversationsanalytischen Arbeiten bekannt, spielen für den Sprecherwechsel jedoch non-verbales Verhalten wie Blickrichtung, Körperhaltung usw. und prosodische Merkmale eine wichtige Rolle. Für die Untersuchung der turn-Organisation beim liasion interpreting zeigt Lang (1978) eine erste interessante Perspektive.

- Im Zusammenhang mit dem Sprecherwechsel stellt sich das Problem, wie von den Interaktanten in Sprachmittlerdiskursen verfahren wird, wenn sich die beteiligten Sprachen bzw. (Sub-)Kulturen hinsichtlich der Konventionen der turn-Organisation unterscheiden. Scollon/Scollon (1981) wiesen auf, welche Konflikte in dyadischer Interaktion entstehen können, wenn in den kommunikativen Stilen der Beteiligten eine jeweils unterschiedlich große Pausenlänge im turn eines Sprechers als Konvention für die Möglichkeit gilt, dass der nächste Sprecher den turn ergreifen kann. Es wäre daher interessant zu untersuchen, ob derartige Konflikte aufgrund von Unterschieden im kommunikativen Stil auch in Sprachmittlerdiskursen auftreten können bzw. wie sie bewältigt werden.

- Sprachmittlerdiskurse stellen bestimmte Probleme der turn-Organisation aber auch ohne dass sich die Beteiligten in ihrem kommunikativen Stil unterscheiden. Wenn – wie in den oben angeführten Beispielen – der deutsche Sprecher nicht jede Manifestation einer claiming – common – ground – Höflichkeitsstrategie als einen einzelnen turn realisiert, den M dann mittelt, so auch deshalb, weil ein solches Verhalten seine Möglichkeit gefährdet, den turn nach der Mittlung zurückerhalten und dann einen weiteren auf das gemeinsame Gesprächsziel bezogenen inhaltlichen Redebeitrag zu machen. Dies gilt zumindest so lange, wie die Beteiligten nicht über eine gemeinsame Prozedur der turn-Organisation verfügen, die es einem Sprecher anzuzeigen erlaubt, dass er nach der Mittlung seines Redebeitrags wieder den turn ergreifen möchte.

17 Als Beispiele hierfür s. z. B. Erickson (1982), Tannen (1983).

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Besonders bei Interaktionspartner, die über keine Erfahrung mit Sprachmittlersituationen verfügen, wäre es interessant aufzuzeigen, ob, wie und welche solche(r) Prozeduren entstehen.

- Die genannten Aspekte der Organisation des Sprecherwechsels hängen wesentlich damit zusammen, dass – wie schon oben ausgeführt – in Sprachmittlerdiskursen bei den meisten Äußerungen der PI zu unterscheiden ist zwischen dem Angesprochenen (M) und dem Adressaten (der andere PI). Es ist deshalb zu fragen, wie die PI auf diesen Unterschied in ihrer Hörerschaft eingehen, d. h. wen sie jeweils als Hörer ihrer Äußerungen fokussieren und wie sie dies anzeigen, an wen z. B. sprachbegleitende Gesten gerichtet sind oder z. B. wen Sprecher aus südlichen Kulturen berühren usw. Unsystematische Beobachtungen haben bisher gezeigt, dass viele PI von Beginn bis kurz vor Ende ihres turns den anderen PI anblicken und sich gegen Ende – wohl als Zeichen ihrer Bereitschaft zur Abgabe des turns – dem Mittler zuwenden. Eine solche Zuwendung zum Mittler scheint auch vorzukommen, wenn der PI aus irgendeinem Grunde unsicher ist über das, was er sagt, etwa weil er Teile einer Frage des anderen PI nicht zu beantworten weiß oder weil er befürchtet, dass der andere PI nicht über die Wissensvoraussetzungen verfügt, um das von ihm Gesagte zu verstehen.

Aus der Perspektive des Hörers wirft die Trennung zwischen Angesprochenen und Adressaten auch spezifische Probleme für die interaktive Synchronie auf. Nach Erickson/Schultz (1982) sind „gut laufende“ Gespräche durch ein hohes Maß an interaktiver Synchronie zwischen den Beteiligten charakterisiert, die sich durch einen gemeinsamen Rhythmus der Äußerungen des turns-Inhabers und der backchannel-Signale (wie „hm“, Kopfnicken, Rumpfbeugen etc.) des Hörers ergibt. In Sprachmittlerdiskursen ist der als Adressat fungierende PI normalerweise nicht in der Lage, aus den verbalen Äußerungen des sprechenden PI den angemessenen Zeitpunkt für ein synchrones backchannel-Verhalten zu erschließen, und das non-verbale Verhalten des sprechenden PI kann, da u. U. kulturell unterschiedlich, irreführend oder nicht aufschlussreich sein. Da sich aber die PI dennoch häufig fokussieren und da interaktive Synchronie in monolingualer dyadischer Interaktion ihre soziale Beziehung zueinander festlegen bzw. wahrnehmen, ist hier zu fragen, wieweit die Beteiligten dennoch versuchen, eine solche Synchronie herzustellen. Alle diese Aspekte der Unterscheidung zwischen Angesprochenem und Adressaten erfordern weitere Untersuchung.

Eine zweite Gruppe von Forschungsfragen betrifft spezieller die Rolle des Mittlers als einer dritten Partei im Diskurs, genauer, seinen Status, der ihm von den PI zuerkannt wird, die kulturellen Erwartungen, die an die Mittlerrolle gebunden sind, den Einfluss seiner sozialen Selbstwahrnehmung und schließlich die sprachlichen Konsequenzen seiner Rolle:

- Wieweit ist die Freiheit des M davon abhängig, welchen sozialen Status ihm die PI zubilligen? Was geschieht, wenn die PI den Status des M unterschiedlich einschätzen? Kann M das Recht zu eigenen Initiativen von einem der PI bestritten werden? Wieweit ist für die Rolle des M ein eventueller

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Statusunterschied zwischen den PI bedeutsam? Wieweit ist die Rolle eines M durch institutionelle Regelungen determiniert, wenn die Sprachmittlungssituation in einer Institution stattfindet? - Unabhängig vom sozialen Status, den ein Mittler aktuell von den PI

zugestanden bekommt, kann der Grad der Freiheit, als eine dritte Partei zu agieren, auch von kulturellen Erwartungen der Beteiligten determiniert sein. Stewart (1972) weist darauf hin, dass Nord-Amerikaner Dolmetscher gewöhnlich primär als ein Translationsmedium ansehen, während Gesprächsteilnehmer aus asiatischen Kulturen, in denen viele geschäftliche und private Transaktionen (bis hin zur Wahl eines Ehepartners) indirekt über Vermittler ablaufen, einem Dolmetscher einen sehr weiten Handlungsspielraum lassen. Hier ist interessant, wie sich ein Mittler verhält, wenn in einer Sprachmittlersituation PI aus in dieser Hinsicht unterschiedlichen Kulturen zusammentreffen und welchen Einfluss seine eigene kulturelle Zugehörigkeit für sein Verhalten hat, wie generell Kulturvergleiche unter diesem Aspekt für die Übersetzungswissenschaft aufschlussreich sein können.

- Eine eigenständige Partei in einem Gespräch zu sein, bedeutet auch, die soziale Verantwortung für das Gesagte übernehmen zu müssen. Soweit ein M keine eigenen Redebeiträge initiiert, sondern lediglich den turn eines PI adäquat wiedergibt, liegt die Urheberschaft und damit die soziale Verantwortung für die Äußerungen des M beim vorher sprechenden PI. Mitunter bedeutet das, was ein SA einem SB sagt, für Letzteren eine Gesichtsbedrohung, die dann, wenn nicht klar ist, dass M lediglich als Translationsmedium fungiert, auch zu einer Bedrohung des face des Mittlers werden kann, weil M dann gleichsam „mithaftet“. In interkultureller Kommunikation können Gesichtsbedrohungen eines Gesprächspartners oft unabsichtlich geschehen, z. B. aus Unkenntnis des Sprechers über bestimmte kulturelle Konventionen, die für den Partner gelten. Da in Sprachmittlersituationen nicht von vornherein feststeht, ob ein M sich auf eine Tätigkeit als Translationsmedium beschränkt oder ob er/sie eine aktive Rolle spielt, muss M Strategien entwickeln, eine Bedrohung des eigenen face durch die Mittlerintentionen eines PI abzuwenden. Das kann z. B. dadurch geschehen, dass M deutlich als dritte Partei aktiv wird und z. B. die von einem PI ausgehende Gesichtsbedrohung des anderen PI explizit z. B. mit Kulturunterschieden erklärt. Das kann aber auch dadurch geschehen, dass M sich für die Beteiligten erkennbar auf die Funktion eines Translationsmediums zurückzieht. In beiden Fällen wird durch M’s Verhalten die Urheberschaft eines PI für die entstandene face-Bedrohung des anderen deutlich gemacht und damit eine Bedrohung des eigenen Gesichts des M abgewendet. Wie unsere Daten zeigen, ist das Rollenverhalten der Mittlerin in den Gesprächen zwischen Deutschen und Koreanern sehr stark von der Wahrung ihres eigenen face geprägt.18

Die Wahrnehmung der eigenen Rolle durch einen M kann aber auch unabhängig von den Inhalten des Gesprächs durch die oben angesprochenen Aspekte des sozialen Status determiniert sein. Aus unseren Untersuchungen von Beratungsgesprächen geht hervor, dass 18 Vgl. Knapp-Potthoff/Knapp (1986a).

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dann, wenn sich der Mittler als mit dem Berater zusammen auf einer höheren Stufe sieht als der Klient, wenn er also für den PI mit dem höheren sozialen Status parteiisch ist, der Mittler face-Bedrohungen, die vom Klienten ausgehen, abfängt, jedoch face-Bedrohungen, die gegen den Klienten gerichtet sind, passieren lässt und u. U. sogar noch verstärkt.19 Derartige Aspekte der Selbstwahrnehmung des M und seines face-Management erfordern weitere Untersuchungen.

- Schließlich ist zu fragen, welche sprachlichen Merkmale des Mittlerverhaltens seine jeweilige Rolle indizieren. Erste Analysen zeigen, dass dafür u. a. die Transformation von personaldeiktischen Ausdrücken und mittler-performative Formeln wie „Er sagt, …“, „Sie fragt, ob …“ etc. wichtig sind, mit denen die Urheberschaft des vorher sprechenden PI für Äußerungen, die M an den wartenden PI richtet, signalisiert.20 Solche sprachlichen Aspekte des Mittlerverhaltens müssen nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt ihrer Lehrbarkeit weiter untersucht werden.

Ein dritter Bereich von Forschungsfragen betrifft in einem engeren Sinne sprachliche Aspekte der Mittlertätigkeit.

- Eingangs wurde festgestellt, dass die PI gewöhnlich zufrieden sind, wenn ein M ihre Mittlungsintentionen sinngemäß wiedergibt. Wann aber kann eine Wiedergabe als ausreichend sinngemäß gelten? Im Bereich der Übersetzungskritik gibt es inzwischen viele Arbeiten, die sich mit sprachlichen Kriterien für die Adäquatheit von Übersetzungen befassen. Diese Kriterien beziehen sich gewöhnlich auf die hohen Anforderungen, die z. B. an die Translation literarischer Texte zu stellen sind. Für eine alltagspraktische Tätigkeit wie das Sprachmitteln sind derartig weitreichende Anforderungen sicher unangemessen, denn es wird vom Mittler ja nicht die Leistung eines professionellen Dolmetschers erwartet. Was aber macht bezogen auf die Erwartungen der PI an die Leistungen eines Sprachmittlers den Unterschied zu den Standards aus, an denen ein Berufsdolmetscher gemessen wird? Dafür spielt sicher eine Rolle, welche Paraphrasen ihrer akzeptieren, wobei die Adäquatheit auch davon abhängen dürfte, wie über den propositionalen Gehalt hinaus auch die soziale Bedeutung von M’s Mittlung durch den Adressaten beurteilt wird. Mittler sind charakteristischerweise nicht vollkommen bilingual (s. u.), und bekanntlich artikulieren sich Sprecher, denen wegen beschränkter Sprachkompetenz die Fähigkeit zu einem impliziten Ausdrücken des Mitgemeinten mehr oder weniger weit abgeht, umständlicher, zumeist expliziter. Wie wird in Sprachmittlungssituationen die u. U. größere Explizitheit beurteilt, wenn – wie z. B. Robin Lakoff (1973) für monolinguale Interaktion annimmt – größere Klarheit zu Lasten der Höflichkeit geht? Eine Untersuchung dieser Fragen ist sicher nicht nur für die Übersetzungswissenschaft, sondern für die Semantik und Pragmatik natürlicher Sprachen generell von Interesse.

19 Vgl. Knapp (1984). 20 Vgl. Knapp-Potthoff/Knapp (1985).

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- Die Tatsache, das man von einem Mittler gewöhnlich lediglich eine sinngemäße Wiedergabe des Gesagten erwartet, resultiert auch daraus, dass bei ihm keine native-like fluency in beiden beteiligten Sprachen vorausgesetzt wird: Typischerweise beherrscht M von wenigstens einer der beiden beteiligten Sprachen nur eine lernersprachliche Varietät. Hier ist interessant, wieweit die Lernersprache des M seine Fähigkeit zu interlingualen Paraphrasen einschränkt und wieweit ein M die Beschränkungen seiner Lernersprache durch den Einsatz von generell beim Zweitsprachenerwerb üblichen oder – und das wäre noch zu bestimmen – durch für die Mittleraufgabe spezifischen Kommunikationsstrategien21 überwinden kann.

- Voraussatzung für die Wiedergabe von Mitteilungsintentionen der PI ist, dass M sie erkennen und mit seinen lernersprachlichen Mitteln ausdrücken kann. Die oben ausgeführte Beispielanalyse hat gezeigt, dass bestimmte formale Eigenschaften von Sprachmittlerdiskursen die Wahrnehmung von Intentionen erschweren, die in Merkmalen des kommunikativen Stils eines Sprechers impliziert sind. Das Erkennen und die Wiedergabe von Intentionen, die wie Höflichkeit, Verärgerung usw. nicht propositional ausgedrückt werden, ist jedoch nicht allein von derartigen Aspekten der spezifischen Struktur von Sprachmittlerdiskursen abhängig. Deshalb ist Sprachmittlertätigkeit auch allgemeiner als ein Instrument einsetzbar, das unter natürlichen Bedingungen Antworten auf die Frage zu finden erlaubt, welche für due soziale Interaktion im Alltagsleben relevanten zweitsprachlichen Mittel Lerner beherrschen bzw. beherrschen sollten, auch im Sinne einer empirischen Begründung von Lernzielen für den Fremdsprachenunterricht.

Eine letzte Gruppe von Fragestellungen betrifft schließlich die psycholinguistischen Aspekte des Sprachmittelns, wie sie ähnlich auch für das professionelle Konsekutiv-Dolmetschen gelten und in der Übersetzungswissenschaft z. T. auch schon intensiv untersucht wurden. Ich möchte mich hier deshalb darauf beschränken, dass Sprachmitteln eine psycholinguistisch interessante Art der Textverarbeitung darstellt und dass Untersuchungen von Sprachmittlertätigkeit eine wichtige empirische Grundlage für manche bisher eher spekulativ gebliebenen Entwürfe von Strategien des Diskurs-Verstehens bieten können.22

Die Vielfalt dieser Fragestellungen zeigt, dass die Untersuchung von Sprachmittlertätigkeit für verschiedene Bereiche der Linguistik, für die Fremdsprachendidaktik und nicht zuletzt natürlich für die Übersetzungswissenschaft ertragreich sein kann. Ein Teil dieser Fragen soll in einem in Planung befindlichen Forschungsprojekt demnächst näher behandelt werden. Die Antworten können Aufschluss darüber geben, was erfolgreiches Sprachmitteln ausmacht und auch, welche translatorischen Fähigkeiten man als innate skill man bei der Dolmetscherausbildung voraussetzen kann.23

21 Vgl. dazu etwa die Arbeiten in Faerch/Kasper (1983). 22 Vgl. z. B. van Dijk/Kintsch (1983), Rickheit/Strohner (1985). 23 S. dazu Harris/Sherwood (1978).

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Damit komme ich nun zum letzten Punkt meiner Präsentation: Zur Bedeutung der Untersuchung des Sprachmittelns für die Fremdsprachendidaktik und die Dolmetscherausbildung.

Sprachmitteln ist eine im Alltagsleben relativ häufige Form der Fremdsprachenverwendung. Es stellt an einen Mittler aber spezifische Anforderungen, deren Bewältigung nicht allein von seiner Fremdsprachenbeherrschung abhängt und von denen noch unklar ist, wieweit die Kompetenz, mit ihnen umzugehen, als allgemeines Charakteristikum von Sprachbeherrschung, wie es etwa die Fähigkeit zu berichtender Rede darstellt, angeboren ist. Die Beispielanalyse hat Probleme aufgezeigt, die sich aus der Diskursstruktur ergeben, andere resultieren daraus, dass die Rolle des M als einer eigenständigen, aktiven Partei im Gespräch nicht von vornherein und unveränderlich festliegt, sondern stets ausgehandelt werden muss, oder – mit der Rollendefinition zusammenhängend – dass Urheberschaft und Verantwortlichkeit für das, was ein Mittler sagt, erkennbar gemacht werden müssen. Die Spezifik dieser Aufgabe lässt es geboten erscheinen, Sprachmitteln stärker als bisher als Lernziel auch in den Curricula allgemeinbildender Schulen zu berücksichtigen. Dies auch, weil sogar der Benutzer eines Sprachmittlers ein Training für diese Sprachverwendungssituation gebrauchen kann. So scheint es z. B. ratsam, dass ein PI seine sozialen Intentionen explizit thematisiert, solange er nicht sicher sein kann, dass der Mittler so kompetent ist, auch implizit Mitgemeintes in der anderen Sprache wiederzugeben. Ebenso zeigen alltagspraktische Erfahrungen, dass Benutzer von Sprachmittlern deren Beschränkungen in der Verarbeitungskapazität im Hinblick auf die Länge von turns oft erst einzuschränken lernen müssen.

Angesichts der vielfältigen konkurrierenden Anforderungen, die heute an den Fremdsprachenunterricht gerichtet werden, ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass sich das Training des Sprachmittelns als Lernziel problemlos durchsetzen lässt. Ein solches Training des Dolmetschens in alltäglichen Lebenssituationen kann aber sicher als eine brauchbare Propädeutik bei der Ausbildung von Berufsdolmetschern dienen.

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Anhang Es ist ein wohlbegründete Tradition, dass bei sprachwissenschaftlichen Arbeiten die empirischen Daten, auf denen ihre Aussagen fußen, so umfangreich und so originalgetreu wie möglich angegeben werden. Daneben mag es manchmal auch das Ansehen des jeweiligen Scholaren mehren, wenn er mit seinen Daten zu erkennen gibt, mit welch exotischen Sprachen er umzugehen weiß. Wenn ich hier mit dem nachfolgend präsentierten Daten von dieser Übung abweiche, und statt der Transkription der koreanischen Passagen der Sprachmittlerdiskurse neben den deutschen nur deren Übersetzung ins Deutsche wiedergebe, so geschieht dies nicht aus schnöder Verachtung des wissenschaftlichen Ethos, sondern hat recht einfache, praktische Gründe:

Die Transkription der koreanischen Passagen erfolgte in einem ersten Arbeitsschritt durch Koreanisten in Han’gul. Das ist eine alphabetische Schrift, die die phonemischen Eigentümlichkeiten des Koreanischen wiedergibt und die sich prinzipiell gut zur Transkription gesprochener Sprache mit ihren Versprechern, turn-Überlappungen usw. eignet. Sie ist jedoch mit normalerweise bei uns verfügbaren Mitteln (Schreibmaschine, Buchsatz) nicht herstellbar. Die Möglichkeiten, die koreanischen Passagen sorgfältig handschriftlich in Han’gul oder in phonetischer Umschrift nach dem IPA-Standard wiederzugeben, sind vom Aufwand her nicht zu vertreten. Die Möglichkeit, das koreanische Alphabet ins Lateinische zu übertragen, ist ebenfalls problematisch, da es keine eindeutigen Zuordnungen koreanischer Phoneme zu lateinischen Buchstaben gibt, weshalb es auch mehrere, z. T. sehr unterschiedliche Übertragungskonventionen gibt, unter denen man sich zu entscheiden hat. Da aber bei jeder dieser Verschriftlichungsmöglichkeiten für die meisten Leser dieser Arbeit ohnehin eine Übersetzung in eine geläufigere europäische Sprache notwendig sein dürfte, habe ich mich entschlossen, die koreanischen Daten nicht originalsprachlich zu präsentieren, sondern nur deren Übersetzung ins Deutsche wiederzugeben. Diese Übersetzungen erscheinen in den Transkripten kursiv. Ich bin mir natürlich bewusst, dass dadurch bestimmte Phänomene in den koreanischen Passagen, wie z. B. Satzabbrüche, strukturell nicht ganz adäquat wiedergegeben werden können, glaube aber, dass dies im Rahmen der Aussagen, die hier über die Daten gemacht werden, dennoch vertretbar ist.

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