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T he packaging industry is apparently one of the few sectors unaffected by the weak economy. Business has been growing for the past five years, seemingly at odds with the current scenario of a global slowdown. After all, the packaging industry is a good economic indicator, because it supplies packaging to all indus- tries. According to a study conducted by the consultants Frost & Sullivan, business volume for packaging machines in the European market, which in 2000 was US$ 4.61 billion, is expected to increase to $US 6.52 billion in 2007.The German Engineering Federation (VDMA) reports that the world market for packaging machines is approaching 18 billion Euro. The US is the most important producer country, with a production volume of 3.7 bil- lion Euro. However, the PMMI (Packaging Machinery Manufactures Inst., Arlington) reported a 4.1 percent decline in deliveries of packaging ma- chines and packaging-related processing equipment by US manufacturers in 2001. The decrease is attributed to consequences stemming from the terrorist attacks, the strong dollar and a very crowded competitive mar- ketplace. However, for the next three years, the PMMI predicts annual growth of 3.7 percent. The global marketplace is growing as customer ex- pectations increase. Even so, manufacturers of packaging machines can- not afford to be complacent. More than 3,000 suppliers compete with each other in Europe alone.The shift towards complete packaging lines has led to several mergers and takeovers. In the near future, other producers will be on the lookout for partners in niche markets to help expand their prod- uct range. Despite intense competition, increased purchasing power in the emerging countries and rising demand for packaging resulting from Inter- net trade give the industry very good reason to remain broadly optimistic. To understand market trends and growth rates, it helps to take a look at the role played by state-of-the-art packaging solutions. Protection of the D ie Verpackungsindustrie gehört zu den wenigen Branchen, die schein- bar unberührt von den konjunkturellen Schwankungen bleiben. Seit fünf Jahren stehen die Zeichen auf Wachstum. Damit passt dieser Bereich nicht so recht in das derzeitige Bild einer weltweit schwachen Konjunktur. Schließlich ist diese Industrie ein guter Indikator, da Packmittel in alle Bran- chen geliefert werden. Nach einer Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan wird das Volumen im europäischen Markt für Verpak- kungsmaschinen – im Jahr 2000 noch auf 4,61 Milliarden US-Dollar bezif- fert – bis 2007 auf 6,52 Milliarden zunehmen. Der Weltmarkt für Ver- packungsmaschinen beträgt nach Angaben des VDMA knapp 18 Milliarden Euro. Die USA sind mit einem Produktionsvolumen von 3,7 Milliarden Euro das wichtigste Herstellerland. Allerdings meldete das PMMI, Packaging Ma- chinery Manufactures Inst., Arlington, einen Rückgang der Lieferungen von Verpackungsmaschinen und verpackungsrelevanten Verarbeitungsanlagen der US-amerikanischen Hersteller um 4,1 Prozent im Jahr 2001. Erklärun- gen für den rückläufigen Markt sind hier, neben den Folgen der Terroran- schläge, der starke Dollar sowie der härtere Verdrängungswettbewerb. Für die nächsten drei Jahre prognostiziert das PMMI allerdings ein jährliches Wachstum um 3,7 Prozent. Weltweit gilt: Der Markt wächst bei steigenden Ansprüchen. Dennoch können sich Hersteller von Verpackungsmaschinen nicht ausruhen. Allein in Europa konkurrieren über 3000 Anbieter. Die Schwerpunktverlagerung in Richtung kompletter Verpackungslinien hat bereits zu einigen Zusammenschlüssen und Übernahmen geführt. Um ihre Produktpalette zu erweitern, werden in naher Zukunft noch weitere gro- ße Unternehmen Ausschau nach kleinen Partnern aus Nischenbereichen hal- ten. Trotz dem harten Wettbewerb: Eine größere Kaufkraft in den Schwel- lenländern und ein höherer Verpackungsbedarf durch den Handel im Inter- net lässt die Branche im Großen und Ganzen sehr optimistisch sein. 64 magazine 2003 Streamlined for high performance Auf Höchstleistung getrimmt The packaging industry currently has little reason to complain, as prospects in large sec- tors of the industry look very positive. This did not come about by accident. The packaging industry has been optimizing its products for many years, improving both packaging ma- terials and machines in an effort to stream- line them for high performance. In the process, the industry has been following the guidance of its most troublesome experts: customers and their purchasing preferences. Die Verpackungsindustrie kann sich derzeit nicht beklagen, schließlich sind die Aussich- ten in weiten Bereichen der Branche als über- aus positiv zu bewerten. Dies kommt nicht von ungefähr. Seit Jahren optimiert die Ver- packungsindustrie ihre Produkte, sei es auf dem Packmittelsektor oder bei den Maschi- nen, und trimmt sie auf Höchstleistung. Da- bei orientiert sie sich an einem der schwie- rigsten Gutachter überhaupt: Dem Verbrau- cher und seiner Kauflus Die Verpackungsindustrie kann sich derzeit nicht beklagen, schließlich sind die Aussich- ten in weiten Bereichen der Branche als über- aus positiv zu bewerten. Dies kommt nicht von ungefähr. Seit Jahren optimiert die Ver- packungsindustrie ihre Produkte, sei es auf dem Packmittelsektor oder bei den Maschi- nen, und trimmt sie auf Höchstleistung. Da- bei orientiert sie sich an einem der schwie- rigsten Gutachter überhaupt: dem Verbrau- cher und seiner Kauflust. Trend Report: Packaging Technology Trendbericht: Verpackungstechnik

Auf Höchstleistung getrimmt Streamlined for high performance€¦ · ben. Neben klassischen Methoden, wie Hologrammen oder Guillochen, las - sen sich auch lichtaktive Substanzen

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Page 1: Auf Höchstleistung getrimmt Streamlined for high performance€¦ · ben. Neben klassischen Methoden, wie Hologrammen oder Guillochen, las - sen sich auch lichtaktive Substanzen

T he packaging industry is apparently one of the few sectorsunaffected by the weak economy. Business has been growing forthe past five years, seemingly at odds with the current scenarioof a global slowdown.After all, the packaging industry is a goodeconomic indicator, because it supplies packaging to all indus-

tries. According to a study conducted by the consultants Frost & Sullivan,business volume for packaging machines in the European market, whichin 2000 was US$ 4.61 billion, is expected to increase to $US 6.52 billionin 2007.The German Engineering Federation (VDMA) reports that the worldmarket for packaging machines is approaching 18 billion Euro. The US isthe most important producer country, with a production volume of 3.7 bil-lion Euro. However, the PMMI (Packaging Machinery Manufactures Inst.,Arlington) reported a 4.1 percent decline in deliveries of packaging ma-chines and packaging-related processing equipment by US manufacturersin 2001. The decrease is attributed to consequences stemming from theterrorist attacks, the strong dollar and a very crowded competitive mar-ketplace. However, for the next three years, the PMMI predicts annualgrowth of 3.7 percent. The global marketplace is growing as customer ex-pectations increase. Even so, manufacturers of packaging machines can-not afford to be complacent. More than 3,000 suppliers compete with eachother in Europe alone. The shift towards complete packaging lines has ledto several mergers and takeovers. In the near future, other producers willbe on the lookout for partners in niche markets to help expand their prod-uct range. Despite intense competition, increased purchasing power in theemerging countries and rising demand for packaging resulting from Inter-net trade give the industry very good reason to remain broadly optimistic.To understand market trends and growth rates, it helps to take a look atthe role played by state-of-the-art packaging solutions. Protection of the

D ie Verpackungsindustrie gehört zu den wenigen Branchen, die schein-bar unberührt von den konjunkturellen Schwankungen bleiben. Seit

fünf Jahren stehen die Zeichen auf Wachstum. Damit passt dieser Bereichnicht so recht in das derzeitige Bild einer weltweit schwachen Konjunktur.Schließlich ist diese Industrie ein guter Indikator, da Packmittel in alle Bran-chen geliefert werden. Nach einer Analyse der UnternehmensberatungFrost & Sullivan wird das Volumen im europäischen Markt für Verpak-kungsmaschinen – im Jahr 2000 noch auf 4,61 Milliarden US-Dollar bezif-fert – bis 2007 auf 6,52 Milliarden zunehmen. Der Weltmarkt für Ver-packungsmaschinen beträgt nach Angaben des VDMA knapp 18 MilliardenEuro. Die USA sind mit einem Produktionsvolumen von 3,7 Milliarden Eurodas wichtigste Herstellerland. Allerdings meldete das PMMI, Packaging Ma-chinery Manufactures Inst., Arlington, einen Rückgang der Lieferungen vonVerpackungsmaschinen und verpackungsrelevanten Verarbeitungsanlagender US-amerikanischen Hersteller um 4,1 Prozent im Jahr 2001. Erklärun-gen für den rückläufigen Markt sind hier, neben den Folgen der Terroran-schläge, der starke Dollar sowie der härtere Verdrängungswettbewerb. Fürdie nächsten drei Jahre prognostiziert das PMMI allerdings ein jährlichesWachstum um 3,7 Prozent. Weltweit gilt: Der Markt wächst bei steigendenAnsprüchen. Dennoch können sich Hersteller von Verpackungsmaschinennicht ausruhen. Allein in Europa konkurrieren über 3000 Anbieter. DieSchwerpunktverlagerung in Richtung kompletter Verpackungslinien hatbereits zu einigen Zusammenschlüssen und Übernahmen geführt. Um ihreProduktpalette zu erweitern, werden in naher Zukunft noch weitere gro-ße Unternehmen Ausschau nach kleinen Partnern aus Nischenbereichen hal-ten. Trotz dem harten Wettbewerb: Eine größere Kaufkraft in den Schwel-lenländern und ein höherer Verpackungsbedarf durch den Handel im Inter-net lässt die Branche im Großen und Ganzen sehr optimistisch sein.

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Streamlined for high performanceAuf Höchstleistung getrimmt

The packaging industry currently has littlereason to complain, as prospects in large sec-tors of the industry look very positive. This didnot come about by accident. The packagingindustry has been optimizing its products formany years, improving both packaging ma-terials and machines in an effort to stream-line them for high performance. In theprocess, the industry has been following theguidance of its most troublesome experts:customers and their purchasing preferences.

Die Verpackungsindustrie kann sich derzeitnicht beklagen, schließlich sind die Aussich-ten in weiten Bereichen der Branche als über-aus positiv zu bewerten. Dies kommt nichtvon ungefähr. Seit Jahren optimiert die Ver-packungsindustrie ihre Produkte, sei es aufdem Packmittelsektor oder bei den Maschi-nen, und trimmt sie auf Höchstleistung. Da-bei orientiert sie sich an einem der schwie-rigsten Gutachter überhaupt: Dem Verbrau-cher und seiner Kauflus

Die Verpackungsindustrie kann sich derzeitnicht beklagen, schließlich sind die Aussich-ten in weiten Bereichen der Branche als über-aus positiv zu bewerten. Dies kommt nichtvon ungefähr. Seit Jahren optimiert die Ver-packungsindustrie ihre Produkte, sei es aufdem Packmittelsektor oder bei den Maschi-nen, und trimmt sie auf Höchstleistung. Da-bei orientiert sie sich an einem der schwie-rigsten Gutachter überhaupt: dem Verbrau-cher und seiner Kauflust.

Trend Report: Packaging TechnologyTrendbericht: Verpackungstechnik

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magazine 2003

product is no longer the primaryconsideration. Convenience anduser-friendliness are driving themarket. Packaging must be easy toopen and close, be visually appeal-ing, and also provide an informa-tion platform.

Everything is copied

Counterfeiting is another broad top-ic. Everything is copied, from CDs tosoftware and brand-name clothing.Even professional car racing is notsafe from counterfeit spare parts.Loss of sales due to counterfeit au-dio media products is estimated tobe $US 5 billion,and counterfeit tex-tiles cost about another $US 4.4 bil-lion. Counterfeiting, however, isdriven to extremes in the field ofmedication. According to informa-tion published by the InternationalFederation of Pharmaceutical Man-ufacturers Associations (IFPMA),around seven percent of medica-tions worldwide are counterfeit.This equates to a volume of morethan $US 20 billion. This not onlymeans loss of sales – it also puts thelives of many people at risk, espe-cially in developing countries. Anenormous number of ideas havenow been advanced to preventcounterfeiting. One of these strate-gies will be on display at ACHEMA,although the manufacturers are notwilling to reveal much detail for un-derstandable reasons. In addition totraditional methods such as holo-grams or guilloche patterns, light-

Um diese Marktentwicklung undderen Steigerungen nachzuvollzie-hen, empfiehlt sich ein Blick auf dieRolle einer modernen Verpackung.Längst steht nicht mehr der Pro-duktschutz im Vordergrund. Con-venience, also die Benutzerfreund-lichkeit, ist die treibende Kraft. Ver-packungen müssen sich leicht öff-nen und schließen lassen, den Ver-braucher optisch ansprechen undaußerdem noch als Informations-plattform dienen.

Gefälscht wird einfach alles

Ein weiteres breites Feld ist das Ka-pitel der Fälschungen. Gefälschtwird einfach alles: CDs, Software,Markenkleidung, selbst der profes-sionelle Motorrennsport ist vor ge-fälschten Ersatzteilen nicht gefeit.So sollen sich Umsatzeinbußendurch Produktfälschungen im Ton-trägerbereich weltweit auf 5 Milli-arden US-Dollar belaufen und imTextilbereich auf etwa 4,4 Milliar-den Dollar. Auf die Spitze getriebenwerden die Fälschungen allerdingsbei den Arzneimitteln. Nach Anga-ben des internationalen Verbandesder Arzneimittelhersteller (IFPMA)sind weltweit rund sieben Prozentder Arzneimittel gefälscht. Das ent-spricht einem Volumen von mehrals 20 Milliarden US-Dollar. Dies sindnicht nur gewaltige Umsatzeinbu-ßen, sondern ist für viele Menschen,besonders in den Entwicklungslän-dern, lebensgefährlich. Hier gibt es

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Good prospects are not limited tothe packaging machine industry –packaging material producers alsohave no reason to complain aboutfuture prospects. Despite an in-crease in raw material prices, theplastic packaging industry federa-tion has reported new impetus inthe plastic packaging sector in2002.There was significant growthin foil, seals and PET bottles as wellas large packaging units made ofplastic, such as drums, canistersand IBCs. Special new drum prod-ucts have been a market success.There are now plastic drums made

of ultra-pure material, which canbe used in cleanrooms at chip man-ufacturing facilities or in the phar-maceutical industry. In contrast,steel drums and other fine metalpackaging, which are used prima-rily for shipment of chemical or pe-troleum products, have sufferedfrom the difficult economic condi-tions worldwide. German chemicalexports declined significantly in2001 and the first quarter of 2002,and this had a direct effect on drumturnover. Problems were exacer-bated by higher steel prices andhigher wage-related costs.

New impetus for plastic packaging

Ein Unternehmen der MAHLE-Gruppe

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activated substances can be integrated into cardboard or paper. Mechani-cal structures and special labels can also be used to indicate whether thepackaging has already been opened. The most effective strategy is to com-bine several of these methods. Cooperation between producers and pack-aging manufacturers is essential, if efforts to make life difficult for counter-feiters are to be successful.

Marking made easy

Even if no attempt is made to protect against counterfeiting, hardly anypackaging leaves production without labeling or lettering. Quality controland global distribution requirements alone make marking essential. In pro-cessing industries, labeling or lettering must meet special requirements towithstand the harsh everyday environment. Dust, dirt or moisture must notdegrade printed information. Substrate layers, adhesives, special printcolors and coatings can be used to produce labels that survive steam ster-ilization or freezing with no damage. Irregular geometries, such as sacks,pose significant challenges. The ink must also match the product. Thereare, for example, special inks suitable for food, and invisible ink is alsoavailable. High-resolution inkjet printing techniques, thermo transfer printand apply labeling systems are the methods of choice, so that every prod-uct is given the mark of distinction that it deserves.A whole team of experts is needed to incorporate these ideas in a pack-aging machine. Materials scientists kick off the process. They are followedby process engineering and the construction of special machines.One thingis clear: the focus is still on packing performance,but whether that is mean-ingful from the economic standpoint is not always certain. The packagingmachine offers far greater savings potential. There is a tendency in themarket to use small packaging units. This tendency cuts across all indus-tries. Lot sizes in the pharmaceutical and fine chemical industries are de-creasing each year. Containers are shrinking. Packaging machines must beextremely flexible, as there is no other way for producers to react quick-ly to customer and market demands.As a result, the key trend is that automation and high-grade robot tech-nology have become indispensable. There is good reason why packagingengineering has become the second most important application for roboticsystems and is surpassed in this respect only by the automotive industry.These systems can do more than simply pick and place. Special graspingtools and transport mechanisms pack, load and place products, sometimesat breathtaking speeds. The future belongs to the integrated packagingmachine with digital reconfiguration capability, which can perform an in-creasing number of tasks in ever decreasing space. The focus of develop-

inzwischen eine immense Zahl an Ideen, um Fälschungen zu verhindern. Ei-nige dieser Konzepte werden auch auf der ACHEMA zu sehen sein, obwohldie Hersteller aus verständlichen Gründen nicht allzu viele Details preisge-ben. Neben klassischen Methoden, wie Hologrammen oder Guillochen, las-sen sich auch lichtaktive Substanzen in Karton oder Papier einbringen. Auchmechanische Konstruktionen oder besondere Etiketten können anzeigen,ob die Verpackung bereits geöffnet wurde. Am effektivsten ist es, wennmehrere dieser Verfahren kombiniert werden. Zudem ist eine enge Zu-sammenarbeit zwischen Produzent und Packmittelhersteller unerlässlich,will man den Fälschern das Leben schwer machen.

Beschriftung leicht gemacht

Aber auch ohne den Anspruch an Fälschungssicherheit: Kaum eine Ver-packung verlässt ohne Etikett oder Beschriftung die Produktion – dies istbereits aus Gründen der Qualitätskontrolle und der globalen Distributions-wege ein Muss. In prozessnahen Branchen muss die Etikettierung oder Be-schriftung besonderen Ansprüchen gerecht werden, indem sie dem hartenIndustriealltag trotzt. Dem Druck dürfen Staub, Dreck oder Feuchtigkeit nichtsanhaben. Mit Trägerschichten, Klebemitteln, speziellen Druckfarben und Be-

schichtungen lassen sich Etiketten fertigen, die selbst das Sterili-sieren mit Heißdampf oder ein Einfrieren unbeschadet überste-hen. Unregelmäßige Formen wie Säcke stellen ebenfalls hoheAnforderungen. Auch die Tinte muss dem Produkt angepasstwerden, so gibt es beispielsweise lebensmittelechte oder un-sichtbare Tinten. Hochauflösende Inkjet-Druckverfahren, Ther-mo-Transfer-Print and Apply-Etikettiersysteme oder Laserkodie-rung sind hier Mittel der Wahl, damit jedes Produkt die Aus-zeichnung bekommt, die es verdient. Um diese Ideen in eine Verpackungsmaschine umzusetzen,braucht es ein ganzes Team an Experten. Das beginnt mit denWerkstoffwissenschaftlern, reicht über die Verfahrenstechnikund endet beim Sondermaschinenbau. Denn eins wird deutlich:Nach wie vor stehen zwar Leistungen von Verpackungen imVordergrund, aber ob diese wirtschaftlich lohnend sind, ist nichtimmer sicher. Weit mehr Einsparpotenzial bietet dagegen dieVerpackungsmaschine. So zieht sich der Hang zu kleineren Pack-einheiten durch alle Branchen, beispielsweise verkleinern sichdie Chargen der Pharmaindustrie und Feinchemie von Jahr zu

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Nicht nur die Verpackungsmaschi-nen profitieren von den guten Aus-sichten, auch die Packmittelherstellerkönnen nicht über die Aussichtenklagen. Insbesondere die Kunststoff-verpackungen befinden sich trotz er-höhter Rohstoffpreise im Aufwind,wie der Industrieverband Kunststoff-verpackungen im Herbst 2002 mit-teilte. Mittlerweile machen Kunst-stoffe etwa 38 Prozent am deutschenPackmittelmarkt aus. Neben Folien,Verschlüssen und PET-Flaschen konn-ten beispielsweise Großverpackun-gen aus Kunststoff, wie Fässer, Kani-ster oder IBCs einen großen Zuwachsverzeichnen. Bei Fässern könntensich zudem Spezialentwicklungenam Markt durchsetzen. So gibt es

mittlerweile Kunststofffässer, die aushochreinem Material gefertigt wer-den und sich damit in Reinräumen,etwa bei Chipherstellern und in derPharmaindustrie, einsetzen lassen.Dagegen litten Stahlfässer undandere Feinblechverpackungen, dieganz überwiegend für den Versandchemischer, aber auch für die Mine-ralölprodukte eingesetzt werden,unter der schwierigen Weltkonjunk-tur. Die Exporte der deutschenChemie gingen im Jahr 2001 wieauch im ersten Quartal 2002 deutlichzurück, und damit der Fassabsatz.Stahlpreiserhöhungen und höhereLohnnebenkosten belasteten dieUnternehmensergebnisse noch ein-mal.

Kunststoffverpackungen im Aufwind

A robot takes over reliableand gentle handling of sy-ringe bodies made of glass.

Ein Roboter übernimmt die si-chere und schonende Handha-bung von Spritzenkörpern ausGlas.

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ment ac-tivity is on

system availability,which translates in-

to very high performancewith minimal rejects and ab-

solute flexibility. An increasing level of miniaturization is used to reducespace requirements. Packaging machines of this type shape, glue, punch,fill, print and close the package.As is the case in the field of automation, software plays a key role in pack-aging machines. Only a few years ago, manual or mechanical adjustmentswere made to handle format changes,but today a software package makestool change easy. Changeover times have been drastically reduced.The in-creasing use of modular construction in packaging machines simplifies sub-sequent modification. Modular designs also facilitate tailored machine so-lutions. This provides investment certainty in spite of shorter product lifecycles. For companies that perform packaging as a service, these machinesare a must, because they provide the capability of reacting to a wide rangeof requests in the shortest possible time, while maintaining quality stan-dards and staying within cost parameters.When you are looking at availability, you will soon run into the term “remote diagnosis”. This technique can minimize down time and reduceservice costs. For it to work, however, you need additional sensors, whichmonitor and document system status.The significance of image processingis on the increase in this field. It isused in quality control as well as forchecking labels or reading bar codes.Many high-speed pill packaging ma-chines or optical checks of vials havealready stretched existing camera sys-tems to the limit. As an unavoidable consequence of the increased use ofsensors, there are now more data to manage. This will in turn lead to anincreased emphasis on a continuous flow of meaningful information acrossareas such as process automation and production planning as well as func-tional areas such as finance and materials management.The increased useof software does not always equate to ease of use. Although it helps toidentify and rectify errors, it assumes greater knowledge on the part of theuser. The machines as well as the packaging must offer improved ease ofuse and better handling. This is the only way to facilitate start-up and simple operation.Additional interfaces introduce more difficulties,becausethere is often a need to integrate application-specific software.

The need for the right peripherals

Interfaces do not only refer to the software. There are many interfaces inthe machine itself. Equipment such as feed and discharge systems as wellas their linkages to the packaging machine warrant closer consideration.This equipment can often slow the system down. If the supply of items,for example bottles, does not run smoothly, the entire downstream process

Jahr. Die Gebinde werden kleiner, und damit müssen Verpackungsmaschi-nen extrem flexibel sein. Nur dann können Produzenten auf ihre Kundenund den Markt schnell reagieren. Wichtigster Trend ist daher: Bei Ver-packungsmaschinen läuft ohne Automatisierung und hochwertige Robot-ertechnik nichts mehr. Nicht umsonst ist die Verpackungstechnik nach demAutomobilbau das wichtigste Einsatzgebiet für Robotersysteme. Und diekönnen mehr als nur die einfache Bestückung. Spezielle Greifwerkzeugeund Transportmechanismen packen, laden und platzieren zum Teil in eineratemberaubenden Geschwindigkeit ihre Produkte. Die Zukunft gehört derintegrierten, digital umstellbaren Verpackungsanlage, die auf immer klei-nerem Raum immer mehr Aufgaben erledigt. Im Mittelpunkt der Ent-wicklung steht dabei die Verfügbarkeit der Anlagen, das bedeutet Höchst-leistungen bei einer minimalen Ausschussrate und absoluter Flexibilität. Eingeringer Platzbedarf wird durch eine immer stärkere Miniaturisierung er-reicht. Auf solch einer Verpackungsanlage wird das Packmittel geformt, ge-klebt, gestanzt, gefüllt, bedruckt und verschlossen.Ähnlich wie im gesamten Automatisierungsbereich spielt die Software beiden Verpackungsmaschinen eine herausragende Rolle. Wurden noch vorwenigen Jahren Formatwechsel mit manuellen und mechanischen Einstel-lungen erreicht, sorgt heute ein Softwarepaket für den bequemen Werk-zeugwechsel. Die Umrüstzeiten verkürzen sich drastisch. Darüber hinauswerden in Verpackungsmaschinen zunehmend modulare Baugruppen ein-gesetzt, dadurch wird der nachträgliche Umbau erleichtert. Außerdemlassen sich nur mit modularen Systemen maßgeschneiderte Maschinen-lösungen umsetzen. Damit wird trotz kürzerer Produktlebenszyklen In-vestitionssicherheit geschaffen. Für den abpackenden Betrieb als Dienst-leister sind solche Maschinen im Übrigen ein Muss, da er in kürzester Zeitauf die verschiedensten Anfragen reagieren muss. Dabei darf er weder denQualitätsstandard vernachlässigen noch den Kostenrahmen sprengen. Geht es um die Verfügbarkeit, fällt schnell das Stichwort Ferndiagnose. Siekann Ausfallzeiten minimieren und Servicekosten senken. Allerdings er-fordert dies zusätzliche Sensoren, die den Zustand der Anlage überwachenund dokumentieren. Hier ist als wachsendes Element die Bildverarbeitungzu nennen. Neben der Qualitätskontrolle werden solche Verfahren auch fürdie Überprüfung von Etiketten oder das Lesen von Barcodes eingesetzt. So

manche schnelllaufende Tablettenver-packungsmaschine oder die optischeKontrolle von Vials hat bereits vonden existierenden KamerasystemenHöchstleistungen abgefordert. Eineunvermeidbare Folge des zunehmen-den Sensoreinsatzes ist der Anstieg

der Daten, die es einzuordnen gilt. InZukunft wird aus diesem Grund verstärkt auf die Durchgängigkeit und Aus-sagekraft des Informationsflusses Wert gelegt – von der Prozessautomati-sierung über die Produktionsplanung bis hin zu den betrieblichen Funk-tionsbereichen wie Controlling und Materialwirtschaft. Verstärkter Einsatzvon Software ist jedoch nicht immer ein Synonym für Benutzerfreundlich-keit. Auf der einen Seite hilft sie bei der Fehlererkennung und der Be-hebung, auf der anderen Seite werden auch mehr Fachkenntnisse seitensder Bediener erwartet. Bedienerfreundlichkeit oder bessere Handhabbar-keit wird daher nicht nur von den Verpackungen erwartet, sondern auchvon den Maschinen. Nur so lässt sich die Inbetriebnahme und der Bedien-komfort erhöhen. Schwierigkeiten entstehen zusätzlich durch weitereSchnittstellen, da häufig anwendungsspezifische Software eingebundenwerden muss.

Peripherie muss stimmen

Beim Stichwort Schnittstellen sind aber bei weitem nicht nur die zwischenverschiedener Software gemeint, auch in der Maschine selbst finden sichnoch genug. So sollten etwa die einzelnen Zuführ- und Auslaufaggregate

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“Software plays a key role.”

„Die Software spielt eine wichtige Rolle.“

Packaging machine for re-closable bags

Verpackungs-maschine für

wieder-verschließbare

Beutel

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is held up. This can mean significant financial loss for the operator. As aresult,some packaging machine manufacturers have begun to design theseunits themselves.In a modern packaging facility, all elements in the process chain must beproperly designed, connected together and optimized. Control balances,counting units, sealing machines or metal detectors may be part of a pack-aging line.This has led to a diminishing demand for insular solutions. Evensmall companies will prefer integrated solutions in the future. Profession-al advisors from the packaging industry at ACHEMA in Frankfurt will beable to show you how these components can be smoothly integrated intothe overall process.Whatever packaging material and packaging machine is used, it has longbeen clear to the industry that there is no longer a demand for insular so-lutions. Manufacturers must increasingly develop packaging solutions thatdeliver efficient, logistic optimization of the entire product chain. The keyis to focus attention on all stages in the process rather than only the prod-uct which must be packaged. This year’s ACHEMA will again offer a broadplatform to follow the entire life cycle of a packaging unit, from the rawmaterial stage and processing through to disposal of the packaging ma-terial or potential re-use. ■

und ihre Anbindung an die Packmaschine genauer betrachtet werden. BeiHochgeschwindigkeitsmaschinen sind dies nicht selten die Bremser imSystem. Funktioniert etwa die Zuführung, zum Beispiel von Flaschen, nichtreibungslos, kommt der ganze nachfolgende Prozess ins Stocken. Dies kannfür den Betreiber zu hohen finanziellen Einbußen führen. Aus diesem Grundgehen einige Verpackungsmaschinenbauer dazu über, auch diese Einheitenselbst zu konstruieren. In einem modernen Verpackungsbetrieb müssen aufjeden Fall alle Element der Prozesskette richtig ausgelegt, miteinander ver-bunden und optimiert werden. So gehören unter Umständen auch Kon-trollwaagen, Zähleinheiten, Verschließmechanismen oder Metalldetekto-ren zu einer Verpackungslinie. Nicht zuletzt deshalb sind Einzellösungenimmer weniger gefragt. Selbst bei kleineren Unternehmen werden sichintegrierte Systeme durchsetzen. Wie sich diese Komponenten reibungslosin den Gesamtprozess einfügen, vermitteln auf der ACHEMA in Frankfurtkompetente Gesprächspartner aus der Verpackungsbranche. Welches Packmittel und welche Maschine auch immer eingesetzt wird, fürdie Branche ist längst klar, dass Einzellösungen nicht mehr gefragt sind. DieHersteller müssen zunehmend Verpackungslösungen für die wirtschaftlicheund logistische Optimierung der gesamten Warenkette entwickeln. Dabeigilt es, alle Stufen dieses Prozesse weltweit im Auge zu behalten und nichtnur das zu verpackende Produkt. Die ACHEMA wird auch in diesem Jahrwieder eine breite Plattform bieten, um den gesamten Lebenszyklus einerVerpackung – vom Rohstoff über die Verarbeitung bis zur Entsorgung desPackmittels oder eine mögliche Wiederverwertung – zu begleiten. ■