1. Handout Gender Kongress

Embed Size (px)

Citation preview

  • 8/17/2019 1. Handout Gender Kongress

    1/9

    Handout Gender-Kongress

    Das Wechselmodell im Alltag

    von Sabine Rupp

    Arbeitskreis Kinderrechte im ISU

    !"#$$#!%$&

    Pro Jahr werden in Deutschland derzeit 150 000 Kinder

    zu Scheidungskindern

    • Im Folgenden werde ich zunächst einmal die Reihenfolge der derzeitigengesetzgeberischen Vorgaben aufzählen, die letztlich zu einem Totalverlust einesElternteiles fhren k!nnen"

    • Dieser Elternteil wird dann zum  #$mgangsberechtigten mit $nterhalts%flicht & odergar zum „Unterhaltsverpflichteten mit Umgangsausschluss“

    • Diese Reihenfolge, die eine pirale des Entfremdens darstellt kann 'ederzeitunterbrochen (erden"

    • !" sie das wird, liegt an uns Eltern und zwar an #edem Elternteil"

    Kindeswohl = Elternwohl = Gemeinwohl

    • $enn es unseren %indern gut geht, sind wir zufrieden und leistungsfähiger

    • &e weniger wir auf staatliche 'ilfe zur ()sung unseres Eltern*onfli*tes "auen, destomehr *)nnen wir sel"st "estimmen, wie wir *+nftig getrennt zusammenle"en wollen

    • $enn wir Eltern mit dem neuen (e"ensmodell zufrieden sind, gi"t es *einen rundf+r %lagen vor dem ericht und damit entlasten wir die taats*asse und letztlichuns sel"st-

    ender.%ongress /+r"erg 0123 eite 2 von 4

    5a"ine Rupp, 6r"eits*reis %inderrechte im IU7

  • 8/17/2019 1. Handout Gender Kongress

    2/9

    Die Liste der gerichtlichen Möglichkeiten bei hochstrittigen Eltern dasVerahren !ia "eschluss# einstweiliger $nordnung oder gegenseitigemVergleich zu entscheiden%

    829 7erpflichtung der Eltern, sich zu einigen 8: 2;0< atz 0 ==9

    809 Einschaltung des Familiengerichts und F)rderung des Einvernehmens

    8: 23; FamF9

    8>9 ?ustande*ommen eines gerichtlich ge"illigten 7ergleichs

    8: 23; 6"s- 0 FamF9

    8@9 erichtliche Regelung des Umgangs durch Umgangsanordnung

    8:2;A@ 6"s- 2 ==9

    839 Durchf+hrung eines 7ermittlungsverfahrens 8B 2;3 FamF9

    8;9 =efristete 6nordnung einer Umgangspflegschaft im inne von

    : 2;A@ 6"s- > ==8 ==9

    8A9 Ceilweiser orgerechtsentzug und 6nordnung einer Ergänzungspflegschaftmit dem 6ufga"en*reis Regelung des Umgangs durch das Familiengericht8:: 2;;; 6"s- @ atz >, 2414 == Umgangspfleger nach einer%indeswohlgefährdung wie z-= der 7erweigerung des Umganges mit demanderen Elternteil9

    849 Ceilweiser Entzug des 6ufenthalts"estimmungsrechts durch dasFamiliengericht 8:: 2;;; 6"s- > /r- ;, 2;>2 6"s 2, 2414 ==9

    8219 %urzer Umgangsausschluss durch das Familiengericht8: 2;A@ 6"s- @ atz 2 z-=- einige $ochen oder Gonate9

    8229 Umgangsausschluss f+r längere ?eit oder auf Dauer durch dasFamiliengericht 8: 2;A@ 6"s- @ atz 0 == &ahre oder dauerhaft9

    8209

    Gemeinsame "etreuung bei gemeinsamen &orgerecht

    getrennt lebender Eltern  6uch "e*annt unter den =egriffen

    'echselmodell

    Parit(tsmodell

    Do))elresidenz

    Pendelmodell

    *estmodell

    8hier wechseln die Eltern #eweils in die $ohnung der %inder und wieder zur+c* in ihre eigene9

    ender.%ongress /+r"erg 0123 eite 0 von 4

    5a"ine Rupp, 6r"eits*reis %inderrechte im IU7

  • 8/17/2019 1. Handout Gender Kongress

    3/9

    'as Kinder brauchen

    • Eine vertrauensvolle =indung an 7ater und Gutter

    • Emotionale e"orgenheit, (ie"e, ?uwendung ?uwendung und soziale 6*zeptanz

    • oziale Integration in das (e"ensumfeld "eider Eltern 8es gi"t *eine =esuchseltern9

    • %lare Identifizierung Das ?uhause von Hapa ist auch mein ?uhause, das ?uhausevon Gama ist auch mein ?uhause

    • Eltern, die sie gemeinsam leiten 

    &+m)tome beim Kind

    • Die Ursache f+r das verminderte $ohl"efinden eines %indes liegt nicht in dercheidung an sich, sondern im 7erhalten der Eltern nach der Crennung-

    • /icht die Crennung an sich, vielmehr deren 6uswir*ungen sind es, die das %ind inseinem $ohl"efinden und in seiner Entwic*lung "eeinträchtigen-

    • $ie sich das veränderte $ohl"efinden des %indes nach der cheidung auswir*t istsowohl vom 6lter des %indes als auch vor allem individuellen Dispositionena"hängig-

    • Ein vermindertes $ohl"efinden des %indes *ann sich zeigen durch

    ◦ Emotionale 7erunsicherung,

    ◦ 7erhaltensauffällig*eiten Entwic*lungsverz)gerungen,

    ◦ (eistungsverminderung Hschosomatische t)rungen,

    ◦ häufige Er*ran*ungen

    ◦  6"lehnung des getrennt le"enden Elternteils 8H69

    ender.%ongress /+r"erg 0123 eite > von 4

    5a"ine Rupp, 6r"eits*reis %inderrechte im IU7

  • 8/17/2019 1. Handout Gender Kongress

    4/9

    'ie !iele !erschiedene ,uhause !ertr(gt ein Kind-

    • Hrinzipiell gilt ein %ind ist dort zu 'ause, wo seine Eltern sind-

    • =ei einer paritätischen Regelung der =etreuung wechseln %inder weniger häufig,

    als "eim =esuchsmodell-

    • %inder *ommen mit #eder 6rt von $echselmodell zurecht, wenn die Eltern *eine f+rsie er*enn"aren %onfli*te miteinander ha"en-

    • %inder *ommen gut mit den einzelnen Erziehungsstilen ihrer Eltern und denunterschiedlichen $ohnsituationen zurecht, wenn sie +"erall die G)glich*eit ha"en,einen Freundes*reis aufzu"auen, ihre chulfreunde zu *onta*tieren und erle"en,dass sich der #eweils "etreuende Elternteil um sie *+mmert, sich f+r sie interessiertund ?eit in das ?usammenle"en investiert-

    'elche "etreuung braucht ein Kind- 

    • =ei einer idealen =etreuung hat ein %ind #ederzeit ?ugang zu einer =ezugsperson,im "esten Fall zu einem der "eiden Eltern-

    • =etreuung in der %IC6 oder "ei einer Cagesmutter ist prima- Elterliche =etreuung istweitaus "esser-

    • Eine Gutter, die ausschlieJlich "etreut, wird dadurch oft

    ◦ +"erfordert

    ◦ aus der esellschaft aufgeschlossen

    ◦ finanziell schlechter gestellt, als wenn sie ar"eiten w+rde

    • Ein 7ater, der nur am $ochenende "etreut, wird dadurch oft

    ◦  6us dem schulischen 6lltag der %inder ausgeschlossen

    ◦ ?um Freizeit"espaJer degradiert,

    ◦ finanziell ausgenommen, weil er f+r die =etreuung durch die Gutter "ezahlt 

    'ie gelungene Erziehung aussieht%

    • Die rundlage einer gelungenen Erziehung ist eine vertrauensvolle =indung anGutter und 7ater-

    • Ein %ind, das sich emotional aufgeho"en f+hlt, ist zumeist unpro"lematisch, weil esdie ?uwendung der Eltern nicht gefährden will-

    • %inder *ommen gut mit unterschiedlichen Erziehungsstilen aus-

    • Eltern sollten ihren %indern vorle"en, dass sie den anderen Elternteil in dieser Rolle

    ender.%ongress /+r"erg 0123 eite @ von 4

    5a"ine Rupp, 6r"eits*reis %inderrechte im IU7

  • 8/17/2019 1. Handout Gender Kongress

    5/9

    a*zeptieren, ihm vertrauen und sich mit ihm a"sprechen-

    • $enn Eltern Geinungsverschiedenheiten ha"en, d+rfen diese niemals vor dem%ind ausgetragen werden und wenn nicht anders m)glich mit 'ilfe von Fachleuten"eigelegt werden-

    • Erzieherischer %ontrollverlust und +"erdimensionales 7erw)hnen sind meist Folgen

    eines Rosen*rieges zu (asten des %indes-

    Kann es den Kindern gut gehen# wenn ihre Eltern

    streiten- • Die oft erle"te eKistenzielle %rise von Eltern nach der cheidung soll den %indern

    zulie"e m)glichst "ald "ewältigt werden-

    • $enn %inder ihre Eltern nur als streitend erle"en, *)nnen sie sel"st *einetreit*ultur entwic*eln und werden dadurch oft zum 6uJenseiter, zum 6ggressoroder zum !pfer in chule und Heer.roup

    • $enn es den Eltern durch den treit schlecht geht, *)nnen sie die =ed+rfnisse der%inder oft nicht mehr wahrnehmen oder nicht mehr "efriedigen-

    • %inder le"en heute unter star*em schulischen (eistungsdruc*, das erfordert einengesunden eist, einen fiten %)rper, eine heile eele-

    'as können Eltern tun# um zu gemeinsamer

    Elternschat zur.ckzuinden-• ich Unterst+tzung holen "ei

    ◦ 7erwandten und =e*annten f+r sich sel"st und die =etreuung der %inder86nteilnahme, ?eit und eld9

    ◦ Cipps und Infos durch Elternver"ände, (iteratur, Erziehungs"eratung, %urse wie„%ind im =lic*“

    ◦ Hrofessionellen =egleitern wie

    ▪ Gediatoren

    ▪ Einzeltherapeuten

    ▪ Familientherapeuten

    ▪ ruppentherapeuten

    ▪ ruppen von =etroffenen

    ▪ Eltern.%ind.%uren oder .Freizeiten

    ender.%ongress /+r"erg 0123 eite 3 von 4

    5a"ine Rupp, 6r"eits*reis %inderrechte im IU7

  • 8/17/2019 1. Handout Gender Kongress

    6/9

    Die Do))elresidenz in der Pra/is

    • !ft vorge"rachte /achteile

    ◦ Ceure (e"enshaltung durch die /otwendig*eit zweier groJer $ohnungen,doppelter %leidung, pielsachen, portgeräten

    (ange Fahrtzeiten zur chule "ei weiter entfernten $ohnorten◦ 7iele 6"sprachen mit dem anderen Elternteil

    • 7orteile

    ◦ %ein treit mehr um %leidung, eschen*e, (e"ensstil

    ◦ emeinsame Elternverantwortung gegen+"er der chule

    ◦  6"sprachen *)nnen *lar +"er Dritte oder per mail getroffen werden-

    ◦  6uch pra*ti*a"el "ei groJem Ein*ommensgefälle 

    ender.%ongress /+r"erg 0123 eite ; von 4

    5a"ine Rupp, 6r"eits*reis %inderrechte im IU7

  • 8/17/2019 1. Handout Gender Kongress

    7/9

    Ein "eis)iel aus der Pra/is

    Der Vater

    Ist Ingenieur, hat netto >->11,.L=ezieht das %indergeld und zahlt davon der Gutter die 'älfte aus- Die Gutter erhältdar+"er hinaus *leinere eldzuwendungen "ei =edarf-

    Er zahlt die Eigentumswohnung a", den 'ort f+r die Cochter, die Evolutionstherapie derCochter, die /ahrungsergänzungsmittel f+r die Cochter, die entwic*lungsverz)gert ist, dieGediation mit der Gutter und trägt die %osten f+r chulmaterialien und 6usfl+ge-

    Die Mutter  Ist aufgrund einer pschischen Er*ran*ung dauerhaft ar"eitsunfähig und "ezieht deshal"'artz I7-

    F+r die Cochter erhält sie ozialgeld-

    F+r Cage mit mehr als 20st+ndiger =etreuung den vollen 'artz I7 atz von A,>

  • 8/17/2019 1. Handout Gender Kongress

    8/9

    Möglichkeiten eine gemeinsame

    "etreuung nach der 0rennung einzu.hren%

    $enn die Eltern sich einig sind =etreuungsvertrag a"schlieJen und "ei&ugendamt, chule, 7ereinen hinterlegen-

    • $enn *eine Einig*eit "esteht

    ◦ Das &ugendamt informieren und um 'ilfe "itten

    ◦ Erziehungs"eratungsstelle aufsuchen 8*ostenlos9

    ◦ Gediation "eginnen mit dem ?iel Elternverein"arung

    • $enn *eine treit "zw- Umgangsausschluss "esteht

    ◦  6ntrag auf Umgang "eim 6mtsgericht stellen 6ntrag auf gemeinsames

    orgerecht stellen 6ntrag auf ein chlichtungsverfahren stellen

    'ege der Einigung bei 1ochstrittigkeit

    • Im chlichtungsverfahren einen 7ergleich schlieJen, sel"st der schlechteste7ergleich ist "esser als ein richterlicher =eschlussN

    • Den 7ergleich zeitlich "egrenzen, mit 7orschau und Folgetermin und!rdnungsmittel "ewehrt versehen-

    • Eventuell 7erfahrens"eistand und Umgangspflegschaft

    • =egleiteten Umgang wahrnehmen- &a, das ist eine =escheidung der elterlichenRechte- 6"er es ist auch die "este Ohance aufzuzeigen, wie gut und wichtig das7erhältnis zum %ind ist- 'ieraus erfolgt eine Empfehlung der Fachleute-

    • =egleitete P"erga"en wahrnehmen, das entspannt die ituation-

    • 'inf+hrung zum Regelumgang, der dann sofort paritätisch sein *ann-

    ender.%ongress /+r"erg 0123 eite A von 4

    5a"ine Rupp, 6r"eits*reis %inderrechte im IU7

  • 8/17/2019 1. Handout Gender Kongress

    9/9

    'as tun# wenn das Kind im Lo+alit(tskonlikt steckt-

    • Den %onfli*t des %indes "enennen und den am 7erfahren =eteiligten aufzeigen-

    • ()sungen an"ieten

    • F+r das %ind %indercoaching, cheidungs.Heer.roup

    • F+r die Eltern Gediation, %urse, Familientherapie

    • =ehutsame 6nnäherung des %indes an den Elternteil, der a"gelehnt wird- Das istoftmals ein sehr langwieriger 7organg, der sich a"er in #edem Fall lohnt-

    • ich sel"st aus der %onfli*tsituation herausl)sen durch %urse, ruppen 8Gein %indle"t "eim 7ater oder "ei der Gutter9, Familienaufstellung mit ()sung, sich in dasChema einlesen, neue (e"ensweise annehmen und auf eine gute =asis stellen-

    • Das %ind in edan*en "ei sich tragen- Git dem %ind in edan*en häufig und dannimmer positive *ommunizieren-

    Rituale des %onta*tes einf+hren- 6uch schon dann, wenn der %onta*t nicht odernur in =egleitung stattfinden *ann-

    • eine eigene Crennungsgeschichte f+r das %ind und sich sel"st aufschrei"en-

    • %onta*te zu fr+heren =e*annten oder Familienmitgliedern aufrecht erhalten-

    • Die =eziehung zum anderen Elternteil *lären- 6uch wenn dieser nicht zur %lärungmit "eiträgt- $ichtig ist, dass man sich sel"st dar+"er *lar ist- Dass man mit demanderen Elternteil immer eine gemeinsame =eziehung als Eltern des gemeinsamen%indes le"en muss-

    • Den 'ass, die 7erachtung, die 6ngst gegen "zw- vor dem anderen Elternteil

    a""auen-

    • Den anderen Elternteil nicht mit chimpfnamen "eden*en- 

    &ich selbst immer wieder sagen%

    *iemand kann mich !erletzen# wenn ich das nicht will2

    Keiner kann mir meine Liebe zu meinem Kind nehmen2Mein Kind liebt mich und wird eines 0ages wieder bei

    mir sein2

    3ch will immer .r mein Kind da sein# ihm Vorbild seinund !er.gbar sein# wann immer es mich braucht2

    ender.%ongress /+r"erg 0123 eite 4 von 4

    5a"ine Rupp, 6r"eits*reis %inderrechte im IU7