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FILME: WIR * OF FATHERS AND SONS * EIN GAUNER & GENTLEMAN INTERVIEW: TALAL DERKI * ARA MALIKIAN * GIORGIO MORODER * FESTIVAL: UNCLE M-FEST

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ULTIMO 3

MIXDer Kulturdosenöffner; Der Kleine

Schnorrer; 30 Jahre Ultimo;

Tattoo-Messe 4

HANDWERKKati Syhré in Gütersloh macht Vintage-Mode nach eigenen Vorstellungen: »Impro-Vintage« 6

SCREENSHOTSTriple Frontier; Leaving Netherland; Der

Junge, der den Wind einfing 8

INTERVIEWTalal Derki über Salafismus und seinen

Film »Of Fathers And Sons« 10

FILMEOf Fathers And Sons 11

Wintermärchen 11

Monsier Claude 2 12

Goldfische 12

Tito, der Professor und die Aliens 13

Wir 14

Ein Gauner und Gentleman 15

Free Solo 16

DVDA Private War; Hunter Killer; Suspiria;

Blue My Mind; LBJ; 16

TONTRÄGERFoals; Cloud Nothings; Tesla; Two Year

Vacation; Nathan Gray; Ladytron; Star

Horse; Albert Luxus; Circa Waves 17

GIORGIO MORODERHausbesuch beim Signore Disco 20

FESTIVALSHärtetest: Das ,,Uncle M"-Fest 21

COMICSDas unabwendbare Altern der Gefühle;

Crumb-Sammelband Amerika; Doctor

Star und das Reich der verlorenen

Träume 22

BÜCHERDas reife Mädchen; Zornfried;

Depression: Der Welt nicht mehr

verbunden; Ich bin Özlem 23

PROGRAMM-SERVICEZwei Wochen Programm

vom 25.3. bis 7.4. 25

Festivals & Open Airs 28

Konzert-Vorausblick 37

Ausstellungs-Übersicht 40

THEATERKönig Ubu; Wie es Euch gefällt 41

INTERVIEWDer Garagen-Geiger: Ara Malikian 42

TUMMELPLATZKostenlose Kleinanzeigen 43

Setzers Abende 44

Impressum 45

FAST FERTIGDer dritte Mann: Die SF-Serie »Perry

Rhodan« erlebt einen Neustart 46

»Tito, der Professor und die Aliens«; auf Seite 13

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4 ULTIMO

mix

DER KLEINE SCHNORRERNach kleiner Pause und wegen dergroßen Nachfrage wieder zurück.

Und jetzt drohen eh die Ostertage,und was soll man da schon tun mitden vielen freien Tagen?

Zum Beispiel den Film A PrivateWar gucken, mit Rosamund Pikeals Kriegsberichterstatterin MarieColvin (siehe DVD-Teil). Wir habendie Blue-Ray und die DVD.

Im letzten Heft hatten wir denFilm Girl gelobt, die Geschichte um

ein Transgender-Mädchen, das Bal-lett-Tänzerin werden möchte. Wirhaben die DVD.

Shapeshifter ist einer dieserFilme, in denen jemand aus Verse-hen die Tür zur Hölle öffnet undjetzt kriegt man das Gesocks nichtmehr unter Kontrolle. Vor ein paarAusgaben haben wir den Hor-

ror-Streifen mit Thomas Kret-schmann besprochen. Wir habendie DVD und die Blu-Ray.

Wir haben allerdings auchGeschenk-Angebote für Freigän-ger:

Etwa Konzertkarten für Kid BeKid (siehe Tagestipp Seite 38), eineFrau, die ein rappelendes Gesamt-kunstwerk ist und wunderschöneMusik macht. Wir haben für dasBunker-Konzert am 6. April zwei

mal zwei Freikarten zu verschen-ken.

Ebenfalls im Bunker werdensich Kai und Funky von TONSTEINE SCHERBEN mit Gymmick

– akustisch treffen, mit dem Rhyth-mus-Grundgerüst der „Scherben"Kai Sichertermann (Bas) undFunky K. Götzner (Drums), diezusammen mit Gymmick, demSongpoeten aus Nürnberg auftre-ten. Für dieses Event am 12.4. imBunker haben wir ebenfalls Frei-karten anzubieten.

Und dann ist da noch die Tat-too-Messe mit allem Zick und Zackfür Freunde der Körperverede-lung. (siehe rechts). Der Veranstal-ter hat uns 2x3 Eintrittskarten zurVerfügung gestellt, die wir unterLeserInnen verteilen.

Haben wollen? – einfach eineEmail schreiben an [email protected], Gewinn-wunsch angeben, bei DVD- oderBD-Wünschen auch die Adressenennen. Einsendeschluss ist der27.3.19. Viel Glück.

KULTUROEFFNER.DE

Ermäßigung fürmancheManchmal brauchen gute Ideen ihreZeit. So wie der Dosenöffner, dererst knapp 60 Jahre nach der Kon-servendose erfunden wurde. Nochlänger dauerte es, bis in Bielefelddie Kultur ihren Öffner kriegte, ge-nauer: die Internet-Plattform kul-turoeffner.de. Die geht nach langerVorbereitung durch Bethel, die NeueSchmiede und die Stiftung Solidari-tät bei Arbeitslosigkeit und Armutjetzt gerade so richtig los.

Insgesamt besteht das Projektaus drei Teilen. Erstens dem Biele-feld Pass, den es schon länger gibtund der Geringverdienern (etwaauf Hartz IV-Niveau) allerlei Gebüh-renermäßigungen verschafft. Zwei-tens einem neuen Assistenten-Netz-werk, das Pass-Inhabern mit Ein-

schränkungen ausgebildete Ehren-amtliche vermitteln soll, die sie beiSport- und Kultur-Veranstaltungenbegleiten. Und drittens eben ausder Internet-Plattform, auf dersich Pass-Inhaber über kommendeKultur-Veranstaltungen informie-ren können und ermäßigte odergar kostenlose Eintrittskarten aus-drucken können. Wer sich aber kei-

nen Computer leisten kann, für dengibt es den Kulturöffner auchoffline und mit persönlicher Hilfeim Haus der Solidarität.

Bisher kann der Öffner ungefähr5 Veranstaltungen pro Wocheanbieten, vom Kinofilm für 3 Eurobis zum Jazz-Konzert für lau. DieBuchung eines Assistenten klapptnoch nicht online, aber weil das

ganze Projekt inklusiv angelegt ist,kann man sich in „leichter Spra-che“ und einem Video mit Unterti-teln erklären lassen, was zu tun ist.

Die Aktion Mensch hat den Kul-turöffner mit 245.000 Euro geför-dert, um Kultur und Bildung jedemzugänglich zu machen – unabhän-gig von gesundheitlichen, finanziel-len, alters- oder bildungsbedingtenEinschränkungen. Wer sich alleinekeinen Besuch im Theater, imMuseum oder der Stadtbibliothekzutraut, oder sich diesen nicht leis-ten kann, findet hier Hilfe.

Wer dabei mithelfen will, sollsich bei Evelin Krüger in derNeuen Schmiede melden. Wer eseinfach nur mal ausprobieren will,braucht mindestens den Biele-feld-Pass. Oder einen Studenten-ausweis der FachhochschuleBielefeld.

Evelin Krüger, 0521 / 144 55 71 / [email protected] / www.kulturoeff-ner.de

Girl

Kid Be Kid

Kai und Funky und Gymmick

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ULTIMO 5

TATTOO-MESSE (PR)

BodyartDie 8. Tattoomesse in Bielefeld 30und 31 März 2019, die älteste Con-vention für Tattoo und Piercing inOstwestfalen.

Kopiert aber nicht erreicht!Wieder präsentieren zahlreiche

Tattoo- und Piercing Künstler sichund ihre Arbeiten, am 30. und 31.März 2019 in Bielefeld, im Ravens-berger Park.

Hier gibt es sofort freie Tat-too-Termine, oft zu Messepreisen,eine breit gefächerte Beratung undviel Informationen rund um dieKunst am Körper. Jede Richtungder „Bodyart“ wir berücksichtigt.

Ihr könnt euch täglich ab 11.00Uhr, direkt vor Ort, tätowierenoder piercen lassen.

Händler mit Schmuck, Zubehör& Equipment runden das Angebotder Aussteller ab. Ein spannendesRahmenprogramm, mit Highlightswie Rolf Buchholz - dem Weltre-kordhalter mit den meisten Pier-cings Weltweit, der Piercing Show(ab 18 Jahre, am Samstag), Musikund einem Contest jeden Tag,macht die 8.Tattoomesse in Biele-feld zum 2019er Highlight für Fansder Körperkunst und alle, die sichdafür interessieren. Das alles fürpreiswerte 9 Euro Eintritt!

Come in and find Ink!

Infos gibt es bei First Class Tattoo unter05251/26964 oder Tattoopb.de

30 JAHRE ULTIMO / 35 JAHRE ULTIMO VERLAG

Heute: Briefe (1)Kaum etwas ist schlimmer als ein beleidigter Satiriker. UntenstehenderKomiker ist der (damals in Bielefeld ansässige) Autor Thorsten Stein-mann, der 1992 einen bei der „Titanic“ abgelehnten Artikel bei uns unter-zubringen versuchte mit dem fröhlichen Anschreiben „betr.: Angebot ei-nes satirischen Artikel’s über Willy Brandt“, wobei der falsche Apostroph

noch das wit-zigste war.Als wir dasnebenbei inunserer da-maligenHauskolum-ne erwähn-ten (damals:

„Edis Num-mernkonto“),kam sehrschnell etwasper Post, wasHerr Stein-mann füreine Gegen-darstellunghielt. Die war

zwar erheblich lustiger als der Originalartikel (schon wegen der „zeitli-chen Aktualität“; immerhin ohne Apostroph), zumal Steinmann in einemBegleitschreiben eine gerichtliche Auseinandersetzung versprach, solltenwir dem nicht nachkommen. Wir kamen nicht nach, und so ist auch nachAndrohung juristischer Mittel aus Herrn Steinmann kein Satirikergeworden.

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6 ULTIMO

Seit wann schneidern Sie?

Kati Syhré: Meinen Abschluss habe ich 2015 gemacht. Davor habe ich Sa-chen für mich im Keller entworfen und genäht, mich viel mit Themen wie Schnitttechnik, Passform und Re-cherche der Bezugsquellen von be-stimmten Arbeitsmaterialien be-fasst. 2016 habe ich in einem Brautla-den als Änderungsschneiderin gear-beitet. Mir fiel dabei auf, dass die teu-ren Konfektionskleider oft nicht gut passten. Es ärgerte mich, in die teu-ren Kleider schneiden zu müssen. Ich dachte mir, dass man für das Geld auch gleich ein neues anferti-gen könnte. Also fasste ich den Ent-schluss, Brautkleider nach Maß an-zufertigen. Ich entwarf 23 Modelle nach meinen Vorstellungen und ließ mir eine eigene Homepage erstellen. 2017 wurde meine Nachbarwoh-nung frei, die ich als Werkstatt an-mietete. In dem Jahr arbeitete ich auch am Stadttheater Bielefeld und ging eine Kooperation mit einem Brautladen in Bielefeld ein, für den ich in meinem Atelier Konfektions-brautkleider änderte. Mich störte aber, dass diese Kleider zwar sehr teuer, aber nicht sonderlich hochwer-tig verarbeitet sind und zum größten Teil aus Polyester bestehen. Ich hielt weiterhin an meinem Vorhaben fest, Brautkleider nach Maß anzuferti-gen. In dieser Zeit entwarf ich auch zahlreiche Tageskleider, die von der Mode anderer Epochen inspiriert wa-ren. 2018 ergab sich das Ladenge-schäft in der Gütersloher Innenstadt. Ich kündigte die Nachbarwohnung und verlegte meine Werkstatt in den Laden. Sie ist seit März arbeitsbe-reit. Den Laden mache ich nach und nach fertig.

Auf Ihrer Website steht, dass Ihnender Wunsch Schneiderin zu werden„nicht in die Wiege gelegt“ wordensei.

Sagen wir mal so: Ich habe nichtschon als Kind an der Nähmaschinegesessen. Aber ich habe mich schonimmer für Kleidung interessiert undgute Stoffe wie Kaschmir und Seidegeliebt. Ich habe mir später tenden-ziell eher teurere Kleidung gekauft.Auch passende Schuhe waren mir im-mer schon wichtig. Richtig zufriedenwar ich mit Kleidung von der Stangenie. Es war nie das, was ich wirklichwollte. Mit Anfang 20 fing ich mit

IMPRO-VINTAGE MITLEIDENSCHAFT

KATI SYHRÉ SCHNEIDERT IN GÜTERSLOH VINTAGE-MODE NACH EIGENEN VORSTELLUNGEN

Kati Syhré

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ULTIMO 7

H A N D W E R K

dem Nähen an. Mit 25 erkannte ich,dass ich allein nicht weiterkommeund beschloss: „Du musst das jetztrichtig lernen.“ Alle rieten mir abund meinten, das sei brotlose Kunst.Mit 25 habe ich mich noch überre-den lassen, die Finger davon zu las-sen. Mit 30 habe ich es dann einfachgemacht. Zum Glück fand ich eineSchneiderin, die mich als Auszubil-dende in Teilzeit nahm. Anders hätteich es mit meinem einjährigen Sohndamals nicht geschafft. Nach dreiJahren habe ich dann an der Hand-werkskammer meinen Gesellenbriefgemacht.

Die Kleider sind alles Unikate.

Ja, ich mache Einzelstücke.

Wenn jemand ein Kleid habenmöchte...

Die Kleider im Laden sind meine eige-nen in meiner Größe. Wenn sich je-mand für ein Kleid von mir interes-siert, dann ist es mir am liebsten,wenn ich speziell für den Kunden einneues mit eigenem Schnitt und eige-ner Stoffauswahl anfertigen kann.Als Schneiderin finde ich das immeram schönsten und es ist eine Heraus-forderung. Ich habe bestimmte Vor-lieben. Ich muss ein Stück im ferti-gen Kleid mit drinstecken. Ich bieteeinen eigenen Stil an. Ich berateauch, was Schuhe oder einen Mantelangeht. Das ist als ob man zum Täto-wierer geht. Da hat ja auch jeder sei-nen eigenen Stil. Man möchte ein Tat-too von einem bestimmten haben.Beim Schneider ist das ähnlich. Esgibt natürlich Schneider, die machenalles. Ich mache das nicht. Kann ichauch nicht. Meine Chefin hat mir da-mals schon gesagt: „Kati, du bist dop-pelt so langsam, wenn dir etwas kei-nen Spaß macht.“

Müssen Kunden klare Vorstellungmitbringen?

Nein, überhaupt nicht. Ich habe ge-nug Ideen. Natürlich dränge ich nie-mandem etwas auf. Ich berate.Wenn jemand etwas sieht, das ich tra-ge und auch gerne hätte, dann ferti-ge ich das natürlich noch mal an.Vielleicht wird es dann die Aus-schnittform oder die Ärmelform et-was abgewandelt. Ich habe viele Ori-ginale, alte Knöpfe. Glasknöpfe zumBeispiel. Die sind auch immer einma-

lig. Ich habe auch eine Knopfbezugs-maschine. Mit der kann ich Knöpfemit passendem Stoff beziehen.

Ihre Kleider zeichnen sich durchden sogenannten Vintage-Stil aus.

Ja, ich nehme Elemente vergange-ner Epochen und setze sie zeitgemäßum. Ein hochgeschlossenes Kleid mitlanger Knopfleiste finde ich totalschön und unabhängig von Mode-trends.

Was inspiriert Sie?

Andere Kulturen wie Russland oderJapan zum Beispiel. Auch Trachtenund alte Sachen insgesamt. Mich in-teressiert immer, wie sie gearbeitetsind. Lange Röcke finde ich totalschön. Keine bodenlangen, man sollruhig noch etwas Bein sehen. Dazuschöne Schuhe, also keine Treter.Farben, Jahreszeiten und Filme sindauch Quellen. Besonders Kostümfil-me schaue ich mir sehr gerne an.Auch Bücher über vergangene Epo-chen finde ich spannend. Ich gehevor wie die Designer. Die erfinden janichts neues. Die sehen etwas, das ih-nen gefällt und setzen es nach ihremGeschmack um.

Was fasziniert Sie am Vintage-Stil?

Das fing bei mir schon sehr früh an.Ich bin in der DDR großgeworden.Wir hatten viel alten Ramsch. Entwe-der gab es nichts neues oder mankonnte es sich nicht leisten. Meine El-tern besaßen noch Sachen aus derGründerzeit. Sie fanden das grausig,mir gefiel es. Meine Oma hatte eineKaffeekanne in Form eines Hundes.Die Pfoten waren der Ausguss. Die al-ten Möbel, die meine Eltern nichtmehr wollten, stehen jetzt beim mirzu Hause. Besonders schön zum Le-ben war die Zeit, aus der die Dingestammen vermutlich nicht. Aber siestrahlen Ruhe aus. Die Schnelllebig-keit von heute ist nicht mein Ding. Ne-ben der Ruhe, die diese Zeit aus-strahlt gefällt mir auch, dass mehrKleider getragen wurden. Das wirktstillbewusster als heute. Ob es wirk-lich so war, weiß ich nicht. Aber dieSachen waren wertiger.

Was für Stoffe und Materialien ver-wenden Sie?

Weder Plastik noch synthetische Stof-fe. Wenn man so viel Arbeit in einKleid steckt, dann nimmt man auch

Feine Objekte und Materialien imLaden

Wenn´s nervt, dauert´s länger: KatiSyhré bei der Arbeit

gute Stoffe. Für Kleider verwendeich Seide, Leinen oder Wolle. MeineMäntel sind aus Wolle. Ich verwendegerne Herrenstoffe mit Karomus-tern. Früher hat man die gerade inEngland auch oft für Damenbeklei-dung verwendet. Ein femininerSchnitt mit Herrenstoff, das finde ichsuper.

Wie lange dauert es, bis ein Kleidfertig ist?

Das hängt vom Kleid ab. Ein norma-les dauert mit Schnitterstellung undAnpassung etwa 25 bis 30 Stunden.Es kommt auch immer auf die Figurder Frau an. Meine eigenen Kleidergehen inzwischen schneller. Spitzefärbe ich mit Tee nach, damit sie aus-sieht wie früher Spitze aussah. Es istschon ein bisschen Aufwand dabei.Im Moment tüftle ich an Kleidern mitUnterbau, wie man es früher ge-macht hat. Es muss nicht gleich einKorsett sein, aber ein stabiler Unter-bau mit Körbchen. Darauf wird kör-pernah ein Kleid gearbeitet. Das dau-ert natürlich deutlich länger. Braut-kleider brauchen noch länger. Dabeikommt es sehr drauf an, wie vielman von Hand macht. Ich fertigezum Beispiel Blüten aus Seide an, diedann alle einzeln aufgenäht werdenmüssen. 60 bis 80 Stunden kann dasschon dauern.

Interview & Fotos: Olaf Kieser

Mehr über Kati Syhré und ihre Kreationen aufhttps://www.instagram.com/metamorpho se_coutureDer Laden befindet ist in der Schulstraße 16 in Gütersloh

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8 ULTIMO

TRIPLE FRONTIER

KrisenkerleEx-Helden im Einsatz gegen einDrogenkartell – seltsamer Thrillermit Ben Affleck und Oscar Isaac

Santiago „Pope“ Garcia verdient sei-ne Brötchen als Berater für süd-

amerikanische Regierungen imKampf gegen Drogenkartelle. EinesTages erhält er einen Tipp, wo sichdas Dschungelversteck eines Kartell-bosses befindet. Er soll dort Millio-nen von Dollar horten. Garcia be-schließt, den Behörden nichts davonzu erzählen. Stattdessen trommelt erseine ehemaligen Special Forces-Ka-meraden zusammen, um dasAnwesen zu überfallen und sich mitder Kohle aus dem Staub zu machen.

Die fünf diebischen Soldaten sindkeine strahlenden Krieger, wie sichselbst bezeichnen. Statt knallharteMachos bekommen wir es mit Män-nern zu tun, die sichtlich unter demleiden, was sie in ihrer Zeit beimMilitär getan haben.

Triple Frontier wird immer dannbesonders spannend und interes-sant, wenn es darum geht, die Festig-keit der moralischen Grenzen derProtagonisten auszuloten. Wie weitsind wir bereit zu gehen, um an denZaster zu kommen? Dass der Planweniger an der Opposition als an denFünfen selbst scheitert, ist überzeu-gend dargestellt. Die letzte Szene istallerdings so weichgespült, dass esin Anbetracht der vorhergegange-nen Ereignisse ärgert. Olaf Kieser

USA 2019 R: J. C. Chandor B: Mark Boal,J. C. Chandor K: Roman Vasyanov D: Os-car Isaac, Charlie Hunnam, Ben Affleck,Adria Arjona , 125 Min.; seit 13.März aufNetflix

LEAVING NEVERLAND

Smooth CriminalZwei Männer erzählen vomkindlichen Sex mit Michael Jackson

Wir wissen es doch alle: MichaelJackson war ein Zombie, nicht

erst seit „Thriller“. Trotzdem ist esmehrfach motiviert, wenn Regisseur

Dan Reed gerade das aufregungs-ambivalente Hit-Gehüpfe an den An-fang seiner Aufarbeitung montiert.Alle fanden es damals genial, wie einehemaliger Kinderstar vehementtrippelnd von schwarzer Musik zuweißem Pop wechselte, sich garstigschminkte und aus der Furcht vorMonstern und dem augenzwinkern-den Schrecken der tröstenden Schul-ter ein gigantisches Geschäft mach-te. Die ganze Welt stimmte klat-schend und mit Brause-Werbe-Clipszu, dass sich ein junger Gott öffent-lich in den Schritt fasste und mit Kin-dern umgab. Etwa Wade Robson undJames Safechuck.

Diese beiden erzählen in den bei-den Teilen der für HBO gedrehten Do-kumentation Leaving Neverland aus-führlich, wie sie Michael Jackson da-mals kennen lernten – und liebenlernten. Dass andere Jackson-Beglei-ter, etwa Ex-Kinder-Star MacaulyCulkin, immer sagten, da sei nie et-was gewesen, wird immerhin mit einpaar Texttafeln nachgeliefert. DassWade und James vor Gericht genauso aussagten, können die Zeugenjetzt mit der erst späten Einsicht inden Verstrickungszusammenhangerklären. Dass der erste Prozess fürviel Geld gegenstandslos wurde,wird immerhin erwähnt. Dass Jahrespäter der zweite mit einem Frei-spruch mangels Beweisen endete,findet jedenfalls Wade Robson rich-tig, der auch als Erwachsener öffent-lich an der Aussage „kein Sex“festhielt. Juristisch ist MichaelJackson nichts vorzuwerfen.

Leaving Neverland tut auch kaumso, als wolle er die Anklage wiederaufnehmen, sondern lässt Wade undJames und Mitglieder ihrer Familieneinfach erzählen, was damals ge-schah und wie sie das fanden. DieJungen sind begeistert davon, ihremIdol nahe zu kommen, die Elternsind überwältigt von den Hotel-Sui-ten und dem Neverland-Anwesen.Alle sind so gefangen vom Charmeder Show-Maschine, dass sich nie-mand etwas dabei denkt, die Kinderim Bett des Stars schlafen zu lassen.Und alle, wenngleich mit zitternderStimme, auch im Nachhinein nochMichaels Kreativität, Menschen-

freundlichkeit und Hilfsbedürftigkeiterwähnen. Über lange Zeit fühltensich die Opfer nicht missbraucht son-dern geliebt. Erst nach Jacksons Todjubelt die eine Mutter, weil der jetztniemandem mehr etwas antunkönne, und die andere betrauert denVerlust eines Familienmitglieds.

Derweil hält Dan Reed einfach dieKamera drauf, fragt nichts, erklärtnichts, nicht mal ob sich Wade undJames je kennen lernten oder was eszur Sache tut, dass Wades Vater sichumbrachte. Er zeigt nur die offen-sichtlich emotional angeschlagenenHauptpersonen, einige Archivauf-nahmen und immer wieder die Toredes Phantasie-Anwesens Neverland.

Das ist weit entfernt von einer Auf-arbeitung der möglichen Miss-brauchsfälle, das ist in Teilen sogarmanipulativ, wenn etwa gegen Endeunverbesserliche Jackson-Fans sichunflätig über die „Lügner“ äußernoder Wade unter dem NachspannJackson-Paraphernalia auf einemScheiterhaufen verbrennt. Aber dasist auch eine vier Stunden lange,strikt parteiliche Darstellung des Le-bens zweier Fans am Hof des Plas-tik-Königs, die anderen, vom wemauch immer Missbrauchten Mut ma-chen will, ihre Wahrheiten auszu-sprechen. So laut wie ich meineLügen, sagt Wade. Wing

USA 2019 R: Dan Reed. Mit Steve Crupi,Macaulay Culkin, James Safechuck,Wade Robson, Laura Primack, 240 Min.,bei HBO und am 6.4. auf ProSieben

DER JUNGE, DER DEN WIND EINFING

SelbsthilfeWie man Windräder aus Schrottbaut und warum Bildung Lebenrettet

Der 14jährige William Kamkwam-ba lebt in einem Dorf irgendwo in

Malawi, einem der ärmsten Länderder Welt. Williams Vater ist Farmer.Das, was er dem Boden abringen

kann, reicht in guten Zeiten dafüraus, die Familie zu ernähren und einbisschen Geld für die Ausbildung derKinder zurück zu legen. Williams äl-tere Schwester Annie soll eines Ta-ges studieren. 2001 ist aber kein gu-tes Jahr für Malawi. Schwere Regen-fälle vernichten die Ernte. Das Landsteht vor einer Hungersnot. Da daswenige Geld für Lebensmittel ge-braucht wird, zahlt Williams Vaterdie Schulgebühren nicht mehr.Folglich darf William nicht mehr amUnterricht teilnehmen.

William gelingt es, einen Lehrerzu überreden, dass er sich in derSchulbibliothek aufhalten und selbst-ständig lernen darf. Dort entdecktder Junge ein Buch über Windräder.Ein Windrad könnte Strom liefern,mit dem man eine Wasserpumpe an-treiben könnte. William beginnt, einWindrad aus Schrott, Ersatzteilenund Baumstämmen zu bauen. Damitsein Plan gelingt braucht er das Fahr-rad seines Vaters, den wertvollstenBesitz der Familie.

In seinem Regiedebut erzählt Chi-wetel Ejiofor (12 Years a Slave) diewahre Geschichte von WilliamKamkwamba, der 2001 Windräderaus Schrott zur Strom- und Wasser-versorgung seines Dorfes baute. Ingut zwei Stunden beschreibt Ejioforruhig, glaubwürdig und authentischdie Verhältnisse zwischen Hunger,Lebensfreude, Aufopferung, Traditi-on und Moderne und erzählt von ei-nem komplexen Familienleben. Erkommt ohne Kitsch, Afrika- Kli-schees oder reißerische Bilder aus.

Bemerkenswert ist, dass kein ein-ziger Weißer auftaucht, der den Afri-kanern erklärt, was sie zu tun ha-ben. Die Menschen müssen sichselbst retten, sonst wird es keinertun. Der Junge, der den Wind einfingist ein großartiger Film und einPlädoyer für Bildung. Olaf Kieser

The Boy Who Harnessed the Wind GB2019 R & B: Chiwetel Ejiofor K: Dick PopeD: Maxwell Simba, Chiwetel Ejiofor, AïssaMaïga, Lily Banda, 113 Min., auf Netflix

S C R E E N S H O T S

Allerwelts Darling, Allerwelts Monster: Michael Jackson

Der MacGyver Afrikas: „Der Junge, der den Wind einfing“

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10 ULTIMO

I N T E R V I E W

DAHEIM BEIM BÖSENTALAL DERKI ÜBER SEIN LEBEN UNTER SALAFISTEN UND SEINEN FILM »OF FATHERS AND SONS«

Was war Ihre Motivation für diesesriskante Filmprojekt?

Derki: Ich wollte mit meinem Filmhinter den geschlossenen Vorhangdes Salafismus schauen und heraus-finden, warum sich Menschen diesergewalttätigen, radikal-islamischenBewegung anschließen. Wie wirdaus einem friedlichen Kind ein ge-waltbereiter Dschihadist? Was ge-schieht mit Kindern, die in dieser ge-schlossenen Gemeinschaft aufwach-sen und immer nur den Krieg erlebthaben? Wie wird die Gewalt von ei-ner Generation auf die nächsten wei-tergegeben? Was ist das für eineGlaubensgemeinschaft, der es ge-lingt, so viele Menschen in der syri-schen Gesellschaft einer Gehirnwä-sche zu unterziehen?

Wie haben Sie das Vertrauen vonAbu Osama gewonnen, der einerder Gründer von al-Nusra ist – demsyrischen Arm der Al-Quaida?

Bei den Dreharbeiten zu meinem vor-herigen Film Rückkehr nach Homshabe ich einige Menschen aus radi-kal-islamischen Gruppen kennenge-lernt. Diese Kontakte habe ich da-nach intensiviert. Ich habe mich alsKriegsfotograf ausgegeben, der mitdem Salafismus sympathisiert, undmich diesem Umfeld angepasst. Ausder Schule kannte ich mich noch gutmit dem Islam aus und wusste, wieman betet.

Wie lange haben Sie mit der Fami-lie Abu Osamas gelebt?

Insgesamt hatten wir 300 Tage Dreh-tage. Ich war von April 2014 bis Okto-ber 2016 dort, aber mit vielen Unter-brechungen. Zwischendrin war esoft schwierig wieder in das Gebietreinzukommen, weil die türkischeRegierung die Grenze dicht gemachthatte.

Wie fühlt man sich als Undercover-Filmemacher, der ein persönlichesVertrauensverhältnis zu einemsolch gefährlichen Protagonistenaufbaut?

Das ist eine komplizierte emotionaleSituation, aber ich bin selbst mit mei-nem Herzen im Reinen. Ich zeigeAbu Osama in einer Weise, die nahean dem ist, wie er sich selbst sieht.Ich habe keine Szenen im Film, in de-nen er lächerlich dargestellt wird.Ich sehe und zeige ihn als Menschen,der auf einen falschen Weg gekom-men ist. Ich betrachte diese Formdes radikalen Islamismus wie eineKrankheit, für die wir ein Heilmittelfinden müssen, damit wir unsere Ge-sellschaften vor diesem Phänomenschützen können.

Sie zeigen Abu Osama als lieben-den Vater…

Ich wollte ihn durch die Augen sei-ner Kinder als normalen Vater zei-gen, und habe beim Schnitt gezielt Si-tuationen ausgesucht, in denen ersich wie all die Väter auf der ganzenWelt verhält. Man sieht es in seinenAugen, wie sehr er seine Kinderliebt. Aber dennoch macht es ihmnichts aus, seinen 14jährigen Sohnin den Dschihad zu schicken. DieseIdee von Liebe und Aufopferung istim Islam tief verankert.

Gleichzeitig erfährt man im Filmdurch seine Kinder, dass Abu Osa-

ma eigenhändig Enthauptungendurchgeführt hat und sieht wie erals Scharfschütze mit beiläufigerKaltblütigkeit einen Motorradfah-rer erschießt.

Als Jugendlicher hatte Abu Osamaimmer Ärger mit der Polizei. Seine äl-teren Brüder mussten ihn regelmä-ßig vom Revier abholen, weil er wie-der in eine Schlägerei verwickeltwar. Mit 18 kam er in Kontakt mitder salafistischen Ideologie. Sie gabihm die Gelegenheit, die Gewalt, dieer in sich trug, in den Dienst Gotteszu stellen, um die Ungläubigen zu be-kämpfen. Er bekam die Lizenz zumGotteskrieger. Für Menschen, dieSchwierigkeiten haben im Kontaktmit anderen und eine gewisse Ge-waltdisposition in sich tragen, ist derSalafismus eine sehr attraktive Ideo-logie.

Und es ist eine Ideologie, die vor al-lem Männer anspricht.

Ja, und der Film wendet sich gezieltgegen die archaischen Vorstellung ei-nes patriarchalen Vaters. Dieses Ver-ständnis von männlicher Macht hateinen Großteil des kriegerischenChaos’ im Nahen Osten zu verantwor-ten. Der Vater ist der Diktator in derFamilie, der sich seine Kinder genaunach den eigenen Vorstellungen ge-stalten will. Dafür sind die Väterauch bereit, ihre Kinder zu schlagenund zu verletzen. Es geht darum,

den Kindern ihre eigene Persönlich-keit und Individualität zu rauben.

Ist der Dschihad Männersache?

Auf jeden Fall. Und er wird weiter ge-hen, wenn wir nicht die Rechte derFrauen in diesen Gesellschaften stär-ken und die Kinder vor der patriar-chalen Gewalt schützen. Wir müssenmehr Licht in diese Gesellschaftenbringen und dafür sorgen, dass siemit der internationalen Kultur inKontakt kommen. Wenn man solcheGesellschaften sich selbst überlässtund die Grenzen schließt, wird esnur noch schlimmer.

Warum sieht man in Film nie eineFrau?

Wir durften keinerlei Kontakt zu denFrauen haben. Das war von Anfangan die Bedingung. Ich hoffe, dass esirgendwann einmal einen Film ge-ben wird, der das Leben der Frauenin diesen salafistischen Gesellschaf-ten beleuchtet. Aber der müsstedann von Frauen gedreht werden.

Wie schwer war es für Sie in be-stimmten Situationen nicht einzu-greifen?

Das war sehr schwer, aber jedes Ein-greifen meinerseits hätte die Atmo-sphäre des Vertrauens zerstört unddazu geführt, dass ich nicht mehrheil herausgekommen wäre. Ichkann meine Meinung jetzt in Inter-

Das Patriarchat als Ursache des Chaos' im Nahen Osten

Talal Derki

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ULTIMO 11

OF FATHERS AND SONS

Die Schüler desTerrors

Wie man Gewalt lehrt und lernt

Die Kinder haben einen Vogel ge-fangen und wissen nicht sorecht, was sie mit ihm anfangen

sollen. Schließlich kommt der ältesteSohn herein zum Vater und berich-tet, dass der Bruder das Tierchen ge-schlachtet hat. Und dann fällt ein un-fassbarer Satz aus dem Mund des13jährigen: „Er hat den Kopf herun-ter gedrückt und abgeschlagen, ge-nauso wie du das mit dem Manngemacht hast“.

Der Vater, der hier fast ein Dut-zend Söhne im kärglich eingerichte-ten Haus um sich schart, ist Abu Osa-ma, ein Mitbegründer und hochrangi-ger Führer der al-Nusra-Brigaden,dem syrischen Ableger der Al Qaida.

Der in Berlin lebende syrische Fil-memacher Talal Derki ist underco-ver zurück in sein zerstörtes Heimat-land gereist, in die nordwestliche Pro-vinz Idlib – eine Hochburg der radi-kal-islamistischen Rebellen. Derkigab sich als Kriegsreporter aus, dermit dem Salafismus sympathisiere,und konnte Stück für Stück dasVertrauen der Dschihadistengewinnen.

Sein Blick bleibt vornehmlich imprivaten Raum und stellt eine intimeNähe zum Familienleben des hoch-rangigen Rebellenführers her. Ge-nau wie er heißt auch der ältesteSohn Osama. Geboren wurde der

Junge am 11. September 2001. Erhabe Gott gebeten, dass er ihn andem Tag des Angriffs auf das WorldTrade Center mit einem Sohn segnenmöge. Und Gott habe ihn erhört. AbuOsama ist ein liebender Vater, der sei-ne Kinder oft in den Arm nimmt, ih-nen über den Kopf streicht und mitgroßer Zuneigung auf sie blickt.Nicht zu fassen, dass derselbe Mannin den Krieg zieht, wie andere zur Ar-beit gehen, als Scharfschütze vorbei-fahrenden Motorradfahrer wie Ka-ninchen abknallt, im Wohnzimmereine Autobombe bastelt und offen-sichtlich auch schon Enthauptungendurchgeführt hat.

Wie können Liebe und Hass so nahzusammen wohnen? Das fragt mansich und muss an die KZ-Komman-danten denken, die sich aus denLager kommend zu ihrer Familie anden Mittagstisch gesetzt haben. Sol-che extremen emotionalen Abspal-tungsprozesse funktionieren nur miteiner übermächtigen Ideologie, diein Feinden keine Menschen mehrsieht.

Of Fathers and Sons begleitet den13jährigen Osama und seinen jünge-

ren Bruder ins dschihadistische Trai-ningscamp, wo die Kinder ihre gym-nastischen Übungen machen müs-sen, während die Ausbilder ihnenmit scharfer Munition zwischen dieFüße schießen. In die Schule gehtOsama ohnehin nicht mehr. Die Su-ren des Korans können die Kinderauswendig, aber die einfachsten Divi-sionsaufgaben sind ihnen ein voll-kommenes Rätsel.

In den Augen des jungen Osamasieht man anfangs noch das Rebelli-sche flackern, Aber das väterlicheVorbild und der militärische Drill las-sen ihn nach wenigen Monaten zu ei-nem der besten Nachwuchskämpferder Ausbildungsbrigade werden.

Derkis beeindruckende Dokumen-tation schaut mit einem traurigen,zärtlichen Blick auf diese Kinder, de-nen vom religiösen und patriarchalstrukturierten Fanatismus systema-tisch alle persönlichen Entwicklungs-chancen genommen werden, um siezu folgsamen Gotteskriegern zumachen. Martin Schwickert

D/Libanon/Syrien/Katar 2017 R: TalalDerki K: Kahtan Hasson, 99 Min-.

views kundtun. Aber es wäre lebens-gefährlich gewesen, das vor Ort zutun.

Welche Hoffnung haben Sie für dieSöhne Abu Osamas?

Durch die Oscar-Nominierung ist derFilm nun auch in der betreffendenRegion im Fokus. Und das hatte aucheinen guten Effekt: Der 14jährigeSohn, der im Film zum Dschihadis-ten ausgebildet wird, wurde inzwi-schen aus der Kampfeinheit heraus-geholt und besucht nun wieder dieSchule. Die Salafisten wollen damitbeweisen, dass in meinem Film alleserfunden und erlogen ist. Außerdemist Abu Osama im letzten Jahr gestor-ben und ich hoffe, dass die Kindernun freier entscheiden können, wassie aus ihrem Leben machen.

Interview: Martin Schwickert

WINTERMÄRCHEN

PolitischeTriebabfuhr

Die NSU-Morde waren die Folgevon schlechtem Sex

Man weiß nicht, worüber mansich mehr wundern soll: Überdie Nonchalance, mit der die-

ser Film direkt vom missglücktenDreier zum willkürlichen Mord ineinem Supermarkt überblendet,oder die Begeisterung, mit der deut-sche Filmkritiker dem Erklärungsan-satz des Werbe- und Fernsehspielre-gisseurs Jan Bonny folgen. Der Drei-erpakt dieser Terrorzelle, die demNSU wie aus der Fratze geschnittenist, ist das Ergebnis von Beckys

Wunsch nach besserem Sex; Frauenmit Triebleben waren schon immergut für Schuldzuweisungen.

Freund Tommi rubbelt sinnlos anBecky herum, was dem Film die Mög-

lichkeit bietet, in den ersten 20 Minu-ten drei Sexszenen und viel nackterFrau zu zeigen. Dann steht Maik vorder Tür, vögelt Becky mal so richtigdurch, was Tommi auch irgendwieanmacht, und fortan führt Beckyihre zwei Männer in den Krieg gegendie Ausländer. Warum? Trieb halt.

Das klingt ungerecht beschrieben,spielt sich aber genau so ab in die-sem Film, der die Wackelkameraund das Genuschel als Mittel des Au-thentischen einsetzt und im Wesentli-chen sagt: Rechter Terror ist was fürLoser. Als Facebook-Post mag das sei-ne Berechtigung haben, als Film istes schlimm. Böhnhardt, Mundlosund Schärpe waren lange und ge-walttätig und bewusst in der rechtenSzene tätig, bevor sie ein Dreierge-spann wurden und dann abtauchten.Ihr minutiös und hinterhältig geplan-ten Morde als einfache Triebabfuhrabzutun, ist erschreckend blöd, dazunoch unoriginell und liegt auf der Li-nie von „very bad people“: Linke be-gehen Gewalt aufgrund einerIdeologie, Recht wegen miesem Sex.

Echt jetzt?Den über zweistündigen Film müs-

se man „sich antuen“, schwärmt eindeutscher Kritiker, der alten deut-schen Maxime folgend, das Kunst ge-fälligst Arbeit zu sein hat und weh-tun muss. Immerhin dieser Anforde-rung wird der Film gerecht, der sei-nen öden Protagonisten in pseudodo-kumentarischer Ausführlichkeitzeigt. Unterhaltsam ist das nicht.Dass er dabei drei gute Schauspielerverheizt (vor allem Ricarda Seifried),spielt keine Rolle.

Jan Bonny dreht alle 11 Jahre ei-nen Spielfilm, sonst dreht er Werbe-spots, Musikvideos oder Fernsehkri-mis. Die nächste Welterklärung imKino ist also erst wieder 2029 zubefürchten. Thomas Friedrich

D 2018 R: Jan Bonny B: Jan Bonny, JanEichberg K: Benjamin Loeb D: ThomasSchubert, Ricarda Seifried, Jean-Luc Bu-bert, Victoria Trautmansdorff, Lars Eidin-ger, 129 Min.

Kinder auf dem Weg zum Kämpfer: „Of Fathers And Sons“

Vögeln oder vernichten? – Frustnazis in „Wintermärchen“

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12 ULTIMO

FLUCHT AUS FRANKREICH?Die Fortsetzung der Komödie »Monsieur Claude und seine Töchter« nimmt diesmalden zunehmenden Alltagsrassismus ernster. Trotzdem ist »Monsieur Claude 2« eine

lockere, unkorrekte Fortsetzung geworden.

Die Culture-Clash Komödie Mon-sieur Claude und seine Töchtergehörte zu den erfolgreichsten

Filmen des Kinojahres 2014. Millio-nen Kinozuschauer amüsierten sichin Frankreich und Deutschland darü-ber, wie der ebenso patriotische wiespießige Claude Verneuil erfahrenmusste, dass seine vier hübschenTöchter allesamt Männer mit auslän-dischen Wurzeln heiraten wollten: Ei-nen Algerier, einen Chinesen, einenIsraeli und einen Ivorer. Mon dieu!Der Film ließ die verschiedenen Kul-turen aufeinanderprallen, versam-melte alle möglichen und unmögli-chen rassistischen Klischees und Vor-urteile und spielte frech damit - inter-kulturelle Fettnäpfchen wohin manschaute. Eine Fortsetzung warangesichts des Erfolges an denKinokassen nur eine Frage der Zeit.

Claude Verneuil und seine FrauMarie haben sich mittlerweile mit allihren multikulturellen Schwiegersöh-nen arrangiert. Sie besuchen sogardie Eltern ihrer Schwiegersöhne,auch wenn das wochenlang um denhalben Globus führt. Wieder zurückin Frankreich, bleibt Claude und Ma-rie nicht viel Zeit, sich von den Reisee-indrücken und -strapazen zu erho-len. Ihre Schwiegersöhne habennämlich während der Reise beschlos-sen, mit ihren Familien aus Frank-

reich auszuwandern. Chinese undBanker Chao fürchtet ständig ausge-raubt zu werden, Algerier und An-walt Rachid hat nur noch Burka-Fäl-le, Schauspieler Charles bekommtals Schwarzer keine guten Rollenan-gebote, und der jüdische Geschäfts-mann David erlebt Schiffbruch mitseiner Idee von Halal-Bio. Dabei hat-te er doch ein Buch von DonaldTrump gelesen und sich einen Kreditbei einer griechischen Bank besorgt!

Mit erstaunlich wenigen und teilsrecht dürren Argumenten haben dieHerren dann ihre treuen Ehefrauenvon ihren Auswanderungsplänenüberzeugt. Claude und Marie sind je-denfalls entsetzt, denn dann würdensie ihre Töchter und ihre Enkelkin-der kaum noch sehen. Um den Exo-dus zu verhindern, schmieden Clau-de und Marie einen raffinierten Plan.Sie laden die Familien ihrer Töchterzu sich aufs Land ein, um bei der Ge-legenheit den Schwiegersöhnen dieVorzüge ihrer französischen Heimatzu zeigen.

Abgesehen davon, dass die Schwie-gersöhne in die Ferne streben, setztdie Fortsetzung in fast allen Berei-chen auf Kontinuität. Das Ensembledes ersten Teils ist wieder komplettmit dabei und erneut wird mit Vorur-teilen und Klischees gespielt. Dies-mal allerdings eher milde und nicht

allzu provokant. Man nimmt Rüc-ksicht auf eine veränderte politischeLandschaft. Dafür wird dieses Malauch noch gleichgeschlechtlichgeheiratet.

Der Film entstand unter dem Ein-druck der französischen Präsident-schaftswahlen 2017 und der Furchtdavor, dass am Ende die Rechtsextre-men um Marine Le Pen gewinnenkönnte. Homoehe und Flüchtlingsthe-matik werden als Nebenhandlungenthematisiert. Marie nimmt einenafghanischen Flüchtling im HauseVerneuil auf, den Claude natürlich

vom ersten Augenblick an mit Arg-wohn betrachtet. Könnte ja einTerrorist sein!

Lockerer und witzig ist MonsieurClaude 2 immer dann, wenn dieSchwiegersöhne sich untereinanderoder mit Claude kabbeln. Ebenso un-terhaltsam ist die Umsetzung desPlans der Verneuils, der eine Liebes-erklärung an Frankreich ist. Das hatEsprit und führt zu manch schönemSchlagabtausch.

Selbst das Land lähmende Streiksgehören dazu, denn längst nicht in je-dem Land wäre das Teil der Kultur.

Olaf Kieser

Qu’est-ce qu’on a encore fait au bon Dieu?F 2019 R: Philippe de Chauveron B: GuyLaurent, Philippe de Chauveron K: Stépha-ne Le Parc D: Christian Clavier, ChantalLauby, Ary Abittan, Medi Sadoun. 99 Min.

Jenseits aller Gelbwesten: Frankreich ist schön – Krisensitzung in „Monsieur Claude 2“

Ursache allen Ärgers: Monsieur Claudes Töchter

GOLDFISCHE

Kriminell undbehindert

Eine deutsche Komödie versiebtihr Thema

Für den smarten Portfolio-Mana-ger Oliver (Tom Schilling) ist Still-stand eine unerträgliche Angele-

genheit. Als er auf dem Weg zu ei-nem wichtigen Geschäftstermin in ei-nen Stau gerät, reißt ihm schnell derGeduldsfaden. Er überholt, gerät indie Leitplanken und sein Wagen über-schlägt sich. Nach dem Unfall ist Oli-ver querschnittsgelähmt. Ruhe undReha verordnen die Ärzte. Aberauch dafür fehlt dem erfolgsver-wöhnten Macher die Geduld. Nachein paar Wochen kann er mit demRollstuhl umgehen und will wiederrein ins Geschäft. Oben Hemd, Kra-watte, Sakko, unten Stützstrümpfe,

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ULTIMO 13

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versucht er per Skype seine Deals zumachen. Aber das WLAN in der länd-lichen Klinik ist eine Katastrophe,und so landet Oliver auf der Suchenach einem besseren Netz in der be-nachbarten Behinderten-WG „Goldfi-sche“. Hier leben die Autisten Michi(Jan Henrik Stahlberg) und Rainer(Axel Stein), die blinde AlkoholikerinMagda (Birgit Minichmayr) und diemuntere Franzi (Luisa Wöllisch) mitDown-Syndrom unter der Aufsichtdes untermotivierten Pflegers Eddy(Kida Khodr Ramadan) und der Be-rufsanfängerin Laura (Jella Haase).

Ein illustres Ensemble hat sich Re-gisseur Alireza Golafshan für seinLangfilm-Debüt zusammengestellt,das sich als Inklusionskomödie ver-steht und den Portfolio-Managerschon bald in Begleitung der WG-Be-wohner auf eine Reise in die Schweizschickt. In Zürich lagern nämlich ineinem Bankschließfach steuerfreieMillionen, die vor dem Zugriff des Fis-kus in Sicherheit gebracht werdensollen. Ein Kleinbus voller Menschenmit Behinderung scheint da die besteTarnung zu sein.

Natürlich geht alles schief, wasschief gehen kann, und am Endewird der herzkalte Finanzmaklerauch noch ein besserer Mensch. Dasübersichtliche Handlungsgerüstwird hier mit moderaten Turbulen-zen gefüllt, die jedoch nie wirklich an-archistische Chaos-Qualität errei-chen. Nur punktuell findet Goldfi-sche das notwendige komödianti-sche Tempo. Während Luisa Wöl-lisch – eine Schauspielerin mitDown-Syndrom – mit erfrischenderUmbekümmertheit drauf los spielt,ist Axel Stein in der Rolle des Autis-ten eine echte Katastrophe undkommt über lausig nachgespielteRainman-Klischees nicht hinaus. Bir-git Minichmayr bringt erstaunlichesNiveau in die Rolle der blindenZynikerin. Martin Schwickert

D 2019 R & B: Alireza Golafshan K: Mat-thias Fleischer D: Tom Schilling, HellaHasse, Birgit Minichmayr, 111 Min.

TITO, DER PROFESSOR UND DIEALIENS

Roswell, monamour

Eine italienische Schnurre mitKindern und Ufos, Humor und

Hintersinn

Sie kommen! Und noch bevor sieda sind, hat Regisseurin PaolaRandi den Film auf den Kopf ge-

stellt. Buchstäblich. In verdrehter Ka-meraperspektive fährt ein Autodurch die Sterne, im Radio plappernLeute über Aliens auf dem Mond,und am Rande der legendären Area51 landet ein Paket beim Professor.Die Botschaft aus einer andern Weltkommt aus Italien, vom verstorbe-nen Bruder, der dem Professor testa-mentarisch die Erziehung seiner Kin-der übergibt. Und schon ist alles bei-sammen, um ein heiter-melancholi-sches modernes Märchen zusam-menzuzimmern. Europa undAmerika, Kinder und Erwachsene,Trauer und Traum.

Als Papa noch lebte, telefoniertedie Familie gern mit seiner totenFrau, wozu sie nur ein Foto und ei-nen festen Glauben brauchten. AlsTito (7) und Anita (16) in Amerika an-kommen, spiegelt sich erstmal nurdie L.A.-Variante von Europa in denAutoscheiben: die Sphinx, die Rialto-Brücke, Hotel-Imitate von Kultur.Was für eine Enttäuschung, dass dieFahrt hinaus in die Wüste geht. Bisnach Grooms Lake, wo der Professorseinem Spleen frönt: Er belauschtSignale aus dem All und bringt dieKinder in einem aufblasbaren Zeltunter, das an das Raumschiff aus2001 erinnert. Amerika hatten sichdie jungen Einwanderer aber einbisschen anders vorgestellt. „Wo istder Pool?“

Leider ist die Forschungsstationdes Professors bloß eine Wellblechba-

Alienjagd im Nirgendwo: „Tito, der Professor und die Aliens“

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14 ULTIMO

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racke, leider bedroht das Militär denerfolglosen Alien-Abhörer mitZwangsräumung, und leider musssich die nette Assistentin als verklei-dete Animateurin bei Ufo-Touristen-hochzeiten etwas dazu verdienen.Also genau die Umgebung, in derman gerne erwachsen wird. Abenteu-er unter jedem heißen Stein, rätsel-hafte Leuchterscheinungen in derWüste, der spannende Charme einesSchrottplatzes voller Geheimnisse.

Und dann auch noch ein Roboter,der so heißt wie die verstorbeneFrau des Professors . Und die Stim-me des Universums, der Klang derPlaneten, das etwas religiöse Ge-räusch wummernder Sphären.Schließlich geht es darum, mit denToten zu reden und mit den Leben-den klar zu kommen.

Im Niemandsland zwischen Satireund Tagtraum haben allerlei Welt-raumklischees ihre unheimliche Be-gegnung mit trauernden Hinterblie-benen und beide schöpfen Kraft aus-einander. Da macht es gar nichts,wenn einige Tricks arg selbstgebas-telt aussehen. Oder die wunderbareKlappcouch zwischen Hütte und Ho-rizont mal wackelt. Und die Aliensgrößten Teil Masken sind. Wing

Tito e gli alieni. I 2017 R: Paola Randi B:Paola Randi, Massimo Gaudioso, LauraLamanda K: Sara Petraglia D: Valerio Ma-standrea, Clémence Poésy, Luca Esposito,Chiara Stella Riccio, Miguel Herrera,John Keogh, Gianfelice Imparato 93 Min.

WIR

Das doppelteBöse

Nach »Get Out« legt Jordan Peeleeinen weiteren intelligenten und

spannenden Horrorfilm vor

Mit dem Horrorfilm Get Out legteJordan Peele vor zwei Jahrenein fulminantes Regiedebüt vor.

Innerhalb der Grenzanlagen des Gen-res inszenierte er eine beißende Ge-sellschaftssatire, die die Mikro-Res-sentiments der weißen Oberschichtpräzise analysierte und zu einem ve-ritablen Schreckensgemälde ausbau-te. Mit seinem Erstling verortete sichPeele selbstbewusst im Mainstream,fuhr bei einem Produktionsbudgetvon 4,5 Millionen Dollar ein weltwei-tes Einspielergebnis von 255 Millio-nen ein und konnte sogar noch denOscar für das beste Drehbuch mitnach Hause nehmen.

In Wir erweist sich Peele erneutals hochtalentierter Filmemachermit großem Herzen fürs Genrekino,

das er wieder mit Effizienz und Intel-ligenz für sich in Gebrauch nimmt.

Der Film beginnt 1986 auf einemJahrmarkt am Meer. Die zehnjährigeAdelaide (Madison Curry) ist mit ih-ren Eltern dort. Sie schleicht sich da-von und geht hinunter zum Strand.„Finde Dich selbst“ steht in flackern-der Neonschrift auf dem Spiegelkabi-nett. In den dunklen Gängen trifftAdelaide auf ein Mädchen ausFleisch und Blut, das genausoaussieht wie sie selbst.

Nach dieser klassischen Anfangs-schock-Sequenz spult der Film vor indie heutige Zeit. Adelaide Wilson (Lu-pita Nyong’o) ist inzwischen selbstMutter zweier Kinder und mit ihremMann Gabe (Winston Duke) auf demWeg in den Urlaub. Die Erlebnisse da-mals haben sie tief verstört und nach-haltig traumatisiert. Im Ferienhausihrer verstorbenen Mutter und bei ei-nem gemeinsamen Ausflug an denStrand von Santa Cruz werden dieverdrängten Erinnerungen wiederwach.

„Da steht eine Familie in der Auf-fahrt“ sagt eines Abends ihr zehnjäh-riger Sohn Jason (Evan Alex). Bewe-gungslos verharren vier Gestalten inroten Overalls vor dem Haus, die sichbei genauerem Hinsehen als leichtheruntergekommenes Ebenbild derWilsons erweisen. Die Mutterschnipst mit den Fingern und es dau-ert nur wenige Minuten, da sind dieWiedergänger ins Haus eingedrun-gen. „Wir sind eure Schatten“ sagensie und: „Wir sind Amerikaner“.Schon bald wird klar, dass die Nach-bildungen nicht länger im Unter-grund bleiben wollen, sondern ihrenVorbildern nach dem Leben trach-ten, um deren Stelle im hellen Lichtder Sonne einzunehmen.

In Wir geht Peele von der einfa-chen Prämisse aus, dass der Menscham meisten Angst vor sich selbst hat,und setzt diese Grundannahme in al-ler Wortwörtlichkeit höchst effizientin Szene. Tief unter der Erde lebt

eine düstere, animalischere Versiondes eigenen Ichs, die hier nun mit al-ler Gewalt die Herrschaft überneh-men will.

Diese Wiedergänger sind keinebloßen Monster, sondern Geschöpfemit einer eigenen Seele, die durch le-benslange Unterdrückung geprägtist und gleichzeitig eng mit dem über-irdischen Dasein der privilegiertenEbenbilder verknüpft ist. Natürlichgreift Peeles Metaphorik auch weitüber das individuell Psychologischehinaus. Auf eine nationale Trauma-therapie verweist nicht nur das Be-kenntnis der Monster „Wir sind Ame-rikaner“, sondern auch der Original-Filmtitel „Us“, der ebenfalls als Kür-zel für „United States“ gelesenwerden kann.

Vor allem ist Wir ein verdammtgut gemachter Film, der durch Origi-nalität, Klarheit, präzises Handwerkund eine gelungene Abmischung zwi-schen Schrecken und Humor über-zeugt. Messerscharfe Schnitte trei-ben das Geschehen effizient voran.Die Kamera von Mike Gioulakis(Glass) entwickelt mit einer ausgeklü-gelten Licht- und Schatten-Drama-turgie und ausgefallenenKameraperspektiven eine enormeSogwirkung.

Alles richtig gemacht hat Peeleauch bei der Besetzung. Der Plot

bringt es mit sich, dass alle Hauptak-teure Doppelrollen spielen müssenund alle Beteiligten bauen die Zwei-gesichtigkeit ihrer Charaktere zu ei-ner faszinierenden Seherfahrungaus. Lupita Nyong’o (12 Years a Sla-ve) erweist sich als schauspieleri-sche Naturgewalt, die den Film mitenormer Präsenz zusammenhält.

Martin Schwickert

Us. USA 2019 R&B: Jordan Peele D: Lupi-ta Nyong’o, Winston Duke, ShahadiWright Joseph, 116 Min.

EIN GAUNER & GENTLEMAN

Country for OldMen

Robert Redford und Casey Affleckläppern sich durch eine unwitzige

Gaunerkomödie

Robert Redford sieht wirklichnoch gut aus mit seinen knapp85 Jahren. Aber wenn ihn ein

Zeuge nach einem Banküberfall als„zwischen 50 und 60“ beschreibt, ha-ben wir es hier nicht mit der subtilenEinführung eines Augenleidens zutun, sondern mit einem Film, der einbisschen neben der Wirklichkeitsteht: Man kann nicht einfach allesbehaupten.

Das hier geht mal wieder auf eine„wahre Geschichte“ zurück, undweil die Wirklichkeit keine gute Dra-maturgie liefert, verplätschert derFilm, dem man bis zum Ende nichtanmerkt, wo er eigentlich hin möch-te. Robert Redford, Tom Waits undDanny Glover geben das geriatrischeGaunertrio, das Banken überfälltund viele sinnlose Dialoge führt. DieÜberfälle erbringen wenig Beute,weshalb sich die Polizei kaum dafürinteressiert. Nur Casay Affleck alsCop John Hunt, gerade 40 gewordenund trotz einer bezaubernden Frauund zwei bezaubernden Kindern mit

Lupita Nyong’o jagt Doppelgänger: „Wir“

„Zwischen 50 und 60“– am Arsch die Räuber: Robert Redford (82)mit Sissy Spacek in „Ein Gauner und Gentleman“

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ULTIMO 15

D V D

FREE SOLO

Ein Mann, einBerg

Alex Honnold lebt vertikal – undklettert über sich hinaus

Vielleicht muss man verrückt sein,um ohne Haken und Seile ansenkrechten Felswänden empor

zu krabbeln. Aber man darf definitivnicht lebensmüde sein. Man musssich mit zwei Fingern aus der Bre-douille ziehen können. Und manmuss damit leben, dass einem keinerbei den größten Erfolgen zusieht.Außer Alex Honnold.

Der bezwang vor ein paar Jahrenals erster Mensch den kilometerho-hen El Capitan im Yosemite National-park ohne Hilfsmittel. Nur mit etwasFeenstaub und einem Team erfahre-ner Bergfilmer samt Kameradroh-nen im Schlepptau. Elizabeth ChaiVasarhelyi und Jimmy Chin erzählen

deshalb, immer sorgfältig angeseilt,sowohl von ihrem Vorhaben undAlex Honnolds umfangreichen Vorbe-reitungen auf den Aufstieg in Frei-heit, als auch von dem glücklich aus-gehenden Abenteuer. Das HappyEnd ist eh längst Geschichte. Alexhat die Mondlandung unter den Free-climbern geschafft. Und er ist bisheute nicht zu Tode gestürzt wie soviele seiner Kollegen.

Das liegt vielleicht daran, dass ir-gendetwas in seiner Amygdala nichtganz normal tickt. Wo bei anderenMenschen schon ein Blick aus demFenster Panik erzeugen kann, bleibtbei Alex Honnold alles ruhig, auchwenn er nur mit Zehen und Finger-spitzen zischen Himmel und Erdeklemmt.

Ungewöhnlicher ist, wie Honnoldmit dem deutlich höheren Todesrisi-ko umgeht, zumal er zu Beginn sei-nes El Cap-Projekts noch jede Fraufür einen schönen Berg stehen las-sen würde, sich dann aber so in eineKletterin verliebt, dass er unbedingtimmer wieder runter kommen möch-te.

Fast wie Honnold selbst den Capi-tan immer wieder traditionell be-steigt und sich Notizen über senk-rechte Wege und Irrwege macht, ge-hen auch Vasarhelyi und Chin minuti-ös die Zeit der Vorbereitungendurch. Medizinisch, biografisch undpsychologisch tasten sie an der ra-genden Wand Honnold herum, bissie zwar keine bündige Theorie ha-ben, was einen Menschen derart indie Höhe treibt, aber genug Mut undFähigkeiten beisammen, es mit ihmzu wagen. Und vor allem genug Ka-meraequipment, um den aus schie-rem Überlebenswillen bis ins letztedurchchoreografierten Tanz ausmöglichst vielen Blickwinkeln aufzu-zeichnen, ohne die Hauptperson zustören. Das packt sogarStubenhocker und kann auchExtremsportverächter faszinieren.

Wing

USA 2018. R: Jimmy Chin, Elizabeth ChaiVasarhelyi K: Jimmy Chin, Clair Popkin,Mikey Schaefer D: Alex Honnold, TommyCaldwell, Jimmy Chin, Sanni McCand-less. 100 Min.

einer Sinnkrise geschlagen, stolpertper Zufall über die Zusammenhängeund stellt fest, dass die drei altenHerren über 70 Banküberfälle inmehreren Staaten verübt haben.Jetzt folgt das übliche Katz-und-Maus-Spiel zwischen charmantenGaunern und hartnäckigem Cop,was aber weiterhin nur ein paar Sze-nen aneinanderreiht. Keine der Figu-ren wird erklärt, statt mit der kaltenGenauigkeit eines Sydney Lumetblickt der Film voll Sympathie auf diekriminellen Senioren und hält allesfür einen Spaß. Sogar als schließlichgeschossen wird.

Beruhend auf einem Zeitungsarti-kel, findet der Film nie eine eigeneSprache, einen Rhythmus. Selbst diecharmante Sissy Spacek steht selt-sam verloren am Rande derHandlung. Thomas Friedrich

The Old Man & The Gun USA 2018 R & B:David Lowery K: Joe Anderson D: RobertRedford, Sissy Spacek, Casey Affleck, Dan-ny Glover, Tom Waits, 93 Min.

Mit Fingerspitzengefühl: Alex Honnold in „Free Solo“

A PRIVAT WAR

Zuviel KriegRosamund Pike als Marie Colvin

Sie hat zu viele Kriege gesehen undzu viele tote Kinder. Und tote Kolle-

gen. Ihr ist egal, wer „im Recht“ ist,sie schreibt über Zivilisten, Kriegs-verbrechen und Soldaten, die Frau-en vergewaltigen, zu Tausenden, sowie in Libyen geschehen. Sie kenntgenug Tricks, um ins belagerte Falud-scha zu gelangen oder mit einemFührer der Tamil Tigers zu spre-chen. Sie sagt Gaddafi, dass er einMörder sei und ihrem Chef, dass ersich zum Teufel scheren kann: Ro-samund Pike als Marie Colvin säuftmehr als Hemingway, raucht mehrals Bogart und vögelt mehr Kerle alsAlain Delon. Eine Klassefrau.

Weil der Film dabei die Kriegssze-nen sehr eindrucksvoll inszeniert,könnte das ein sehr bewegendes Por-trait der Reporterin Colvin werden,die schließlich in Ausübung ihres Be-rufes in Homs starb. Aber weil Regis-seur Matthew Heineman das dringen-de Bedürfnis verspürte, das alles alsPassionsgeschichte aufzufassen, mitwilden Traumszenen, Alkoholexzes-sen und Tränenausbrüchen, wirdder Tod der Marie Colvin letztlich zueiner Erlösung. Und ihr Sterben istkeine Ungerechtigkeit in einer Welt,die seit Bushs Irak-Krieg aus den Fu-gen geraten ist, sondern tragisch imklassischen Sinne: unausweichlich.

Über die letzte peinliche halbeStunde tröstet man sich mit Gastauf-tritten wie dem von Stanley Tucci hin-weg, der selbst einer peinlichen Gro-teske Würde verleihen kann. Zumalder Film enorme Momente hat, etwawenn Pike irgendwann traurig undnackt und geschunden vor dem Spie-gel steht und ihren alt gewordenenKörper betrachtet, dann die Augen-klappe ablegt und so ganz und garnackt in die Badewanne zu StanleyTucci steigt, um eine Runde zuvögeln.

Die DVD enthält die 90minütigeBBC-Dokumentation „Under TheWire“, die sich sehr ausführlich denletzten Tagen der Marie Colvinwidmet. Thomas FriedrichUSA 2018 R: Matthew Heineman B: MarieBrenner K: Robert Richardson D: Rosa-mund Pike, Greg Wise, Jamie Dornan,Stanley Tucci, 110 Min., E: Under TheWire

HUNTER KILLER

WaffenschauDer Kalte Krieg ist wieder da

Der sprichwörtliche irre Ivan hat ge-putscht, seinen Präsidenten ent-

machtet und plant den 3. Weltkrieg.Derweil schippert Gerald Butler miteinem ziemlich großen U-Boot durchkaltes Gewässer und versucht, imBunde mit einem „guten“ russischenU-Boot-Kapitän, den Weltuntergangzu verhindern.

Früher hätte es in solchem einemPlot immer auch eine böse Ami-Frak-tion gegeben, die den russischen Ab-sichten in die Hände spielt. Hier abersind alle Amis gut und friedenslie-bend (inklusive die Hillary-ähnlichePräsidenten), und wenn´s drauf an-kommt, kann ein 5köpfigers US-Son-derkommando einen ganzen russi-schen Flottenstützpunkt angreifen.

Gerald Butler als Ami-Kapitän be-weist mal wieder, dass er alles spie-len kann (nämlich alles gleichschlecht), und wer sich von dem völ-lig vergurkten Drehbuch nicht irritie-ren lässt, bekommt eine sehr ordent-liche Waffenschau geboten (per CGInatürlich) und eine Menge Enterpri-se-Effekte: Wir fliegen jetzt alle nachlinks und rufen „Aua!“. Alex Coutts

USA 2018. R: Donovan Marsh B: Arne L.Schmidt, Jamie Moss K: Tom Marais D:Gerard Butler, Gary Oldman, MichaelNyqvist, Linda Cardellini, Toby Stephens.122 Min. E: Geheimakte Hunter Killer: DieCrew, Taktische Bereitschaft, HBO FirstLook: Hunter Killer – Unter der Oberflä-che, Audiokommentar mit DonovanMarsh, Interviews mit Gerard Butler,Gary Oldman und Michael Nyqvist

Rosamund Pike in „A Private War“

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16 ULTIMO

D V D

SUSPIRIA

Schnelle SchritteTanz als Mittel zur Weltherrschaft –ein fesselndes Remake einergenialen Vorbilds

Ende der 1970er Jahre flieht die jun-ge Amerikanerin Susie Bannion

vor ihrer streng religiösen Familieaus dem ländlichen Ohio nach West-berlin, um an der berühmten Tanz-akademie Markos aufgenommen zuwerden. Als Autodidaktin in SachenModerner Tanz hat sie eigentlich kei-ne Chance, aufgenommen zu wer-den. Aber ihre kraftvolle Performan-ce überzeugt die strengen Lehrerin-nen um Madame Blanc. Da geradeeine Tänzerin die Akademie verlas-sen hat, ist sogar ein Zimmer frei. Su-sie findet schnell eine Freundin, undMadame Blanc will ihr die Hauptrol-le in ihrem nächsten Stück geben. Su-sie ist bald derart mit den intensivenProben beschäftigt, dass sie kaum be-merkt, was für sonderbare Dingehier vor sich gehen und immerwieder Tänzerinnen spurlosverschwinden.

Als Vorlage für Suspirira dienteDario Argentos gleichnamiger Filmvon 1977. Darin verschlug es einejunge Tänzerin an eine Tanzakade-mie, die einem mächtigen Hexenzir-kel mit Weltherrschaftsambitionenals Tarnung für die üblen Plänediente. Grelle Farben, eine entfes-selte Kamera und der wahlweise ge-niale oder unsäglich enervierendeScore der italienischen Prog-Ro-cker Goblin sorgten dafür, dass derFilm von Fans bis heute geradezukultisch verehrt wird und für man-chen Kritiker gar einer der bestenHorrorfilme aller Zeiten ist. LucaGuadagninos Suspirira ist wenigerein Remake als eine eigenständigeNeuinterpretation, die sich vor demVorbild verbeugt, es aber auch über-trifft.

Übernommen hat er das Grundge-rüst der Geschichte. Statt des idyl-lisch zeitlosen Fantasie-Freiburgsielt alles im Westberlin zur Zeit desDeutschen Herbstes, in dem eine be-drückende Stimmung herrscht. Tanzspielt eine größere Rolle als in derVorlage. Er ist Mittel der Gewalt, derMacht, der Manipulation, gleichzei-tig aber auch der Befreiung.

Guadagninos Suspirira ist ein femi-nistischer Film. Bis auf eine Ausnah-me spielen männliche Figuren keineRollen. Der Hexenreigen gipfelt in ei-nem infernalischen blutigen Finale,an das sich eine berührende, leiseSzene anschließt, wie man sie seltenim Kino zu sehen bekommt. Suspiri-ra ist aber auch ein außerordentlich

sinnlicher und ästhetischer Film. Sei-en es die langen Kamerafahrten, dermelancholische sphärische Scorevon Thom Yorke oder die expressi-ven Tanzeinlagen, die selbstTanzmuffel faszinieren dürften.

Nicht zuletzt kann der Film mit ei-nem phantastischen Cast aufwarten.Man verzeiht Dakota Johnson nachihrer glänzenden Darbietung lie-bend gerne die 50 Shades of Grey-Fehltritte. Die wunderbare TildaSwinton ist in einer Doppelrolle zu se-hen und Mia Goth (Nymphomaniac)gefällt als aparte Spürnase. Diese Su-spirira ist ein gewaltiges, komplexeszweieinhalbstündiges Horrorepos,das viel vom Zuschauer verlangt. Erwird dafür aber auch belohnt.

Olaf Kieser

I / USA 2018 R: Luca Guadagnino B: Da-vid Kajganich K: Sayombhu MukdeepromD: Chloë Grace Moretz, Dakota Johnson,Tilda Swinton, Doris Hicks, Mia Goth E: In-terviews. 152 Min.

BLUE MY MIND

GörengruselPubertät als Weg durch die Hölle

Mia ist „Die Neue“ in der Schuleund wird von der örtlichen Mäd-

chenclique misstrauisch beäugt. Esriecht nach Pubertät und Zicken-krieg. Und während der Film diesenDruck zwischen Cliquenzwang undSelbstbehauptung sehr spannendmacht und das Problem seiner Hel-din, mit einem sich veränderndenKörper klarzukommen, zu einem an-schaulichen Drama gestaltet, stehtMia plötzlich im Wohnzimmer undfrisst die Fische aus dem Aquarium.

Spätestens da ahnen wir, dass Miavielleicht noch ein anderes Problemhat. Das zieht sich leider, und was alsKurzfilm witzig und spannend gewor-den wäre – vor allem wegen derdurchweg guten Darstellerinnen –

büßt als 90minütier Featurefilmdoch erheblich an Wirkungskraftein. Und spätestens, wenn man inder Schlusseinstellung sieht, wie einwirklich schlechter Spezialeffektdem Gruselthema seinen Schluss-punkt verschaffen soll, bedauertman die vergebene Chance: entwe-der ein überzeugendes Pubertätsdra-ma zu drehen (die Personen und dasSetting sind da) oder ein wenig origi-nelles „Pubertät ist eigentlich ganzwas anderes“-Drama. Beides zusam-men versinkt im Meer der Möglich-keiten so wie die Hauptdarstellerinam Ende. Schade. Victor Lachner

CH 2017 R: Lisa Brühlmann B: Lisa Brühl-mann, Dominik Locher K: Gabriel Lobos D:Luna Wedler, Zoe Pastelle Holthuizen, Re-guöa Grauwiller, 97 Min., keine Extras

LBJ – JOHN F. KENNEDYS ERBE

Mit heruntergelassenerHoseDer seltsame Präsident Lyndon B.Johnson

LBJ“ ist nichts weiter als der Mann,der Kennedy folgte (und sich dann

von Nixon einwickeln ließ). Dabeibrachte er die Bürgerrechtsbewe-gung erst so richtig in Schwung –und leider auch den Vietnamkrieg.

Er setzte Sozialreformen durch undlegte Wert darauf, berühmt für seineschlechten Manieren zu sein. John-son konferierte gern mit Mitarbei-tern, während er auf Klo hockte, beioffener Tür, um sich beim Scheißsenberaten zu lassen.

Rob Reiner wäre bestimmt eine Le-gende geworden, wenn er neben Mei-sterwerken wie Stand By Me, Harryund Sally und Die Brautprinzessinnicht immer wieder Murks wie die-

sen hier verbrochen hätte. Denn Woo-dy Harrelson erfreut sich seiner(schlechten!) Johnson Maske so sehr,dass er vor allem den Südstaaten-Clown gibt, den Rüpel. Und weil Rei-ner und Harrelson Kumpel sind,lässt der ihn gewähren. Und ver-senkt damit den ganzen gut besetz-ten Film und macht ihn zumPanoptikum. Victor Lachner

USA 2016 R: Rob Reiner B: Joey HartstoneK: Barry Markowitz D: Woody Harrelson,Michael Stahl-David, Richard Jenkins,Jennifer Jason Leigh, Jeffrey Donovan,Bill Pullman, 98 Min. / E: Hinter denKulissen

Verloren in der Pubertät: „Blue My Mind“

Woody Harrelson als „LBJ“

Hexentanz: „Suspiria“

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TONTRÄGERTeflonpop, Klingelgitarren

& eine Punkrock-Frischzellenkur

FOALSEVERYTHING NOT SAVED WILL

BE LOST (PART 1)W A R N E R M U S I C

Wenn wir uns an dieser Stelle imHerbst wieder treffen, um über denzweiten Teil des Foals’schen Dop-pel-Albums auf Raten zu sprechen,wird sich hoffentlich nicht der Ver-dacht bestätigen, dass man aus den20 Songs beider Platten ein Mei-sterwerk hätte kompilieren kön-nen. Aber bis dahin sprechen wirüber das, was wir haben. Und dassind – nach dem Abgang des Bassi-sten und erstmals seit zwölf Jahrenin Eigenregie produziert – 10 sehrkraftvolle Songs. Wie schon aufdem letzten Album rufen hier diegroßen Bühnen, filigran sind ein-zig noch die klingelnden Gitarren –seit eh und je Markenzeichen derBand aus Oxford. ,,White Onions“und ,,On The Luna“ wollen na-türlich laut gespielt werden, unddank dubbiger Triphop- oderBreakbeat-Flirts etwa auf ,,CafeD’Athens“ kann die erste Hälfte dessich thematisch oft um den Chaos-Brexit drehenden Albums die Vor-freude auf das gerüchteweise gitar-renlastigere ,,Everything… Part 2“hoch halten. Fortsetzung folgt!

Christopher Hunold

CLOUD NOTHINGSLAST BUILDING BURNING

W I C H I T A / P I A S

Hirndurchspülender, positiv knüp-pelnder, mit kleinen Melodiehakenversehener Punkrock, wer brauchtdas nicht ab und zu? Die CloudNothings aus Cleveland bieten allsowas und brettern durch die achtSongs ihres Albums, als ob es keinMorgen gibt. Der Opener ,,On AnEdge“ gibt die Marschrichtung vor,so hätten No Means No klingen kön-nen, wenn sie jemals Interesse anpoppigen Hooks gehabt hätten. In-teressant auch das kolossale ,,TheEcho of the World“ mit kurzzeiti-gen Modest Mouse-Anklängen, dieschließlich in ein infernalisches Ge-bratzel überführt werden. SängerDylan Baldi bellt mal heiser, dannkreischt er veritabel, beherrschtaber auch leisere Töne, das sorgtfür Abwechslung. Und mit ,,Disso-lution“ gibt es dann auch noch eine11-minütige Lärmorgie kurz vorSonic Youth-Gefilden. Mit knappüber 30 Minuten ist der Spaß diesesMinialbums zwar recht kurz gera-ten, aber danach fühlt sich jedeZelle frisch! Karl Koch

TWO YEAR VACATIONSLACKER ISLAND

C L O U D S H I L L

Schwedische Jungs, die eine Bandgründen, um eine gute Zeit zu ha-ben mit fröhlichem Frischluft-Pop:Herzlich willkommen bei der musi-kalischen Version von ,,Ferien AufSaltkrokan“! Fern liegt hier jedeSchwere, munter poppen sich dieBoys durch Uptempo-Nummern,wie sie der junge Beck auch malhinbekommen hat. Vieles atmethier entspannte Sixties-Vibes, malfunky, dann wieder mit Disco-Beat,aber immer mit dominanter Far-fisa-Orgel. Derart durchgehendgute Laune gab’s zuletzt bei denniederländischen Kollegen von Af-terpartees. Und wenn die Lichterzur Freilichtdisko angehen, wersänge da nicht gerne ,,I forgot yourname, but I like you“! Mit ein biss-chen Glück – oder Pech – wird dasvielleicht sogar ein Überra-schungshit für diese Strandjungs.Pech deshalb, weil: Hände hoch,wer mehr als einen Song von Peter,Bjorn & John kennt! Und dann klin-gen Two Year Vacation auch nochein wenig wie dieses One-Hit-Won-der. Hoffen wir mal, dass ihnen einsolches Schicksal erspart bleibtund sie auf ewig die unbekümmer-ten Stenze ihres Debüts bleiben!

Karl Koch

NATHAN GRAYLIVE WIESBADEN/ISERLOHN

E N D H I T S R E C O R D S / C A R G O

Große Emotionen muss man schonabkönnen, um diesen Zusammen-schnitt zweier Soloshows des Boy-setsfire-Frontmanns auszuhalten:Ein bisschen overwhelming ist es

TESLASHOCK

U N I V E R S A L M U S I C / T - B O Y

Oha! Die im Vorfeld angekündigteZusammenarbeit bei Produktionund Songwriting mit Def LeppardsPhil Collen ließ es bereits erahnen:Mindestens die Hälfte des neuenMaterials auf Teslas neuntem Stu-

dioalbum hat die Zähne gezogenbekommen, klingt glattpoliert, da-mit aber halt auch enorm radio-kompatibel. Startet der Opener,,You won’t take me alive“ zunächstals typischer Song der bluesig geer-deten Westküstenrocker, erwischtuns beim Chorus jener gnadenloseDef-Oh-Oh-Touch. Auch bei ,,TasteLike“ hat Collen die Finger deutlichhörbar im Spiel. Beide Songs ma-chen sich dennoch gut im Classic-Rock-Umfeld der seit 35 Jahren be-stehenden Band, die sich in den80ern erfolgreich dem damals vor-herrschenden Hairspray-Spandex-Leder-Kodex verweigerte. Dochdann der Schock: Das oberpeinli-che ,,We can rule the World“ (selbstein Bryan Adams kann solchenSchmalz besser) oder der nichts-sagende ,,California Love Song“sind nur noch ödes Mainstreamfut-ter. Glücklicherweise tauchen ge-gen Ende der Scheibe mit Songswie ,,Afterlife“ oder dem tollen,,The Mission“ doch noch High-lights auf, die auf die glorreicheVergangenheit von Tesla verwei-sen. Jaja, früher war alles besser!

Frank Möller

ULTIMO 17

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schon, was Nathan Gray da in dersakralen Atmosphäre der Wiesba-dener Ringkirche bzw. der Iserloh-ner Dechenhöhle mit seinen Fansgeteilt hat. Sogar Gray selbst brichtmitunter die Stimme, wenn er zwi-schen den Solo- und Boysetsfire-Stücken die teils sehr persönlicheGeschichte hinter den Songs er-zählt. Unverblümt spricht er überseine inzwischen vertriebenen Dä-monen und die der anderen, kün-det von Heilung und wirkt insge-samt geläutert. Auch politischeStatements finden ihren Platz.Aber der Mann hat nicht nur deut-liche Messages, auch musikalischist hier alles glasklar und aufs We-sentliche reduziert. Neben GraysStimme und der Gitarre von BenChristo (Sisters Of Mercy) kommtab und an das elegische Cello vonIsabelle Klemt zum Einsatz, that’sall. Eine gewagt intime Hörerfah-

STAR HORSEYOU SAID FOREVER

S T A R T R A C K S / I N D I G O

Dass Shoegaze noch mal so einComeback erleben darf! Überalljunge Leute, die ihre verhallten Gi-tarren auf maximale Zuckerwatteschrauben und verträumtes Zeugins Mikro hauchen. So auch dieStockholmer Maja und Andreas,die auf diesem Album neun malSehnsüchte und heimliche Him-meleien schüchterner Boys undGirls in Songs betten. Wie gehabt:Soundwände zum sich-reinfallen-lassen, Dauerflangereffekt aufdem Bass, ätherische Gesangswol-ken, alles was halt so dazu gehört,inklusive der verhuschten Single,,Pickle Plum“. Weniger mächtigals Ride und weniger wild als MyBloody Valentine, sind Star Horseeine ungemein poppige Varianteder ewigen Sehnsucht nach derEinswerdung im Sound namensShoegaze. Hach! Karl Koch

ALBERT LUXUSDIEBE

B A C K S E A T / S O U L F O O D

Immer wieder schön, neue Leutekennenzulernen, die ähnlich musi-kalisch sozialisiert wurden und esschaffen, viele Einflüsse elegant ingediegen schönen Pop zu gießen.Die Höchste Eisenbahn in Berlin istso ein Fall, BRHTR aus Stuttgart,aber die heimliche Hauptstadt die-ses Clubs der Pop-Connaisseurescheint doch Köln zu sein, mit Erd-möbel, Eric Pfeil und jetzt Albert Lu-xus. Mühelos und elegant spielendie Burschen deutschsprachigenPop, der kenntnisreich die Deka-den plündert. So schafft der Openerdie fehlende Verbindung zwischensehr frühen Kraftwerk und den

Eels. Im folgenden treffen West-coast-Rock auf Wendy Carlos-Synthies, Peter Licht auf The SeaAnd Cake mit distinguierter Gnie-delgitarre, die Beatles auf JackWhite und französischen Neo-Chanson, oder man gleitet gleich imJuhnke-Style in einen vom Alko-holdunst vernebelten Sonnenun-tergang. Dazu verhuscht alltags-poetische Texte, die ab und an inAbsinth-Surrealismus hinüberglei-ten, und jeder Song eine leichte, luf-tige Leckerei. Mjamm! Karl Koch

LADYTRONLADYTRON

I N D I G O

Der in seinen Songstrukturen eherminimalistische 80s-Elektropopdieser bereits seit 20 Jahren akti-ven Band konnte sich auf vielenSongs der ersten fünf Alben immerwieder durch eine düstere Grund-stimmung und treffsichere Hooksaus der Affäre ziehen. Warum alsoscheitert dann das neue, selbstbe-titelte Album? Ihre erste Plattenach sieben Jahren Pause wirktmit seinen Synth- und New-Wave-Einflüssen in der heutigen, von kul-tischer Retro-Verklärung gepräg-

ten Musikwelt zwar noch wenigeraus der Zeit gefallen als vor 10 oder20 Jahren, andererseits fügt ihretwas schwerfälliger Dystopie-Popdem altbekannten Thema wenigneue Nuancen hinzu. Stattdessenbedient man sich stumpf bei derKeyboard-Konserve und be-schwört Erinnerungen herauf anzu Recht vergessene New-Roman-tic-Bands des Föhnwellen-Jahr-zehnts. An ihr tolles zweites Album,,Light & Magic“ sind Ladytron lei-der bis heute nicht mehr herange-kommen. Christopher Hunold

rung, die den Menschen hinter demKünstler freilegt, und das tutmanchmal weh. Mehr kann Fansich von einer Live-Platte nichtwünschen. Elisabeth Kay

CIRCA WAVESWHAT IT’S LIKE OVER THERE?

P R O L I F I C A I N C . / P I A S

Futter fürs Formatradio: Ein ir-gendwie rau klingender Sänger,leicht arrogant, und doch so ver-letzlich, dazu ein souliger Retroein-schlag, aber immer in modernemSoundgewand, das alles in knacki-ger Länge und eine schnell auf denPunkt kommende Hookline. DenCirca Waves muss man zugute hal-ten, dass sie auf fiese Stadion-Po-sen verzichten, ihren Sound feinund kompakt halten, und zuweilenmal kurz die Rocksau rauslassen.Aber dann wird wieder in fast je-dem Song versucht, Gefühle bis andie Schmerzgrenze aufzublasen.Was auf Dauer zur Ermüdungführt. Vielleicht liegt es auch anProducer Alan Moulder, der diesejunge Band Richtung Breitwand-sound drücken soll? Immerhin:,,Motorcade“ entwickelt durchausCharme, die restlichen Songs je-doch rauschen folgenlos dahin.Teflon-Pop. Karl Koch

18 ULTIMO

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SIGNORE DISCOHAUSBESUCH BEI DISCO-PATE UND SYNTHI-PIONIER GIORGIO MORODER

Mit seinem silbernen Haar unddem buschigen Schnurrbarterinnert er eher an einenBanker der alten Schule, als

an einen vierfachen Grammy- unddreifachen Oscar-Preisträger: Gior-gio Moroder. Im April geht der Pateder Dance-Music erstmals mit Welt-hits wie ,,Love To Love You, Baby“,,,Call Me“ oder ,,Cat People“ auf Live-Tournee und feiert nebenbei seinen79. Geburtstag. Der Südtiroler ar-beitete unlängst mit Daft Punk, re-mixte Coldplay und Lady Gaga. InEngland wird er als wichtigsterElektronikkünstler aller Zeiten ge-feiert. Ultimo traf den Hit-Kom-ponisten und hippen Alt-DJ in Ham-burg.

Ultimo: Herr Moroder, im Aprilwerden Sie zum ersten Mal livedirigieren, den Vocoder bedienenund Elektro- und Soundeffektekreieren. Warum erst jetzt im Al-ter von fast 80 Jahren?Giorgio Moroder: Ach, schon oftwurde ich gefragt, ob ich als DJ auf-treten möchte. Wollte ich abernicht! Erst 2013 habe ich zufällig

damit angefangen. Die Tour-Ideekam mir, als ich vor drei JahrenHans Zimmer gesehen habe. Er hatmir sehr gut gefallen. Ich werde liveauch allerlei Anekdoten, etwa ausmeiner Zusammenarbeit mit DavidBowie oder Donna Summer, erzäh-len. Aber nicht zuviel, haha!Ihre ehemalige Muse, die 2012verstorbene Disco-Diva DonnaSummer, wird auf dem Bildschirmsynchron mitperformen. Warumhaben Sie keine Ersatzsängeringesucht?Ein Avatar wäre technisch möglich,aber unglaublich teuer! Wir habenihre Originalstimme und Videos voneinem Konzert, welches sie vorzehn Jahren in Antwerpen gegebenhat. Wir haben auch die Erlaubnisbekommen, David Bowies Origi-nalstimme zu verwenden. Ich habemit ihm ein Lied für den Horrorfilm,,Cat People“ gemacht. Quentin Ta-rantino hat es später für ,,Inglou-rious Basterds“ verwendet.Donna Summers ,,I Feel Love“ aus1977 wird von Kritikern als eineder wichtigsten Elektronikplattenaller Zeiten angesehen.

Wir hatten damals überlegt, wiewohl der Sound der Zukunft ist undob es möglich wäre, ihn nur mitMoog-Synthesizern zu machen.Und das ist gut gelaufen. Zwischen-durch hatte ich mit David Bowie einLied gemacht und er erzählte mir,dass er mit Brian Eno in Berlin fie-berhaft nach dem neuen Sound su-chen würde. Und Eno sagte zu Bo-wie: ,,Hör auf, Giorgio Moroder hatihn schon gefunden!“ Ihr ,,Munich Sound“ war geprägtdurch Streicher, sich ständig wie-derholende Refrains und repetiti-ven Rhythmus. Wie kamen Sie aufdiese Kombination?Über das Album ,,Switch It OnBach“ habe ich den Moog-Synthesi-zer für mich entdeckt. Darauf hatWendy Carlos Instrumente wie Cel-lo und Oboe mit dem Synthesizerimitiert. Faszinierend! 1972 gelangmir mit ,,Son Of My Father“ ein Hit,den ich teilweise mit einem Synthe-sizer aufgenommen hatte. Es warder erste Popsong überhaupt mit ei-nem Moog. Und in dieser Art habeich weitergemacht bis ,,I FeelLove“. Ich habe wohl eine der er-

sten Digitalaufnahmen gemacht…Wie reagierten die Leute damalsauf erotische Songs wie ,,Love ToLove You, Baby“?Neil Bogart von ,,Casablanca Re-cords“ war anfangs nicht wirklichbegeistert. Den Amerikanern gefielder mechanische Rhythmus nicht,das klang ihnen zu europäisch.Aber sie mochten Donnas sinnlicheStimme! Neil Bogart rief mich einesnachts an und fragte, ob ich ,,LoveTo Love You Baby“ nicht auf eineganze Plattenseite verlängernkönnte. Das habe ich dann auch ge-tan. Auf der neuen Version stöhnteDonna Summer, bis es nicht mehrging… Die Radiosender boykottier-ten das Lied, aber als es in den Dis-cos ein Riesenhit wurde, zogen siealle nach.Für den Filmsong ,,Flashdance…What A Feeling“ wurden Sie 1983mit einem Oscar ausgezeichnet.Mit ,,Take My Breath Away“ aus,,Top Gun“ mit Tom Cruise konn-ten Sie den Erfolg 1986 wiederho-len. Hatten Sie eine Formel gefun-den, mit der man in Hollywood er-folgreich sein konnte?Hollywood war lange eine Domänevon klassischen Komponisten wieJohn Williams. Pop-Leute hattendort keine Chance. Aber ,,I FeelLove“ gefiel dem Regisseur AlanParker so gut, dass er mir den Jobgab, die Musik für ,,Midnight Ex-press“ zu machen. Er wollte von mirein Lied, das ähnlich klingt. Daswar dann ,,Chase“. Und dafür habeich meinen ersten Oscar bekom-men!Genießen Sie in Hollywood wegenIhrer drei Oscars noch immer ei-nen gewissen Ruf?Ach, ich habe in den letzten fünfJahren viel mit Daft Punk gearbei-tet und seit zehn Jahren nichtsmehr für Hollywood gemacht. Dievergessen dich da ziemlich schnell.Du bist immer nur so gut wie deinletzter Hit!Ende der 80er Jahre haben Sie denitalienischen Luxus-SportwagenCizeta-Moroder V16T mitentwor-fen. Er wurde bis 1995 gebaut undfür 650.000 bis 850.000 Dollarverkauft. Haben Sie den Prototypnoch?Ja! Er hat 16 Zylinder. Wunderbar!Ich konnte ihn leider rund 25 Jahrenicht fahren, weil er in Amerikanicht zugelassen werden durfte.Aber jetzt habe ich endlich die Ge-nehmigung bekommen. Die Musik-anlage des Autos hat übrigens 900Watt, was für damalige Verhältnis-se sehr viel war. Heute ist dasnichts… Interview: Olaf Neumann

DÜSSELDORF,MITSUBISHI-HALLE 13.4.

I N T E R V I E W

Dauerstöhnen für die Amis: Giorgio Moroder

20 ULTIMO

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IT’S A FAMILY AFFAIRPUNKROCK GALORE: ZWEI TAGE »UNCLE M FEST«

Und – schwupp! – aufs nächsteLevel: Erstmals findet diesesJahr das Uncle M Fest an zweiaufeinanderfolgenden Tagen

statt. Neben dem montäglichenWarm Up-Abend in der intimen At-

mosphäre der Pension Schmidt wirdes einen Tag später im Skaters Pa-lace vor dem Maifeiertag eine Num-mer größer, umfassender, krachiger– aber nicht weniger gemütlich. Sowie es sich für ein Familienfest im

Kreise des 2011 gegründeten Labels,,Uncle M“ eben gehört. Den Firmen-chefs ist es wichtig, mit ihren Szene-Lieblingsbands abzufeiern, gleich-zeitig aber auch Augen und Ohrennicht vor interessanten Neuent-deckungen, die das Uncle M-Umfeldbereichern könnten, zu ver-schließen.

So steht der erste Konzertabendin jenem stimmungsvoll intimen Li-veclub am Alten Steinweg vor allemunter dem Zeichen ruhiger Klängeund wird entsprechend atmophä-risch beleuchtet sowie bestuhltsein. Da passt der Heartbroken-American-Punkrock der 13 Crowsim Stile von Bands wie The GaslightAnthem oder auch Lucero doch her-vorragend ins Konzept. Einen ge-lungenen, stilübergreifenden Mixaus deutschsprachigem Hip Hopmit charmanter Indiekante bietetDas Ding ausm Sumpf. Und die Lie-der der aus dem Umfeld der Black-out Problems stammenden Band-

F E S T I V A L

buddies von Nico Laska könnte manals Mixtur aus verträumt upliften-dem Songwriting und schräg ver-sponnenen Alltagsgeschichten be-schreiben.

Verschwitzt, ausgelassen, bier-chengeschwängert, freudetrunken,aber dennoch mit eingeschaltetemHirn geht es am zweiten Festtagdann in die heftige Folgerunde. DenAttitüden des Punkrock zwischenHedonismus und Gewissenhaftig-keit folgend, werden neben Info-ständen von sozialen Initiativen ausder Region sowie veganem Street-food auch sechs Bands aus dem er-weiterten Uncle M-Kosmos anrei-sen. So hat die Show von Dave Hau-se & The Mermaid einen besonde-ren Stellenwert, da er erstmalig inMünster mit kompletter Band auf-treten wird. Track Wind ist ein ge-meinsames Nebenprojekt von JesseBernett (Stick To Your Guns) sowieTom Williams (Stray From ThePath) und schlägt ruhigere Töne an,als die Hauptbands seiner Protago-nisten. Die Spanish Love Songssind erklärte Lieblings-Kalifornierund haben mit ,,Schmaltz“ 2018 einDebüt veröffentlicht, welches beiUncle M ebenso rauf und runterläuft wie die hymnischen Punkrock-Singalongs von Pkew Pkew Pkew.Die vier Herzensmenschen derCombo Shoreline schließlich warenbereits mit befreundeten Bandswie Adam Angst, Hot Water Musicoder Great Collapse auf Tour, wäh-rend die knackigen PunkrockerPress Club zu den aufstrebendenBands Australiens gehören. Fansvon Acts wie The Thermals, BeachSlang oder auch The Hard Acheswerden hier klanglich voll auf ihreKosten kommen, versprochen!

Frank Möller

MÜNSTER,PENSION SCHMIDT 29.4.

& SKATERS PALACE 30.4.

Schön schmaltzig: Spanish Love Songs aus Kalifornien

Punkrockender Singer/Songwriter: Dave Hause & The Mermaid

ULTIMO 21

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22 ULTIMO

COMICSDer Berliner Re-

produkt Verlag

macht sich weiter-

hin um die Wie-

derauflage von

Robert Crumb

verdient. Ameri-

ka heißt der jüngs-

te Hardcover-

Band, konzeptio-

niert von Jean-

Pierre Mercier

und nach einem grafischen Konzept von Jean-Louis Gauthey und Crumb selbst. Der

Band enthält Stories über das Amerika der 70er und 80er Jahre, das dem Heutigen gar

nicht so unähnlich ist (sogar Donald Trump tritt in einem Comic auf und sieht sich selbst

charakterlich sehr ähnlich). Vor allem zeigt der Band, warum der Underground-Star

Crumb auch in der eigenen Ecke unbeliebt wurde. Seine Kurz-Stories zu „Frostie der

Schneemanm und seine Freunde“ zeigt ein ziemlich beklopptes Revoluzzer-Trio beim

Versuch, eine Villa in die Luft zu jagen. Auch sein Comic gegen Umweltverschmutzung

kam nicht gut an – die Weltsicht war zu negativ. So richtig in die Vollen griff Crumb mit

den Comics „Wenn die Nigga an die Macht kommen“ und „Wenn die verfluchten Juden

an die Macht kommen“, in denen er alle Vorurteile des WASP-Amerika gegen Schwarze

und Juden zusammenfasste, wie

nur Crumb es kann: Scheinbar af-

firmativ, unglaublich böse und

auf eine Art verletzend, die den

Kern des Problems bloßlegt. Ein

Nachwort vom Jean-Pierre Mer-

cier erläutert die einzelnen

Strips, deren Erstveröffentli-

chung im Inhaltsverzeichnis an-

gegeben wird. Klaus Schikowski

hat eine biografische Notiz über

Crumb angefügt. Amerika ist

nicht der schlechteste Band, um

sich in die Welt eines der genials-

ten Comickünstlers der Gegen-

wart hineinzufinden. (Aus dem

Amerikanischen von Harry Ro-

wohlt und Heinrich Anders. Repro-

dukt, Berlin 2019, 96 S., HC, 29,-) ///

-aco-

Schon die zahlreichen Rückblenden in Black Hammer sind ein klares Zeichen dafür,

dass Autor Jeff Lemire viel Spaß daran hat, ein komplettes Superhelden-Universum aus-

zugestalten. In Spin-offs widmet er sich einigen Nebenfiguren. In Doctor Star und das

Reich der verlorenen Träume steht eine Figur im Mittelpunkt, die im ersten Band und

einem anderen Spin-off Band kleine bis winzige Auftritte hatte. Während des Zweiten

Weltkrieges gelingt dem Astrophysiker Jim Robinson ein unglaublicher Durchbruch:

Während eines Experiments überwindet er kurzzeitig die Grenze zu einer anderen Di-

mension und fängt einen Bruchteil ihrer Energie in einem Stab ein. Er wird dadurch zum

Superhelden „Doctor Star“. Als Patriot bekämpft er während des Krieges mit einigen

Heldenkollegen in Europa die Nazis. Nach dem Krieg, auf dem Gipfel seines Ruhmes, ver-

legt er sein Betätigungsfeld in den Kosmos. Bis hierhin ist Doctor Star und das Reich

der verlorenen Träume eine typische, Heldengeschichte aus dem sogenannten Golden

Age der Superhelden. Beim

Kampf gegen einen kosmischen

Drachen leistet sich der geniale

Wissenschaftler und Physiker je-

doch eine fatale Unachtsam-

keit. Aus der leicht naiven Hel-

dengeschichte wird nun ein be-

rührendes Familiendrama mit

Vater-Sohn-Konflikt. Als Held

tut Doctor Star unglaubliches,

rettet ganze Alien-Zivilisatio-

nen vor dem Untergang und in-

spiriert Aliens dazu, ihm nach-

zueifern und eine kosmische Po-

lizeitruppe zu gründen. Das er-

füllt ihn mit Stolz und schmei-

chelt seinem Ego. Aber es kostet

ihn letztlich auch seine Familie.

Es ist eben auch für Superhel-

den nicht einfach, Familie und

Beruf unter einen Hut zu brin-

gen. Gezeichnet hat diese tief-

traurige Geschichte Max Fiuma-

ra, der sich als Hellboy-Zeichner einen Namen gemacht hat. Ihm gelingen bombastische

Weltraumszenen ebenso eindrucksvoll wie intime Momente. (Aus dem amerikanischen

Englisch: Katrin Aust, Splitter-Verlag, Bielefeld 2019, 128 S., HC, 19,80) /// -ok-

Ulysses ist Möbelpacker und wird mit 59 Jahren vor die Tür gesetzt – Sparmaßnahmen.

Mediterranee (die wirklich so heißt und aus Korsika stammt) ist über 60 und hat gerade

ihre Mutter beerdigt und leidet unter dem Älterwerden. Mediterrane war früher Model

und einmal sogar auf dem Cover von „Lui“. Sie fühlt sich von ihrem Körper verraten, der

aus Falten und Verformungen besteht. Dass beider Leben leer und traurig sei, ist eine Un-

tertreibung. Sie begegnen einander im Wartezimmer einer Arztpraxis (was lustig ist,

weil beide nicht krank sind). Und jetzt beginnt sehr einfach und sehr direkt eine Liebes-

geschichte, wie sie tausendfach passiert: Kennenlernen, Freunde und Familie einbezie-

hen, Essen gehen, der erste Sex, Erinnerungen teilen, Pläne machen. Ganz einfach und

dennoch bewegend hat Zidrou dieses Szenario angelegt, und ebenso einfach und leicht

sind die Zeichnungen von Aimée de Jongh. Es gibt keine Schicksalsschläge, keine All-

tagskrisen, keine Tränen. Nur das langsame Herantasten an eine Liebe, wo sie niemand

mehr erwartet hat – schon gar nicht ihre Protagonisten. Humorvoll und ernsthaft be-

handelt der Comic die großen Themen Tod, Liebe, Leben. Das unabwendbare Altern

der Gefühle ist ein Comic, der sich nicht größer macht, als er ist. Und gerade deshalb

ziemlich groß ist. (Aus dem Französischen von Tanja Krämling, Splitter, Bielefeld 2019, 144 S.,

HC, 19,80) /// -aco-

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ULTIMO 23

B Ü C H E R

MISSBR AUCH

Pracht undSchande

Anna Giurickovic Dato schreibtihren ersten Roman über »Das

reife Mädchen«

Darf man das? Einen Roman überKindesmissbrauch schreiben?Das zentrale Thema schon im

Klappentext ausplaudern? Unddann im ersten Kapitel ein fünfjähri-ges italienisches Mädchen den Sin-nesreizen Marrokos aussetzten?Überall Pfefferminztee und Süßigkei-ten beim Fastenbrechen. Und Papa,der Diplomat, erklärt Umstehendendas Abrahamsopfer. Das dunkle Vor-zeichen schlägt gleich auf die Lebens-freude des Lesers, und nur wenigeSeiten später ist des Vaters Hand inder Unterhose der Tochter. Fast wieein Traum gehen dabei kindlicheund auktoriale Perspektive über den

„heimlichsten Stellen ihres Körpers“zusammen, und man fragt sich dochsehr, welcher Vater seinem Mädchenvorher aus Vergils Aeneis vorlesenwürde. Und welches Mädchen dabeian „La vie en rose“ denkt. Aber es isteben ein Roman.

Deshalb springt Anna GiurickovicDato auch sofort mehrere Jahre wei-ter. Das Mädchen Maria ist 13 undbockig. Sie ist mit ihrer Mutter, diejetzt meistens zur Erzählerin wird,zurück in Rom. In Rabat ist etwasSchreckliches passiert, aber wasgenau, darüber irren sich Leser undErzählerin.

Lange hält die Autorin die Verwir-rung aufrecht. Nur allmählich füllenRückblicke die Lücken. Die Haupt-handlung spielt an einem Tag, andem der neue Freund der Mutterzum ersten Mal zum Abendessen insHaus kommt. Und Maria so ausführ-lich mit ihm flirtet, dass Vorge-

schichte und Gegenwart plötzlichzur Katastrophe zusammenkommen.

Bis dahin aber verliebt sich MutterSilvia als Jugendliche in ihren erstenMann, kann nichts mit der Wesens-veränderung ihrer Tochter inMarokko anfangen, schwelgt inGewürzen, Gerüchen, Gefühlen –und manchmal scheint dann dochnicht sie zu erzählen, sondernjemand anderes. Erst knapp vor demEnde liefert Silvia nach, was sieimmer schon wusste, was aber garnicht das wahre Geheimnis ist. Underst recht nicht das Thema, dasunausgesprochen immer imUntergrund rumort.

Der Missbrauch selbst bleibt eineWunde, die Giurickovic Dato nur am

Rande berührt. Viel stärker wirkt dieVerunsicherung, in die Maria ihreMutter stürzt. Sie liebt ihre Tochter,aber kann nicht verstehen, welchesSpiel sie mit ihrem neuen Freundspielt. Sie liebte ihren Mann, abernur ihre Autorin weiß, warum sie sospät enthüllt, wie er aus ihrem Lebenschied. Und sie liebt Farben und For-men und hin und wieder auch die

„unterwürfige Zärtlichkeit einerFrau“. Oops, ob sie sich damit insUnrecht gesetzt hat? Gar zur Mit-schuldigen gemacht? Wing

Anna Giurickovic Dato: Das reife Mäd-chen,Piper,München2018,ausdemIta-lienischen von Annette Kopetzki, 224 S.,20,00

NEUE NAZ IS

Noch'n GedichtEine witzige, aber leidermissglückte Nazi-Satire

Wo rauches flamme wissen sehrtund nährt / Wo schwarzes blutaus hehren höllen fließt / Wo

fleisches dickicht eitlen flug be-schwert / Und purpur-wurz aus tiefs-ten tiefen sprießt – klingt wie Bedeu-tung, ist aber bloß Quatsch. Ausge-dacht von Jörg-Uwe Albig für seineNovelle Zornfried. Darin erklimmtein zynischer Journalist die BurgZornfried, um dort den von der Neu-en Rechten gefeierten Dichter StormLinné zu finden und zu interviewen.Von dem soll nämlich das obige Ge-murkse stammen, und das kleine

Buch ist voll von solch wunderbarblödsinnigen Geraune, wie es – weni-ger martialisch – bei jedem Morgen-gebet in einer Waldorfschule Verwen-dung finden könnte.

Meister Linné ist selten zu spre-chen, und wenn, dann steht ergerade einem Gedichtkreis vor, dener mit Vorträgen erfreut, was ziem-lich deutlich an den Bedeutungsrau-ner Stefan George erinnert. Wennder lyrikte, klang das so: „Der alteGott der schlachten ist nicht mehr. /Erkrankte welten fiebern sich zuende / In dem getob. Heilig sind nurdie säfte / Noch makelfrei verspritzt– ein ganzer strom“ – die Ähnlichkeitspringt ins lachtränenfeuchte Auge,

wobei man fairerweise sagen muss,dass George – im Gegensatz zu vielenliberalen Autoren– nicht in dieKriegsbegeisterung 1914 einfiel undsich auch den Nazis, die ihn so gerneauf den Schild gehoben hätten,angewidert verweigerte.

Leider ist Albig keine Geschichteeingefallen zu seiner Idee. Sein Jour-nalist lümmelt auf der Burg herum,trifft auf eine Kollegin und ein paarwehrsportwillige Jungmannen, kab-belt sich mit dem Burgherren, der

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24 ULTIMO

B Ü C H E R

seinen Sitz zum Museum für den ver-ehrten Meister und irgendwie zurWewelsburg der neuen Bewegungmachen möchte.

Immerhin, ein paar nette Einfällehat Albig. Die Zornfried-Rechten tra-gen alle ein „W“ auf der Brust. Wofürdas stehe? Für Widerstand, Wir, Waf-fen, Wölfe, sagt der Burgherr, daskönne jeder selbst entscheiden. Viel-leicht für „Wichser“, denkt derReporter.

Irgendwann ist jemand tot, dieNeue Rechte ist ein bisschen chao-tisch, trotz Spenden von Radkappen-herstellern kommt das Ganze nichtin Gang, und auf fast jeder Buchdop-pelseite tauchen diese witzigenGedichte auf. Was leider keineGeschichte ergibt, bestenfalls einStimmungsbild. Thomas Friedrich

Jörg-Uwe Albig: Zornfried. Klett-Cot-ta, Stuttgart 2019, 159 S., 20,00

DEPRESSIONEN

WenigerBrathähnchenSie fühlen sich depressiv? –

Wahrscheinlich ist Ihr Lebeneinfach beschissen, mein Johann

Hari

Bücher, die auf dem Titel eine Un-terzeile führen wie „Die wahrenUrsachen von…“ (gerne auch in

der Variante „Endlich enthüllt!“ oder„Die ganze Wahrheit über…“), sollteman, wenn überhaupt, mit ganz spit-zen Fingern anfassen. Wenn die Bü-cher (und das ist meistens der Fall)von Fachfremden verfasst wurden,sollte man dabei am besten auchnoch Handschuhe tragen.

Johann Hari enthüllt in seinemBuch Der Welt nicht mehr verbundenendlich „Die wahren Ursachen vonDepressionen und unerwarteteLösungen“ (Untertitel). Wobei Hariweder klinischer Praktiker oder inder Forschung ist. Hari ist nur Repor-ter mit einer Spezialqualifikation: Erleidet seit Jahren unter Depressio-nen. Und unter Selbstüberschät-zung, möchte man meinen. Dennsein Buch ist nicht nur deshalb ver-störend, weil es so viel Falsches ent-hält: Irgendein Lektorat muss diesenBlödsinn auch abgesegnet haben.

Im Wesentlichen geht Hari nachder Däniken-Methode vor: Manpflege einen ausführlichen Fußno-ten- und Belegapparat für Behaup-tungen, die vollkommen unstrittigsind, und füge die unbewiesenen undblödsinnigen Behauptungen in

kecken Nebensätzen als Beiwerkein. Etwa: Deutschland gehört zuden Ländern mit den meisten Depres-sionserkrankungen (das kann manbelegen). Das liegt am Arbeitsstressund der Forderung der Arbeitgeber,immer mehr zu arbeiten (das kannman nicht belegen). Depression isteine Krankheit (unbestritten), dassihre Ausbreitung zunimmt, liegt anden schlimmen Zeiten (Unfug).

Auch beliebt ist die Methode, eineweit offen stehende Tür einzuren-nen, und dann festzustellen: „Nach-dem ich mich als Entdecker hervor-getan haben – hier meine anderenErkenntnisse“. Bei Hari sieht das soaus: Der Serotoninspiegel im Hirn istkein Indikator für Depressionen, undMedikamente, die vorgeben, ihn zubeeinflussen (was sie laut Hari nichttun), wirken auch nicht besser alsPlacebos (auf den inneren Wider-spruch dieser beiden Behauptungengeht er nicht ein, er ist Reporter, keinDenker). Und dann zählt er auf, wasuns seiner Meinung nach wirklich

„depressiv“ macht: Sinnlose Arbeit,Computerspiele, Brathähnen (ernst-haft!), das Streben nach materiellemGlück. „Werden Sie glücklich!“, ruft

Hari seinen LeserInnen zu und emp-fiehlt zu diesem Behufe vor allemgesunde Ernährung, viel Liebe, dieHeimkehr zur „Sippe“ (damit hater´s ganz besonders) und Meditation.Ach ja: Überwinden Sie Ihr Kindheits-trauma, was immer es sein mag.

Nach 400 Seiten hat Hari damitDepression von einer Krankheit ineine Sache persönlicher Verantwor-tung verwandelt.

Man möchte hinzufügen: DasLesen idiotischer Bücher kann auchzu Depressionen führen.

Erich Sauer

Johann Hari: Der Welt nicht mehr ver-bunden. Die wahren Ursachen von De-pressionen – und unerwartete Lösun-gen. Aus dem Englischen von Sonja Schumacher, Barbara Steckhan und Ga-briele Gockel. Harper & Collins, Hamburg 2019, 447 S., 20,00

WELLENRE ITEN

TürkischeLeberwurst

Die Heldin in »Ich bin Özlem«ist ständig beleidigt

Dilek Güngör aus Schwä-bisch-Gmünd hat seit über 10Jahren ein Thema: Ihre türki-

sche Familie in Deutschland und derTürkei und den daraus resul-tierenden Culture-Clash. Sie begannmit Schmunzellektüre und hat jetztdramatische Dimensionen erlangt:Ich bin Özlem handelt von Özlem, dieweinen muss, wenn sie hört, das imSupermarkt jemand als „Ausländer“bezeichnet wird. „Wann hört das end-lich auf!“, ruft sie dann und ist späterein bisschen stolz auf sich, „Wider-stand“ geleistet zu haben. Kein Witz.

Offenkundig sind das die Pro-bleme, die man als Deutsche mit tür-kischen Vorfahren und endlos gedul-digem deutschen Mann hat. Özlemist unzufrieden, das ist ihre Grund-ausstattung. Sie mag ihre türkischeKultur nicht, die von Tradition undsexueller Verkrampfung bestimmtwird. Aber sie mag es auch nicht,darauf angesprochen zu werden. Inihren besten Momenten sieht sieselbst, wie sie das Klischee derDeutsch-Türkin bedient (etwa wennes ums Kochen geht), andererseitsist sie beleidigt, dass die meistenDeutschen ihren Namen falsch aus-sprechen – mit Betonung auf der ers-ten statt, wie türkisch korrekt, aufder zweiten Silbe.

Wer meint, das würde einen unter-haltsam oder wenigstens lehrrei-chen Roman ergeben, irrt. Es ergibteine irritierende Ödnis, einen Voyeu-rismus des Leidens, bei dem manständig das Gefühl hat, dass Özlemeigentlich ganz andere Problemehaben müsste – aber da redet dieAutorin nicht drüber.

Die meiste Kraft verbraucht siefür ihre selbstgerechte Wehleidig-keit. Etwa wenn sie ihre deutschenFreunde beschreibt: „Die hier drin-nen in der Küche kennen keine Brü-che, sie wissen nicht, wie es ist,anders zu sein, weil sie nie andersgewesen sind.“ Anzunehmen, dassMenschen deutscher Herkunft keineBrüche kennen, weil sie „nie andersgewesen“ sein, ist dumm und rassis-tisch.

Insofern ist Ich bin Özlem tatsäch-lich ein Buch darüber, „sich in einerGesellschaft zu behaupten, die beses-sen ist von der Frage nach Zugehörig-keit“, wie der Kappentext so linkskri-tisch dröhnt. Aber eben anders.

Thomas Friedrich

Dilek Güngör: Ich bin Özlem. Verbre-cher Verlag, Berlin 2019, 157 S., 19,-

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ULTIMO 41

T H E A T E R

Georg Böhm, Lukas Graser, Oliver Baierl, Corneloius Gebert, CarmenPriego, Doreen Nixdorf (Fotos: Philipp Ottendörfer)

Bereits zu Beginn irritiert dasStück: Einen Schlager singend,springt das rot kostümierte Paar

Ubu auf die Bühne und eröffnet einebizarre Show. Es sucht im Publikumnach vier Freiwilligen, um spontanein Stück zu inszenieren.

Das Handlungsgerüst von KönigUbu ist schnell skizziert: Vater Ubuist Hauptmann der Dragoner undAjutant des Königs. Von seiner FrauMutter Ubu wird er zum Staats-streich gegen den ehrbaren König an-gestiftet. Mit Hilfe des HauptmannsCraque auf dem Thron angekom-men, lässt er die Adligen und Beam-ten des Staates „enthirnen“, treibtdie völlig überhöhten Steuern ab so-fort persönlich ein und versetzt seineUntertanen in Angst und Schrecken.

Bei seiner Uraufführung 1896sorgte Alfred Jarrys Stück mit der ob-szönen Sprache und grotesken Ele-menten für einen Skandal. Das avant-gardistische Werk ebnete den Wegfür das, was fünfzig Jahre später als„absurdes Theater“ die bürgerlichenGemüter erregen sollte.

Um das Theaterpublikum von heu-te zu irritieren, braucht es jedochmehr als ein paar „Scheisse“-Ausru-

fe. Regisseurin Clara Weyde folgt inihrer Inszenierung der ungewöhnli-chen Theaterästhetik mit dem Bruchdes Konventionellen. Ihr Spiel folgtzwei Handlungs- und Zeitebenen.Zum einen die Machtübernahmeund Tyranneien des neuen Monar-chen irgendwann im Mittelalter;zum anderen geht es um die reale Ge-genwart der Zuschauer. Dort wer-den die vier „zufällig“ ausgewählteMitstreiterInnen aus dem Publikumauf die goldene Polsterlandschaftgeholt, wo sie bejubelt undvorgeführt werden.

Da ist die verkrampft-unbeholfenePetra, die später den entthronten Kö-nig spielt, um danach im albernenKostüm als Gewissen aufzutauchenund so gehenkt wird, Taxifahrer undPhilosophiestudienabbrecher Bern-hard mit einem düsteren Geheimnis,als die sterbende Königin, und derselbstbewusste Matthias, der spiel-freudig alle drei Söhne des Königs-paars verkörpert. Der schüchternePutzmann Michael vervollständigtdie Typenparade. Zu sehen, wie erals Hauptmann Craque aufblüht,bevor er die Kontrolle verliert,macht besonders viel Spaß.

ARISTOKRATIE DES ABSURDEN»KÖNIG UBU« IM TAM

Immer wieder wird der Shakae-speare-parodierende Handlungs-strang durch Störungen der Mitspie-ler unterbrochen. Sie toben, improvi-sieren wild, beschuldigen sich gegen-seitig und lechzen allesamt nach Lobdes kalten Paares Ubu. Das ganzeSpektakel erinnert geradezu an ei-nen Spielnachmittag im Kindergar-ten. Besonders Vater Ubu überzeugtin beiden Sequenzen als trotziger An-führer, wenn er grunzt, bellt, aufdem Boden liegend um sich herum-schlägt und Mitstreiter aus demSpiel verbannt, die ihre Stimmeerheben.

Der Anarch auf dem Thron, da-mals als Parodie auf Napoleon ver-standen, lässt heute in die USA undauf ihr Staatsoberhaupt blicken:Was ist noch inszenierter Karneval,was groteske Realität?

Der ständige Wechsel zwischenden Handlungsebenen ist zunächstzum Schreien komisch, bis die Gren-zen verwischen und das Stück seinenspielerischen Charakter verliert. Inihrem Mitläufertum lassen sich dieMitstreiterInnen mit so einer Unter-würfigkeit demütigen, die an dasEnde des Standfort-PrisonExperiments erinnert.

„Sind sie zufrieden mit ihrem Le-ben?“, fragt das Paar Ubu einleitenddie Zuschauer und ihre vier Gäste.Mit den letztendlich in beiden Ebe-nen gebrochenen Figuren und der ge-scheiterten Sinnsuche greift ClaraWeyde den Kern des absurden Thea-ters auf: die Sinnlosigkeit der Weltund den darin orientierungslosenMenschen.

In jeder Hinsicht eine geniale In-szenierung! Melanie Unger

GENDERSPIELE»WIE ES EUCH GEFÄLLT« IM STADTTHEATER

Das großräumige Bühnenbild istminimalistisch, fast schon kahl.Der phantastische Ardenner

Wald als befreiende Gegenwelt zumfeindseligen Hof des bösen HerzogsFrederick und wesentlicher Spielortdes Geschehens bleibt abstrakt.Doch das schadet der Atmosphärevon Christian Schlüters Inszenie-rung Shakespeares Wie es euch ge-fällt nicht. Ein Laufsteg und pom-pös-glitzernde Kleider bestimmendie Atmsphäre, durch die karge Sze-nerie wird das Augenmerk auf Figu-ren und Texte gelegt.

Der von seinem Bruder HerzogFrederick verbannte Herzog Seniorerrichtet sich mit einigen Getreuenein friedliches Naturreich im Arden-ner Wald. Allerlei Liebestaumel fin-det hier statt, wenn immer weitere Fi-guren der Hofgesellschaft ihreFlucht, in Unkenntnis voneinander,im Alternativreich enden lassen.Zum einen ist da Orlando. Von sei-

nem Bruder Oliver um sein Erbe be-trogen muss er sich die Freiheit er-kämpfen. Unter Lichtblitzen einesStroboskops tritt Orlando den Kampfgegen den großartig grimassieren-den Hofringer Charles an. Alles un-termalt von düsterer Musik, ein Ge-misch aus Post-Punk und Elektro In-die.

In diesem Chaos verliebt sich dieTochter des verbannten Herzogs Ro-salind in Orlando. Sie ist die eigentli-che Hauptperson der Komödie. Hatsie bisher aus Gnade bei ihrer lebens-lustigen Cousine Celia, Tochter desHerzogs Frederick, bleiben können,flüchten beide Frauen nun in denWald. Um nicht erkannt zu werden,reist Rosalind als Mann verkleidet un-ter dem Namen Ganymed.

Abgesehen von ein paar moder-nen Einschüben ist der Text weitest-gehend unangetastet. Zeitlos sinddie Themen des 400 Jahre altenStücks: die unglückliche Liebe, der

Wunsch nach einem freien Leben inder Natur und die Rolle von Mannund Frau. Speziell für letzteres lässtsich Schlüter in seiner Annäherungdes Textes von einer Theaterpraxisder elisabethanischen Zeit inspirie-ren. Rosalindes Rollenspiel-im-Spielwird durch das „cross-gender ac-ting“, also die Besetzung der Frauen-rolle durch einen männlichen Schau-spieler, nicht nur zusätzlich ver-

stärkt. Die Frage nach dem konstru-ierten sozialen Geschlecht wird da-durch auf eine neue Ebene gehoben.

Humoristische Funken versprühtDoga Gürer, wenn er als Rosalind da-von schwärmt, als Mann die Welt zuerleben. In der Textvorlage ist sie alsEinzige schon als Doppelrolle konzi-piert. Bei Schlüter sorgt die halbe Be-setzung mit ihren Rollenwechselnfür ein temporeiches Spiel undSchwung. Besonders amüsant istThomas Wolff als Landmädchen Au-drey und verliebte Schäferin Phoebe.Nicole Lippold in ihrer Doppelrollebeider Herzoge stiftet weitere effekt-volle Kontraste. Der misanthropi-sche Philosoph Jacques muss sich sei-ne Darstellerin Christina Hucklezwar nicht teilen, beeindruckt abermit großen Monologen der Theaterli-teratur. „Die ganze Welt ist Bühneund alle Männer und Frauen bloßeSpieler, sie treten auf und gehen wie-der ab“, zitiert er den berühmtenSatz. Der Auftritt im TheaterBielefeld ist den Spielern mit ihrerEnergie und großer Spielfreudejedenfalls gut gelungen.

Melanie UngerVincent zur Linden, Brit Dehler

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42 ULTIMO

DER GARAGEN-GEIGERAra Malikian gilt weltweit als einer der bedeutendsten Geigenvirtuosen. Der 50-Jährige mitder wilden Lockenmähne ist armenischer Abstammung und verbrachte seine Kindheit und

Jugend im Libanon und studierte in Hannover. Jetzt geht der in Madrid lebende Musiker mitseiner Band erstmals auf Deutschlandtournee.

Warum heißt Ihre Welttournee„The Royal Garage World Tour"?

Ara Malikian: Ich habe sehr oft inGaragen gespielt. Das erste Malwar das im Libanon, nachdem derBürgerkrieg ausgebrochen war.Wir mussten uns vor den Bombenin Tiefgaragen verstecken. Dorthabe ich angefangen zu spielen.Zusammen mit Nachbarn undanderen Leuten, die ihre Instru-mente mit runtergebracht hatten.Seitdem gab es sehr viele Zufälle inmeinem Leben, die mich immerwieder zurück in Garagen geführthaben, um dort zu proben oder zustudieren. Garagen sind speziell fürRockbands wichtig, weil sie dortüben können, ohne die Nachbarnzu stören. Meine Tour führt dieZuhörer durch die Garagen derWelt.

Welche Musik haben Sie währenddes Bürgerkriegs gespielt?

Ich habe alles Mögliche gespielt,von Klassik bis zu libanesischerund armenischer Volksmusik.

Gibt es einen Ara-Malikian-Stil?

Ich glaube, jeder Künstler hatseinen eigenen Stil. Das Problemist, dass man ihn erst finden muss.Dafür muss man sehr hartarbeiten. Ich habe lange daraufgeachtet, bei meinen Konzertenkeine Fehler zu machen, aber mitder Zeit habe ich gemerkt, dass derKopf viel mehr als Perfektion hörenwill. Nämlich eine emotionaleGeschichte mit Musik. Inzwischenweiß ich, was mich als Künstlerglücklich macht.

Songs von Hendrix, Led Zeppelinund Bowie zu spielen?

Ich spiele sehr viele eigene Kompo-sitionen, Stücke von Bach oderTschaikowsky und andere Stile. Inmeiner Karriere musste ich auchJazz, Blues und Cabaret-Musikspielen, um zu überleben. Ich spielebei meiner Tour alles, was ich inden ganzen Jahren gelernt habe:Songs von Jimi Hendrix, LedZeppelin, Guns'n’Roses, DavidBowie …

Was reizt Sie als klassischen Musi-ker an der Rock- und Popmusik?

Ich glaube nicht, dass ich wirklichein klassischer Musiker bin. Ichweiß gar nicht, was für einer ichbin. Ich bin einfach Musiker. Ichspiele das, was mein Herz schönfindet: Bach, Schubert, die Beatlesund Radiohead.

Wer oder was inspiriert Sie beimKomponieren?

Meine Familie, meine Erfahrungen,meine Stimmung. Ich hatte dasGlück, sehr viele verschiedene Stilestudieren zu dürfen. Beim Kompo-nieren weiß ich anfangs nie, wasfür ein Stil dabei herauskommt.Manchmal fange ich an, ein Stückmit südamerikanischen Elementenzu schreiben, das dann orientalischendet. Das kann man nicht kontrol-lieren. Ich überlasse vieles demZufall.

Brauchen Sie eigentlich für jede Ge-legenheit eine spezielle Geige?

Für jedes Stück nicht, aber fürjedes Projekt. Ich besitze eine sehrwertvolle, 300 Jahre alte Geige. Diespiele ich nur bei akustischenKonzerten. Wenn ich mit Mikrofon

spiele, benutze ich andere Geigen,die weniger wertvoll sind. Sie sindnur 100 Jahre alt, aber auch sehrgut.

Wie war Ihre Kindheit im Libanon?

Es war eine sehr harte Zeit. Aberauch die ersten Jahre in Hannoverwaren für mich sehr hart. Ich kamdort mit 15 Jahren an - ohne Elternund ohne Freunde. FinanzielleMöglichkeiten hatte ich auch keine.Aber rückblickend war es dort sehrschön. Neben dem Studium mussteich Geld verdienen. Heute bin ichsehr dankbar, dass damals alles gutgegangen ist. Es hätte ja auchpassieren können, dass ich infalsche Gesellschaft gerate. Dankder Geige hatte ich aber immer einZiel vor Augen. Ohne die Musikwäre ich heute nicht da, wo in bin.

Ist die Geige im Libanon ein populä-res Instrument?

Die Geige als klassischesInstrument ist dort eher exotisch.Aber sie ist sehr populär als orienta-lisches Instrument. Sie kommt inder arabischen Folk- und Popmusiksehr oft vor. Mein Vater hatjahrelang mit einer berühmtenarabischen Sängerin gespielt. Sieheißt Fairuz, ist inzwischen 85Jahre alt und gilt als die Mutter derlibanesischen Nation.

Sie waren der jüngste Student, deran der Hochschule für Musik undTheater in Hannover jemals zuge-lassen wurde.

Eigentlich hätte man mich als 15-Jährigen gar nicht zulassen dürfen,aber dann hätte ich zurück in denLibanon gemusst. Es war einemerkwürdige Situation. DerAnfang war sehr schwer, weilmeine Eltern nicht dabei warenund ich kein Wort Deutsch konnte.Aber wenn man jung ist, arrangiertman sich sehr schnell.

Erkennen Sie sich in den Flüchtlin-gen von heute wieder?

Ich erkenne mich in sehr vielenMenschen wieder, die ihre Heimatverlassen mussten. EinigeGeschichten ähneln der meinensehr. Als ich 1985 nach Hannoverkam, war ich auch ein Flüchtling.Damals gab es aber viel wenigerFlüchtlinge als heute, und ich habesehr viel Hilfe bekommen. Ichkonnte studieren und arbeiten. Aufdiese Weise war ich viel glücklicherals die Flüchtlinge von heute, dieviel weniger Möglichkeiten haben,zu überleben.

Interview: Olaf Neumann

I N T E R V I E W

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ULTIMO 43

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Deutschland, Freitag morgen, 10h.Die Schüler: „Ihr nehmt uns unsere Zukunft, die Zerstörung der

Welt ist euch völlig gleichgültig, ihr seid unfähig, käuflich, indiffe-rent…“

Die Politiker: „Schon recht, und das macht uns echt betroffen.Aber solltet ihr nicht in der Schule sein und lernen? Wie sonst wolltihr so werden wie wir?“

Der Unternehmensberater und Pleitier und FDP-Chef ChristianLinder hatte dazu den schönen Einwand, man sollte die Rettung derWelt „den Profis überlassen“ – also keinesfalls Leuten wie ihm, wie erselbst betonte! Er ist nur hier wegen der Sitzungsgelder und Diäten.

Immerhin sitzt Lindner einer Partei vor, die mal durch reine Lob-byarbeit den Mehrwertsteuersatz für Hotels senkte, nachdem eine üp-pige Spende der Mövenpick-Kette bei der FDP eingegangen war.Lindner gehört eben (wie Andreas Scheuer) dieser neuen, jungen, dy-namischen Politikerkaste an, die nach der Maxime lebt „Natürlich binich ein Idiot und bis ins Mark korrupt, aber sehe ich nicht fantastischaus?“.

Die Mövenpick Hotels sind die Lieblingstagungsorte der AfD, unddie AfD ist die Lieblingspartei der Mövenpick-Inhaber. Man suchtsich halt seine lobbiierbaren Deppen wo man sie kriegen kann.

Dabei sind die Nazi-Clowns der AfD nicht das größte Problem.Schlimmer ist der Backlash, wie er sich im Mainstream niederschlägt.In einer Regierung, die praktisch eine Daueramnestie für die Auto-branche beschlossen hat (Leute hunderttausendfach zu vergiften istkeine Straftat, solange dadurch Arbeitsplätze und Aufsichtsratssitzegesichert werden). Einer CDU-Chefin, die altbackene Schwulenwitzefür ein Zeichen der Entkrampfung hält. Einer Bildungsministerin, diedagegen ist, dass homosexuelle Paare Kinder aufziehen. Einem Ge-sundheitsminister, der für viele Millionen Euro „Studien“ durchführenlässt, inwieweit Abtreibungen „traumatisierend“ wirken. Und einem In-nenminister, der jedes Mal, wenn er über seine eigenen Füßestolpert, laut schimpft : „Mein Gott, diese Ausländer! – alleverhaften“.

Sie alle sehnen sich nach einer Zeit zurück, in der es der größteAusdruck persönlicher Freiheit war, „Negerkuss“ und „Zigeunerschnit-zel“ und „Kanake“ sagen und seine Frau schlagen zu dürfen und denPfaffen nicht zu fragen, was er da eigentlich mit seinen Messdienernin der Sakristei anstellt. Also die gute alte Zeit, die immer dann zurüc-kkommt, wenn der Widerstand der Aufklärung nachlässt.

Setzers Abende

mich auf Zuschriften [email protected].

GRUSS & KUSSVielen Dank für die traumschönen undauch für die gemeinsam durchgestandenenbeängstigenden und traurigen Momenteder letzten5 Jahre.Wir werdenunsunter derSonne großartig feiern und auf die nächsten

- mit Freude erwarteten - gemeinsame Jahreanstoßen. Deine Kirschblütenfee

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Hallo du schlankeschlankeKirschblütenfeemit der ich auch im kleinen Schwarzen wan-dern kann. Nach aktuell 5 Jahren die ichmitdir verbringen durfte immer noch voll ver-knallt. Das feiernwir erst in der Hafenbarmit

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ULTIMO 45

leichten Wein zu Tappas und Abends danngroß mit unseren Freunden bei Seeteufelund mehr leichten Wein. Ik freu mir denArsch ab. Dein Mann, Freund und Lover

LONELY HEARTSAn meinen passenden Seelenlebenspart-ner - mir (w,47 ) ist als hätten wir schonmanchmal feinstofflichKontakt, aber irgend-wie klappte es bislang noch nicht mit einemrealen Treffen... Ob eine Anzeige [email protected] hier dies beschleunigen kann?Werweiß? Falls dudies liest, undmich indei-ner Seele schon als irgendwie vertraut wahr-nimmst, laß dir was einfallen, damit wir unskennen lernen können. Ich bin gespannt. Dukannst dich angesprochen fühlen, wenn duvon Natur aus monogam, derzeit ungebun-den bist, Aufrichtigkeit ,Wertschätzung, Of-fenheit, Treue, Liebe, Selbstliebe, einen Be-zug zuGott hast. Tiefe Gespräche, freies Tan-zen, Massieren, Spazierengehen, gemein-sam was kochen magst, dich für Selbster-kenntnisund angemeinsamerWeiterentwic-klung interessierst bist, psychologisch undspirituell „geschult“, gern aber etwas boden-ständiger als ich bist :-) Zärtlich, liebevollund sinnlich . Du wünschst dir, dich jedenTag anuns zu erfreuen, und zu fühlenwie un-sere Liebe stetig wächst und uns heilt, dannauch nach aussen strahlt und eine Inspirati-on und ein Segen für andere ist. Wir beideuns gesegnet und geführt fühlen und spü-ren, wie im anderen die Liebe Gottes persön-lich erfahrbar wird. Vielleicht magst du auchPellkartoffeln mit Gurkensalat oder Indischessen zu gehen oder ins Cafe. Wichtig ist, dubist Nichtraucher und hast den passendenfanatischen natürlichen Körpergeruch, dereine erotische Anziehung ja erst überhauptmöglichmacht. (Gott mag Pellkartoffeln und

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Gesicht denken. Ich würde mich freuen vondir zu hören, schreib mir bitte unter : [email protected]

Hey du Süsse (sic!) Schwimmerin! Plötzlichbist du Donnerstags abends gar nicht mehrim Ishara- haben uns früher dort öfters gese-hen. Ein kleiner Anrempler - ein kurzes Ge-spräch ... komm doch mal wieder Donners-tags! würde dich gern wiedersehen...oderschreib mir! [email protected] (Ich

wusste nicht, dass Water-Stalking ein Ding

ist; d.S.)

Hallo Matthias aus Soest. Wie gut, dassDu am9.3. in Bielefeld (Movie) mit DeinemKumpel (Wolfgang?) warst. Denn sonst hät-te ich Dir nicht Deinen oberen Hemdknopföffnen können, Du mich nicht schwindelig‘tanzen’ und es hätte auch kein Zimt in derLuft gelegen. Eigentlich hast Du ja noch ei-nen Tequila bei mir gut. Machen wir einenKaffee daraus? J. [email protected]

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46 ULTIMO

DER DRITTE MANNJetzt kriegt der universumsweit berühmteste Deutschlandauswanderer-Enkel endlich seine echte Biografie –

Andreas Eschbach schrieb den Wälzer zum Weltraumhelden Perry Rhodan

Der Großvater des amerikani-schen Präsidenten war ein Fri-seur aus der Pfalz, der des amtie-

renden Chefs aller Terraner ein U-Boot-Elektriker aus Bayern. DerTreppenwitz der Wirklichkeit (OpaTrump hatte sich der Wehrüberwa-chung entzogen) wird leicht getopptvon der submarinen Fiktion AndreasEschbachs, denn tatsächlich war ei-ner der Väter der Romanfigur PerryRhodan Kriegsfreiwilliger bei der U-Boot-Flotte, kam aber nicht mehrzum Einsatz. So verschränkt Esch-bach schon auf den ersten Seiten sei-nes 800-Seiten-MonumentalwerksPerry Rhodan: Das größte AbenteuerZufall und Erfindung, Abweichungund Ähnlichkeit aufs Unterhaltsam-ste.

Anders war auch kaum umzuge-hen mit der komplizierten Geschich-te, die mittlerweile von der viertenAutorengenerationen wöchentlichimmer weiter fortgeschrieben wird,längst an die 6000 Episoden umfasst– wenn man alle Hervorbringungenvom Heftroman bis zur Comic-Reihemitzählt und Übersetzungen undHörspiele weglässt – und mindestensmehrere Jahrzehntausende dauert.

JAHRESZAHLENDabei kam sie schon kurz nach demStart mit der Wirklichkeit inKnüpp. Am 8. September 1961,knapp drei Monate nach John F.Kennedys Ankündigung, es in 10Jahren zu schaffen, schickte Karl-Herbert Scheer seinen PerryRhodan am 19. Juni 1971 vom

Bahnhofskiosk aus zum Mond. Dorttraf er aber weder Neil Armstrong,der schon seit dem 21. Juli 1969dort wartete, noch einen der

anderen 11 Apollo-Astronauten,die möglicherweise wirklich daoben landeten. Sondern ein paarAußerirdische. So fing im erfun-

Der alte Rhodan, oben die neue Boygroup-Version

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ULTIMO 47

denen Universum spannend an,was in der schnöden Realität schon1972 wieder endete.

Kein Mensch mehr flog zumMond, nur Perry Rhodan landete2036 noch einmal dort, noch einmalzum ersten Mal, im Reboot der Serieunter dem Titel „Perry RhodanNEO“, die 2011 abhob. Aber das istnur die Fiktion einer Fiktion, um dieZukunft von gestern noch einmal vonvorn zu erzählen, ohne nach Retrozu riechen.

Andreas Eschbach, der mit 15 sei-ne erste Kurzgeschichte auf der Le-serkontaktseite der PR-Hefte veröf-fentlichte und später einige Gastro-mane zur Serie schrieb, macht es an-ders. Er erfindet ein fast reales 1971,in dem ein gewisser Richard Nixonauf dem Höhepunkt seiner Macht ist,das Apollo-Programm aber nach ei-ner Katastrophe von Apollo 8 einge-stellt wurde. Nur das GeheimprojektStardust bringt Perry als Spätzünderim Weltraumrennen auf den Mond,an Crest und Thora und mitten in ei-nen eskalierenden Konflikt der Welt-mächte. Es gibt einen Atomkrieg,von dem später alle behaupten, eshabe ihn nicht gegeben, und es gibtböse Fremdwesen mit dem unaus-sprechlichen Namen VeCoRat XaKu-ZeFToNaCiZ, die als „Individualver-former“ in die Körper einigerHandlungsträger schlüpfen. Vorallem aber gibt es viel Vorgeschichte.

PERRY IN PARISAusführlich schüttelt Eschbach denStammbaum des designiertenSternenherrschers, blättertGeschichten von zupackendenHandwerkern und tricksendenHändlern durch, die ihre Charak-terzüge in den moralischen Codedes kommenden Helden schrieben.In allen Einzelheiten lesen wir vonBaby Perry, von frühem Leid undfamiliären Schwierigkeiten. Aberimmerzu rafft der Erzähler,Rhodans späterer Finanzminister,der am Anfang noch in England imKnast sitzt, die Herkunftslegendenauch abrupt, um seinen zukünf-tigen Lesern nur das Prägendstevorzuführen. Etwa wie ein 1936 inConnecticut Geborener es nichtversteht, von seinen Mitschülernmit „Sieg Heil“ begrüßt zu werden.Und schon gar nicht, wie derschwarze Jugendfreund Jahrespäter, bei Rosa Parks Busboykott,echte Probleme kriegt.

Das könnte alles wirklich so gewe-sen sein. Bis hin zum erbittertenStreit der verschiedenen Waffengat-tungen der Militärs um die Federfüh-rung beim Raketenbau. Oder wie Per-ry in Kontakt zu den Studentenunru-

DIE ERDE– EINMYTHOS

Unser Mann im All wird 3000 –in Heften, mindestens

Seit dem 8. September 1961prägt ein Deutscher das Univer-sum. Anfangs vom Bahnhofs-

buchhandel aus, inzwischen multi-medial in Comics, Computerspie-len, Heftromanen, Hörspielen, Fan-filmen, sonstigem Sternen-Schnick-schnack und auf einem eigenen You-tube-Kanal. Mit einer Gesamtaufla-ge, die beinahe die der Bibel er-reicht.

Gerade ist Band 3000 der wö-chentlich erscheinenden Hauptse-rie nahezu universumsweit ausver-kauft. Ein bisschen wegen des Jubi-läums, ein bisschen aber auch, weilseit der Hochzeit der 80er Jahreder Absatz auf etwa 60.000 pro Wo-che abgesackt ist. Trotzdem lebtder Weltraumheld weiter. Vor allemwohl, weil er sich ständig veränder-

te. Der aufrechte und nach demMauerbau bald unsterblich gemach-te Korvettenkapitän der ersten Jah-re wird später ein schlechter Vaterund ein guter Liebhaber, oder lässtsich vom Erben des Universumszum abwählbaren Geschäftsführerder Galaxis zurückstufen. Und ha-dert sogar mit dem Auftrag, alsmoralische Instanz meist gut stattrichtig handeln zu müssen.

Ob er je dem Wein des echten La-bels Rhodan zusprach, ist nicht ge-wiss, aber das ParalleluniversumWirklichkeit schimmerte immerdurch. Jedenfalls außerhalb Ameri-kas, wo der deutschstämmige Perrynie nennenswerte Erfolge hatte.

Vielleicht wird das jetzt anders,denn mit Band 3000 springt er ineine Zeit voraus, in der die Erde nurnoch ein Mythos ist, ein Planet, denes nie gegeben hat, und der Großad-ministrator ein Buhmann. Vorbeidas mit vielen Zeitreisen längst un-überschaubar gewordene Durch-einander von Jahrtausenden, vor-bei das Warten darauf, dass endlich

mal wer Perry besser verfilmt als1967. Vorbei auch die Frage, obman sich frühere Hefte auf demFlohmarkt oder per Ebook besorgt,oder sich die alte Geschichte vonder Nebenserie NEO seit 2011 nocheinmal neu erzählen lässt (da lan-det Rhodan erst 2036 auf demMond).

Aber damit Alt-Fans (angeblichzu 80% männlich und zu 50% über40, also jünger als die Serie) sichnoch zurecht finden, bringt der ers-taunlich jung aussehende Perry sei-ne grünhäutige Gefährtin Sichumit. Mausbiber Gucky und Atlansind auch an Bord, denn zwar ver-ändert die Zeit laut Untertitel alles,aber vermutlich nichts Wesentli-ches.

Also werden wohl bald wieder inder umfangreichsten Erzählungdes Universums auch die längstenRaumschiffe aller Welträumeauftauchen. Vielleicht auch derlegendäre Fan-Schnaps, derVurguzz (120%, davon 30% imHyperraum). Wing

hen in Paris kam, Barrikaden bauteund einen Polizisten verprügelte.

Die Idee entnahm Eschbach zwareinem alten Taschenbuch des gro-ßen Hanns Kneifel, der für sein „Zeit-abenteuer“ damals das Apollo-Pro-gramm einfach weiter laufen ließ,passt aber sehr gut zu der neuen Fik-tiv-Biographie, in der „Unser Mannim All“ einerseits so realistisch wiemöglich gezeichnet wird, anderer-seits aber auch deutlich alssinnstiftender Mythos auftritt.

Dazu gehört, dass echte Men-schen darin auftreten und fast-echteDinge tun. Das reicht von Martin Lu-ther King, dem Perry 1956 zuhört,bis zu Jim Lovell etwa, der ebennicht mit Apollo 8 hinter dem Mondverscholl, sondern später sogar nocheinmal mit Apollo 13 trotz echter Ka-tastrophe zurück kam. Bei uns, nichtbei Perry, der inzwischen als Pilot inVietnam richtig erwachsen gewor-den und auf dem Mond und in der

Wüste Gobi langsam zum Weltretterreift. Denn nach der ziemlich ge-schickt eingefädelten Verbindungvon Realgeschichte und Romanuni-versum schiebt Eschbach noch dieersten zehn Hefte der Originalaben-teuer in Nacherzählung hinterher.Und lässt, damit es so richtig mys-tisch wird, auch noch den „Teletem-porarier“ Ernst Ellert mehrmals auf-treten, der Perry Rhodan von Jugendan in Visionen engelsgleiche Voraus-sagen macht. Die der darauf sofortwieder vergisst, damit sich der drittePerry nicht allzu sehr von dem origi-nalen unterscheidet. Die zweite Va-riante aus dem NEO-Universumfliegt eh außer Konkurrenz und wirdwohl frühestens am Ende derGeschichte mit dem ewigen Konzeptverschmelzen.

DIE DRITTE MACHTBei Eschbach fliegt dieVerschmelzung von Wirklichkeitund Unmöglichkeit kurz vorWatergate auseinander. Perry sagtsich von den Partikularinteressender zerstrittenen Erde los, gründetdie „Dritte Macht“, macht sich Ostund West zum Feind und eint dieMenschheit sozusagen vom Beibootder Außerirdischen aus. Dass er siegleich anschließend gegen allerleiechte Feinde von außen verteidigt,liegt natürlich an der Großreichs-Folie, auf der die Original-Seriedamals funktionierte. Die brachteihr harsche Kritik von untadeligenGroschenheft-Gegnern wie Robert

Jungk oder dem FernsehmagazinMonitor ein, sorgte aber auch fürden Erfolg.

In den Jahren nach Eschbach, be-ziehungsweise weit vor, je nachdemwelche Zeitlinie wir verwenden, ent-wickelte sich Perry Rhodan abervom zupackenden Kampfpilotenzum humanistischen Zweifler am Ge-danken der Macht überhaupt, zumIndividual-Terraner, der sich wedervon Kosmokraten noch von Chaotar-chen etwas vorschreiben lässt. Undimmer weiter, was sich vermutlicherst nach 1000 weiteren Episodenim Rückblick als gigantisch-tech-nisch verbrämte Parallelgeschichts-schreibung lesen lässt. Nicht als ge-plante, sondern als hart am Marktkalkulierte allerdings. Immerhin be-merkte der „Stern“ schon 2005 dasUmklappen des Hippie-Weltraumszur neoliberalen Hartz-IV-Utopie.

Wie soll das weitergehen mit demmoralisch getriebenen Old Shatter-hand am Steuer seiner ständig län-ger werdenden Raumschiffe? Zu-nächst einmal feiert sein Verlag denAusverkauf des Heftes mit der Num-mer 3000 und bereitet den großflä-chigen Angriff auf den Buchhandelund den Rest des Universums vor. Ne-ben Andreas Eschbachs Helden-Bio-graphie beim neuen SF/Fantasy-La-bel TOR des Fischer-Verlags bringtBastei eine neue Taschenbuch-Reiheheraus, Pabel/Moewig schickt sechsE-Books an die Front und im Som-mer 2019 sogar eine neue PR-Heftro-man-Serie. Das größte Abenteuerhat gerade erst begonnen.

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