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Eignen sich die Klassifikationen von Essex-Lopresti und Sanders für die reliable Einteilung der Kalkaneusfraktur durch verschiedene Ärzte?
Seite 1 | 8 © J. v. Heyden 2012
J. v. Heyden1, N. P. Südkamp2, P. C. Strohm2, F. Mayer3
1 Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie Schön Klinik München Harlaching
2 Department für Orthopädie und Traumatologie Universitätsklinik Freiburg
3 Institut für Sportmedizin und Prävention Universität Potsdam
Einleitung
Die Kalkaneusfraktur ist die häufigste Verletzung des menschlichen Fußskeletts,
sie macht 2 % aller Frakturen aus
und hat beträchliche sozio-ökonomische Auswirkungen.
Bis heute bestehen Kontroversen bei der richtigen Klassifikation und Behandlung der Kalkaneusfraktur.
Aktuell gebräuchliche Klassifikationen zur Einteilungen der Kalkaneusfraktur sind die Klassifikationen von Essex-Lopresti und Sanders.
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Einleitung
Die Klassifikation der intraartikulären Kalkaneusfraktur von Essex-Lopresti
teilt 2 Frakturtypen ein und basiert auf dem Röntgenbild
„joint-depression“-Typ: vertikale sekundäre Frakturlinie
„tongue-type“-Typ: horizontale sekundäre Frakturlinie
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joint depression tongue-type
Einleitung
Die Klassifikation der intraartikulären Kalkaneusfraktur von Sanders
teilt 4 Frakturtypen ein
basierend auf der coronaren Schnittebene der Computertomographie
Typ I: nicht dislozierte Fraktur
Typ II: Fraktur mit zwei Fragmenten (A,B,C)
Typ III: Fraktur mit 3 Fragmenten (AB,BC,AC)
Typ IV: schwere Splitterfraktur
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Material und Methoden Retrospektiv wurden 106 Fersenbeinfrakturen aus dem Zeitraum 2000 bis 2004 erfasst und die entsprechenden Akten aufgearbeitet.
Danach erfolgte im Konsensverfahren durch 2 Ärzte die erneute Einteilung der Frakturtypen nach der Klassifikation von Essex-Lopresti und Sanders anhand der Röntgenbilder und CTs.
Die statistische Auswertung wurde mit dem kappa-Koeffizienten nach Cohen durchgeführt.
Verglichen wurden die neu klassifizierten Frakturtypen mit der Einteilung aus den Akten.
Der kappa- Koeffizienten wurde nach Landis und Koch interpretiert.
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kappa-Koeffizient
Übereinstimmung
< 0 Dürftig (poor)
0,00-0,20 Schwach (slight)
0,21-0,40 Mittelmäßig (fair)
0,41-0,60 Angemessen (moderate)
0,61-0,80 Erheblich (substantial)
0,81-1,00 fast perfekt (almost perfect)
Ergebnisse Interobserver Reliabilität bei der Klassifikation der Kalkaneusfraktur nach Essex-Lopresti
82 Kalkaneusfrakturen wurden in den Akten nach Essex-Lopresti in 51 joint-depression, 11 tongue-type und 20 nicht klassifizierbare Frakturen eingeteilt.
Bei der Neubefundung ergaben sich 61 joint-depression, 17 tongue-type und 4 nicht-klassifizierbare Frakturen.
Der kappa-Koeffizient betrug 0,26.
Nach Landis und Koch besteht somit eine mittelmäßige Übereinstimmung.
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Ergebnisse
Interobserver Reliabilität bei der Klassifikation der Kalkaneusfraktur nach Sanders
Nach Sanders wurden 24 Frakturen in den Akten als kein Typ I, 8 Typ II, 4 Typ III und 2 Typ IV klassifiziert.
Bei der Neubefundung ergaben sich keine Typ I-, 9 Typ II-, 11 Typ III- und 4 Typ IV-Frakturen.
Der kappa-Koeffizient betrug 0,56.
Nach Landis und Koch besteht damit eine angemessene Übereinstimmung.
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Schlußfolgerung
Die vermeintlich einfache Einteilung der Kalkaneusfrakturen nach Essex-Lopresti mit nur 2 Frakturtypen, welche auf der konventioneller Röntgendiagnostik basiert, erzielte nur eine mittelmäßige Übereinstimmung und gibt somit einen ersten Überblick über intraartikuläre Kalkaneusfrakturen.
Die Klassifikation der Kalkaneusfraktur nach Sanders, basierend auf CT-Schnittenebenen, welche 4 Typen einteilt, zeigte eine angemessene Übereinstimmung und eignet sich somit als Klassifikation der intraartikulären Kalkaneusfraktur für den klinischen Alltag.
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