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Neues aus der BücherweltDigitales Supplement zu Spitze! 2013 Das Jahresmagazin der Sukkulenten-Sammlung Zürich
«Inhlaba Indaba – wo sich
Aloe-Interessierte aus aller Welt trafen
S. 18
Alle Veranstaltungen
auf einen Blick
S. 16
Wettervorhersage
mit Aloe variegata
S. 25
Spitze!Das Jahresmagazin der Sukkulenten- Sammlung Zürich 2013
Die Bibliothek der Sukkulenten-Sammlung Zürich gehört zu den
komplettesten Spezialbibliotheken auf dem Gebiet der Sukku-
lenten. Neben den laufenden Abonnements aller wichtiger
Sukkulentenzeitschriften schafft die Bibliothek soweit wie mög-
lich auch alle relevanten Bücher und Broschüren zu Sukkulen-
tenthemen an.
Die 2012 beschafften Publikationen werden in dieser digitalen
Ergänzung zum Jahresmagazin «Spitze!» vom wissenschaftli-
chen Mitarbeiter der Sukkulenten-Sammlung Zürich kurz vor-
gestellt und kritisch gewertet. Ergänzt wird die Übersicht durch
Besprechungen einiger weiterer Bücher, die aus Platzgründen
nicht für die Bibliothek angeschafft wurden.
Die Bibliothek der Sukkulenten-Sammlung Zürich ist öffentlich
zugänglich. Sie funktioniert als Präsenzbibliothek, d.h. die Publi-
kationen müssen vor Ort angeschaut werden, und eine Ausleihe
ist nicht möglich.
Möchten Sie ein Buch oder eine Zeitschrift anschauen? Verein-
baren Sie vorgängig einen Termin (sukkulenten@zuerich.ch oder
Telefon 043 344 34 80), damit wir die gewünschten Dinge für Sie
vorbereiten können.
Impressum: Spitze! © Sukkulenten-Sammlung Zürich, Grün Stadt Zürich, Zürich, März 2013 | Redaktion: Gabriela S. Wyss und Urs Eggli | Gestaltung: Angelika Wey-Bomhard, Zürich | Spitze! sowie das digitale Supplement «Neues aus der Bücherwelt» erscheint 1x jährlich. | Die nächste Spitze! erscheint im Februar 2014.
Spitze! sowie das digitale Supplement sind im Internet frei auf
der Homepage der Sukkulenten-Sammlung Zürich verfügbar:
stadt-zuerich.ch/sukkulenten
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Bayer, M. B. (2012).
Haworthia update. Essays on Haworthia, Volume 7
(part 1/ 2/3/4). St. Michaels on Wyre
(GB): Alsterworthia International / Harry
Mays. 65 + 83 + 61 + 45 pp., ills.
— Englisch.
Der südafrikanische Botaniker und lang-
jährige Kurator der Worcester Botanical
Gardens ist zwar schon lange im Ruhe-
stand, führt aber seine in den 1970er Jah-
ren begonnenen Studien der Gattung
Haworthia (Affodillgewächse) fort und
publiziert in regelmässiger Folge seit
2002 seine «Haworthia Update»-Bände.
Auch im 7. Band, der aus vier separaten
Teilen mit je eigenständiger Seitennum-
merierung besteht, behandelt er in erster
Linie die unglaubliche Variationsbreite
ausgewählter Arten (H. floribunda, H. mi-
nima, H. mirabilis, H. mutica, H. retusa,
H. variegata). Im Vordergrund stehen da-
bei die über 300 Bilder, welche die Varia-
tionsbreite der ausgewählten Arten illu-
strieren – für den Nicht-Haworthia-Spezi-
alisten ist es eine Herausforderung, da
den Überblick noch zu behalten. Der vier-
te Teil schliesst mit einem Übersichtsarti-
kel der vom Autor anerkannten Namen
von Arten und Varietäten in der Gattung
Haworthia, komplett mit ausführlicher
Synonymie sowie einigen Neukombina-
tionen. Dieser Artikel erschien fast zeit-
gleich einige Tage später auch in der Zeit-
schrift Alsterworthia International. Die vier
Hefte richten sich in erster Linie an den
wirklich «angefressenen» Haworthia-Lieb-
haber und sind im Digitaldruck erstellt,
was der Qualität der Abbildungen leider
nicht sonderlich zuträglich ist.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
3
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
Bayer, M. B. (2012). Haworthia update.Essays on Haworthia, Volume 8.
St. Michaels on Wyre (GB): Alsterwor-
thia International / Harry Mays. 64 pp.,
ills. — Englisch.
Nur wenige Monate nach Band 7 er-
schien in der «Haworthia Update»-Serie
eine weitere Nummer, Band 8. Dieses
Heft befasst sich mit der Variabilität von
3 Populationen von Haworthia mirabilis,
1 Population von H. mutica and 1 Popu-
lation von H. floribunda. Besonderes
Augenmerk legt der Autor dieses Mal auf
die Struktur der Blütenstände und die
Form der Blüten, sowie Mermale von
Fruchtkapseln und Samen. Die zahlrei-
chen Bilder verdeutlichen die grosse Vari-
ationsbreite, die manchmal schon inner-
halb einer Population vergleichbar gross
ist wie die Variationsbreite zwischen
Populationen. Man gewinnt den Eindruck,
dass zumindest für die untersuchten
Arten die Blüten keine Hilfe beim Unter-
scheiden sind. Auch dieses Heft richtet
sich an den wirklich «angefressenen»
Liebhaber, und wiederum ist die Druck-
qualität bescheiden.
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Benzing, D. H. (2012). Air plants. Epiphytes and aerial gardens.Ithaca (US) / London (GB): Comstock
Publishing Associates / Cornell Uni-
versity Press. xiv + 239 pp., ills.
— Englisch.
Der Autor beschäftigt sich seit Jahren mit
verschiedenen Aspekten epiphytischer
Pflanzen, und veröffentlichte mehrere
Standardwerke zum Thema sowie zu
Bromeliaceen. Nun legt er, bereits pen-
sioniert, eine Synopsis seiner Kenntnisse
zum Thema vor und erklärt in 11 Kapiteln
die unterschiedlichen Facetten der span-
nenden Biologie der Epiphyten, ausge-
hend von der Frage, was Epiphyten über-
haupt sind. Fragen zu den unterschiedli-
chen epiphytischen Wuchsformen, ihrer
Evolution und ihrer Einbettung in Pflan-
zengesellschaften und Ökosysteme, zur
epiphytischen Lebensweise (Wasser-
management, Fotosynthese, Stoffaufnah-
me, sowie Vermehrung und Pflanze-Tier-
Abhängigkeiten) sind je eigene Kapitel
gewidmet. Die folgenden Kapitel widmen
sich den einzelnen systematischen Grup-
pen mit epiphytischen Vertretern (geglie-
dert in Monokotylen, Dikotylen, Farnarti-
ge, sowie «vermischte» Epiphyten), und
das Schlusskapitel befasst sich mit
Fragen zur Gefährdung und des Natur-
schutzes.
Das Buch ist lehrbuchmässig aufgemacht
und eher spärlich illustriert (Schwarz-
weissfotos, Diagramme und Strichzeich-
nungen im Text, 8 Tafeln mit Farbfotos) –
ganz im Stil US-amerikanischer akademi-
scher Werke. Die Sprache ist konzis und
so einfach wie möglich gehalten, sodass
das Buch auch für interessierte Laien zu-
gänglich ist. Sukkulenten spielen unter
den Epiphyten eine grosse Rolle, und den
Kakteen ist sogar ein eigenes, grösseres
Unterkapitel gewidmet. Das Buch kann
jedem Naturinteressierten sehr empfohlen
werden. Epiphyten gehören zu den faszi-
nierendsten Pflanzen, und die synopti-
sche Zusammenfassung des Wissens
sowie die themenübergreifenden Bögen
vermitteln ein abgerundetes Bild dieser
«botanischen Wunder».
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Blum, W., Felix, D. & Bauer, H.
(2012). Echinocereus. Die Sektion Echinocereus. Rhauder-
fehn (DE): Arbeitsgruppe Echinocereus
der Deutschen Kakteen-Gesellschaft
e.V. (= Echinocereenfreund 25, Sonder-
ausgabe 2012). 336 pp., ills., Karten,
Bestimmungsschlüssel. — Deutsch.
Wie von den Autorenteams der Arbeits-
gruppe Echinocereus bereits gewohnt,
stellt die Veröffentlichung eine akribisch
genau dokumentierte Studie einer ausge-
wählten Artengruppe dar. Die diesjährige
Ausgabe widmet sich den Arten der Sek-
tion Echinocereus, d.h. der Verwandt-
schaft um Echinocereus viridiflorus. Die
Autoren anerkennen für diese kleine
Sektion neben E. viridiflorus die Arten E.
davisii, E. chloranthus, E. russanthus, E.
neocapillus, E. carmenensis, E. milleri, E.
canus (= Umkombination für E. viridiflorus
var. canus) und E. mapimiensis an (teil-
weise mit zusätzlichen Unterarten), und
E. blumii wird als neue Art beschrieben.
Alle behandelten Taxa werden ausführ-
lichst beschrieben und diskutiert, ergänzt
durch Wiedergabe von Originalbeschrei-
bungen etc., auch von Namen, die als
Synonyme behandelt werden. Alle Taxa
sind zudem reichhaltigst illustriert (vor-
wiegend Bilder von den Fundorten, er-
gänzt durch Bilder der Dornenanordnung,
von Blütenschnitten und Herbarbelegen,
und von Samen). Ein Bestimmungs-
schlüssel soll das Bestimmen der behan-
delten Arten erleichtern. Die Bilderfülle (in
bester Druckqualität!) vermittelt einen
ausgezeichneten Eindruck der Variations-
breite. Allerdings sehen sich die Taxa teil-
weise derart ähnlich, dass Zweifel blei-
ben, ob wirklich alle voneinander abge-
trennt werden können. Aber das ist be-
kanntlich auch Interpretationssache, und
das Autorenteam legt jedenfalls eine
bestens dokumentierte Studie vor, die für
den Echinocereus-Spezialisten unabding-
bare Lektüre ist.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Chance, L. (2012). Cacti and succulents for cold climates. 274 outstanding species for challenging conditions.Portland (US) / London (GB): Timber
Press. 328 pp., ills. — Englisch.
Nach den ersten 18 Seiten mit 2 Vorwor-
ten, Verdankungen und einer allgemeinen
Einleitung folgen die für solche Bücher
üblichen Kapitel zu Kulturfragen, sowie
Vermehrung und Schädlingsbekämpfung.
Der Autor, ein professioneller Gärtner aus
Colorado, basiert seine profunden Aus-
führungen auf jahrelange Erfahrung. Be-
sonderes Augenmerk wird auf die Kultur
in winterfeuchten Klimagebieten gelegt,
und der Wert einer «harten» Kultur wird
besonders betont. Und wie es sich für ein
US-amerikanisches Buch gehört, ist auch
die Sicherheit beim Umgang mit Kakteen
ein wichtiges Thema. Der Hauptteil des
Buches wird von den separaten Kapiteln
Kakteen, Sukkulenten, und nicht-sukku-
lente Begleitpflanzen (Wildblumen, Grä-
ser, trockenheitsliebende Bäume und
Sträucher) eingenommen. Dabei wird das
Konzept der Winterhärte bzw. Kälteresis-
tenz sehr weit gefasst, und so finden sich
auch Acanthocalycium, Ariocarpus oder
Astrophytum unter den vorgestellten
Arten, wobei der Autor einschränkt, dass
diese nur unter optimal geschützten
Bedingungen im Freiland überleben. Ob
diese Beobachtung auch für Mitteleuropa
gültig ist, muss allerdings sehr in Frage
gestellt werden. Im Übrigen entspricht die
vorgestellte Auswahl den üblichen, als
frosthart bekannten Arten. Das Sortiment
der vorgestellten Pflanzen ist USA-orien-
tiert – Sempervivum wird z.B. nur mit
einem einzigen, kurzen Abschnitt vorge-
stellt und ist nicht einmal abgebildet –
und nicht alle vorgestellten Begleitpflan-
zen dürften bei uns erhältlich und frost-
hart sein.
Das Buch ist solide gemacht und anspre-
chend illustriert. Das Layout und insbe-
sondere die Farbcodierung nach Kapiteln
am Seitenfuss und im Seitenkopf sind ge-
wöhnungsbedürftig. Das Buch ist trotz
dem stellenweise etwas speziellen Fokus
sicher empfehlenswert, und enthält auch
Informationen, die in europäischen Veröf-
fentlichungen zum Thema fehlen oder
stiefmütterlich behandelt werden.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
7
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Dehgan, B. (2012).
Jatropha (Euphor biaceae).Bronx (US): New York Botanical
Garden Press. 273 pp., ills., Karten,
Bestimmungsschlüssel. = Flora Neo-
tropica Monograph 110. — Englisch.
Die Gattung Jatropha ist in den Tropen
und Subtropen weltweit verbreitet, mit
Schwerpunkt Afrika und Amerika. Viele
Arten kommen in Trockengebieten vor,
und einige sind moderat bis deutlich suk-
kulent. Der Autor beschäftigt sich seit
Jahren mit der Gattung. Nun legt er, be-
reits seit einigen Jahren pensioniert, eine
systematische Revision der 86 neuweltli-
chen Arten vor. Das Buch folgt dem übli-
chen Schema einer systematischen Be-
arbeitung und beginnt mit Kapiteln zur
Geschichte, zur Morphologie, zu den
Chromosomenzahlen, zu Verbreitung,
Evolution und Ökologie, sowie der syste-
matischen Stellung der Gattung innerhalb
der Familie. Der Hauptteil wird von der
systematischen Bearbeitung der Unter-
gattungen, Sektionen, Untersektionen
und Arten eingenommen, sowie von den
Schlüsseln zu den Arten. Jede Art wird
detailliert und diagnostisch beschrieben,
gefolgt von Bemerkungen zur Verbreitung
und Ökologie, zur Variationsbreite, loka-
len Verwendungsmöglichkeiten und
Volksnamen. Die langen Listen der pro
Art untersuchten Belege verdeutlichen
den Aufwand, der hinter einer solchen
Revision steckt. Das Buch wurde von
einem profunden Kenner der Materie ver-
fasst und wird für die neuweltlichen Arten
der Gattung für lange Jahre das Stan-
dardwerk sein, obwohl bei den Daten zur
Nomenklatur und Typifizierung eine be-
trächtliche Anzahl Ungenauigkeiten und
Unklarheiten stehen geblieben sind. Es
richtet sich in erster Linie an botanische
Spezialistinnen und Spezialisten.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
8
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Goyder, D., Harris, T., Masin-de, S., Meve, U. & Venter, J.
(2012). Apocynaceae (part 2). In: Beentje, H. J. (ed.): Flora of Tropical
East Africa. Richmond (GB): Royal
Botanic Gardens, Kew. pp. 115 – 530,
ills., Karten, Bestimmungsschlüssel.
— Englisch.
Endlich ist innerhalb der Flora of Tropical
East Africa (umfasst die Länder Kenya,
Tanzania und Uganda) der lange erwarte-
te zweite Teil der Familie Apocynaceae
(Hundsgiftgewächse) mit den zahlreichen
Sukkulenten aus der Aasblumenver-
wandtschaft erschienen. Die sukkulenten
Gattungen wurden von Ulrich Meve
(Deutschland) und Siro Masinde (Kenya)
beigesteuert. Die Bearbeitungen folgen
dem üblichen Muster für Florenwerke:
Schlüssel zu den Gattungen (pro Unter-
familie separat) werden von den Gat-
tungsbeschreibungen und den Schlüs-
seln zu den im Gebiet vorkommenden
Arten gefolgt. Jede Art wird in der Folge
detailliert beschrieben, ergänzt durch eine
Liste von Synonymen, Angaben über die
Verbreitung und Ökologie, Verwechs-
lungsmöglichkeiten, etc. Eine – leider! –
kleine Auswahl von Arten ist mit Strich-
zeichnungen illustriert. Das Buch richtet
sich in erster Linie an Fachbotanikerinnen
und -botaniker, ist aber für alle an Aas-
und Leuchterblumen interessierten
Sammler eine ausgezeichnete Informa-
tionsquelle.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Green, C. W. & Ferguson, D. J.
(2011). Pricklypears commonly found in the United States and Mexico. Ohne Verlagsort (US):
pricklypeargreen.com
140 pp., ills., Karten — Englisch.
Eine kakteeninspirierte Kunstmalerin und
ein Kakteenspezialist haben sich zusam-
mengetan und ein einmaliges Buch zu-
sammengestellt, das insgesamt 93 Arten,
Kulturformen und Naturhybriden der Gat-
tung Opuntia (Feigenkaktus) aus den USA
und dem angrenzenden Nordmexiko vor-
stellt (60 im Detail, weitere 33 in Kurz-
form). «Einmalig», weil beide Autoren be-
sonderen Wert auf eine Publikation legen,
die sowohl den allgemeinen Pflanzen-
freund wie den Kakteenspezialisten und
sogar die botanischen Spezialistinnen
und Spezialisten begeistern soll – und
dieses Ziel haben sie erreicht! Einleitende
Kapitel beschäftigen sich mit Fragen wie
die «Prickly Pears» von anderen Sukku-
lenten und von anderen Kakteen unter-
schieden werden können, und welche
Merkmale helfen, die einzelnen Arten
voneinander abzugrenzen. Besonders
nützlich sind die fotografischen Verglei-
che von Pflanzen in der Regen- und in
der Trockenzeit. In sieben nach Wuchs-
formen und weiteren Merkmalen wie
«dornenlos» oder «kälteresistent» ge-
ordneten Kapiteln werden die einzelnen
Arten dann auf je einer Seite vorgestellt,
mit kurzen Beschreibungen, Bemerkun-
gen zur Variationsbreite, und Bildern von
Habitus, Triebsegmenten, Bedornung,
Blüten und Früchten. Die Blüten- und
Fruchtbilder werden ergänzt durch An-
gaben zu den bekannten Farbvariationen.
Besonders nützlich sind Hinweise auf
ähnliche, leicht zu verwechselnde Arten.
Im Vergleich zu den üblichen Standard-
werken akzeptiert das Autorenteam über-
raschend viele zusätzliche Arten, z.B. in
der Opuntia phaeacantha-Verwandtschaft
– ob das auf wissenschaftlicher Basis Be-
stand haben wird, muss sich in Zukunft
zeigen. Das Buch ist für alle Liebhaber
winterharter Opuntien zu empfehlen, aber
auch für alle, welche die USA und
Nordmexiko bereisen.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
10
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Grubenmann, M. (2012).
Madagaskar. Ein Naturparadies.Von den Unterwassergärten durch die
Trockenwälder in den Bergregenwald
Nord madagaskars. Adelsdorf (DE):
Deutsche Kakteen-Gesellschaft.
144 pp., ills. — Deutsch.
Wie für diese von der Deutschen
Kak teen- Gesellschaft herausgegebenen
Reihe üblich, lebt das Buch in erster Linie
durch seine Bilderfülle. Der Autor konnte
dazu aufgrund seiner zahlreichen Reisen
aus einem unermesslichen Fundus
schöpfen, und dank seiner weit gefassten
Naturinteressen kommt auch die faszinie-
rende Tierwelt der Roten Insel nicht zu
kurz. Einige einführende Kapitel zu Geo-
graphie, Bevölkerung, Klima und Natur-
schutz werden gefolgt von Kurzvorstel-
lungen der einzelnen Grossräume (Süd-
madagaskar, Hochland, Westküste, Ost-
madagaskar, Nordmadagaskar) – es wer-
den je die wichtigsten Vegetationstypen
und Sukkulenten sowie spezielle Tiere
aufgezählt und mit vielen Bildern illu st-
riert. Den vielfältigen Sukkulentenvorkom-
men in Nordmadagaskar sind eigene
Abschnitte gewidmet, ebenso den nord-
madagassischen Euphorbien. Im (kurzen)
Kapitel «Pflanzen im Laufe der Jahres-
zeiten und Jahrzehnte» werden verglei-
chende Bilder gezeigt, z.B. eines Bao-
babs, der 1991, 1995 und 2011 aus der
gleichen Perspektive fotografiert wurde
– und in dieser Zeit kaum gewachsen ist.
Der Sukkulentenspezialist wünschte sich
vermutlich detailliertere Informationen zu
den Sukkulentenvorkommen sowie An-
gaben zur erfolgreichen Kultur, der Reise-
freak hätte wohl Freude an vertiefteren
Informationen zum Land und zum Reisen,
und der Bilderliebhaber hätte gerne noch
mehr und grossformatigere Bilder gehabt.
Aber das Buch ist als Einführung in die
Naturschönheiten Madagaskars konzi-
piert, und dieses Ziel erreicht es bestens.
Einziger Wermutstropfen: Es ist nur für
Mitglieder der drei deutschsprachigen
Kakteengesellschaften erhältlich – und
damit ein Grund, einer dieser Gesell-
schaften beizutreten.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
11
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Guglielmone, L. (2012).
Succulents in nature. Ansty (GB): British Cactus and
Succulent Society. [4] + 128 pp., ills.
— Englisch.
Dieses attraktive Buch erschien zuerst
2011 in italienischer Sprache, und nun
mit identischem Layout auch in Englisch.
In einem ersten Kapitel wird das Phäno-
men der Sukkulenz kurz vorgestellt (Mor-
phologie und Anatomie, konvergente Ent-
wicklungen, Geschichte, spezielle Foto-
synthese). Das zweite und umfangreichs-
te Kapitel stellt alle wichtigen Sukkulen-
tengebiete der Erde vor, wobei für jedes
Gebiet ausgewählte Arten sowie Land-
schaften mit herrlichen Fotografien por-
trätiert werden. Die abschliessenden
Kapitel diskutieren Natur- und Arten-
schutzanliegen und gehen auf die welt-
weite Biodiversität sowie die Auswirkun-
gen der Klimaveränderungen ein. Das
wunderschön gestaltete und reich illu-
strierte Buch ist spannend aufgebaut und
stellt einen in erster Linie geografischen
Zugang zur Sukkulentenvielfalt her.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
12
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Hans, W., Kellner, H. & Neumann, A. (2012). Hybridenbuch AG
Echinopsis- Hybriden. Köthen (DE): Arbeitsgemeinschaft
Echinopsis-Hybriden. 274 pp., ills.
— Deutsch.
Ein Bilderbuch für den Hybriden-Ge-
niesser! Die deutsche Arbeitsgruppe
«Echinopsis-Hybriden» beschäftigt sich
schon seit vielen Jahren mit der Vielfalt
der Echinopsis-Hybriden. Nun legt ein
Autoren kollektiv eine Bildersammlung vor,
die ihresgleichen sucht: In grossformati-
gen Bildern (2 pro A4-Seite) wird die Viel-
falt der Hybriden mit Echinopsis-Arten als
mindestens einem Elternteil vorgestellt,
und es ist wahrhaftig erstaunlich, welche
Vielfalt an Farben und Formen durch
Kreuzungen in Kultur entstanden ist. Die
Bilder sind nach der «groben» Verwandt-
schaft der beteiligten Eltern geordnet un-
ter den Titeln Lobiviahybriden, Chamae-
cereushybriden, Echinopsishybriden,
Trichocereushybriden, Multihybriden,
Akersia- und Hildewinterahybriden, sowie
«Andere Hybriden». Im letzten Kapitel
verstecken sich einige hochinteressante
Kombinationen mit Matucana, Cleisto-
cactus oder Oreocereus als Elternteil.
Das Buch ist jedem Hybridenfan unein-
geschränkt zu empfehlen. Einziger
Wermutstropfen sind die nicht seltenen
kleinen Fehler in den botanischen Namen
– und die Tatsache, dass viele der vorge-
stellten Hybriden wohl kaum allgemein
erhältlich sein werden.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
13
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Mansfeld, P. A. (2012).
Alles über Sansevieria. Handbuch über Herkunft, Anzucht und Pflege. Hamburg (DE): Selbstverlag des
Autors / Books on Demand GmbH.
128 pp., ills. — Deutsch.
Die Gattung Sansevieria (Bogenhanf) ist
dank einiger robuster Arten und ihrer
Kulturformen als Zimmerpflanzen weit
verbreitet. Über 30 Jahre Erfahrung mit
Sansevierien sind die Grundlage für das
vorliegende Buch. Kurze einführende
Kapitel über die Merkmale und Vielfalt der
Gattung, ihre Geschichte und ihre Nut-
zung sowie mit Kulturhinweisen werden
gefolgt von einer A–Z-Vorstellung der
bekannten Arten. Für jede Art gibt es eine
Liste der Synonyme, eine komplette
kurze Beschreibung und Angaben über
die Herkunft, sowie 2 – 5 Bilder. Das Buch
ist auf dem neuesten Stand und umfasst
auch die in den letzten Jahren (bis 2010)
beschriebenen Arten. Die Fotos illustrie-
ren die einzelnen Arten recht gut, aber
das Bestimmen von unbenannten Pflan-
zen allein mit den Beschreibungen und
Bildern ist eine schwer zu bewältigende
Herausforderung. Da hätte man sich für
die einzelnen Arten kurze Hinweise ge-
wünscht, wie sie sich von ähnlich aus-
sehenden anderen Arten unterscheiden
lassen. Trotzdem: Das nützliche Buch ge-
hört in die Bibliothek jedes Sansevierien-
liebhabers.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
14
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
McNeill, J. & al. (2012).
International Code of Nomenclature for algae, fungi, and plants (Melbourne Code). Königstein (DE): Koeltz Scientific
Books. xxx + 208 pp. — Englisch.
Der Internationale Code der botanischen
Nomenklatur (ICBN) regelt alle Aspekte
der wissenschaftlichen Namensgebung
von Pflanzen, Algen und Pilzen. Das Ge-
setzeswerk – eine Art Selbstverpflichtung
der internationalen botanischen Gemein-
schaft – wird an den alle 6 Jahre stattfin-
denden internationalen botanischen Kon-
gressen überarbeitet, und entsprechend
erscheint auch alle 6 Jahre eine revidierte
Fassung. Der letzte Kongress fand im Juli
2011 im australischen Melbourne statt,
und nun ist im Dezember 2012 endlich
die lang ersehnte Neufassung erschie-
nen.
Das Erscheinen dieses «botanischen
Gesetzbuches» wäre allein für sich keine
grosse Besprechung wert, aber der Kon-
gress von 2011 hat einige bahnbrechen-
de Neuerungen beschlossen: Es beginnt
schon mit dem Namen des Gesetzeswer-
kes, weshalb die allgemein bekannte Ab-
kürzung ICBN der neuen Abkürzung ICN
Platz machen muss. Der Kongress von
Melbourne hat zudem beschlossen, dass
ab 1. 1. 2012 bei der Beschreibung eines
neuen Taxons keine lateinische Beschrei-
bung mehr nötig ist, sondern dass Eng-
lisch stattdessen auch akzeptabel ist.
Zudem ist ab dem gleichen Datum unter
gewissen Bedingungen eine Publikation
neuer Namen in einer rein elektronischen
Veröffentlichung statthaft. Im Übrigen
wurde der gesamte Text der einzelnen
Artikel überarbeitet, modernisiert und teil-
weise auch neu angeordnet. Damit einher
geht eine neue Nummerierung der Artikel,
und diese Änderung wird der botanischen
Gemeinschaft ohne Zweifel noch einige
Zusatzarbeit bescheren. Der ICN ist eine
unverzichtbare Grundlage für alle Fach-
personen, die sich mit der korrekten wis-
senschaftlichen Benennung der Pflanzen,
Algen und Pilze beschäftigen.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
15
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Metzing, D. (2012). Nackt-distel und Spinnen-kaktus. Die Gattung Gymnocalycium. Adelsdorf (DE): Deutsche Kakteen-
Gesellschaft. 143 pp., ills., Verbrei-
tungskarten. — Deutsch.
Die synoptische Vorstellung der Gattung
Gymnocalycium, für die bereits bei der
Erstbeschreibung der deutsche Name
«Nacktdistel» vorgeschlagen wurde,
stammt aus der Feder eines ausgezeich-
neten Kenners der Gattung. Kurze einfüh-
rende Kapitel über die Geschichte, die
diagnostischen Merkmale und Gliederung
der Gattung sowie zur Geographie und
Ökologie werden gefolgt von der Be-
schreibung der einzelnen Arten, geordnet
nach den 7 akzeptierten Untergattungen.
Jede Art ist auch mit mindestens einem
Farbbild abgebildet, wobei die Bildquali-
tät besonders hervorzuheben ist. Das
Buch schliesst mit einem kurzen Kapitel
über Kultur, sowie über Kuriositäten
(Kammformen, Farbformen, etc.). Die
ausgezeichnete Publikation kann jedem
Gymnocalycium-Liebhaber wärmstens
empfohlen werden. Sie erschien in der
seit 2008 publizierten Reihe «Sonderaus-
gaben» der Deutschen Kakteen-Gesell-
schaft, und kann ausschliesslich durch
Mitglieder der drei deutschsprachigen
Gesellschaften erworben werden.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
16
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Sarnes, E. & Sarnes, N. (2012).
Cactus de Pata gonia. Eschweiler (DE): Selbstverlag der
Autoren. 80 pp., ills. — Deutsch und
Englisch.
Patagonien, d.h. die südlichsten Provin-
zen Argentiniens, wird auch als «schöns-
tes Ende der Welt» bezeichnet. Das
Autoren ehepaar hat die Gegend wieder-
holt bereist und ein besonderes Augen-
merk auf die Vielfalt der dort vorkommen-
den Kakteen gehabt. Vorgestellt werden
alle aus dem Gebiet bekannt gewordenen
Kakteenarten (2 Arten Maihuenia, 3 Mai-
hueniopsis, 6 Pterocactus, 4 Austro-
cactus, 1 Gymnocalycium), und zwar je
mit einer kompakten Beschreibung, einer
kurzen Diskussion (Anwendung umstritte-
ner Namen, Variationsbreite, Vorkommen,
Ökologie) und mehreren Farbbildern.
Abschliessende Kapitel widmen sich der
Kultur und Vermehrung der patagoni-
schen Kakteen. Das wunderschöne bro-
schierte Buch ist sehr attraktiv gestaltet
und mit qualitativ sehr hochstehenden
Bildern illustriert. Für Patagonienreisende
mit Kakteeninteressen ist es unverzicht-
bar, aber es kann auch sonst allen allge-
mein interessierten Kakteenpflegenden
empfohlen werden.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Starr, G. (2012). Agaves. Living sculptures for landscapes and containers. Portland (US) / London (GB): Timber
Press. 342 pp., ills. — Englisch.
Das vom Botaniker und Gärtnereibesitzer
Greg Starr vorgelegte Buch über Agaven
ist ein absolutes «Muss» für jeden Aga-
venliebhaber und jede -liebhaberin, darü-
berhinaus aber dank der überragend be-
eindruckenden Fotos auch für jeden Lieb-
haber von Pflanzen aus Trockengebieten.
Wie üblich behandeln kurze einleitende
Kapitel Agavenbotanik sowie Agavenpfle-
ge (inkl. Hinweise auf spezifische Schäd-
linge sowie Frosthärte). Der Hauptteil des
Buches wird von einer enzyklopädischen
Zusammenstellung 80 ausgewählter
Arten, Kulturformen und Hybriden von
Agave albopilosa bis Agave zebra einge-
nommen, wobei die Schönheit der Pflan-
zen und ihre Eignung für die Kultur (v.a.
Freilandkultur in frostfreien Klimaten)
Grundlage für die Auswahl waren. Jedes
Taxon wird mit einer Beschreibung, Kul-
turhinweisen, Feldnotizen sowie Hinwei-
sen für die Verwendung bei der Garten-
gestaltung vorgestellt, ergänzt durch
wunderbare Fotos, mehrheitlich an den
natürlichen Standorten aufgenommen.
Besonders nützlich – auch für Botanike-
rinnen und Botaniker! – ist ein Anhang,
der leicht zu verwechselnde Arten Seite
an Seite vorstellt, z.B. A. guadalajarana,
A. isthmensis und A. potatorum. Ver-
gleichbare Bücher würde man sich für
viele weitere Gattungen wünschen, und
Greg Starr hat dafür einen hohen Stan-
dard gesetzt.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
18
Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Walters, M., Figueiredo, E., Crouch, N. R., Winter, P. J. D., Smith, G. F., Zimmermann, H. G. & Mashope, B. K. (2011).
Naturalised and invasive succulents of southern Africa. Abc-Taxa 11: x + 359 pp., ills., Karten,
Bestimmungsschlüssel. — Englisch.
Dass es unter den Sukkulenten viele
Arten gibt, die ausserhalb ihres natürli-
chen Verbreitungsgebietes als sogenann-
te invasive Neophyten vorkommen, ist
dank der Opuntienplage in Australien an-
fangs des letzten Jahrhunderts allgemein
bekannt. Dass darüberhinaus aber viele
andere Sukkulentenarten ebenfalls als in-
vasive Neophyten auftreten können, sind
sich die meisten viel weniger bewusst.
Ein mehrheitlich südafrikanisches Team
von Autorinnen und Autoren hat nun
minutiös die im südlichen Afrika verwil-
derten 69 Sukkulentenarten zusammen-
gestellt. Die einleitenden Kapitel beschäf-
tigen sich in kurzer Form mit der allge-
meinen Problematik, der Geschichte der
invasiven Sukkuklenten im Gebiet, sowie
den gesetzlichen Grundlagen und den
möglichen Bekämpfungssstrategien, und
enthalten auch eine Anleitung zum Her-
barisieren von Sukkulenten. Im Hauptteil
des Buches werden die im südlichen Afri-
ka festgestellten neophytischen Sukku-
lenten alphabetisch geordnet nach Fami-
lien, Gattungen und Arten vorgestellt, je
mit ausführlicher Beschreibung, ge-
schichtlichem Hintergrund und Bildmate-
rial. Fallweise ist auch eine Verbreitungs-
karte vorhanden, und die Geschichte der
Einführung sowie die Notwendigkeit und
Effektivität von Bekämpfungsmassnah-
men werden diskutiert. Es ist verblüffend,
welche Vielfalt unterschiedlichster Sukku-
lenten sich im südlichen Afrika breit zu
machen droht. Neophyten sind ein wichti-
ger Aspekt der zunehmend rascher wer-
denden Umweltveränderungen, und das
vorliegende Buch verdeutlicht die Wich-
tigkeit des Themas.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Dopp, H. (2012). Kakteen im Garten. Die besten Arten. Pflege und Winterschutz. München (DE): BLV Buchverlag.
143 pp., ills. — Deutsch.
[Nicht in der Bibliothek]
«Kakteen im Garten» ist eine kompakte
Wegleitung, welche Kakteen winterhart
sind und sich damit für die ganzjährige
Kultur im Garten eignen. Die Gliederung
in Kapitel ist etwas gewöhnungsbedürf-
tig, da Kulturfragen an zwei unterschiedli-
chen Orten behandelt werden. Ein kurzes
erstes Kapitel widmet sich grundsätzli-
chen Fragen wie «Was sind sukkulente
Pflanzen?», geht aber auch auf die Biolo-
gie der winterharten Kakteen ein und be-
handelt kurz auch öffentlich zugängliche
Sammlungen. Der folgende Abschnitt
befasst sich unter dem Titel «Kakteen im
Garten» mit der Aufstellung und Pflege.
Es wird von zwei Kapiteln mit Kurzbe-
schreibungen geeigneter Kakteen bzw.
der besten sukkulenten Begleitpflanzen
gefolgt. Das letzte umfangreiche Kapitel
widmet sich nochmals Aspekten der
erfolgreichen Pflege. Die Artenwahl er-
scheint stellenweise etwas beliebig, v.a.
bei den sukkulenten Begleitpflanzen.
Opuntia erinacea wird doppelt vorgestellt,
einmal mit der Varietät O. erinacea var.
utahensis (mit sehr fraglichem Bild), ein-
mal als O. polyacantha var. erinacea.
Während bei den Kakteen eine sehr mo-
derne Taxonomie verwendet wird (z.B.
Cylindropuntia getrennt von Opuntia),
wird bei Sedum die veraltete Klassifikati-
on als Grossgattung (inkl. Phedimus und
Hylotelephium) beibehalten. Im Kultur-
kapitel erscheint der Abschnitt über das
Pfropfen etwas deplaziert – das ist eine
Technik für Fortgeschrittene, und das
Buch richtet sich doch mehrheitlich an
beginnende Liebhaber. Auch das Glossar
gibt zu Kritik Anlass, denn Begriffe wie
«Cephalium» oder «Epiphyten» haben im
Zusammenhang mit winterharten Kakteen
keine Bedeutung, und weshalb der Be-
griff «Sukkulenten» im Glossar nochmals
erklärt wird, wo es doch ein eigenes
Unterkapitel dazu gibt, ist schwer nach-
vollziehbar. Auch bei der Bildwahl gibt es
einige Kleinigkeiten anzumerken, z.B. die
völlig deplazierte Abbildung einer zwar
herrlich blühenden aber mitnichten win-
terharten Sulcorebutia als Einleitung im
Kapitel «Die schönsten winterharten
Kakteen». Insgesamt hinterlässt das reich
illustrierte Bändchen gemischte Gefühle,
und etwas mehr Sorgfalt bei der Zusam-
menstellung hätte entscheidend zu einem
besseren Resultat beigetragen.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
Einige weitere Buchvorstellungen (Bücher nicht in der Bibliothek der Sukkulenten-Sammlung Zürich):
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Lenain, H. (2012). Plantes à caudex de A à Z. Paris (FR): Ulmer. 255 pp., ills.
— Französisch.
[Nicht in der Bibliothek]
Caudexpflanzen, d.h. Sukkulenten mit
basalen, unter- oder oberirdischen Wur-
zel- und Stammverdickungen, und ganz
allgemein pachycaule (dickstämmige)
Sukkulenten erfreuen sich seit vielen Jah-
ren steigender Beliebtheit. Im englischen
Sprachraum erschienen 2004 und 2007
von P. de Vosjoli zwei Bände zum Thema,
und nun legt der französische Ableger
des Ulmer-Verlages ein Buch zum Thema
vor. Was der Autor Hervé Lenain in Buch-
form vorlegt, ist absolute Spitzenklasse,
einerseits vom fachlichen Inhalt, anderer-
seits und ganz besonders aber in Bezug
auf die Illustrationen. Die einleitenden
Kapitel befassen sich mit dem Thema
Caudexpflanzen und pachycaule Pflan-
zen aus allgemeiner Warte und ausführ-
lich mit deren Kultur, Vermehrung und
Schädlingsbekämpfung. Im Hauptteil des
Buches werden etwas über 100 einzelne
Arten oder Gruppen von Arten im Detail
vorgestellt, je mit Bild(ern), Kurzbeschrei-
bung und speziellen Bemerkungen zur
Kultur. Die Auswahl der Arten und Gat-
tungen ist sehr ausgewogen und behan-
delt die Vielfalt dieser Wuchsform ausge-
zeichnet. Die qualitativ herausragenden
Bilder erlauben ein einfaches Erkennen
der Pflanzen und «Ganzkörper»-Bilder
werden in vielen Fällen durch Detailauf-
nahmen von Sämlingen, Blüten oder
Früchten ergänzt. Das Buch ist eine Freu-
de zum Durchblättern und kann jedem
Pflanzenfreund und jeder Pflanzenfreun-
din wärmstens empfohlen werden.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
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Bewertung: Für jedermann Für Fortgeschrittene Für Fachleute Schade um den Aufwand
Weber, E. (2012). Das kleine Buch der botanischen Wunder. München (DE): C. H. Beck. 171 pp., ills.
— Deutsch.
[Nicht in der Bibliothek]
Ganz unprätentiös kommt das kleine
Bändchen daher – und es erfüllt den An-
spruch hervorragend, botanische Wunder
in den Fokus zu rücken. 21 Kapitel befas-
sen sich mit unterschiedlichsten Aspek-
ten aus der Pflanzenwelt, zusammen-
gefasst in 5 «Überkapitel»: Artenreichtum,
Wachstum, Vermehrung, Zusammenle-
ben, und Pflanzenschutz. Die verschie-
densten botanischen Phänomene werden
je anhand einiger ausgewählter Pflanzen-
arten anschaulich besprochen, wobei der
Themenbogen von der Frage nach der
Anzahl Pflanzenarten über «Tarzans
Lianen» zur Verbreitung durch Wind,
fleischfressenden Pflanzen, Kommunika-
tion zwischen Pflanzen und Artenschutz-
anliegen gespannt wird. Sukkulenten
kommen zwar im Buch direkt nicht vor,
aber viele der vorgestellten Sachverhalte
haben natürlich auch für diese Pflanzen
Gültigkeit. Die Sprache ist klar und ver-
ständlich, Fachbegriffe werden vermieden
oder dann erklärt, und der Text liest sich,
obwohl punktuell etwas schulmeisterlich
und altväterlich geschrieben, flüssig. An
Illustrationen gibt es lediglich einige
schwarz-weisse Zeichnungen, und damit
stellt sich die Frage, ob das Werk in un-
serer auf visuelle Reize ausgerichteten
Zeit auch die anvisierte Leserschaft fin-
den wird? Es ist jedenfalls als Feier-
abendlektüre allen Naturinteressierten
sehr zu empfehlen.
Neues aus der Bücherwelt Supplement zu Spitze! 2013
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